Rund ums Kleinkind - Forum

Rund ums Kleinkind - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von fusel am 11.07.2003, 12:34 Uhr

Kinderbetreuung: ein politisches Programm

Hi,

also erstmal "Verzeihung", aber da ich Selbstbetreue ist meine Zeit knapp, da Sohn sich sicherlich bald aus dem Bett erhebt. Deshalb kann ich auch nicht jeden Beitrag nachlesen und vielleicht wiederhole ich jetzt etwas was schon gesagt wurde ?!

Es war schon zu Kohl-Zeiten üblich das schlechte Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder politisches Programm ist und die Familie schützenwerter war als einfache Lebenspartnerschaften. Deutschland, im wesentlichen W-Deutschland, hat nicht nur eine schlechte Versorgung mit Kitaplätzen, nein, die Ausbildungszeiten sind im europäischen Durchschnitt sehr lang, Bafög wird immer weniger ausgeschüttet, was die Studienzeiten auch verlängert und die Frauen müssen oft zuhause bleiben weil es an guter Betreuung mangelt.
Wozu das Ganze? Nun, man stelle sich vor es gäbe mehr Mütter die arbeiten gehen könnten, mehr Studenten und Lehrlinge die früh in den Arbeitsmarkt stoßen. Was hätten wir da? Richtig, Arbeitswillige für die gleiche Anzahl an Arbeitsplätzen. Und so wie die Dinge wirtschaftlich im Moment liegen eben noch höhere Arbeitslosenzahlen.

Ich habe bisher noch nicht gemerkt das die sozialdemokratische Politik an den Rahmenbedingungen Wesentliches geändert hätte. Also, wird Kindergeld und Erziehungsgeld in Höhe von 460,- Euro als Köder ausgelegt damit wir fein daheim bleiben und nicht arbeiten gehen (können) bzw. höheres Arbeitslosengeld/Hilfe beantragen.

Schlau, nicht?

Grüßele

fusele

 
38 Antworten:

Hat schon mal jemand gemerkt........

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 12:57 Uhr

....das es in der Schweiz ausser 100 Euro im Monat gar nix,null und nix an Kindergeld gibt??Was habt Ihr in Deutschland für Probleme??Wir müssen uns eben vorher überlegen ob wir arbeiten oder Kinder wollen, denn Betrungsplätze sind bei uns mega rar und schweineteuer!!!
Also,da habt ihrs doch gut. Ihr verdient ja an jedem Kind!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hat schon mal jemand gemerkt........

Antwort von marion am 11.07.2003, 13:06 Uhr

ALSO, was sagt uns DAS? MEINE Rede: FORDERN können wir vieles, aber erfüllt wird es uns nicht werden, weil die Politik es gar nicht will. Da hast Du nämlich recht, die ARBEITSPLÄTZE, die wir wollen sind ja gar nicht DA! Stünden wir dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, wären die Arbeitslosenzahlen ja noch schlechter. Das ist doch genauso, wie wenn Dir dann nach den drei Jahren Erziehungsurlaub tausend Steine in den Weg gelegt werden, nur damit du ja nimmer anfängst und am Ende erfährst Du, es war alles Lug und trug, was sie Dir erzählt haben, aber Du hast dich zwingen lassen zu utnerschreiben. Ätsch. Pech gehabt...
Hallo an die Schweiz! Ich gebe Dir recht, verglichen mit Euch haben wir es einfach verdammt gut. 300 Mark Kindergeld sind wirklich ein ganz ordentlicher Batzen. Als ich angefangen habe zu arbeiten, mußte ich die Kindergeldzahlungen umrechnen, die wurden damals grad von 50 auf 70 DM erhöht. Jetzt sind wir bei 300! Und auch ich bin noch keine alte Schachtel!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich finde Deinen Beitrag sehr gut Fusel,

Antwort von RenateK am 11.07.2003, 13:29 Uhr

wenn man sich mit den politischen Rahmenbedingungen einfach abfindet, statt was dagegen zu tun, ändert sich nie was. Es findet sich übrigens immer was, was anderswo noch schlechter ist, aber das ist kein Grund, hier nichts zu tun.
Gruß, Renate

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinderbetreuung: ein politisches Programm

Antwort von Sylvia1 am 11.07.2003, 13:31 Uhr

Hallo,

das ist seit Jahren schon mein Reden, dass die schlechte Kinder-Betreuungssituation politisch so gewollt ist - egal, wer nun gerade an der Regierung ist, denn das Problem mit den vielen Arbeitslosen haben sie alle.

Trotzdem oder sogar gerade deswegen muss man die Forderungen (siehe Diskussion weiter unten), die derzeitige Betreuungssituation zu verbessern, an die Politik stellen, denn sonst wird sich niemals etwas ändern!!!
Wo keine Nachfrage ist, wird niemals ein Angebot kommen!

Und meine persönliche Lebensplanung - und sicher auch die, vieler anderer berufstätiger Frauen und Mütter oder Mütter in spe - sieht es eigentlich nicht vor, mich ggf. eines Tages in das Riesenheer der Arbeitslosen (und Einkommenslosen) einreihen zu müssen, nur aufgrund der fehlenden Kinderbetreuung.

Schöne Grüße
Sylvia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@tamara

Antwort von marit am 11.07.2003, 13:42 Uhr

Hallo Tamara,
wenn jemand vorher schon Hausfrau war, dann stimmt das vielleicht, daß man daran verdient. Mich aber, die ich 2000 Euro im Monat verdiene, kann das Geld erstens nicht locken und zweitens würde ich es ja gar nicht mehr bekommen. fusel hat schon recht, das ist eher eine Daheimbleibeprämie für Niedrigverdiener und sorgt zudem dafür, daß vor allem niedrige Einkommenschichten unbedacht Kinder in die Welt setzen. Es ist KEINE Alternative zu einem Vollzeitjob. In der DDR konnte man, wenn man das Erziehungsjahr nahm, ein Jahr lang sein Gehalt weiterbekommen. Ich will gar nicht wissen, wieviel 16 jährige Teenies die "ihre Pille vergessen haben" in Wahrheit sich nur wegen Erziehungsgeld um ihre Schulabschlüsse herumdrücken wollen.

Das Problem mit der Arbeitslosigkeit besteht zudem vor allem unterhalb eines bestimmten Ausbildungsstandards, auch wenn ich damit jetzt sicher mega was aufs Dach kriege (nebenbei: ich finde es durchaus schlimm, daß es heute kaum noch Jobs für Ungelernte gibt und daß der Industriesektor immer weniger abwirft; nur hat dieses Problem nichts mit den Berufschancen ausgebildeter Mütter zu tun). Wenn man gut ausgebildet ist, bekommt man immer noch Jobs, nur nicht unbedingt die, die man will. Denn den hohen Arbeitslosenzahlen stehen auch immer noch viele offene Stellen gegenüber. Ich selbst habe Literaturwissenschaft und Philosophie studiert, obwohl alle das für eine Kamikazeaktion hielten. All meine Freunde haben eine Anstellung gefunden, auch wenn wir alle in einer wirtschaftlich schweren Zeit auf den Markt gespült wurden. Meine Erfahrung ist z.B. die, daß der Jobmarkt in bezug auf Call Center unersättlich zu sein scheint. JEDER der halbwegs artikuliert sprechen kann, rudimentäre Computerkenntnisse hat und eine Fremdsprache beherrscht, kann heutzutage in einem Call center arbeiten.
Außerdem gibt es ja noch die Möglichkeir sich selbstständig zu machen oder wenn alle Stricke reißen, als Tagesmutter zu arbeiten, auch hier scheint der Bedarf fast grenzenlos und eben umso größer, je mehr Frauen arbeiten.
Außerdem: wenn ich weil ich mehr von meinem Kind haben will mir dann auch noch eine Putzhilfe leiste und Klamotten zum Bügeln weggebe, belebe ich ja auch damit den Arbeitsmarkt, und je mehr Kinder in öffenltichen Einrichtungen umso mehr Stellen für ErzieherInnen sind nötig, oder nicht?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Aber....

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 13:46 Uhr

Bei uns bekommt keiner Zuschüsse für ein eigenes Geschäft und keine Steuervorteile usw.Studieren können in der Schweiz auch nicht alle so einfach wie bei euch, auch wegen der felenden Zuschüsse. Bei uns gibt nur Kohle gegen Arbeit und keinen Rappen (Cent) mehr!Versteht ihr das?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

klar, bei euch ist vieles....

Antwort von marit am 11.07.2003, 13:51 Uhr

... ungerecht geregelt. Alleine die Krankenversicherung...Allerdings ist es doch auch eine Frage, was das "Volk" will, oder? Ihr seid ein reiches Land und könntet euch ein solidarischeres System leisten und dafür Kämpfen. Aber darum müssen wir uns ja nicht mit allem abfinden, nur weils bei euch noch ungerechter ist.

Dem unsolidarischeren System steht allerdings eine geringere Steuerlast und sehr hohe Nettoeinkommen gegenüber.

Ein Bekannter von mir hat eine halbe Professur in Basel und netto so viel raus, wie bei einer ganzen in Freiburg.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja schon...

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 13:54 Uhr

...aber wir müssen uns selber um die Krankenversicherung kümmern und diese auch voll alleine bezahlen. Und seht mal an wie Euer Land dasteht weil ihr die Muterschaftsversicherung und so viele Beiträge habt. Bei uns gehts auch ohne. Warum könnt ihr das nicht?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

äm, darum gehts doch gerade

Antwort von marit am 11.07.2003, 14:02 Uhr

wir versuchen ja gerade zu kritisieren, daß es das alles gibt und in der Folge dessen zu viele Mütter aus dem Beruf herausgehauen werden. Ich für meinen Teil könnte es ja (bekäme wie gesagt kein Erzeihungsgeld, da es einkommensabhängig bezahlt wird). Du hast aber gesagt, wir sollen froh sein, daß es das gibt. Ich bin aber gerade NICHT froh darüber.
Ich denke ideal wäre es, wenn man einfach ein halbes Jahr oder so seinen Nettolohn bekäme (wie im Mutterschutz). Ist das bei euch nicht ähnlich? Wenn man länger zu hause bleiben will, hat man dann ja ausreichend Zeit, sich was anzusparen (9 Monate Schwangerschaft + das halbe Jahr), wenn nicht muß man halt wieder arbeiten.
Das würde der Wirtschaft gut tun und man hätte dann "echte" Wahlfreiheit, während alles andere ja nur ein Trostpflästerchen ist. Für Notfälle gibt es ja immer noch Sozialhilfe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinderbetreuung: ein politisches Programm

Antwort von Ines & Johnny am 11.07.2003, 14:05 Uhr

So, ich überlege schon lange, ob ich das wohl schreiben sollte, auch angesichts der Diskussion weiter unten.

Was mir auffällt: es wird eine Menge über Geld diskutiert. Und darüber, wie WIR uns Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorstellen. Und es wird nicht darüber nachgedacht, dass es hier nicht mehr ausschließlich um uns geht, sondern um unsere Kinder. Und dass deren Gefühle und die seeleische Gesundheit durch kein Geld der Welt aufzuwiegen sind.

Und damit ich nicht falsch verstanden werde: ich habe auch studiert, von Hausfrauenlogik also keine Spur ;-), ich habe gearbeitet, gern übrigens, aber das alles bedeutet mir im Vergleich zu dem Glück, dass ich mit meinem Kind erlebe, nichts.

Und ich frage mich schon seit langem, ob es erstrebenswert ist und sein kann, unser menschliches Leben allein über Erwerbstätigkeit zu definieren. Schon allein deshalb, weil es reine Erwerbstätigkeit immer weniger geben wird. Soziologen sprechen nicht ohne Grund von Risikogesellschaft und dem Ende der Arbeit.

Nun: ich würde gern arbeiten gehen, wenn Johnny 3 ist, vielleicht sogar noch später. Wenn ich weiß, dass er in einer guten Kindereinrichtung ist. Wenn ich mir sicher sein kann, dass meine Ansprüch erfüllt werden. Und das hat nichts mit Quantität, sondern mit Qualität zu tun. Ich würde mir deshalb wünschen: bessere Ausbildung von Erzieherinnen.

Meine persönliche Meinung, die ich mir nicht zuletzt durch mein Pädagogikstudium gebildet habe, ist die: ein Baby/Kleinkind gehört zu einem Elternteil, Mutter oder Vater. Ab 2 Jahren kann es in eine qualitativ gute Einrichtung gehen, kurz und stundenweise. Man kann es langsam, mit Hilfe eines Elternteils daran gewöhnen, dass es mit 3 Jahren längere Zeit in einen Kindergarten geht.

Das bedeutet: es sollte auch Männern möglich sein, ohne Nachteile befürchten zu müssen, Elternzeit nehmen zu dürfen. DAS würde bedeuten, dass die Berufsunterbechung bei vielen Frauen viel kürzer wäre und ein Wiedereinstieg zumindest leichter. Es sollte aber genauso gut möglich sein, auch länger als 3 Jahre zu Hause zu bleiben. Denn das, was ich und viele Vollzeitmütter tun, IST (unbezahlte) Erwerbstätigkeit. Und die wichtigste überhaupt. Wir sichern den Fortbestand unserer Gesellschaft. In den Familien und nicht auf Arbeit werden die Erwachsenen von morgen, unsere Rentenabsicherung ;-), erzogen. Deshalb wünsche ich mir,dass die Familie weiterhin geschützter Raum bleibt.

Damit will ich nicht sagen, dass ich die Benachteiligung vieler Frauen im Beruf, besonders wenn es um den Aufstieg auf der Karriereleiter geht, gut heiße.

Nichts mit Zukunftsvisionen ;-), ich weiß, aber ich finde es immer mehr zum Ko...., wenn ich Politiker, Wissenschaftler, Eltern darüber diskutieren höre, WAS alles verbessert werden muß. Ganztagesschulen ohne Ende, damit die Kinder möglichst gar nicht mehr zu Hause sein müssen und dort am Ende noch ihren Eltern auf die Nerven gehen. Keiner fragt bei Psychologen/Pädagogen nach, was denn wohl das beste und gesündeste für unsere Kinder ist. Ob es dazu Studien gibt. Wo die ganzen verhaltensauffälligen Kinder herkommen. Warum psychische Probleme und Gewalt immer mehr zunehmen etc. Wie es unseren Kindern wohl dabei geht, wenn sie ihre Eltern kaum noch zu Gesicht bekommen, wenn die Erziehungsarbeit mehr oder weniger von Kindergärten, Schulen, Jugendhäusern etc. übernommen wird. Was es wohl für ein Gefühl ist, wenn man als Baby in eine Krippe kommt. Zum Glück reden die Babys nicht. Was wäre, wenn? Wieviel würden ihr Kind dann noch guten Gewissens abgeben?

Nun, der Mensch paßt sich an, an alles. Und Kinder sind besonders anpassungsfähig. Genau deshalb ist auch aus allen ehemaligen Krippenkindern der DDR was geworden, O-Ton der älteren Generation :-(. Um welchen Preis?

LG Ines

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Mutterschutz!!

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 14:11 Uhr

Bei uns gibts einfach 8 Wochen nach der Entbindung noch den Lohn und dann pro Monat ca. 100Euro Kinderzulage.Und wenn man einfach denkt ich renn dann zum Sozialamt, das kann der Wirtschaft auch nicht guttun.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Stimme Dir vollkommen zu!

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 14:13 Uhr

Ich möchte meinen Sohn auch für kein Geld der Welt in eine Krippe geben müssen. Ich vermisse ihn schon na nem Tag bei meiner Mutter oder sogar zweien.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinderbetreuung: ein politisches Programm

Antwort von RenateK am 11.07.2003, 14:16 Uhr

Mir geht es nicht nur um Erwerbstätigkeit (obwohl ich persönlich nie zu Hause geblieben wäre, aber das will ich nicht verallgemeinern) und obwohl dieser Aspekt sehr sehr wichtig ist, ich will ihn nicht zurücstellen, sondern nur mal einen anderen ansprechen.. Mir geht es bei der Diskssion um Kinderbetreuung, d.h. um gute Einrichtungen, mit geschultem und ausreichendem Personal, gerade auch um die Kinder.
Meine persönliche Meinung ist, dass Kinder ab ca. 1 Jahre sehr gut ganztags in eine Kita gehen können und davon profitieren. 1jährige können zwar naoch nicht sprechen, aber das Strahlen unseres Sohnes, wenn er morgends in die Kita kam, ist aussagekräftig genug gewesen.
Wichtig ist dabei natürlich, dass die Kita keine Aufbewahrungsstätte ist, sondern genügend Personal da ist (woran im Moment ja wieder gekürzt wird), aber darum geht es ja genau bei diesen Forderungen.
Die persönliche Meinung von mir braucht auch nicht verallgemeinert zu werden. Aber, es sollte genug Plätze geben, für alle, die das wollen. Bei uns in der Kita sind eltliche Kinder ganztags (auch mit 1 Jahr), obwohl nicht beide Eltern erwerbstätig sind, sondern weil die Eltern das für sinnvoll halten. Dies sollte man akzeptieren, denn es gibt Punkte die dafür sprechen. Unser Sohn hat in der Kita (altersgemischte Gruppe, 15 Kinder von 6 Monaten bis 6 Jahre, 3 Erzieherinnen, er ist ganztags dort, seitdem er 13 Monate alt ist) unglaublich viel gelernt und ist dort sehr glücklich.
Also, bei der Kita geht es keineswegs nur um die Eltern, sondern gerade auch um die Kinder.
Gruß, Renate

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ein nachdenkliches "argh"

Antwort von marit am 11.07.2003, 14:23 Uhr

liebe Ines,

ich stimme dir durchaus zu, daß es wünschenswert ist, wenn wir insgesamt weniger über Erwerbsarebeit definieren würden und mehr Zeit für unsere Kinder hätten. Absolut d'accord. Nur: meine Arbeit ist für mich nicht in erster Linie Erwerbsarebeit, ich mache das, was ich immer tun wollte und wofür ich mich lange habe ausbilden lassen. soll ich nun auf Kinder verzichten?? Der Preis ist mir zu hoch, vor allem auch deshalb, weil ich denke ich eine gute Mutter bin. Meine Freude bei der Arbeit, mein Enthusiasmus, wenn ich spannende Texte lese, das Vergnügen auch am Vorlesen und die Freude, wenn ich mein Kind mit gleicher Freude und Konzentration bei etwas sehe; das kann ich doch auch weitergeben. Es ist doch nicht NUR ein Nachteil, wenn ich meinem Kind vorlebe: arbeiten macht Spaß, auch wenn es manchmal anstrengend ist...
Wenn es zum Leben reichen würde und mir daraus keine Nachteile entstünden, dann wäre ich auch mit einer Halbtagsstelle glücklich. Leider gilt aber an vielen Arbeitsplätzen "ganz oder gar nicht" und "gar nicht" fiele mir zu schwer. Ich habe großes Glück, weil ich mir meine Zeit relativ gut einteilen kann (was ich jetzt durch posten verliere, habe ich in einer halben Nachtschicht aufgeholt). Es ärgert mich aber einfach, wenn behauptet wird, arbeitetnde Eltern seien Schuld an verhaltensauffälligen Kindern. Die Kinder hier sind nicht mehr oder weniger verhaltensauffällig als in anderen Ländern, aber wenn hier ein Kind im Unterricht stört, wird direkt gefragt, ob die mutter berufstätig ist. Ich denke Kinder werden dann verhaltensauffällig, wenn sie wenig positives feed back bekommen oder zuviel mit anderen Menschen zusammensind, die sich unbedacht, undfürsorglich, überfürsorglich oder gar gewalttätig verhalten. Diese Menschen können natürlich Erzieher und Lehrer sein, das können aber auch die Eltern selbst sein. Und ich beobachte mein Kind natürlich genau, wenn ich es woanders betreuen lasse, ich merke doch, wenn mein Kind sich plötzlich ändert.
Wenn ich allerdings selbst psychisch gestört bin, merke ich es vielleicht nicht, aber dann ist es umso besser, wenn ein Kind nicht immer mit mir zusammen ist.
Der Kindergarten kann bei vielen Kindern auch ein Schutzraum sein vor Eltern die vielleicht nicht die Besten sind, oder die einfach unglücklich sind.

Ich weiß einfach, daß ich anders mit meinem Kind umgehen würde, wenn ich wegen ihm meinen Job aufgeben müßte. Natürlich würde ich mich immer selbst zur Ordnung rufen und mir sagen, daß das kleine Würmchen daran keine Schuld trägt; aber unterschwellig aggressiv wäre ich vielleicht dennoch ab und an. Und das macht man vielleicht sogar noch schlimmer, wenn man versucht, das mit übertriebener "immer-lieb-und-nett" Pädagogok zu übertünschen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinderbetreuung: ein politisches Programm

Antwort von fusel am 11.07.2003, 14:38 Uhr

Hi,

@Tamara: also ich muß zu meiner Schande gestehen das ich mich mit der Schweizer Volkswirtschaft nicht so gut auskenne, das ich mir darüber ein Urteil fällen könnte. Es ist nur denke ich kein Geheimnis das zumindestens die deutsche Politk versucht die Arbeitslosenzahlen gering zu halten, dazu zählen z.B. auch die früher gern praktizierten Umschulungs und ABM-Maßnahmen. Und es ist sicherlich auch nicht neu das die deutschen Sozialkassen aus dem letzten Loch pfeifen. Ein Baby das von den Eltern nur theoretisch angedacht, aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht geboren wird, wächst nicht nur nicht zu einem Beitragszahler für die Renten- und Sozialkassen heran, der die ungünstige Bevölkerungspyramide auffängt. Es ist auch volkswirtschaftlich betrachtet ein fehlender Konsument, der nicht Auto fährt (Mineralöl-, KFZsteuer), nicht raucht (Tabaksteuer) nichts einkauft (Mehrwertsteuer) etc. und pp.
Und einfach mal zusammenhanglos reingeschmissen, weil in Eile: Deutschland ächzt noch immer unter den Kosten der Wiedervereinigung, das ihr das Problem nicht habt in der Schweiz, das weiß ich ganz sicher (o:

Ich bin es nicht die an meinen Kind finanziell verdient - es ist die Volkswirtschaft. Wenn wir das EG mal der Einfachheit halber weglassen, da es ja nur 1-3 Jahre gezahlt wird, investiert der Staat über den Daumen gepeilt 154,- Euro im Monat und das vielleicht 18 Jahre lang. Danach hat er aber jemanden, der -nochmal über den Daumen gepeilt und im glücklichsten Fall - 40 Jahre monatlich 1000,- Euro und mehr (oder weniger) in die Steuer- und Sozialkassen spült.
Klingt doch nett.

Nun, das ist jetzt mal eine sehr sachliche Betrachtungsweise zum Thema: "Kinderkriegen in der Makroökonomie", aber da mein kleiner künftiger Konsument und Beitragzahler meckert, klinke ich mich mal schnell wieder aus (o:

Schnelle Grüße

fusel

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Muss nun auch nochmal.....

Antwort von Yara am 11.07.2003, 15:01 Uhr

Also, das finde ich jetzt ja die Höhe, verhaltensauffällige Kinder sollen also dadurch entstehen, dass man sie zu früh in Ganztagseinrichtungen abgibt ? Ja, dann müssten wir ja hier in Frankreich eine Unmenge verhaltensauffälliger Kinder haben, da quasi 90% aller Mütter nach dem ersten Kind wieder voll arbeiten ! Dem ist aber ganz und gar nicht so, die Zahlen sind nicht höher als in Deutschland auch.

Mein ältester Sohn wurde also bis zu seinem 2. Lebensjahr fremdbetreut, weil ich schlechte Mutter ja meiner Karriere nacheifern wollte. Dann war ich 2 Jahre zuhause, aber seit dem 3. Lebensjahr geht er 4 Tage die Woche von 9.00Uhr bis 16.30Uhr in die Ecole maternelle (=in etwa wie ein Kindergarten), was in Frankreich der absoluten Normalität entspricht, quasi 95% der Kinder gehen in die Ecole maternelle. Es gefällt ihm übrigens super, sie machen dort Sport, lernen Dinge, die man im Kindergarten so lernt, machen Musik und spielen mit ihren Freunden. Mein Kleiner wird ab August auch dorthin gehen. Ja, sind jetzt beide Kinder verhaltensgestört ?

Und mal zum Argument ZEIT mit den Kindern : Ich habe Zeit mit meinen Kindern, wenn auch vielleicht weniger als eine Vollzeitmutter. Aber, ich brauche nicht zum Kinderturnen zu gehen (machen sie ja in der Schule), Spielgruppen brauche ich auch nicht zu besuchen (macht er ja auch dort), zu Freunden brauche ich ihn auch nicht zu bringen (auch die hat er ja dort), Hausarbeit brauche ich nicht zu erledigen, da mein Gehalt locker eine Putzfrau bezahlt. Meine Zeit bleibt also den Kindern, sobald ich zuhause bin. Und soweit ich informiert bin, hat bisher noch keine Studie bewiesen, dass alleine die Quantität der Zeit ausschlaggebend ist, welches Verhältnis man zu seinem Kind hat....
LG
Elke (die wenigstens eines bei dieser Diskussion gelernt hat, nämlich dass das Erziehungsgeld in Deutschland auch nur einkommensabhängig bezahlt wird...)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Muss nun auch nochmal.....

Antwort von Ines & Johnny am 11.07.2003, 16:43 Uhr

Lesen, dann ausrasten ;-). Den Begriff verhaltensauffällige Kinder habe ich ganz bewußt im Zusammenhang mit Ganztagesschulen genannt.
Es geht hier auch nicht um Schuld oder nicht. Man sollte sich aber bewußt sein, dass die ersten 3 Lebensjahre die wichtigsten im Leben eines Menschen sind und 1. in dieser Phase begangene Fehler kaum bzw. nur mit hohem Aufwand wieder gut zu machen sind und 2. diese wichtige Phase der Entwicklung in die Verantwortung von mehr oder weniger Fremden gegeben wird.

Es geht auch nicht um Quantität, sondern Qualität, da hast du völlig recht. Eine Mutter, die zwar zu Hause ist, aber ihr Kind verwahrlosen läßt, wäre natürlich gut beraten, ihr Kind (gut) frremdbetreuuen zu lassen. ich spreche jetzt aber mal absichtlich vom Normalfall, Mutter ist einigermaßen engagiert, nicht allzu genervt ;-) etc.

Ich habe auch nicht in schlechte Mutter - gute Mutter unterteilt. Solche Kategorisierungen liegen mir nicht, finde ich völlig fehl am Platz. Das ist nur leider das, was sofort unterstellt wird, wenn man versucht, die Dinge ein bißchen anders zu sehen.

Tja, Normalität ist so eine Sache. Ich weiß, dass es in Frankreich offensichtlich ganz anders ist als hier und das auch als normal betrachtet wird (etwas, was ich bei dieser ganzen Diskussion gelern habe ;-)), aber ist es deshalb auch gut und richtig?
In der DDR war das auch völlig normal, da hat keine Mensch darüber nachgedacht, dass es falsch sein könnte. Viele Mütter haben dennoch darunter gelitten, und vor allem viele Kinder.

An Marit: ich wollte keinesfalls sagen, dass ich arbeiten gehen und Kinder haben für unvereinbar halte oder Arbeit keinen Spaß machen kann oder soll. Meine Arbeit hat mir Spaß gemacht, meistens jedenfalls ;-), und ich möchte gern wieder arbeiten gehen, nur zu einem späteren Zeitpunkt. Dass gerade eine lange Pause besonders schwierig für Frauen ist, weiß ich, spüre ich gerade.
Ich frage mich nur angesichts der (unnützen?) Arbeit, die viele von uns machen (müssen), ob das nicht der falsche Weg ist. Arbeit schaffen, blablabla, hört man immer wieder. Ist sich eigentlich irgendjemand bewußt, dss Arbeit schaffen heutzutage nur darauf hinaus läuft, nur noch mehr unnötige Dinge, die kein Mensch braucht, unter die Leute zu bringen? Noch ein besseres Auto, vielleicht eine noch bessere Küchemmaschine, Stausauger und Waschmaschine in einem Gerät *grübel*, was wird man sich alles noch einfallen lassen (müssen)?

Vielleicht noch was zu Verhaltensauffälligkeiten etc.: es gibt unter Kindern immer häufiger Depressionen bis hin zum Suizid, Schlafstörungen, Angst- und Panikattacken, Eßstörungen, Sucht, Drogenmißbrauch, Gewalt, Mobbing etc.pp und wenn ich eines in meiner praktischen Arbeit gelernt habe, dann ist es das: dahinter verstecken sich IMMER Familienkonflikte. Auch, wenn es keiner hören will!

LG Ines

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich schon wieder!

Antwort von susip1 am 11.07.2003, 17:16 Uhr

Jetzt muß ich mich auch schon wieder zu Wort melden - obwohl ich nach dieser langen und ausführlichen Diskussion bald den Überblick verliere, wer was geschrieben hat.

Aber: Du schreibst - Du brauchst nicht mit den Kindern zum Kinderturnen gehen, du brauchst nicht zur Spielgruppe gehen, du brauchst dies und jenes nicht tun mit deinen Kindern WEIL DAS EBEN DIE ANDEREN FÜR DICH TUN!!!!


Außerdem hab ich irgendwo in einem anderen Beitrag (zu einem ganz anderem Thema) von RenateK gelesen, daß sie nicht die Zeit und den Nerv hat, sich vors Haus zu setzen, wenn ihr Kind spielt.

ALSO: Wenn ich sowas lese, dann folgere ich daraus (weil ich ja etwas dumm bin als Teilzeit-/Vollzeit-MAMA), daß ihr einfach nicht die Nerven und Lust habt, den Großteil des Tages mit Euren Kindern zu verbringen, obwohl ihr euch anscheinend für ein Kind entschieden habt. HIER STIMMT WAS NICHT!

Für mich gibt es NICHTS schöneres. Ich hab auch lange ganztags gearbeitet (vor dem Kind) und hatte auch gute Aufstiegsmöglichkeiten. Jedoch habe ich mich FÜR ein Kind entschieden, mit allen daraus resultierenden Pflichten und Verantwortungen. Schließlich und endlich gibt es heute gute Verhütungsmittel (wenn wir schon sooo emanzipiert sind), daß man - wenn man halt kein Kind will, keines kriegen braucht.


Ich weiß - dieser Text wird wieder fürchterliche Streitereien nach sich ziehen....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Muss nun auch nochmal.....

Antwort von Yara am 11.07.2003, 17:23 Uhr

Also, ausgerastet bin ich nicht, das nur am Rande...

Aber eben, Du hast es mit Ganztagesschulen in Verbindung gebracht, dann müssten alle Kinder in Frankreich verhaltensgestört sein, denn es gibt gar keine Halbtagsschulen !

Ich behaupte nicht, dass das System hier besser ist, aber mir fällt einfach auf, dass hier keiner sich gross über das bestehende Ganztagssystem, Ecole Maternelle (auch Ganztagsbetreuung),Kleinkind-Betreuungsmöglichkeiten (Krippen, Tagesmütter und Kinderfrauen) etc. aufregt. Hier klagt kaum eine von den berufstätigen Frauen, dass es ihr nicht möglich ist, 3 Jahre zuhause zu bleiben (auch hier gibt es lohnabhängiges Erziehungsgeld, 3 Jahre Stellengarantie etc.). In Deutschland ist die Unzufriedenheit mit dem bestehenden System schon auffällig.....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

oh mann susi, du bist ja die hohlste mami im ganzen forum - und das trotz deiner tollen matura *ggg*

Antwort von Cynthia02 am 11.07.2003, 17:29 Uhr

hier gehts doch nicht um dich und dein babyschwimmen sondern um etwas weitreichendere themen

cynthia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Aber hallo...

Antwort von Yara am 11.07.2003, 17:31 Uhr

Ja, ja, du folgerst richtig, ich brauche nicht mit ihm zum Kinderturnen, weil er schon in der Ecole Maternelle turnt, das stimmt. Aber daraus zu folgern, dass ich deswegen kein Kind will, oder mich nicht um ihn kümmern mag, dass geht ein bisschen weit. Nur weil ich nicht gerne meine Zeit beim Kinderturnen oder bei Spielnachmittagen verbringe - und dann richtig (wo bitte verbringst Du die Zeit mit dem Kind, wenn Du beim Kinderturnen auf der Bank sitzt, oder auf dem Spielplatz sitzt, während er rumturnt ?), heisst es nicht, dass ich keine Kinder mag, mich nicht drum kümmere, oder was Du mir sonst hier noch unterstellst ! Eben das ist es ja, was einen aufregt, als ob eine Mutter, die nebenbei das Haus putzt und den Chauffeur für die Kinder spielt, wertvoller ihre Zeit verbringt, als eine, die einen anspruchsvollen Beruf hat.

Wenn es für Dich nichts Schöneres gibt, als auf dem Spielplatz oder beim Kinderturnen zu sitzen, dann hast Du für Dich die richtige Wahl getroffen. Für mich gibt es Schöneres, auch wenn ich dazu nicht unbedingt das Arbeitsleben zähle....

Ganz nebenbei, über Verhütungsmittel brauchst Du mich nicht aufzuklären.
LG
Elke (die gerade Nummer 3 erwartet, und - ach ich schlechte Mutter - das Berufsleben trotzdem nicht an den Nagel hängen möchte...)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Seid ihr nur fürs gebären zuständig??

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 17:41 Uhr

Für was setzt ihr eigentlich Kinder in die Welt,wenn sich doch andauernd nur andere um sie kümmern müssen??Ich habe auch Vollzeit gearbitet und bin jetzt Hausfrau und Mutter und dies mit Leib und Seele.susip1 hat ganz recht!!Eure Kinder wachsen ja nur mit fremden auf! Und das nur weil die Mutter Karieregeil ist!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich lebe als Deutsche in der Schweiz

Antwort von Antonia17 am 11.07.2003, 17:47 Uhr

... und kann daher die beiden Systeme ein wenig vergleichen. Ich muss sagen, dass mir das Schweizerische weitaus gerechter und effizienter erscheint.

Hier hatten wir keine grossen Probleme einen Krippenplatz zu finden. War im Grunde überhaupt kein Problem. Und da die Plätze nicht billig sind und das Ganze auch noch einkommensgestaffelt abläuft, arbeiten die Einrichtungen auch kostendeckend und können genügend und qualifizierte Erzieher einstellen, was wiederum den Kindern zugute kommt.

Die gesamte Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik ist hier eine vollkommen andere. Und ich persönlich finde: bessere. Daran könnte sich die dt. Politik auch etwas Orientierung verschaffen. Das Netto(!)-Durchschnitts(!)-Einkommen liegt in der Schweiz bei ca. 3000 Euro (u.a. auch wegen der niedrigen Einkommenssteuer), die Arbeitslosenquote trotz der allgemein schlechten weltwirtschaftlichen Lage bei ca. 2,5%. Mutterschaftsurlaub gibt es 8 Wochen, danach gehen jedoch auch viele Mütter wieder arbeiten (mehr jedenfalls als in Deutschland), da es eben nicht so problematisch ist, eine Betreuungseinrichtung zu finden wie in Deutschland. Vom hehren Ideal der zuhause bleibenden kittel-beschürzten Super-Mutti habe ich hier auch noch nicht so viel mitbekommen. Das scheint ein DEUTSCHES PHÄNOMEN zu sein.

Eins ist jedenfalls sicher: In der Schweiz, wo die Fremdbetreuungsquote höher ist, gibt es sicher nicht mehr verhaltensauffällige Kinder oder psychische Probleme (Ines!). Und Gewalt schon gar nicht - die Kriminalitätsrate ist hier weitaus geringer als in Deutschland und vielen weiteren Ländern. An den Krippen, liebe Ines, denke ich liegt es nicht, wenn wir in Dt. ein gravierendes soziales Problem haben.

Antonia17

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@cynthia

Antwort von susip1 am 11.07.2003, 17:50 Uhr

Jetzt aber mal langsam, jetzt werd ich dann richtig sauer hier.

Genau richtig, es geht nicht um Babyschwimmen und Kinderturnen.!!!Klug erkannt!

Es geht UM DIE ZUKUNFT DER KINDER!!!!
Und das versuche ich Euch ja mal zu erklären, daß es einfach NICHT die Lösung sein kann, ein Kind ganztags in die Kita zu geben und das mit 6 MOnaten.

Jedoch liegt die Ursache von diesem ganzen Problem wo anders:

ICH MUSS MIR EINFACH IM VORHINEIN KLAR SEIN, ob es möglich ist einem Kind eine gute, liebevolle und schöne Kindheit zu bieten - und das inkludiert für mich einfach, daß Mutter ODER Vater in den ersten Jahren für das Kind da ist!!!!!

Und nicht sagen - ich kriege jetzt mal ein Kind und wie es dann weiter geht, das weiß ich leider nicht - ein Kind will ich aber trotzdem - aber wenns dann nicht klappt, dann ist halt der Staat wieder schuld.

Heutzutage muß man halt überleben, ob man ein Kind in die Welt setzt, oder nicht (und nicht nur wegen Kita, oder nicht)!!!


Hohl bin ich (obwohl ich die Matura habe) sicherlich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich habe es endlich begriffen, worauf es im Leben ankommt...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

RICHTIG!

Antwort von susip1 am 11.07.2003, 17:52 Uhr

Guter Beitrag!

Das ist genau der Punkt! Karrieregeil, aber trotzdem nicht auf ein Kind verzichten wollen ... Das wird einfach nicht klappen, egal wie ihr es drehen und wenden wollt...und welche Ausreden ihr Euch sucht.

Es ist nicht einfach sich den ganzen Tag um ein Kind zu kümmern - das benötigt Kraft, Anstrengung usw. und ist tw. mit Sicherheit anstrengender als Vollzeit zu arbeiten - ich habe nämlich den Vergleich!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

oh nein, begriffen hast du nicht viel

Antwort von Cynthia02 am 11.07.2003, 17:53 Uhr

mach dich nicht lächerlich.
und wenn du jetzt sauer wirst, ist mir das ziemlich wurscht

cynthia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Und Du schon gar nicht!!!!!!!!

Antwort von susip1 am 11.07.2003, 17:58 Uhr

Begriffen hast Du wohl auch nichts - hauptsache Du machst super Karriere....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

und da wundert ihr euch...

Antwort von Tamara79 am 11.07.2003, 18:00 Uhr

....wenn Kinder auf die schiefe Bah geraten!! Wenn die Eltern ja nie für einen da sind, suchen sie eine andere Zuflucht!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: und da wundert ihr euch...

Antwort von Antonia17 am 11.07.2003, 18:09 Uhr

Es soll auch nicht wenige Eltern geben, die den ganzen Tag zu Hause rumsitzen, nicht arbeiten gehen und deren Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Kümmern geht nicht unbedingt immer damit einher, dass man auf der Couch sitzt, statt im Büro.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Karrieregeil...wie toll...

Antwort von Henni am 11.07.2003, 18:13 Uhr

Hallo,

na, und wie beschimpft ihr schwere Fälle wie mich, die überhaupt keine Karriere machen können (ich werde mti der Gehaltsstufe in rente gehen mit der ich jetzt arbeite) und TROTZDEM gern arbeiten??!!Einfach weil der Job toll ist und das kind hervorragend von unserem Aupair betreut wird ??? Schlimm oder??? Ich will halt BEIDES, meinen tollen beruf und mein tolles kind...und das GEHT!!!!!! Man muss es ja nur organiesieren!! Henni

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Klar geht das. Die Tanten hier sind nur zu unfähig

Antwort von Cynthia02 am 11.07.2003, 18:18 Uhr

oder faul. Und weil sie sich eigentlich schämen, greifen sie andere an.

Kenne auch beides (Job/Kind) und kann sagen, dass richtig arbeiten gehen anstrengender ist. Da haben viele einfach keinen Bock drauf und schieben ihre Kinder vor.

Die werden Euch das aber nicht danken, sondern Ihr werdet Euren Kindern eines Tages peinlich sein, weil Ihr geistig auf der Strecke geblieben seid.

Trotzdem alles Gute - hoffe das beste für Eure Kinder
Cynthia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Faul - das kannst Du wem anderen erzählen!!!!

Antwort von susip1 am 11.07.2003, 18:41 Uhr

Ich kenne auch beides!!! Und ich arbeite ja auch - aber eben nur wenig im Moment und dann noch von daheim aus etwas...

Also, ich verblöde mit Sicherheit nicht, weil ich mich fast NUR um mein Kind kümmere.

Dein Kind wird auch mächtig stolz auf Dich sein, wenn Du den ganzen lieben langen Tag nicht daheim bist und es niemanden hat, dem es sich anvertrauen kann (außer natürlich der Tante im Kiga).
Vermutlich sagt es dann mit 10 Jahren nicht mehr Mama zu Dir, sondern Cynthia, weil es ja so verdammt selbständig ist und mit 12 zieht es dann aus vor lauter Selbständigkeit...

Liebe Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

*LOL*

Antwort von fusel am 11.07.2003, 18:59 Uhr

Hi,

also schlägt mich (auch) aber bitte schaut euch das doch mal an:
Von "Kinderbetreuung: ein politisches Programm" hin zu "Faul- Das kannst du wem anderen erzählen!!!"

Humor ist wenn man trotzdem lacht.


Gruß

fusel

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das Thema ist ohnehin verfehlt ....

Antwort von susip1 am 11.07.2003, 19:10 Uhr

.... lustig, daß eine einzige, harmlose, in keinster Weise böse gemeinte und sachlich korrekte Frage solche Diskussionen auslösen kann...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich lebe als Deutsche in der Schweiz

Antwort von Ines & Johnny am 11.07.2003, 20:19 Uhr

In der Hoffnung auf einigermaßen sachlichen Austausch nun doch mal eine Antwort, obwohl schon Begriffe wie "kittelbeschürzte Super-Mutti" eindeutig aussagen, dass du wahrscheinlich nicht unbedingt diskutierst, weil du an anderen Meinungen interessiert bist.

Nun, wer ein bißchen mitgelesen hat, wird feststellen, dass hier die wenigsten kittelbeschürzt zu sein scheinen ;-). Es gibt eben Mütter, die setzen ihre Prioritäten anders. Und ich finde es nicht unbedingt förderlich, immer wieder neue Klischees hervorzuholen, um alte Vorurteile aufzuwärmen und sich damit ein bißchen darzustellen.

In meinem ursprünglichen Beitrag ging es u.a. darum, dass Hausfrau und Mutter sein, um es mal ganz platt auszudrücken, auch Arbeit ist. Inzwischen sind wir wieder angekommen bei der Herabsetzung der Tätigkeit als Mutter. Anstatt wenigstens zu akzeptieren, dass andere eben einen anderen Weg wählen, wird mal wieder mit der verbalen Keule ausgeteilt.

Nun noch mal zur Richtigstellung, da du einige Dinge doch gründlich mißverstanden hast: ich denke auch nicht, dass unser nicht unbedingt typisch deutsches soziales Problem, sondern dass der westlichen Zivilisation, an den Krippen liegt. Es liegt an den Eltern. Die Eltern entscheiden, was sie ihrem Kind zumuten wollen, können, was ihr Weg ist, was nicht. Meist, ohne die elementaren Bedürfnisse eines Babys! zu berücksichtigen.

Es ging hier auch nicht vorwiegend um Kriminalität an sich, um "echte" polizeilich erfaßte Gewalttaten, sondern um alltägliche Gewalt von Kindern, Jugendlichen untereinander.

Nun zu deiner Feststellung, in der Schweiz gäbe es sicher nicht mehr Verhaltensauffälligkeiten oder psychische Probleme. Nun, das ist deine persönliche Meinung. Mal abgesehen davon, dass es hier nicht um einen Ländervergleich geht.
Psychische Probleme lassen sich nicht erfassen, weil es davon eine hohe Dunkelziffer gibt, Menschen erst dann zum Arzt gehen, wenn es wirklich unumgänglich ist, auch aus (der berechtigten) Angst, stigmatisiert zu werden. Die meisten Menschen mit psychischen Problemen kommen relativ gut durchs Leben, wenn man mal von ihrem persönlichen Leid absieht. Ein Sozialphobiker wird angstauslösende Situationen vermeiden, ohne dass es groß auffällt. Schlimmstenfalls wird er als ein bißchen merkwürdig eingestuft. Ein Psychopath kann sein ganzes Leben völlig unauffällig verbringen, ohne dass es jemandem auffällt, dass er einer ist. Auch da wird er im schlimmsten Fall als unsozial und komisch eingestuft.
Verhaltensauffälligkeiten, nun ja, der Begriff ist dehnbar, viele verlieren sich von allein, was nicht bedeutet, dass das ursächliche Problem damit verschwunden wäre.
Depressionen unter Kindern, Eßstörungen ets.pp sind nicht mal annähernd bekannt. Davon merken manchmal die nächsten Angehörigen nichts. Das läuft im Verborgenen ab. Weil es viele Babys und Kinder von klein auf gelernt haben, ihre Gefühle verstecken zu müssen.

Ich finds manchmal schon echt lustig, wenn ich höre, wie manche Eltern staunen, dass ihre Kinder Drogen nehmen (nur ein Beispiel). Die können sich nicht im entferntesten vorstellen, irgendwas falsch gemacht zu haben. Und dabei sind es schon klitzkleine Dinge, mit denen man Babys und Kleinkindern (unbewußt) einen immensen Schaden zufügén kann.

Was mir hier fehlt, ist das sich-Selber-Infragestellen, das Nachdenken, ob es der richtige Weg ist. Reflektieren, was man alles falsch machen kann, dass man nicht perfekt ist, egal, welchen Weg man geht.

LG Ines

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

zu "gANZTAGS IN DIE kITA"

Antwort von marit am 12.07.2003, 12:36 Uhr

SORRY; MEINE tASTATUR IST KAPUTT:::

ICH WÜRD ECHT MAL GERNE WISSEN; WAS FÜR DICH EIN GANZR TAG IST

iN DER rEGEL ARBEITEN vATER UND mUTTER JA NICHT EXAKT DIE GLEICHE zEIT; EINE kITAZEIT VON 8-15 uHR SIND MEINES wISSEN 7 sTUNDEN; VON DENEN AUCH NOCH 1-2 GESCHLAFEN WERDEN. dA BLEIBT NOCH MEHR ALS DAS DOPPELTE AN zEIT mit DEM kIND ÜBRIG -ICH WEI? ALLERDINGS NICHT WIE IHR SO EUREN tAG GESTALTET...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klar geht das. Die Tanten hier sind nur zu unfähig

Antwort von Trollmama am 12.07.2003, 16:58 Uhr

Hallo Cynthia02,
ich bleibe also geistig auf der Strecke, weil ich nicht arbeiten gehe.
Hm, ist es für Dich anspruchsvoller, wenn Dein Chef sagt:
'Frau Cynthia02 nun machen Sie mal dies, danach machen Sie das und wenn Sie damit fertig sind, machen Sie jenes. Sollen Sie das geschafft haben, fangen Sie wieder von vorne an. Morgen müssen sie eine Stunde länger bleiben und den Urlaub können Sie auch nicht so nehmen. Da müssen sie umdisponieren.'
Doch ja, unheimlich aufregend, wenn man von Fremden gesagt bekommt, was man den ganzen lieben langen Tag zu tun hat.
Übrigens bin ich eine von diesen Tanten, die ihren Kindern irgendwann mal erklären muß, wieso sie geistig auf der Strecke geblieben ist.
Bis dahin muß ich es aber irgendwie schaffen, daß meine Kinder (6 + 7 J.) nicht mitbekommen, daß ich in meiner 'Mutterzeit' eine weitere Fremdsprache erlernt habe, mich wissenschaftlich sowie archäologisch weitergebildet habe und nebenbei alles an Biologie verschlugen habe, was mir vor die Augen gekommen ist. Und das Ganze brauchte mir noch nicht einmal irgendjemand zu befehlen oder vorzuschreiben.
Und ehrlich gesagt finde ich es etwas schwach von Dir arbeiten zu gehen, damit Du geistig auf der Höhe bleibst. Ich bin so selbständig und selbstbewußt, daß ich das auch ohne arbeiten zu gehen schaffe. Aber das ist wohl Einstellungssache.
Viele Grüße
Trollmama

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

uff...

Antwort von vonnywalker am 13.07.2003, 23:54 Uhr

...das Ganze kann man nur ohne Worte genießen *g*.

LG von Vonny (die in ihrer Kindheit seit der 21. Lebenswoche in Fremdbetreuung war und keine sofort erkennbaren Schäden davongetragen hat *lol*)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Rund ums Kleinkind - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.