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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 24.08.2004, 14:22 Uhr

Kuzzeitpflege

Hallo Mausi,

mein Opa war auch so einer, ein echter Tyrann, der den ganzen Laden auf Trab hielt und sich weigerte, sich von jemand anderem als seiner Frau und meinen Eltern pflegen zu lassen - bis meine Oma zusammenbrach. Zusammen mit der Caritas hat sie dann ein schönes, wenn auch nicht ganz billiges Heim für Kurzzeitpflege gefunden. Ab dann kam er alle 6 Monate für zwei Wochen dahin und Oma fuhr in den Urlaub, Verwandte besuchen, oder sie blieb zu Hause und entspannte sich einfach. Ja, Opa hat protestiert und ganz schön auf die Tränendrüse gedrückt ("wie könnt ihr mich hier so alleine lassen, die Schwestern sind so fies, das Personal ist unfreundlich, das Essen ist schlecht, ihr wollt wohl, daß ich hier sterbe!!!"). Die ersten Male hatte meine Oma noch ein ganz schlechtes Gewissen, irgendwann dann nicht mehr, weil sie selber gemerkt hat, wie gut ihr diese Auszeiten tun. Opa hat zwar bis zum Schluß genörgelt, aber insgeheim wußte er, daß ihm diese Auszeiten indirekt auch zugute kommen. Er hat zwar in dem Pflegeheim ímmer gut abgenommen, vor Kummer und Trotz, aber auf lange Sicht war es einfach besser für alle Beteiligten. Außerdem haben die Schwestern und Pfleger im Heim ihn auch ein bißchen getriezt, was ihm ganz gut tat. Zu Hause hat meine Oma ihm alles abgenommen, weil er ihr so leid tat. Obwohl der Arzt ihm verordnet hat, jeden Tag wenigstens 4 mal die Terasse auf und ab zu laufen, hatte er immer irgendeine Ausrede. Im Heim haben die ihn den Gang entlang gescheucht, da konnte er noch so jammern *grins*.

Damals habe ich mit meinen Eltern ausgemacht, daß ich sie lieber in ein Heim gebe und dafür regelmäßig und gerne (!!!) besuche, als daß ich sie zu Hause pflege und dann irgendwann einen Haß auf sie kriege. Ja, ein gutes Heim ist teuer, aber das ist ja wohl bei Euch nicht das Problem. Meine Eltern haben schon reichlich Rücklagen für "den Fall der Fälle" gebildet.

Ich wünsche Dir, daß Du einen Weg findest, der DIR die Kraft wiedergibt, die Du brauchst. Wenn Du nämlich zusammenbrichst, ist keinem geholfen.

Alles Liebe,
Elisabeth.

 
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