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von spiky73  am 03.01.2020, 8:52 Uhr

Alleiniges Sorgerecht der Mutter in Partnerschaft

Von allem, was meine Vorschreiberinnen gesagt haben, mal abgesehen:

Ihr seid doch nicht verheiratet. Und wenn ihr beide nicht entsprechende Schritte unternehmt bzw der Vater das gemeinsame Sorgerecht beantragt, hast du das alleinige Sorgerecht doch eh (als unverheiratete Mutter).

Der Gesetzgeber hat vor einigen Jahren doch die Gesetze nur anpassen müssen, weil sie nicht EU konform waren. Aber an der Ausgangslage, dass in diesem Fall das alleinige Sorgerecht bei der Mutter liegt, hat sich doch nichts geändert! Für die unverheirateten Väter wurde es lediglich einfacher, das gemeinsame SR einzuklagen, aber dazu muss er doch erst einmal selbst tätig werden. Und wenn er nicht will?

Davon mal abgesehen...

Mir würde diese Haltung des Partners sehr zu denken geben.
Aber ich sehe auch, dass das irgendwie ein zweischneidiges Schwert ist..
Bei mir war die Situation etwas anders: bei meinem ersten Kind war ich - so wie du - zwar mit dem Vater noch zusammen als ich endschwanger war. Aber er war US Soldat und es stand zwei Monate vor dem Entbindungstermin bereits fest, dass er zur Geburt nicht mehr in Deutschland sein würde. Wir haben die Vaterschaftsanerkennung dann vorgeburtlich geregelt (das war noch zu Zeiten der alten Gesetzgebung). Die Anerkennung bestand aus zwei Teilen und ich gehe davon aus, dass sich daran nichts geändert hat: er musste die Vaterschaft anerkennen - und in einem zweiten Schritt musste ich als Mutter dieser Anerkennung zustimmen. Diese Anerkennung bestand also aus zwei gesonderten Urkunden.
Damals (bei diesem Termin) wurden wir noch gefragt, ob wir das (gemeinsame) Sorgerecht im gleichen Aufwasch mit regeln wollten, aber das haben wir einfach aus Unwissenheit abgelehnt. Irgendwie dachte ich, mit der Vaterschaftsanerkennung sei das jetzt auch alles geklärt.
Gottseidank ist es so gekommen, denn nach der Geburt konnte ich dann den ganzen Papierkram alleine regeln, die Beziehung ist aufgrund der Entfernung dann auch einige Wochen später in die Brüche gegangen.
Bei Kind2 (anderer Vater) musste die Vaterschaft erst aufwendig festgestellt werden (der Prozess zog sich über Jahre hinweg) und da hatte ich das alleinige SR auch ab Geburt.
Für mich war es also durchaus eine Erleichterung, alleine im Sinne der Kinder handeln zu können, aber wie die anderen bereits schrieben, so oft benötigt man beide Unterschriften nicht. Wie gesagt, in den ersten Wochen war es wirklich hilfreich, weil ich das Kind selbst überall ohne Not anmelden konnte. Aber in einer funktionierenden Beziehung würde ich als "Wöchnerin", um es mit dem altertümlichen Ausdruck zu sagen, doch erwarten, dass ich diese Dinge an meinen Partner delegieren kann und er das übernimmt.

Denn da sind wir bei der anderen Seite der Medaille: auch wenn es in dem Moment, in dem man alleinerziehend wird, hilfreich ist, das alleinige SR zu haben und nicht ständig einem unwilligen Partner nachlaufen zu müssen (mit dem man im schlimmsten Fall nicht mal mehr gescheit kommunizieren kann), so hat das in eurer Konstellation ein ganz gewaltiges Geschmäckle. Das klingt für Außenstehende irgendwie so, als wolle dein Partner sich da ein ziemlich großes Hintertürchen aufhalten, damit er im Falle einer Trennung nämlich recht bequem und ohne große Verantwortung aus der Familiennummer raus kommt.
Natürlich wirst du jetzt dagegen halten, dass bei euch ja alles in Butter ist und ihr euch einig seid und liebt und alles besprecht und gemeinsam entscheidet etc.
Aber ich bin da ein wenig old school:
Warum seid ihr nicht verheiratet, wenigstens jetzt, wo ein gemeinsames Kind unterwegs ist? Warum ist ihm die Verantwortung zu viel?
Ich weiß nicht, ob ich das gescheit rüber bringen kann. Ich bin Gott weiß niemand, der auf biegen und brechen ein klassisches Familienbild propagiert. Und es ist großartig, dass heutzutage niemand mehr heiraten _muss_, sondern _kann_.
Ich sehe die Ehe auch relativ pragmatisch: es ist ein BGB-Vertrag, der die rechtlichen Belange des partnerschaftlichen/familiären Miteinanders regelt.
Aber irgendwie bleibt da auch eine psychologische Komponente. Bin ich bereit, so viel Verantwortung für einen Partner zu übernehmen, dass ich einen Vertrag unterschreibe, mit dem ich nicht mehr so einfach aus einer Beziehung heraus spazieren kann (wie ohne)?
Klar, man kann sich scheiden lassen wenn nichts mehr geht. Aber das ist mit zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden und die Ehe wirkt nach. Das betrifft ja auch gleichzeitig die gemeinsamen Kinder.
Und so ist es wirklich vernünftiger, auf diese ganze Verantwortung zu verzichten, wenn man den Partner lediglich als Lebensabschnittsgefährten ansieht und nicht als denjenigen mit dem man sein Leben uneingeschränkt teilen will.

Daraus ergeben sich also Fragen bzgl der gemeinsamen Zukunft und Verantwortung, die sich mein Partner durchaus gefallen lassen müsste... Die Nummer von wegen "Dann spart man sich halt die Rennerei, bla bla.." zieht in dem Moment nämlich nicht und ist als Argument ziemlich bescheuert (und schwach).

 
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