Nicht soviel aufs Kind einreden...

Hallo Diana,

nein, es ist keineswegs so, dass man immer viel reden muss, wie Du schreibst. Kinder hassen es, von ihren Eltern vollgeblubbert zu werden. Hör auf, schallplattenartig endlos zu erklären, zu diskutieren zu erläutern, zu ermahnen, auf ihn einzureden. Das nervt Kinder fürchterlich und da würde sich wohl jedes Kind mit "Ruhe, Mama!" wehren, das kann ich gut verstehen (sorry). Es ist so, dass ein Vorschulkind sich nur sehr kurz (weniger als eine Minute) auf etwas konzentrieren kann, das jemand sagt, vor allem, wenn das Gesagte das Kind nicht interessiert. Dein Sohn KANN längere Erklärungen daher gar nicht aufnehmen, selbst wenn er wollte.

Allerdings musst Du ihm natürlich Grenzen setzen, das braucht er jetzt. Es reicht, wenn Du wichtige Dinge ein einziges Mal kurz (!!!) erklärst. Folgt Dein Sohnemann dann nicht, kannst Du - statt endlos weiter auf ihn ein zu lamentieren - eine Konsequenz folgen lassen, die Du vorher angekündigt hast. Zum Beispiel eine kleine Auszeit. Aber nicht mit endlosen Erklärungen , sondern gelassen und ohne viel Kommentar, nur mit kurzem Hinweis darauf, dass Du dies ja angekündigt hattest - und fertig. Nach der Auszeit oder anderen Konsequenz wird nicht mehr auf die Missetat eingegangen, sondern im Tagesablauf weitergemacht.

Wenn Du etwas wortkarger wirst, dafür aber mehr Tatsachen folgen lässt, wird Dein Sohn Dich auch ernster nehmen, und Deine Regeln werden für ihn besser einschätzbar und nachvollziehbar sein. Dass er trotzdem noch sehr oft frech sein und seine Grenzen austesten wird, ist aber normal. Man muss sich als Eltern darauf einstellen, dass diese Trotz- und Austeste-Phase etwa bis zum Schulalter dauert.

Liebe Grüße,

Mimi