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Geschrieben von Hase67 am 06.03.2013, 23:22 Uhr

Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

... dieser Song geht mir seit ein paar Tagen nicht mehr aus dem Kopf.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dieses Forum als erste Anlaufstelle nutzen würde, um so etwas niederzuschreiben, aber die Freunde, mit denen ich mich austauschen könnte, sind gerade nicht greifbar oder selbst zu sehr in aktuellen Problemen verstrickt...

Um es kurz und platt niederzuschreiben: Ich habe beschlossen, mich von meinem Mann zu trennen. Immer wieder gekriselt, mit immer mal wieder kleinen Hochs und immer tieferen Tiefs, hat es schon länger, ein Katalysator war sicherlich auch das Haus, das wir vor 2,5 Jahren gebaut haben (mit ganz unterschiedlichen Hintergedanken, wie sich immer deutlicher herauskristallisiert) und die Tatsache, dass wir jetzt in einem "Familienstadtteil" leben. Die letzten 2,5 Jahre haben mir immer wieder sehr unsanft ins Gesicht geknallt, was uns fehlt, was ich schon immer vermisst habe und woran ich verzweifle, weil ich es leid bin, es einzufordern, ohne auf echtes Verständnis zu stoßen - gerade durch den Kontrast dessen, was ich in unserem Umfeld erlebe.

Noch Anfang des Jahres hatten wir einen heftigen Streit, der mich in Trauer und Verlustängste gestürzt hat, aber offenbar bin ich inzwischen innerlich einen Schritt weiter gegangen. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die letzte Woche: Kind 2 (gemeinsamer Sohn) ist seit Anfang des Jahres immer wieder krank, was er sonst praktisch nie ist. Die Kind-Krank-Tage und die Abdeckung von Ferienzeiten sind hier ein Dauer-Streitthema: Mein Mann entzieht sich da so lange der Verantwortung, bis ich entnervt aufgebe, letztendlich bin ich (theoretisch) die Flexiblere und kann auch von zu Hause aus arbeiten (ich bin freiberufliche Übersetzerin, für die, die mich noch nicht so gut kennen). Das bedeutet für mich aber auch ständiges Hin- und Herschleppen von Aktenordnern, Dateien und Hin- und Hersynchronisieren von Terminkalendern, weil mein Haupt-PC im Büro steht und ich dort auch alles Relevante auf einer zweiten Festplatte archiviere sowie dort meine Outlook-Termine und -Adressen verwalte; meinen Laptop nutze ich quasi nur als tragbares Zweitgerät.

Seit Anfang des Jahres hat sich diese Problematik insofern verschärft, als ich einen festen "Dauerauftrag" habe, der wöchentlich zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederkehrt und auch zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert werden muss. Eine gewisse "Toleranzmarge" gibt es zwar, aber die ist gering, weil die Deadlines auch für den Kunden knapp sind. Die Problematik ist meinem Mann bekannt und wurde mehrfach mit ihm ausführlich besprochen; ihm ist auch bewusst, dass ich, verlöre ich diesen Auftrag, nicht nur ein Drittel meines Monatsumsatzes einbüßen würde, sondern höchstwahrscheinlich auch diesen großen, langjährigen Kunden.

Nachdem unser Sohn letzte Woche zum dritten Mal in Folge krank wurde (diesmal die gefürchtete Virusgrippe, die im Moment herumgeht), habe ich ihn gebeten, die Zeiten aufzuteilen, um nicht wieder Nachtschichten zu schrubben. Nein, geht auf gar keinen Fall, da unabkömmlich und "zu wichtig". Zwei Tage später wurde auch meine Tochter krank, einen Tag danach mein Mann. Mich hat es auch erwischt, aber nicht so heftig wie den Rest der Familie. Ich mit dem Kunden verhandelt, etwas Zeit herausgeschunden. Mein Mann legt sich ins Bett, pflegt sein Fieber, schläft viel und kreist ausschließlich um sich selbst - gut, in den ersten Tagen ging es ihm wirklich dreckig, aber ab Tag 3 verkündet er, sich jetzt aber "wirklich nur noch zu schonen, damit ich schnell wieder auf dem Damm bin". Versorgung der Kinder (die schneller wieder fit sind, als ich erwartet hatte), Arbeiten, Einkaufen, Organisieren, Entscheiden, wann wer wieder in die Schule gehen kann und wer evtl. doch noch zum Arzt muss, blieb komplett mir überlassen. Dazu kam von ihm noch nicht mal ein müder Kommentar. So ging das jetzt seit letzten Dienstag.

Ich war zunehmend geladen und habe, als ich merkte, dass es ihm besser ging, angefangen, ihn "einzuteilen" (dennoch innerlich kochend, weil ich ja letztendlich wieder diejenige war, die ihn zum Jagen tragen musste). Heute dann der Abschuss: Mein Mann verlässt heute Morgen das Haus mit der Ankündigung, er bliebe nicht so lange im Büro, er wäre ja noch nicht wieder so fit. Geht um 8.20 Uhr und "rechne damit, nachmittags wieder da zu sein". Da ich ihn kenne, setze ich noch ein trockenes: "Hauptsache, du bist um 17.30 Uhr wieder da, da muss ich mit A. (meiner Tochter) zum Infoabend für die Profilwahl und würde unseren Sohn ungern mitschleifen, das könnte länger gehen." - "Ja ja, klar." Gegen 16:30 Uhr erinnere ich ihn noch mal an den Termin (per SMS, Mail und per Mailbox-Nachrichten sowohl im Büro als auch auf Dienst- und Privathandy). Nirgends zu erreichen, keine Reaktion. Um 17.30 Uhr ist niemand hier. Ich verhandle mit meinem Sohn (der zwar nicht mehr sooo klein ist, um diese Zeit aber gern am Rad dreht und eine gewisse zeitliche Struktur braucht, um vor dem Insbettgehen gut runterzukommen), dass er noch etwas fernsehen darf und ich Nachbarn den Schlüssel gebe, damit sie kurz nach ihm sehen können. Der Papa käme aber sicher bald. Fahre mit Tochter zum Info-Abend, der leider länger dauert als erwartet, weil erst mit Verspätung angefangen werden kann.

Als ich in der Schulaula sitze, blinkt mein Handy-Display - eine SMS: "Hier wird es heute doch später, komme erst gegen 18.30 Uhr hier weg". Ich "kürze" die Infoveranstaltung ab und lasse meine Tochter bei den Eltern ihrer besten Freundin, die den Rest der Veranstaltung gemeinsam mit ihr anhören wollen. Sie kann dann mit dem Fahrrad nachkommen. Auf der Fahrt nach Hause habe ich gemerkt, dass ich nicht nur enttäuscht war: Ich war innerlich leer und hatte plötzlich glasklar auf der Zunge liege, was mir in den Wochen seit unserem letzten Streit immer wieder durch den Kopf gegangen war - es hat einfach keinen Sinn mehr, genug gekämpft, nie was erreicht, ich bin es leid. Und ich habe zum ersten Mal nicht nur Wut und Groll, sondern auch abgrundtiefe Verachtung empfunden.

Und jetzt sitze ich irgendwie etwas erschlagen hier - zwar erleichtert, weil klar im Kopf, aber eben natürlich auch unsicher, wie es weitergehen soll. Wo fange ich an, nachdem ich ihm meinen Trennungswunsch eröffnet habe? Ich bin sonst der sehr taffe, organisierte Typ - hier geht mir aber doch gerade jegliche Struktur oder Überblick flöten. Das einzige, wessen ich mir sicher bin ist: Ich werde versuchen, nicht allzu weit von hier unterzukommen, damit die Kinder im gewohnten Schul-/Betreuungsumfeld bleiben können. Ist es generell sinnvoll, sich einen Scheidungsanwalt zu nehmen? Ich kenne eine gute Familienanwältin, die auf Scheidungen und Unterhaltsfälle spezialisiert ist, aber natürlich ist der Streitwert wegen Haus und Grundstück sehr hoch - hat jemand von euch schon einmal versucht, eine Scheidung gütlich abzuwickeln, mit Mediation? Ich habe leise Bedenken, dass es gerade in finanzieller Hinsicht zu größeren Kämpfen kommen könnte, da mein Mann zwar wohlhabend, aber auch eher knickerig ist - es gibt aber keinen Ehevertrag, wir leben in einer Zugewinngemeinschaft...

Ich freue mich über jede Stellungnahme - von den Leuten, die mich schon kennen, aber natürlich und gern auch von anderen, die ebenfalls vor dieser Situation standen.

Traurige Grüße

Nicole

 
54 Antworten:

Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Naddy-1989 am 06.03.2013, 23:40 Uhr

Hey .
Erstmal muss ich dazu sagen das du echt ne taffe Frau bist .
Ich hätte in deiner Situation wohl schon längst des Handtuch geschmissen .
Wenn du wirklich dich dazu entscheidest dich zu trennen dann brauchst du aufjedenfall einen Anwalt .
Ich hab damals auch einen gehabt .zum Glück .
Mein Exmann wollte 16000 Euro von mir .bekommen hat letztendlich 1500€
Mein Anwalt war echt super und ich war sehr zufrieden .
Lass dich doch einfach mal beraten .
Ich wünsch dir und deinen Kindern alles gute für die Zukunft und Kopf hoch
Lg Nadine

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Pamo am 07.03.2013, 5:16 Uhr

Bei einem gemeinsamen Haus solltest du auf jeden Fall einen Anwalt nehmen - und zwar nur für dich.

Wenn du klug bist, dann gehst du erst zum Anwalt und lässt dich da beraten, dann bereitest du einigen Papierkram zuhause vor und erst danach teilst du deinem Mann deine Entscheidung mit.

Lass dich drücken, das ist eine traurige Geschichte.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von cosma am 07.03.2013, 6:30 Uhr

Hm, für mich klingt das zwar nach Krise und Überlastung und extremem angepisst sein ( absolut verständlich ! ), aber irgendwo fehlt mir die Bewältigungsstrategie und Kommunikation.

Es geht um Kinder, die ihre Familie und ihr zuhause verlieren, ich würde mir nen guten Therapeuten für Euch beide suchen und versuchen die Liebe wieder leben zu lassen.

Kenne die Vorgeschichte nicht, aber aufgrund akuten Angenervtseins das Handtuch zu werfen wäre nicht mein Weg.

Hab nen guten Tag !

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Sakra am 07.03.2013, 6:30 Uhr

ojeeeeee, das tut mir leid, dass es so enden wird.
weiss er von deinen absichten? gibts wirklich keine aussicht auf änderung???
ich nehme an du hast schon öfters mit ihm über seinen vorliegenden egoismus gesprochen...........

der vorschlag von pamo ist der vernünftigste. erst mal zum anwalt, beraten lassen, dann hast du in einem folgenden gespräch mit deinem mann gleich sachliche argumente und er kann dich nicht mit halbwissen etc. einschüchtern.

halt die ohren steif!!!

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Deine Wur und Enttäuschung kann ich ja nachvollziehen, aber deswegen an Trennung

Antwort von lastunicorn am 07.03.2013, 6:39 Uhr

... zu denken?

Ich lese aus deiner Geschichte nun wirklich nichts heraus, weshalb du deine Ehe vor die Wand setzen lassen solltest. Das ist ein Ansammlung von Kleinkram, der dir gestern Abend die Hutschnur platzen ließ... heute morgen doch wohl nicht mehr, oder?

Was hat das genau mit dem Leben in einem Familienstadtteil zu tun? Etwa, dass da nach Außen hin scheinbar lauter Rama-Familien leben, während du dich mit deinem Gespons immer mal etwas kabbelst? Das nehme ich besonders dir nicht ab, dass du ernsthaft glaubst, dass hinter der Fassade Anderer auch Alles glatt läuft...

Zu dem seid ihr noch nicht allzulange in eurem Haus und vielleicht noch immer nicht richtig angekommen und runter gefahren. Die ersten Jahre nach einem Hausbau oder einer -sanierung sind doch nahezu immer etwas schwieriger, weil immer noch etwas zu tun ist, am Ende des Geldes immer noch etwas Bau übrig ist oder andere Faktoren dominieren. Wir sind seit knapp eineinhalb Jahren im Haus und haben auch noch in der Außenanlagen Einiges vor... es kommt mir noch garnicht so lange vor und irgendwie sind wir noch nicht richtig angekommen, obwohl wir uns wohl fühlen. Es dauert halt ein wenig.

Hinzu kommt wohl, dass sich dein Arbeitpensum seit Jahresbeginn erhöht hat, was ja auch noch nicht sooooooo lange läuft. Natürlich ist das wichtig, aber dein Mann scheint das noch nicht zu realisieren... auch, wenn er es "weiß", ist das offensichtlich noch nicht richtig bei ihm verbucht. Das ist insgesamt sehr nervtötend für dich, aber eben auch nicht unbedingt böswillig von ihm zu werten.

Dass viele Männer schon mit einem Schnupfen eine Nahtoderfahrung erleben, ist auch nichts Neues... natürlich ist es ärgerlich und eine heftige Zusatzbelastung, wenn dann inklusive seiner Pflege Alles an dir hängen bleibt. Aber dazu fällt mir SST ein: "du kannst dich darüber ärgern, bist aber nicht verpflichtet dazu". Dass du allerdings direkt nach einer solchen Zeit, in der du wieder einmal - typisch moderne Frau, die Familie und Beruf vereinbaren möchte/muss - ohne ein Zeichen der Anerkennung oder Wertschätzung wieder alleine da stehst, während dein Gatte sich direkt aus dem Krankenlager heraus wieder in seine Arbeit stürzt, als wäre Nichts gewesen... nun ja, Nicole... "nicht gemeckert ist Lob genug", sagt mein Vater immer. Und der ist auch ein Mann... ;-) Dass er dann gleich wieder alle Absprachen vergisst, wenn er als wichtigster Mann im Büro endlich nach seiner schlimmen Krankheit wieder unentbehrlich ist und Alles alleine machen muss... für dich ist es ärgerlich, aber trotzdem passtest wieder in eines der belächelten Klischees. Vielleicht kannst du irgendwann auch wieder drüber lachen...

Alles in Allem (habe sicherlich noch nicht alle Punkte deines Postings aufgegriffen) erschließt sich mir an der Stelle immer noch nicht, warum du dich deshalb scheiden lassen willst. Mache deinem Unmut Luft und setze ihn auf den Pott... aber nicht den Fuß ins Büro eines Familienanwalts. Trennungsgründe wie bspw. fehlende Liebe, Gewaltanwendung, etc. sind nicht in deinem Post zu finden. Wenn du es so empfindest, dass dein Mann die keine Wertschätzung entgegen bringt, dann setzt euch hin und schreibt jeder dem Anderen auf, was er sich von ihm wünscht und was ihm fehlt. Möglicherweise wirst du dich wundern, wie dein Mann das sieht und wie dein Eigenanteil an der Situation ist.

Was mich allerdings erstaunt, sind die Statements meiner Vorschreiberinnen zu deinem Post... nur, weil du hier meist als eine erwachsene, reflektiert denkende Frau auftrittst, wird dein Wutausbruch, den du dir von der Seele geschrieben hast, nicht endgültiger. Auch du kannst dich verrennen... auch du kannst mit deinen Gedanken in eine Sackgasse geraten, was die Tatsache, dass du doch hier dazu schreibst, zu bekräftigen scheint.

Ergo: reagiere bitte nicht über und arbeite die derzeitige Situation mit deinem Mann gemeinsam auf.

LG

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Ich kann lastuni

Antwort von jaspermari am 07.03.2013, 6:54 Uhr

nur zustimmen. Hört sich für micht eher nach einem "Jetzt ist aber auch mal schluss" an.... Nach Hausbau, Arbeitszeiterhöhung und Belastung durch Kinderkrankheiten durchaus verständlich. Ich möchte dir den Wunsch nach Trennung auch nicht absprechen, kann mir aber schon vorstellen, dass wenn du das deinem Mann so schilderst, noch mal ordentlich Bewegung in die Sache kommt Ich vermute, er hat deine vorherigen Ankündungen nicht richtig ernst genommen und wird jetzt aufwachen.

Sollte es nochmal klappen, steht bestimmt viel Arbeit vor euch.....ich drücke trotzdem die Daumen, dass das gut läuft, was du wirklich willst !!! LG Marion

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Disco-Bauch am 07.03.2013, 7:49 Uhr

mir kommt die gefühlsebene zu kurz. du bist geladen und kurz vorm explodieren - ja, das kann ich voll nachvollziehen und kenne die situation. aber außer dieser situativen 'verachtung' beschreibst du deine gefühle für ihn nicht. was fühlst du für ihn?
lass erstmal sacken
wirf ihm dein befinden an seine zentrifugale matschbirne. entweder er hört auf, sich nur noch um sich zu drehen, oder er kann sich woanders weiterdrehen
aber ohne eskalation und aussprache wuerde ich noch nicht zum anwalt
da muss noch was gehen

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von maxwell am 07.03.2013, 7:50 Uhr

Es hat sich - zumindest Deinerseits - wahnsinnig viel aufgestaut. Und wenn man in der Wutspirale ist, hat der Partner oft keine Chance, dagegen anzukommen, kapselt sich ab und macht eben seins.
Leider geht aus deinem Posting nicht heraus, ob Ihr wirklich intensiv miteinander geredet habt. Sich bis aufs Blut zu zoffen und böse Dinge zu sagen, zerstört jeglichen Respekt und jegliches Miteinander. Es ist erwiesen, daß eine negative Aussage ungefähr fün positive Aussagen benötigt, um vergessen zu werden. Überlege, was da bei ihm, aber auch bei Dir, zusammenkommt. Und überlege ehrlich, wieviel Porzellan auch Du bei diesen Auseinandersetzungen zerschlagen hast.
Weiß er von Deinen Trennungsgedanken? Wenn nicht, ist das vielleicht der Wachruf für ihn. Aber auch Du bist in dieser Hinsicht in einer Bringschuld. Daß die Beziehung in die Binsen geht, liegt sicher nicht nur an Deinem Mann. Das wäre zwar einfach, aber zu einfach.
Ich würde eine Paartherapie empfehlen. Da kann Euch geholfen werden, aus der "Konfrontations"-bzw. Streitspirale herauszukommen, und wieder miteinander zu reden. Ich denke, daß Ihr da Hilfe von außen braucht.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Reni+Lena am 07.03.2013, 8:23 Uhr

Ach Hase, das tut mir wirklich leid für dich.

Reagier jezt bitte nicht über. Logischer weise hast du die Schnauze voll, das kann ich komplett nachvollziehen. Mich wunderts, dass dir nicht eher der Kragen geplatzt ist.

Ich kann deine Situation deshalb so gut nachvollziehen weil wir hier eine ähnliche Konstellation haben.
Mann-Büro...wahnsinnig wichtig! Wird oft später..wichtel wichtel...

Du hast das bisher immer aufgefangen und ausgebügelt wenn er dich im Stich gelassen hat. Daran hat er sich gewohnt.
Meine Fau ist eine taffe..die wuppt das schon!!!!

Trennung..ja......aer gleich Scheidung???
nein, gebt euch eine Chance!

Sucht einen Weg der zu euch passt. Vorläufig getrennte Wohnungen, gespräche. genaueste Aufteilung der betreuung usw.
Manchmal kommen Männer erst aus ihrem Schlendrian raus wenn man ihnen die Pistole auf die brust setzt und sie kapieren dass es 5 vor 12 ist.

Ein Anwalt der dich hinsichtlich einer Trennun/Wohnung/Rechte usw berät ist sicher nicht schlecht. Außerdem verdeutlicht es deinem Mann nochmal dass du es tatsächlich ernst meinst.

Alles gute für euch!

Lg reni

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Fredda am 07.03.2013, 8:27 Uhr

Ich schließe mich a) maxwell an und greife b) mal einen Punkt raus, der bei uns auch so passieren könnte:

Der Mann, der a) ein schlechtes Gewissen wegen der Mehrarbeit für dich zuhause und b) eins wegen der wegen seiner Krankheit liegengebliebenen Arbeit im Job hat, bietet an, früh nach Hause zu kommen. Du sagst (zynisch, das merkt er aber nicht), ach, dann und dann würde auch reichen. Vor lauter Erleichterung, dass er seiner Jobpflicht nachkommen darf, kommt er dann noch später...

Das ist glaube ich so Frau-Mann-Kommunikation. Wenn ich will, dass Herr Fredda dann wirklich früh kommt, muss ich das sagen: "Ja, bitte, spätestens, ich weiß wirklich nicht, wie ich das sonst schaffen soll."

Mir geht es besser, wenn ich ihm keine Zuständigkeit für diese Dinge zuschiebe, sondern mich zuständig fühle (für meine Jobs, d.h. meinen Beruf und die Kinder- und Tierorganisation) und wenn ich ihn brauche (außerhalb dessen, was er sowieso macht, er übernimmt schon freiwillig sehr viel, aber halt Dinge, die nicht mit seinem Job kollidieren), sage ich das klar, deutlich und unmissverständlich. Aber ich rechne seit langem nicht mehr damit, dass er rät, fühlt oder hellsieht, was bei mir grad ansteht, und ich weiß, dass er seinen Job nur zurückstellt, wenn es wirklich Not ist - also kommuniziere ich diese Not dann deutlich, und nur im Notfall.

Lg
Fredda

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Reni+Lena am 07.03.2013, 8:31 Uhr

Das was fredda schreibts triffts auf den punkt!!!!!!

Hier genauso!!!!!!
.........................................................
Das ist glaube ich so Frau-Mann-Kommunikation. Wenn ich will, dass Herr Fredda dann wirklich früh kommt, muss ich das sagen: "Ja, bitte, spätestens, ich weiß wirklich nicht, wie ich das sonst schaffen soll."

Mir geht es besser, wenn ich ihm keine Zuständigkeit für diese Dinge zuschiebe, sondern mich zuständig fühle (für meine Jobs, d.h. meinen Beruf und die Kinder- und Tierorganisation) und wenn ich ihn brauche (außerhalb dessen, was er sowieso macht, er übernimmt schon freiwillig sehr viel, aber halt Dinge, die nicht mit seinem Job kollidieren), sage ich das klar, deutlich und unmissverständlich. Aber ich rechne seit langem nicht mehr damit, dass er rät, fühlt oder hellsieht, was bei mir grad ansteht, und ich weiß, dass er seinen Job nur zurückstellt, wenn es wirklich Not ist - also kommuniziere ich diese Not dann deutlich, und nur im Notfall.
..................................................................


!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Lg reni

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:-/

Antwort von Chatilia am 07.03.2013, 8:31 Uhr

nun, ich kann mich lastunicorn nur anschliessen.

ich kenne viele berufstätige mütter (bin selber eine) und könnte jetzt auf anhieb grad mndestens 10 nennen, die genau das erleben, was du hier so anschaulich-traurig beschreibst.

altermilde und weise würde ich sagen: NIE im affekt handeln. es hilft, wenn man seinen zeithorizont in solchen momenten etwas erweitert. also sich selber sagen: es stimmt nicht, was hier läuft. mir geht's besch... und den grund kenne ich. man könnte lösung finden, aber leider geht das nicht nur alleine, der andere muss auch wollen. ich bin aber auch im moment extrem am anschlag und möchte jetzt nicht eine entscheidung treffen, die mit noch mehr stress verbunden ist. ich warte jetzt mal ab bis im august und werde da nochmals bilanz ziehen.

das hilft dann, den druck rauszunehmen. was ich aber tun würde, wäre den mann ganz konkret einbinden. das ist schwierig, aber es hilft. wenn ein termin mit kind ansteht, dann lässt du den termin über seine sekretärin im büro in seine agenda eintragen. oder du schickst ein kind zu ihm fuers mittagessen oder so ähnlich. das alles möglichst entspannt, als ob es das selbstverständlichste der welt wäre.

gestern habe ich in einer tageszeitung eine reportage über eine frau gelesen, die genau das beschreibt, was du hier erzählst. ich kann mich im moment nur nicht erinnern, welche zeitung das war ... trotzdem solltest du vor augen halten: du bist nicht alleine und die vermeintlichen ramafamilien gibt es nicht.

kopf hoch!

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Häsle am 07.03.2013, 8:34 Uhr

Hm, ich bin auch eher bei der "Gib noch nicht auf"-Fraktion.

Deine aktuellen Gedanken und Gefühle musst du ihm unbedingt offenbaren. Gib ihm die Chance, darauf einzugehen. Die wenigsten Menschen (Männer noch weniger als Frauen) können Gedanken lesen und unternehmen von sich aus Sachen, bei denen sie schlechter wegkommen als bisher.

Vor 3-4 Jahren war ich so weit, dass ich für mich schon den kompletten Ausstieg aus meiner Beziehung geplant hatte. Mit allem, was so dazugehört. Ich hatte schon eine konkrete Wohnung im Blick, wollte meine Stunden aufstocken und auf den Karrierezug aufspringen. Kind sollte beim Vater im Haus bleiben.

Und das alles eigentlich ohne wirkliche Gründe. Wir hatten uns einfach nur auseinandergelebt, hatten außer dem Kind scheinbar keine Gemeinsamkeiten mehr und haben uns kaum gesehen.

Alleine, dass ich die ganze Sch.... mal aufgeschrieben habe (in einer PN), hat schon geholfen. Ich wollte diesen tollen Mann gar nicht aufgeben, und meinem Kind wollte ich auch nicht weh tun.
Wir haben ein sehr ernstes Gespräch geführt (sonst gehen wir dem eher aus dem Weg) und haben echt an uns und der Beziehung gearbeitet, uns Zeit füreinander freigeschaufelt, jede Minute zusammen (egal ob im Bett oder beim Einkaufen) bewusst erlebt. Das hat zum Glück geholfen. Unsere Beziehung ist jetzt wieder ähnlich schön wie vor 8 Jahren (vor dem Kind). Jetzt soll sogar Nr. 2 folgen. Ich hab mich verändert, bin sehr viel zufriedener, endlich auch hier in der Gegend angekommen (in der Pampa).
Ehrlich, wenn ich jetzt zurückdenke, das ist echt ein gruseliger Gedanke.
Sorry für den langen Schwall, ist wohl meine Art der Selbsttherapie ;-)

Ich kenne deine Vorgeschichte nicht. Vielleicht bist du ja wirklich schon über den Punkt hinweg. Falls nicht, probiert es doch noch mal, ganz ernsthaft. Mit Nachdruck.

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Re: Bin auch freiberuflich und finde... (Achtung, länger)

Antwort von Astrid am 07.03.2013, 9:07 Uhr

Huhu,

ehrlich gesagt finde ich, was Du beschreibst, ist doch der ganz normale Alltagswahnsinn von Müttern. Ich bin auch freiberuflich tätig (Journalistin), kann mir daher die Zeit (trotz ständigen Termindrucks für fertige Artikel) selbst einteilen und bin deshalb auch für das ganze Haushalts- und Kinder-Management zuständig. Hinzu kommt, dass ich nur vormittags arbeite (arbeitest Du denn ganztags...?). Mein Mann ist festangestellt, wie Deiner, und kann daher einfach nicht immer dann hier zur Verfügung stehen, wenn ich ihn bräuchte. Vielleicht hat Dein Mann ja beruflich auch nicht so viel Freiheit, wie Du glaubst, so dass Du ihn eben nicht wirklich einplanen kannst.

Wenn meine Kinder krank sind, bin ich auch am Rotieren, weil ich morgens die Zeit am Schreibtisch brauche. Trotzdem ist es für meinen Mann noch schwieriger, im Büro auszufallen und Krankentage zu nehmen, weil er Abteilungsleiter ist. Ich persönlich finde es - Freiberuflichkeit hin oder her - normal, dass ich die Kinder und den Haushalt übernehme, weil mein Mann einfach weniger Spielraum hat zeitlich. Als ich noch festangestellt war (Zeitungsredakteurin) hatte ich oft eine 50-Stunden-Woche. In dieser Zeit hat mein Mann den gesamten Haushalt allein geschmissen, gekocht usw., weil damals einfach ER mehr Zeit hatte als ich.

Ich weiß nicht... ich finde nicht, dass das alles ein Trennungsgrund ist. Wenn Du alleinerziehend sein wirst, wird Dein Stress sich ja noch vermehren, ist das wirklich ein Ziel...? Ich finde aber auch, dass es bei Euch ein Kommunikationsproblem gibt. Offenbar ist jeder sehr mit sich selbst beschäftigt und hat wenig Verständnis für die Zwänge und Probleme des anderen. Dein Mann interessiert sich sicher viel zu wenig für Deine Termine, das finde ich auch. Aber es klingt so, als ob auch Du Dich vielleicht ein bisschen zu wenig für seine Zwänge im Job interessierst.

Bei uns hat es auch ziemlich lange gedauert, bis jeder Verständnis für den Anderen hatte. Wir haben uns immer wieder einmal hingesetzt, und jeder durfte über seinen Job jammern, während der jeweils Andere mal NICHT unterbrochen hat. Lass doch Deinen Mann mal erzählen, wie sein Beruf sich für ihn anfühlt, ob er sich gestresst fühlt, was ihm daran aber auch Spaß macht und warum er oft tatsächlich nicht wegkann. Glaube auch nicht, schon vorher alles über ihn zu wissen, sondern hör' einfach mal zu. Danach bist Du dran: Erzähle ohne Vorwurf in der Stimme von Deinem Alltag, Deinen Nöten, Zeitdruck, Überforderungsgefühle usw., ohne dass Dein Mann Dich unterbrechen darf. So etwas hilft wirklich.

LG

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von kravallie am 07.03.2013, 9:28 Uhr

mein senf dann auch noch, hase.
ich bin nicht freiberuflich tätig und hab die gaudi nicht, deswegen kann ich nicht wirklich vergleichen, gebaut haben wir auch nicht, aber ich meine, dein eines kind ist nicht gemeinsam? mein eines auch und ich habe mich deswegen, was die kinder anbelangt, automatisch nur auf einen verlassen: auf mich.
auch weil mein gatte anfänglich geschichtet hat und seit ein paar jahren viel unterwegs ist.
vielleicht könntest du dir diese haltung, was DAS thema anbelangt auch zueigen machen? und dann einen babysitter engagieren, egal ob er dann da ist oder nicht?

liebst du ihn denn noch? wie ist der "rest"? wie ist der umgang sonst? die alltägliche kommunikation? könnt ihr noch miteinander lachen? weinen?
nur weil ein anderer ehemann um 5 den stift fallenläßt um ein kind zu besitten, ist er nicht besser als deiner oder dein mann verachtenswert.

er ist ein MANN und ahnt u.u. gar nicht, wie du ihn siehst?

gib bitte rückmeldung!

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genau so

Antwort von Loraley am 07.03.2013, 9:50 Uhr

sehe ich es auch.
Verlaß Dich nur auf Dich. Nur so kann es klappen, wenn man selber beruflich eingebunden ist und es genießt und braucht zu arbeiten.

Ich glaube, Du bist verletzt, weil Dein Mann seine Stellung und seinen Beruf über Deinen stellt.
Hier dasselbe, auch wenn ich bald dreimal soviel verdiene wie mein Mann, mit Geld hat das nichts zu tun, es ist eben so eine "Machtgeschichte".

Deine Kinder sind doch auch nicht mehr so klein. Überlege Dir mal, bald sind sie aus den Haus und der Streit um die Betreuung ist bald keiner mehr.....

Reden! Nur so kannst du noch was retten, wenn es denn für dich in Frage kommt!

Alles Gute!

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Ich habe auch spontan gedacht...

Antwort von MM am 07.03.2013, 9:53 Uhr

... dass ich deine Wut und Enttäuschung absolut nachvollziehen kann (hatte solche Situationen auch schon ansatzweise mit meinem Mann, aber nicht sooo krass), andererseits aber diese Trennungsentscheidung schon ebenfalls recht krass ist, für mein Empfinden. Kann man da wirklich nichts mehr machen???? Weiss er, dass das Ganze für dich so inakzeptabel ist wie es ist, und dass du über Trennung nachdenkst?! Ich finde, Männer nehmen sowas manchmal nicht richtig ernst und werden erst wach, wenn es (fast) zu spät ist...

Ich arbeite übrigens ebenfalls (u.a.) freiberuflich als Übersetzerin, kann vieles von dem was du schreibst nachvollziehen! Home Office ist einerseits gut, ich bin gerne hier zu Hause an meinem Arbeitsplatz, mag den Blick aus dem Fenster, den Wald draussen, das Vogelgezwitscher jetzt wo der Frühling beginnt... ;-) usw. Andrerseits finde ich, dass so einfach doch mehr an einem hängenbleibt als wenn man "auswärtes" arbeitet. Irgendwie wird doch implizit vorausgesetzt, man sei ja "zu Hause" - obwohl man da ja nicht einfach so ist, sondern ARBEITET! Ich hab meinem, wenn er da gedankenlos irgendwas in der Richtung von sich gab, schon öfter mal ganz klipp und klar gesagt, dass ich meine Arbeit nur "zufällig" zu Hause verrichte und deshalb NICHT mal eben dies und jeden machen kann. Natürlich ist es letztednlich doch so, dass ich zwischendurch die Waschmaschine oder Spülmaschine anschmeisse oder so, und aufgrund flexiblerer Arbeitszeiten und insgesamt geringerer Stundenzahl auch die "Kinderlogistik" und Einkaufen eher in meinen Bereich fallen. Aber er muss schon auch mitarbeiten. Und es geht auch letztendlich irgendwie - aber Streit hatten wir deshalb trotzdem auch schon. Auch manchmal heftig...

Z.B. MUSS er an manchen Tagen um eine bestimmte Zeit zu Hause sein, weil ich noch zu einem Arbeitstermin muss oder sonst irgendwas ansteht, wo ich pünktlich sein muss. Schon früher kam er in solchen Fällen gern kurz vor knapp, oder auch leicht zu spät - grr :-/. Da konnte ich immer ausrasten, weil ich die Kids ja auch nicht einfach allein lassen konnte... Jetzt, wo die Kids grösser sind und es im Prinzip kein Problem ist, sie mal eine Weile alleine zu Hause zu lassen, nimmt er es NOCH legerer. Mich ärgert das aber sehr, auch weil ich selber mich an Abmachungen so gut es geht halte, manchmal mich auch abhetze, nur um nicht zu spät zu kommen - und er tut so, als käme es nicht sooo darauf an, oder "es kam was daziwschen" (dann muss er halt eine bestimmte Zietreserve einplanen, mach ich schliesslich auch!)... etc. Das ist bei uns immer wieder mal ein Streitpunkt in verschiedenen Varianten. Und auch noch paar andere Sachen...

Ich denke, man könnte/sollte vielleicht ehher versuchen, für diese konkreten Streitpunkte Lösungen zu finden, anstatt einer Trennung als "Lösung", die doch wieder ganz andere, grundsätzliche Probleme aufwirft - oder liebt/mögt ihr euch gar nicht mehr, ist da nix Schönes mehr zwischen euch...?


Ist da bei euch nicht noch viel mehr vorgefallen...?

Das nur so spontan zu dem, was mir da einfällt.

Ich würde nichts übers Knie brechen. Wohl aber ein sehr ernstes Gespräch mit ih führen, wo ich meine Gefühle und Überlegungen (auch den evtl. TRennungsgedanken) sehr deutlich darlege. Und von ihm erwarten, dass er darüber nachdenkt, Stellung nimmt, Verbesserungsvprschläge macht... Und ich würde auch welche machen und dann sehen, dass wir eine Vereinbarung treffen. UNd auf dieser dann bestehen. So in etwas. Aber vielleicht habt iht das schon 1000 x durch...?

Hm, aber vielleicht ist das Ganze bei euch komplizierter...? Alles Gute auf jeden Fall!!! Gruss aus Tschechien, M.

P.S. Meintest du eigentlich mit dem "Familienviertel" oder wie du das schriebst, dass rundherum nach deinem Empfinden lauter vorbildliche familienengagierte Väter sind, nur deiner tanzt aus der Reihe...?
Und was sind die Diskrepanzen bzgl. des Hauses...?

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Linda761 am 07.03.2013, 10:01 Uhr

Meine Güte, was habt Ihr für eine Haltung zu Euren Männern???

Wenn man Hausfrau ist mag das angehen. Aber wenn wir in Hases Fall beide vollzeit berufstätig sind, kann sie durchaus erwarten, dass er sich zu Hause genauso viel einbringt wie sie.

Ich bin mir sicher, dass er das nicht tut und sie den Großteil übernimmt. Das sollte ihm klar sein und er sollte es entsprechend anerkennen. Er sollte auch sehen, wann sie seine Unterstützung dringend braucht und erst recht einfache Ansagen verstehen können.

Ich verstehe voll und ganz, dass sie sauer ist. Ich verstehe das auch nicht als einfaches Ärgernis sondern als Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Einen Typen, der einen so behandelt, kann man irgendwann nicht mehr respektieren und die Liebe beginnt dann auch zu bröckeln.

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Naja, aber ist das nicht genau das Problem...

Antwort von MM am 07.03.2013, 10:09 Uhr

.. oder eines davon - dass man (frau!) sich nur auf sich selbst verlassen muss/soll?

Ich bin ja auch bei der "Verscuhts noch mal" Fraktion, siehe oben. Aber der Rat, sich da nur auf sich zu verlassen und den Mann nicht einzuplanen - da sträube ich mich irgendwie, weil es sich für mich anfühlt, als ob er sich dann aus der Affäre zieht, als wären es nicht auch seine Kinder, seine Familie, seine Verpflichtungen... Habt ihr das Gefühl nicht, wenn ihr euch nur auf euch selbst verlasst?

Es stimmt, dass es faktisch oft eh so ist. Wenn die Frau weniger Stunden arbeitet, u.U. Home Offfice oder so, dann bietet es sich ja quasi auch an, dass sie die Kinder- und Haushaltslogistik übernimmt. Ist hier auch so. Aber ich weiss nicht, irgendwie ist es mir trotzdem unbehaglich und ich habe das Gefühl, aufpassen zu müssen, dass es nicht überhand nimmt, er sich rauszieht oder so... Kennt ihr das nicht?

Wobei meiner macht schon eine ganze Menge, wenn man es ihm explizit sagt bzw. abspricht. Ist im Grunde schon OK, das muss ich sagen.

Aber manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken - was wäre, wenn ich jetzt einen supertollen Job finde, gut bezahlt und sehr gewünscht, aber Vollzeit und kein Home Office, und wir dann die Rollen tauschen (er würde dann seine Arbeitszeit kürzen, ist abgesprochen), dann frage ich mich, ob er das überhaupt auf die Reihe bekommen würde? Schaffen die Männer das überhaupt, wenn sie so lange gewöhnt sind, dass sie kein grossartiges Multitasking machen müssen und die Logistik bei der Frau liegt...? Ist zwar momentan hypothetisch, würde mich aber interessieren...:-) Danke!

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von maxwell am 07.03.2013, 10:13 Uhr

Moment. Sie hat selber geschrieben, daß sie sich üble Sachen im Streit an den Kopf geschmissen haben. Sie ist also nicht nur das Opfer! Möglicherweise hat auch ihn das sehr verletzt.
Man sollte bei so etwas immer versuchen, beide Seiten zu betrachten. Und hier sehe ich das Problem nicht nur beim Mann. Ganz und gar nicht.

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Re: genau so

Antwort von Linda761 am 07.03.2013, 10:15 Uhr



Wenn Frauen Emanzipation verstehen als "Ich mach alles und er sich ein bequemes Leben", wird sich nie was ändern.

Ich bin nicht die Mutter meines Mannes sondern seine Partnerin. Und als solche erwarte ich, dass er für die gemeinsam zu bewältigenden Aufgaben Haushalt und Kinder genauso verantwortlich ist wie ich. Das klappt auch bei uns nicht immer zu 100 %, aber doch in akzeptablem Rahmen.

Es ist das absolute Minimum, dass er sich an Absprachen hält und es z.B. schafft, pünktlich zu Hause zu sein um auf das gemeinsame Kind aufzupassen. Wenn man sich nichtmal auf so etwas verlassen kann, hat die Beziehung doch wirklich keine Basis. Er nimmt keinerlei Rücksicht auf die Bedürfnisse seiner Frau. Er müsste ja noch nichtmal Kinder hüten, wenn er das zeitlich nicht hinbekommt. Er könnte ja durchaus auch eine andere Lösung mit ihr ausmachen. Wichtig wäre nur, dass er sich interessiert und mit ihr gemeinsam eine Lösung findet.

Ich würde es mit einem solchen Mann nicht aushalten. Ich will einen, dem meine Bedürfnisse auch wichtig sind.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von shinead am 07.03.2013, 10:18 Uhr

Ich glaube der Knackpunkt hier ist die "innere Leere". Da ist nix mehr, kein Respekt, keine Liebe, nur noch Verachtung. Und das ist der Todesstoß.

Ganz ehrlich, wenn ich hier das ein oder andere Posting lese, stellen sich mir die Haare hoch!
Die ewig verständnisvolle Frau, die die Marotten ihres Mannes bis zur Selbstaufgabe akzeptiert.

Ich kann den Trennungsgedanken nachvollziehen. Ob daraus eine Scheidung wird, wird die Zeit zeigen, immerhin gibt es das Trennungsjahr. Herr Hase müsste sich aber dazu ganz schön am Riemen reißen...

Ich würde mich auch jetzt erstmal Familienrechtlich beraten lassen. Ein Vorgespräch und dann alle notwendigen Papiere zusammensuchen, BEVOR die Trennung ausgesprochen wird.
Das mag als gemein empfunden werden, schont aber die bereits angespannten Nerven.

Die (arbeitstechnische) Flexibilität würde ich im Übrigen über die Umstellung in die Cloud optimieren. Möglichst alle Dokumente einscannen (lassen) und in die Cloud stellen. Laptop als Hauptrechner mit zwei Docking-Stationen (Büro und zuhause) nutzen und nur noch extra Monitore aufbauen. Alle Daten sind von überall aus abzurufen. Nutze die Technik für Dich!

Alles Gute!

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Ja eben, Linda, das meinte ich...

Antwort von MM am 07.03.2013, 10:21 Uhr

... im Beitrag ein Stück über deinem!

Ich empfinde das im Grunde ähnlich wie du. Mein Mann "eigentlich" auch. Trotzdem kommt es manchmal zu diesen Situationen, wo er z.B. nicht rechtzeitig kommt, in letzter Minute absagt bzw. etwas ändert usw. Ich bin dann total sauer, fühle mich veräppelt (um es anständig zu sagen ;-)) und habe das Gefühl, er würde es nie und nimmer auf die Reihe bekommen, wenn wir die Rollen tauschen würden (was passieren kann, auch so abgesprochen ist, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, aber bisher halt nicht eintrat).
Hm, aber vielleicht unterschätze ich ihn auch...?

Mal ganz platt: Wie bringt man denn einen Mann dazu, das was du schreibst, auch wirklich einzuhalten? (Ich meine, wenn es nicht so krass ist, dass man sich deshalb trennen will/muss?)

Das mit dem "sich nur auf sich selbst verlassen" widerstrebt mir einerseits, andereseits sind die, die es so machen, vielleicht letztendlich zufriedener und mit der Situation "versöhnter" als jemand wie ich, der damit hadert und immer im Kopf hat, wie es sein "sollte"...? Weisst du, was ich meine? Wie machst du das in deiner Partnerschaft?

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Pamo am 07.03.2013, 10:23 Uhr

Das hast du sehr schön gesagt, shinead. Genau das vermittelte sich mir auch beim Lesen des Beitrags.

Und die Docking-Station ist eine einfache, praktische Lösung für das Arbeitsproblem.

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linda

Antwort von kravallie am 07.03.2013, 10:23 Uhr

hast du einen schichtdiensthabenden mann? oder einen, der eben NICHT seinen arbeitsplatz immer rechtzeitig verlassen kann?
da plant man halt vorher nicht ein, sondern frau sucht sich eine andere lösung.
hase ist sauer, weil er vorher sagte, er kommt, weil er noch angekränkelt ist. wer weiß, was dann in der arbeit dazwischenkam, was ihn auch seine eigenen bedürfnisse vernachlässigen ließ?

aus dem geschilderten vorfall kann ICH nicht schließen, daß der mann den hasen IMMER so außen vor hält, daß man eine trennung beschließt.

und so ein schönes leben, bis 18.30 @work sitzen, kränklich, ist das auch nicht.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Linda761 am 07.03.2013, 10:25 Uhr

Wer schreibt denn was von "Opfer"? Sie ist sicherlich kein Opfer, sie hat sich sein unpartnerschaftliches Verhalten ja jahrelang bieten lassen.

Es ist völlig egal, ob sie ihn verletzt hat. Wenn er zugesagt hat, zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause zu sein um auf das Kind aufzupassen, hat er da zu sein. Es ist genauso sein Kind. Die meisten von uns sind schon mal sauer auf ihren Mann oder von seinem Verhalten verletzt. Trotzdem lassen wir ihn nicht einfach mit den Kindern hängen. Wenn ich mit ihm zum Kino verabredet wäre, wäre das was anderes. Aber auch da würde ich ihn nicht einfach ohne Nachricht stehen lassen sondern ihm mit der Begründung, dass ich aufgrund unseres Streits keine Lust habe, absagen.

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Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Hase67 am 07.03.2013, 10:27 Uhr

Ich habe gerade mein Posting von gestern Abend noch mal durchgelesen und verstehe, dass es nach Kurzschlussreaktion klingt. Ich glaube aber, es ist eher der Endpunkt nach einer langen Entwicklung.

Erst mal zu den "Rama-Familien": Nein, hier leben keine Rama-Familien. Aber hier leben Ehepartner mit Kindern, die ihre Krisen und Zerwürfnisse haben und trotzdem Gemeinsamkeiten schaffen, aus denen sich ein "Wir-Gefühl" ergibt. An unserem "Wir-Gefühl" als Familie arbeite ICH, seit Jahren, und seit Jahren vergeblich, das ist auch immer wieder Thema.

Ich hole mal etwas weiter aus, weil ich zwischendurch auch immer wieder längere Zeit nicht hier bin und viele die Eckdaten nicht oder nur bruchstückweise kennen: Wir sind eine Patchworkfamilie, meine Tochter ist von einem früheren Partner. Verheiratet sind wir seit 7,5 Jahren, zusammen seit 9,5, meine Tochter ist fast 13 und unser Sohn 8,5. Berufstätig waren wir immer beide, ich habe nach der Geburt unseres Sohnes für 1 knappes Jahr meine Berufstätigkeit auf rund 25 Stunden reduziert, wobei man das nicht so ganz genau sagen kann, weil ich damals von zu Hause aus gearbeitet habe. Es war aber immer klar, dass ich voll wieder einsteige, allein schon, weil ich fast die komplette finanzielle Alleinverantwortung für meine Tochter trage.

Das Verhältnis zwischen meiner Tochter und meinem Mann ist chronisch angespannt - die beiden sind sich einerseits von ihrer Grundpersönlichkeit sehr ähnlich (beide aufbrausend, kritikunwillig und knallhart), andererseits fehlt die emotionale Nähe, deren Fehlen mein Mann darin begründet sieht, dass sie von ihrem Vater und mir "verzogen" würde und sie es dementsprechend ihm gegenüber am gebührenden "Respekt" mangeln ließe. Dass er da bei einem Kind auch in einer gewissen Bringschuld sein könnte, sieht er nicht. Zu unserem Sohn hat mein Mann von Natur aus verständlicherweise ein emotionaleres Verhältnis, was aber auch daran liegt, dass T. mehr SEINER Interessen (denen meines Mannes) teilt und generell weniger auf Krawall gebürstet ist. Mein Mann ist im Umgang mit Kindern (auch fremden) generell recht autoritär und legt mehr Wert auf Anstand, Gehorsam, Disziplin, Leistung und Zurückstecken der Kinder - sicherlich männertypisch, aber oft auch mit relativ wenig Gespür dafür, was noch kind-/altersgemäß ist und wo die Überforderung anfängt.

Mein Mann macht Karriere in der Wissenschaft, hat da viel Verantwortung zu tragen und mehrere Mitarbeiter, lebt aber auch für die Forschung und sein Team - soweit, so gut. Es ist seit Beginn unserer Beziehung ein wiederkehrendes Thema (auch eher für mich als für ihn), wie wir Beruf, Familie und Freunde gewichten. Für ihn hat sein Job klare Priorität, er ist mit Leib und Seele Wissenschaftler. Er ist mit einem sehr traditionellen Rollenverständnis aufgewachsen, in dem die Frauen den Männern den Rücken freihalten, direkten Kontakt mit Familien, in denen es anders läuft, hat er im Grunde erst, seit wir im neuen Haus leben, aber er reflektiert andere Lebensmodelle auch nur begrenzt. Ich bin, was die Rollenverteilung angeht, eher kämpferisch veranlagt und bin von jeher darauf bedacht, meine berufliche und finanzielle Eigenständigkeit zu wahren - teilweise aus schlechten Partnerschaftserfahrungen im Vorfeld, aber auch aus meinem Selbstverständnis heraus. Ich bin seit 17 Jahren selbständig und bis auf vorübergehende Sinnkrisen auch glücklich damit.

Was das "Ankommen" im neuen Haus angeht, ist da sicherlich etwas dran, aber auch da liegen die Gründe etwas anders, als man vermuten könnte: Die Initiative, sich Eigentum anzuschaffen, ging von mir aus. Erstmals geäußert hatte ich den Gedanken schon vor längerer Zeit mal (der eine oder andere wie Nikas dürfte sich vielleicht daran erinnern), Hintergrund war die wohl etwas romantisch-verklärte Vorstellung, dass man dann ein gemeinsames Projekt hätte und eben ein "Heim" für die Familie schaffen würde. Mein Mann ist generell sehr zurückhaltend, was finanzielle Investitionen angeht, obwohl er seit 2009 Beamter ist und ihm objektiv gesehen wenig passieren kann, dass er sich tatsächlich überschuldet - zumal Immobilien hier in Freiburg fast immer eine lohnende Anlage sind.

Nun wird der Aspekt des "gemeinsamen" Projekts von Anfang an dadurch getrübt, dass ich um jede Investition, die über das rein bauliche und energetische hinausgeht, mehr oder weniger kämpfen muss - sei es die Küchenausstattung (mit Mühe und Not habe ich durchgesetzt, dass eine neue Küche ins Haus hineinkam, die aber natürlich nur einen Bruchteil dessen kosten durfte, was für eine wirklich praktische oder bequeme Nutzung, die nicht nur den Mindeststandard abdeckt, erforderlich gewesen wäre). Für die Kinderzimmer wurde bisher eine Lampe angeschafft (obwohl es auch da weiteren Handlungsbedarf gäbe), für das Wohnzimmer gab es ein neues Sofa (das dringend gebraucht wurde, weil wir nichts in ausreichender Größe hatten), ansonsten aber hauptsächlich Kleinkram-Anschaffungen. Es stockt an allen Ecken und Enden, und das liegt nicht daran, dass das Geld nicht grundsätzlich da wäre, weil wir (wie man sich bei zwei vollen Verdiensten mit einem Professorengehalt vielleicht denken kann) zwar einen Haufen Steuern zahlen, aber dennoch eigentlich genügend übrig haben. Wir tilgen zwar hoch und bilden natürlich parallel Rücklagen, auch für die Kinder, aber letztendlich bleibt monatlich einiges übrig.

Dennoch tut mein Mann so, als ob wir finanziell am Rande des Ruins stünden: Sicher, wir haben eine hohe Kreditbelastung, aber zum einen hat er einen sicheren Job auf Lebenszeit, und zum anderen verdiene ich deutlich mehr als die meisten Ehefrauen in unserem sonstigen Umfeld, und es besteht auch keine reale Gefahr, dass mir massenweise Aufträge wegbrechen sollten. Die Branchen, in denen ich übersetze/dolmetsche, sind weitgehend krisenfest und haben eher noch mehr Ausbaupotenzial. Trotzdem ist er unterschwellig immer überzeugt, dass wir im Grunde auf zu hohem Niveau leben, uns das eigentlich nicht leisten können und mäkelt an Dingen herum, die in unserer Einkommensklasse noch unterer Standard sind. Meiner Tochter unterstellt er eine überzogene Konsummentalität, wenn sie sich von Weihnachts- oder Geburtstagsgeld H&M-Klamotten kauft oder wenn sie sich mit ihren Freundinnen im Kino oder zum Eisessen trifft.

Was diese Dinge angeht, habe ich mich innerlich schon längst von der Vorstellung verabschiedet, mit ihm auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und lasse ihn einfach reden, das meiste aber auch an mir abprallen - mir sind seine rigiden Vorstellungen da zu weltfremd. Das Genörgel stellt er aber nicht ab.

Die Situation gestern hat mich vor allem deshalb so fürchterlich auf die Palme gebracht, weil er ohnehin nur um sich, seinen Job und um die Kollegen kreist - das ist seine Welt, aber es ist auch seine einzige Welt, weil er sich rauszieht, weil er es albern findet, sich bewusst Zeit für die Familie zu nehmen, weil er so in seinem Hamsterrad läuft, dass er seit Jahren gar nicht mehr sieht, dass es noch was anderes geben könnte. Gemeinsame Unternehmungen zu zweit gibt es alle Jubeljahre mal, weil die Initiativen dazu immer wieder einschlafen. Wir vereinbaren einen bestimmten, mehr oder weniger regelmäßigen Ausgehrhythmus, dann kommt irgendetwas (Berufliches) dazwischen, und es schläft wieder ein. Als wir das letzte Mal zusammen weg waren (Kino und danach was zusammen trinken), haben wir 3 Stunden lang ununterbrochen über einen Dauerkonflikt mit einem seiner Kollegen gesprochen, der ihn nicht loslässt - grundsätzlich wäre das okay gewesen, wenn wir nicht schon alle Abende vorher fast ausschließlich um dieses Thema gekreist wären und das eigentlich unser erster, mühevoll freigeschaufelter Abend seit langem gewesen wäre. Unsere letzte gemeinsame Unternehmung als Familie war, dass wir an den Weihnachtsfeiertagen bei seiner Mutter waren, die seit dem Sommer allein ist (über den Tod seines Vaters redet er auch so gut wie nie, obwohl ich das Thema immer wieder zur Sprache bringe und auch mit ihm über die Situation seiner Mutter zu Hause spreche). Schlittenfahraktionen am Wochenende, Fasnachtsaktivitäten etc. pp haben die Kinder entweder nur mit mir oder mit Freunden oder befreundeten Familien unternommen.

Zum Thema Paarberatung/Familienberatung: Der erste Anlauf von mir in diese Richtung kam 2006, weil es da die ersten größeren Konflikte mit meiner Tochter gab, damals war sie 6. Ich wollte dabei auch generell mal unsere Positionen in der Partnerschaft neu ausloten, jemanden von außen draufgucken lassen und Lösungsvorschläge aufgezeigt bekommen, weil wir uns schon immer an den gleichen Punkten festgebissen haben. Als reiner Naturwissenschaftler mit sehr technischer Ausrichtung, der außerdem in der Vergangenheit schon Negativerfahrungen mit Psychologen gemacht hat und der außerdem Gefühle als rein chemische Abläufe "rationalisiert", war mein Mann da ziemlich schnell mit Abwehr bei der Hand, meinte, in einer Paarberatung sähe er generell deshalb keinen Sinn, weil wir "den Psychologen" ohnehin intellektuell haushoch überlegen seien und er nicht sehen würde, was so ein Schritt bringen würde.

Es hat meinerseits noch mehrere Anläufe gegeben, immer wieder mit der Erklärung, dass wir auseinanderlaufen, dass mir die Nähe fehlt, dass wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, dass wir keine gemeinsame Ebene mehr finden und dass ich nicht gewillt bin, für den Rest meines Lebens nur als Fassade nebeneinander her zu funktionieren - ich glaube, er SIEHT und SPÜRT das nicht. Er weiß zwar rein intelektuell, dass ich unzufrieden bin, tut das aber mit "überzogenen Ansprüchen" meinerseits ab und kommt immer wieder an den Punkt zurück, wo er sagt: Wir jammern auf hohem Niveau, es geht uns doch gut.

Ja, es geht uns materiell gut, wir haben zwei gesunde, intelligente Kinder, sind (jeder für sich) erfolgreich im Beruf und kriegen alles "gewuppt", haben ein teures Haus in einer schönen Gegend und keine echten Zukunftssorgen - aber das Ganze ist ein äußerer Rahmen, ein Kartenhaus, dem der Inhalt fehlt. Und ich bin es müde, das allein so zu sehen und dagegen anzukämpfen.

LG

Nicole

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Re: genau so

Antwort von cosma am 07.03.2013, 10:32 Uhr

Genau das ist der Punkt und ich glaube auch ähnlich Fredda, daß es da an der Kommunikation mangelt.

Klare Sätze wie: ich brauche von dir aber da und da aktiven Einsatz ! fallen oft selten, es gibt schnell Strukturen wo Frauen denken, das lohne sich eh nicht oder gar Angst vor ner aufreibenden Diskussion haben oder einfach ihre Bedürfnisse gar nicht richtig klar transferieren können.

Das ist dann der Anfang vom Ende, denn wenn
man seinen Partner innerlich aus der Rolle der Mitverantwortung entlässt hat man entweder irgendwann das Ungleichgewicht der alles-wuppenden-Mutter gegenüber dem unbeteiligten Vater der weder von den Kindern ernstgenommen wird noch sich selbst als wichtig und gewünscht sehen kann oder man ist (wie oben )nur noch genervt.

Klar kann das zu Stresszeiten unmöglich erscheinen und diese Diskussionen wer jetzt zurücksteckt wenn Kinder krank sind und man nen Job im Nacken hat kennt wohl jeder, aber ich finde auch das gehört dazu und ist eine tolle Möglichkeit an der Beziehung zu arbeiten.

LG

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von kravallie am 07.03.2013, 10:37 Uhr

eq wie ein regenwurm halt....kenn ich.

ebenso kenne ich die problematik mit dem großen kind.
DAS ist zermürbend, das verstehe ich sehr sehr gut.

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Re: genau so

Antwort von Nikas am 07.03.2013, 10:41 Uhr

ich kann mir nur eins vorstellen: dass du ihn nicht mehr genug liebst. und dir auch deshalb das familiengedönsumfeld in eurer hausgegend gehörig auf den senkel geht. dass die anderen hübschen vorgärten auch oft nur fassade sind, und hinter deren büschen nicht selten noch viel mehr brodelt, ist dir ja klar. wahrscheinlich haben die scheinheiligkeit ausdünstenden hochglanzachbarfassaden deine eigenen gefühle eher verstärkt. und nicht euer familienglück, wie wohl gehofft, im frischen haus quasi ebenfalls aufgefrischt; stattdessen habt ihr, ganz profan und logisch, eure ganzen schwelenden probleme gut verstaut im umzugskarton mitgeschleppt.

das aktuelle krankheitsdurcheinander war der tropfen; okay, verstanden. fass war voll, mann macht schön einen bogen drum.
ich würds aber nicht in einem schwall und nicht alleine auskippen. gut, informiere dich mal proforma bei rechtsanwalt, wie aktuell eine trennung, ein auseinanderklamüsern der finanzen, des hauses ablaufen könnte/sollte; UND wie eine erst einmal zeitliche und örtliche trennung ausschauen könnte. gute RAs für familienrecht haben viel erfahrungen mit unterschiedlichen schattierungen und können gut raten.
dann kommst du innerlich wieder etwas runter. und dann überlegst du dir, ob du es dir wirklich nicht vorstellen kannst, mal mit dem mann allrine auf einer parkbank zu hocken und in den sonnenuntergang zu schauen; dann sprichst du mit ihm und versuchst ihm klarzumachen, wie ernst es dir ist und hörst dir seine ideen an, wie es denn fürderhin weitergehen könnte nach seiner meinung. du wirst ja sehen, ob er deine trennungsgedanken ernst nimmt, ob er noch um euch kämpfen will/kann, und wirst dann "situativ" reagieren/agieren.

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Re: linda

Antwort von Linda761 am 07.03.2013, 10:43 Uhr

Das ist doch kein Geschlechtsunterschied. ICH kann meinen Job genauso schlecht pünktlich verlassen wie mein Mann. Erstens geht aber vieles wenn man wirklich will. Man kann z.B. gut einen zeitlichen Puffer einplanen. Und wenn man wirklich so unplanbar unabkömmlich ist, bespricht man das mit seinem Partner und findet GEMEINSAM eine andere Lösung.

Hases Mann ist aber verbeamteter Professor. Der KANN pünktlich nach Hause gehen. Er hat feste Vorlesungstermine und vermutlich die eine oder andere Institutssitzung, die mal länger dauern kann, aber überhaupt nichts unerwartetes. Ich vermute stark, dass er zu den vielen Menschen gehört, deren Unabkömmlichkeit an ihnen selbst liegt (ich bin selbst so eine, aber ich musste mich als Mutter dann umstellen und das geht in den meisten Jobs).

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Hm, da kommt wohl tatsächlich einiges zusammen...

Antwort von MM am 07.03.2013, 10:45 Uhr

... was über die geschilderte Problematik hinausgeht. Schwierig... da verstehe ich deine Überlegungen schon viele eher!

Trotzdem würde ich nochmal ein sehr ernsthaftes Gespräch mit ihm versuchen...

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Holzkohle am 07.03.2013, 10:51 Uhr

wow... habe mir alles zweimal durchgelesen.

Der eine Absatz gleich am Anfang hat mir schon gereicht - sein Beharren auf Respekt (der wohl da ist, aber anscheinend nicht so, wie er den gern hätte), seine (in meinen Augen) überhebliche Einschätzung über den Intellekt anderer Leute. Dass Du DAS so lange durchgehalten hast ist mir ein absolutes Rätsel. Ich neige ja auch manchmal zur Gefühlskälte, aber nicht in dieser Form und ich würde so eine Form weder dulden noch könnte ich sie lieben.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von maxwell am 07.03.2013, 10:51 Uhr

"Es ist völlig egal, ob sie ihn verletzt hat"
Ach?? Hochinteressant.

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Re: linda

Antwort von kravallie am 07.03.2013, 10:53 Uhr

ich wollte erklären, warum zb ICH meinen mann grundsätzlich aus der verantwortung, auf kinder aufzupassen, entlassen habe. weil er a) geschichtelt hat und b) z.t. in einem anderen land ist, aus dem er nicht pünktlich antanzen kann. zumindest diese punkte kann ich beim trennungsranking ausklammern
das mit der professor wußte ich nicht, nach hases zweitem posting gebe ich dir aber recht, daß er sich wahrscheinlich für unersetzlich hält und was hase ja auch beschreibt, die familie erst an 2.stelle kommt.
und auch nach hases 2.posting ist zu deutlich zu erkennen, daß das wirklich nur das tröpfchen ist/war....
er kann ihr emotional nicht folgen.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Hase67 am 07.03.2013, 10:56 Uhr

Ich glaube, er ist nicht gefühlsKALT, sondern gefühlsarm, und schwimmt total, wenn etwas auf die Gefühlsebene kommt. Und, wie Vallie so schön schrieb, mit null EQ, vor allem für andere Leute.

Das mit dem Intellekt ist sicher auch keine reine Überheblichkeit, sondern einfach die Nenngröße, an die er glaubt und mit der er etwas anfangen kann - ohne zu ahnen, dass das Problem auf einer ganz anderen Ebene gelagert ist und dass es bei den zu Rate gezogenen Experten darum ginge, sich auf dieser Ebene helfen zu lassen.

LG

Nicole

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Re: Naja, aber ist das nicht genau das Problem...

Antwort von Linda761 am 07.03.2013, 10:56 Uhr

Zum einen kommt es sicherlich darauf an was man für einen Mann hat. Mit manchen Exemplaren sollte man einfach keine Kinder in die Welt setzen. Wobei ich einen ständig unzuverlässigen Mann nicht dauerhaft lieben könnte.

Bei uns ist es so, dass mein Mann feste Aufgaben, die er hat, bestens erledigt. Dagegen ist er recht blind gegenüber den Sachen, die so anfallen. Ich bin umgekehrt veranlagt, d.h. ich mache alles was so anfällt und erledige feste Aufgaben häufig nur zufriedenstellend (z.B. macht mich das Erledigen von lauter Kleinigkeiten öfter unpünktlich). Mit diesen Gegebenheiten arrangieren wir uns inzwischen ganz gut. Ich bemühe mich, mich nicht über Sachen, die er nicht sieht, aufzuregen, er bemüht sich, sich nicht aufzuregen, wenn ich seinen Exaktheits-Anforderungen nicht genüge.

Mit der Zuverlässigkeit haben wir kein Problem, weder in seinen noch in meinen Augen darf man Zusagen brechen. Man kann sich ja wirklich vorher überlegen, welche Zusagen man geben kann.

Mein Mann schafft es zu Hause übrigens auch sehr gut ohne mich. Solange ich da bin, würde man das gar nicht denken, die Kinder brüllen auch immer "Mama" wenn sie was wollen. Wenn ich aber nicht da bin, erledigt er alles, was erledigt werden muss. Sicherlich manches anders, aber insgesamt nicht schlechter.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von maxwell am 07.03.2013, 10:57 Uhr

Das hört sich jetzt völlig anders an. Jetzt kann ich Deine Gefühle verstehen, und denke (wie Kravallie) daß er einen EQ eines Regenwurms hat.
Es geht eben nicht nur darum, was man erreicht, was man hat, wie man nach außen wirkt, wie hochintelligent oder intellektuell man doch ist.
Sondern darum, wie man IST.

" weil wir "den Psychologen" ohnehin intellektuell haushoch überlegen seien "
Darüber mußte ich leider herzlich lachen. Wenn er das ernsthaft so gesagt hat, ist das ein Armutszeugnis.

Das mit dem Finanziellen kann in der Kindheit begründet sein. Mein Bekannter wuchs ärmlich auf, und hat, was das Finanzielle angeht, eine Vollklatsche. Freundlich gesagt.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von cosma am 07.03.2013, 10:58 Uhr

Er war also nie mit dir bei einem Paartherapeuten oder Coach weil er der Meinung ist, die seien alle bescheuert ?

Und dir oder seiner Familie zuliebe hat er sich auch nicht dazu herablassen können an den Baustellen die ja nunmal da sind was zu ändern oder sie sich zumindest mal anzuschauen ?

Ich würde mich da auch ungeliebt und missachtet fühlen, was sagt er denn dazu wenn du ihm das so spiegelst ?

Bereitschaft Missstände anzugehen und wieder für Wohlbefinden zu sorgen ist für mich Grundvorraussetzung für eine Beziehung, ich verstehe deine Trennungsabsicht jetzt schon eher.

Allerdings hätte ich in dem Fall schon vor Jahren die Kurve gekratzt, denn wenn dein erstes Kind schon lange signalisiert sich nicht wohlzufühlen und er damals schon ablehnte das Thema mal anzugucken hätte ich meinem Kind zuliebe wohl auf so einen Stiefvater verzichtet.

LG

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von mama.frosch am 07.03.2013, 10:58 Uhr




darf ich mal fragen, was du an ihm mochtest als du dich in ihn verliebt hast? die ersten jahre?

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Linda761 am 07.03.2013, 10:58 Uhr

Das kannst Du nicht so aus dem Zusammenhang reißen. Für die Beziehung ist das natürlich nicht egal. Für die Einhaltung seiner KINDERBETREUUNGSPFLICHTEN aber schon.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von maxwell am 07.03.2013, 11:00 Uhr

Da hast Du natürlich recht, die Kinder müssen aus so einer Situation rausgehalten werden. Schon zu ihrem Schutz.

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Hm, stimmt, wahrscheinlich...

Antwort von MM am 07.03.2013, 11:03 Uhr

.... würde es bei uns auch klappen, in den Situationen wo ich weg bin und er mit den Kids zu Hause, klappt es ja auch irgendwie, eigentlich ganz OK...

Und ja, mit den festen Aufgaben, das ist bei meinem auch so - di erledigt er gewissenhaft, fast ein Ritual (z.B. Staubsaugen oder so). Die alltägliche Koordination und Improvisation von diesem und jenem, das kann und mache eher ich...

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ich kann mir vorstellen....

Antwort von kravallie am 07.03.2013, 11:11 Uhr

daß sich die chronische anspannung im verhältnis zum großen kind erst entwickelt hat.
also den hättedadiwarivorwurf finde ich ziemlich unfair.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Hase67 am 07.03.2013, 11:12 Uhr

Hi,

erst mal war ich natürlich verliebt und etwas dämlich - vordergründig bringt mein Mann vieles mit, was ich bei bisherigen Männern immer vermisst habe, ich war jahrelang auf den Typ abonniert, der chronisch pleite ist, beruflich nichts auf die Reihe kriegt und ein liebenswert-charmantes Lotterleben führt, für das ich dann finanziell aufkomme...

Wahrscheinlich hat mich also auch der Sicherheitsaspekt gereizt. Dann kam relativ bald unser Sohn (ungeplant, eine Kondompanne) und dann gab es natürlich auch die Innigkeit, die er anfangs (als T. noch klein war) mit ihm hatte.

Vielleicht habe ich aber auch lange (viel zu lange) nicht genug realisiert, dass ich auf verlorenem Posten kämpfe, ich bin grundsätzlich auch sehr langmütig und bereit, emotional viel zu investieren. Und - was man nicht vergessen darf - wir waren immer beide sehr beschäftigt, das verdrängt immer wieder phasenweise aufkommende Unmutgefühle. Auch die Vorstellung, dann alleinerziehend mit zwei Kindern von zwei (auf verschiedene Weise anstrengenden) Vätern zu jonglieren, fand ich natürlich wenig verlockend.

Aber ich glaube tatsächlich, dass bei mir inzwischen jeder Rest Liebe, Verständnis und Achtung flöten gegangen ist. Es geht mir seltsamerweise besser seit gestern Abend, und ich bin froh, hier so viele verständnisvolle und nachdenkliche Antworten zu lesen, die mir auch noch mal andere Blickwinkel aufzeigen...

LG

Nicole

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von jaspermari am 07.03.2013, 11:15 Uhr

Das klingt doch schon etwas anders....und da kann ich dich verstehen. Mein mann ist auch wissenschaftler und manchmal etwas verpeilt...aber kein vergleich zu deinem. Dass solche maenner manchmal nur koerperlich am tisch sitzen...kommt wohl haeufiger vor. Das mal nur so zum trost. Ich haben meinem auch mal was fuer mich wichtiges erzaehlt, da notiert er sich mitten im gespraeche eine formel....da war aber theater sag ich dir. Aber er hat all die sozialen kompetenzen, die deinem mann zu fehlen scheinen. Seine familie ist offensichtlich sein lehrstuhl....ihr seid aber auch noch da und besonders du benoetigst auch unterstuetzung. Die psychologen ablehner kenn ich auch. Interessanterweise meine diese menschen oft, sie seien einem therapeuten ueberlegen.in wirklichkeit haben sie oft grosse probleme, ihr innerstes offenzulegen und haben angst, etwas veraendern zu muessen. Und auch haeufig sind das menschen, die mal ganz dringend ihr leben ueberdenken sollten....ich wuensch dir auf deinem weg alles gute, viele hilfen und auch verstaendnis. Jetzt liest sich fuer mich das posting doch ganz anders. Du wikst sehr reflektiert. Liebe gruesse, m.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Butterflocke am 07.03.2013, 11:16 Uhr

Also magelt es doch an einer sehr entscheidenden Basis zwischen Euch.

Das dachte ich mir fast..., denn ansonsten bin ich durchaus auch leidgeprüft mit einem Mann, der sich beruflich rund um die Uhr unabkömmlich fühlt (und den "Rest" nur dann wahrnimmt, wenn er ihm mit Nachdruck um die Ohren gehauen wird), habe deshalb aber noch nicht an Trennung gedacht.
Wenn ich daran gedacht habe, gab es andere Gründe.

Was Du da allerdings über sein Wesen schilderst, wird sich nicht "wegtherapieren" lassen.
Er IST wie er ist.
Er hört, was Du sagst.
Er versteht auch, was Du sagst.
Er kann aber nicht EMPFINDEN, warum Du sagst, was Du sagst und warum willst, was Du willst...
Es fehlt ein Verständnis auf emotionaler Ebene (siehe Regenwurm).

Nein, ich könnte das auch nicht auf Dauer.
Über die erste Zeit der Verliebtheit und Liebe hätte mich sicher meine eigene Emotionalität noch hinweg getragen. Das hilft aber nicht ewig...

Schwierig....
Denn er hört sich für mich wirklich unnahbar an.
Du bist ihm intellektuell gewachsen, er Dir aber emotional nicht.
Leider fühlt sich das nur für Dich schmerzvoll an.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Bookworm am 07.03.2013, 11:21 Uhr

Wieso hast du Dich mal in ihn verliebt? Wieso das Kind? (wenn er sich schon mit Kind 1 nicht verstand).

Hört sich für mich total nach "Wissenschaftler im Elfenbeinturm" an. Aber warum "schafft" sich der Mann eine Familie an?

Ich verstehe genau, wie Du Dich fühlst,wenn Du das Gefühl hast immer allein für die Beziehung zu kämpfen.

Ich glaube, entweder musst Du das akzeptieren wie es ist (wie vallie und Fredda sagten), alles allein organisieren und ihn grundsätzlich gar nicht erst einplanen (das schont dann DEINE Nerven), sondern einen Babysitter organisieren, möglichst flexibel, der dann einspringt wenn Termine kollidieren. Oder du musst dich trennen. Ich weiß nicht wie alt Ihr seid (Dein Mann hört sich SEHR konservativ an), aber dass Dein Mann sich prinzipiell ändert glaube ich nicht.
Er weigert sich ja auch, sich mit Gefühlen zu beschäftigen und versucht alles per Intellekt zu lösen, wahrscheinlich hat er Angst davor, dann nicht mehr alles zu kontrollieren, so wie er es durch seine Intelligenz in seinem Job gewohnt ist.

Also entweder Du änderst Deine Einstellung und Organisation oder du änderst den Beziehungsstatus

Versuch mal Dir für Dich aufzuschreiben, was Du noch an ihm toll findest und an ihm schätzt, ich finde das hilfreich, wenn frau grade mal (wieder) gefrustet ist und ans "Aufgeben" denkt.

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Hase67 am 07.03.2013, 11:27 Uhr

Hm,

ich denke, das hängt ein bisschen damit zusammen, dass ich aus meiner persönlichen Lebensgeschichte heraus wenig Erfahrung damit habe, wie eine "funktionierende" Beziehung aussieht und es mir deshalb manchmal nicht leicht fällt, den Punkt zu erkennen, an dem mein Maß "voll" ist.

Ich bin immer bereit, dazu zu lernen, und es gibt natürlich Grenzen, deren Überschreitung ich bei beiden Kindern nicht dulden würde (körperlichen oder emotionalen Missbrauch, Gewalt, bewusste Bloßstellung, offene Ausgrenzung). Mein Mann ist kein Unmensch in dem Sinne, dass er meine Tochter mit völliger Missachtung strafen würde, sich gänzlich über ihr Vorhandensein hinwegsetzen würde oder sie nicht akzeptiert. Aber - und ich denke, das siehst du als Nicht-Patchwork-Frau etwas zu verklärt - sie IST nicht sein Kind, und der Umgang mit ihr ist mehr durch Pflichtgefühl und Anstand als durch emotionale Verbundenheit geprägt. Hinzu kommt seine vorsintflutliche Einstellung zum innerfamiliären Stellungsranking (dass die Eltern der "Boss" sind, immer an einem Strick ziehen müssen und Familie keine echte Demokratie ist, sondern eine Hierarchie). Mit meiner Tochter eckt er da mehr an, weil sie von beiden Elternteilen ihren Anspruch auf Mitbestimmung eingeräumt bekommt, mein Sohn bekommt zumindest von seiner Seite auch gehörig autoritären Gegenwind. Sorgen macht mir in unserer Familienkonstellation by the way weniger meine Tochter sondern unser Sohn...

Du hast sicherlich Recht, dass es klüger gewesen wäre, vorher die Reißleine zu ziehen. Hinterher ist man immer klüger.

LG

Nicole

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Disco-Bauch am 07.03.2013, 11:46 Uhr

Danke, dass du weiter ausführst. Es ist sehr angenehm, "dich" zu lesen. Du bist sehr reflektiert und klar. So wie du es schilderst, bist du "gemeinsam einsam".
Es klingt, als hättest du dich seit 2006 stets darum bemüht, die emotionalen Defizite in eurer Beziehung auszugleichen. Das Hausbauprojekt drückt sich noch als Sahnehäubchen feist oben drauf. Bitte nicht falsch verstehen, das soll kein Vorwurf sein. Man weiss ja erst, das es nicht klappen wird, wenn man es versucht hat. Und du hast es versucht, nur er passt nicht zu dem, was du brauchst.

Sei ganz bei dir und den Kindern. Such deinen/euren Papierkram zusammen, organisiere dich, finde einen kompetenten Familienanwalt und lass einpaar Wochen ins Land ziehen, bevor du ihm deine Trennungsabsichten mitteilst.

Erst hatte ich mich gewundert, dass du eine neue Bleibe für dich und die kids suchen willst --> soll er doch raus. Aber nachdem wir um seine Gefühlsärme Bescheid wissen, wird er vermutlich ein riesen Theater machen und nicht aus dem Haus ziehen.
Halten kann und wird er es vermutlich eh nicht, so dass es schlussendlich eh verkauft werden muss.

für mutmaßungen über zukünftige beziehungen ist es zu früh, ja, aber ich kann es mir nicht verkneifen zu erwähnen, dass ich einen beruflichen "schlechtperformer", der mich innerlich entfacht, mich spüren lässt, dass ich lebe und es weitaus mehr gibt als "na,es funktioniert doch!" vorziehen würde.. und es sind ja mittlerweile einpaar jahre ins land gezogen... die allzeit blanken langzeitstudenten sind ja mittlerweile auch mitgealtert und haben ein auskommen ;)

halte die ohren steif!

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Re: Erst mal danke für eure vielen Antworten...

Antwort von Hase67 am 07.03.2013, 11:56 Uhr

Zitat:
"... ich kann es mir nicht verkneifen zu erwähnen, dass ich einen beruflichen "schlechtperformer", der mich innerlich entfacht, mich spüren lässt, dass ich lebe und es weitaus mehr gibt als "na,es funktioniert doch!" vorziehen würde.. "

Da bin ich (inzwischen) durchaus bei dir ;-), obwohl eine neue Beziehung momentan meine allerletzte Priorität ist...

Danke und liebe Grüße,
ich halte euch auf dem Laufenden

Nicole

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Wenn man jemandem alles verziehen hat, ist man mit ihm fertig....

Antwort von Stan+Olli am 07.03.2013, 15:08 Uhr

Das ist von Sigmund Freud...

Ich bin in einer ziemlich ähnlichen Situation. Ich habe aber noch nicht agiert, da im April eine größere Familienfeier stattfindet, die ich unserem Sohn nicht verderben möchte.

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Re: Wenn man jemandem alles verziehen hat, ist man mit ihm fertig....

Antwort von Isa1005 am 07.03.2013, 19:15 Uhr

Im ersten Posting hörte es sich wirklich ein bisschen nach spontaner Überreaktion an, aber man konnte schon rauslesen, dass es da anscheinend einiges an Vorgeschichte gibt.

Ich habe mir nicht mehr alles durchgelesen. Irgendwann nur noch die Postings der Erstellerin. Ich habe mich zwischendurch auch gefragt wie du es überhaupt so lange ausgehalten hast, aber oft dauert es ja wirklich bis man der Wahrheit ins Gesicht sehen kann und grade wenn Kinder da sind, denkt man ja doch genauer über so einen Schritt nach.

Wer weiß, vielleicht kommt ja der große Umschwung, wenn du ihm mitteilst, dass du dich trennen willst. (Obwohl es sich nicht so anhört, als würdest du das überhaupt noch wollen.) Ich bin mit meinem Freund erst knapp 7 Jahre zusammen, aber wir hatten so eine (im Vergleich zu deiner) kurze Phase nach 1,5 Jahren. Damals habe ich ihm gesagt, dass ich mich von ihm - trotz aller Liebe - trenne wenn ich nicht bald merke, dass er mich noch liebt und ich nicht selbstverständlich für ihn bin. Seit dem läuft es besser. Ich muss allerdings auch sagen, dass mein Freund im Gegensatz zu deinem Mann weder gefühlskalt noch -arm ist. Er kann es einfach nur nicht so gut zeigen. Das macht es leichter an Problemen zu arbeiten, weil er sie zwar nicht immer ganz nachvollziehen kann, aber versteht, dass es mir nicht gut geht und sich bemüht, dass ich wieder glücklich werde. Unsere große Baustelle ist eher sein nicht vorhandener Elan bei der Beendigung seines Studiums (Langzeitstudent) und Jobsuche. :)

Ich finde es mutig, dass du diesen Schritt gehst. Du wirkst sehr gefasst und so wie du schreibst (sehr begründend) merkt man auch, dass es eben keine Kurzschlussentscheidung ist, die du vielleicht irgendwann bereust.

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Re: Es ist vorbei, bye, bye Junimond... (Achtung, lang!)

Antwort von Sabri am 07.03.2013, 22:46 Uhr

Hallo!
Ich kann dich gut verstehen, ich war in einer ähnlichen Situation (mit zwei Kindern, Mädchen von einem anderen Mann und gemeinsamem Sohn, damals waren die Kinder 6 und 2), habe mich getrennt und es nie bereut. Die Gründe waren zum Teil ähnlich. Ich konnte irgendwann den Wunsch, wieder alleine zu leben, nicht mehr unterdrücken und das war gut so. Es ist jetzt fast fünf Jahre her.
Du bist eine starke und selbstbewusste Frau, ich sehe so viele Parallelen, ich wundere mich, dass du es so lange mitmachst.
Gruß, Sabri

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