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Geschrieben von Mäusemutti am 13.04.2005, 22:52 Uhr

leben im ausland

Hallo Pia!

Ich lebe jetzt seit 2 Jahren mit meinem Mann (Deutscher) in den USA. Unsere Tochter ist jetzt 19 Monate und hier zur Welt gekommen.

Wenn Du einmal hier bist und Euer Kind hier entbindest, ist es automatisch erstmal amerikanischer Staatsbürger. Wenn Du dann nach Deutschland möchtest, brauchst Du jedesmal ein Rückflugticket, sonst lassen sie den kleinen Ami nicht raus aus ihrem Land! Es sei denn, das Kind hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Diese zu bekommen dauert ungefähr 2 bis 3 Jahre. Du musst die Geburtsurkunde erst wieder umschreiben lassen (dauerte bei uns 7 Monate), damit beantragst Du eine Apostille (Umschreibung der umgeschriebenen Geburtsurkunde) die Du benötigst um die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Diese Apostille schickst Du dann nach Deutschland und bekommst nach ungefähr 2 Jahren (so lang sind im Moment die Wartezeiten) die deutsche Staatsbürgerschaft.

Du siehst, es ist nicht so einfach. Ich habe von Fällen gehört, wo deutsche Eltern ihr Kind am Flughafen zurücklassen sollten, weil man den "amerikanischen Staatsbürger" nicht so einfach mitnehmen kann.

Ich weiss nicht wo Ihr lebt, aber ich kann mir ein Leben hier für immer unter keinen Umständen vorstellen. Ich glaube es gibt 2 Lager: Auswanderer, die sich vom ersten Tag an wohlfühlen, und nie wieder nach Deutschland möchten. Und solche wie mich: die froh sind, diese Erfahrung gemacht zu haben, aber um nichts in der Welt für immer in den Staaten leben möchten. Ich habe von Anfang an gewusst, die Zeit hier ist auf ca. 2 bis 2,5 Jahre beschränkt. Und ohne dies ständig im Hinterkopf zu haben, hätte ich das nicht überstanden. Ich habe die deutsche Lebensart zu schätzen gelernt. Und alles, was man in Deutschland so gar nicht wahrnimmt, wird einem, wenn man es eine gewisse Zeit vermisst hat, bewusst. Das sind ganz banale Dinge: schön Essen gehen (wo das Essen auch schmeckt und nicht nur teuer ist), in die Sauna gehen, an der Supermarktkassen keine 30 Minuten zu warten, diese ernsthaften Minen der Deutschen (ich hasse die Art wie Amerikaner übertreiben, beim Reden, so scheissfreundlich sein, die hohen Stimmen), Menschen, die nicht in Jogginganzug und mit Lockenwicklern einkaufen gehen...

Ich denke, wenn man sich von Anfang an in diesem Land nicht wohlfühlt, wird man dies nie tun. Und ich denke, dann ist eine Beziehung (zumal sie meines Erachtens, was ich so von Dir gelesen habe, auch grösstenteil auf Grund des schlechten Gewissens (Kind den Vater nicht nehmen) und um nicht wieder allein zu sein (ich mag ihn ja schon, aber Liebe??? ...)schwer zu führen.

Überlege Dir gut, was das alles für Dich bedeutet: Deine Familie, Freunde hinter Dir lassen, dich dem amerikanischen Lebensstil anzupassen, bald auch mit Lockenwicklern auf dem Kopf zum Wal-Mart einkaufen gehen und ohne zu meckern Deine 30 Minuten zu warten, bis Deine Fertiggerichte abkassiert werden (c;

Und ganz wichtig: werd Dir klar darüber, was Dir Dein Freund bedeutet. Noch ist es relativ einfach wieder zurück zu gehen. In 5 Jahren wahrscheinlich nicht mehr...

Ich wünsch Dir viel Kraft und das Du die richtige Entscheidung triffst.

Liebe Grüsse von der Mäusemutti, die es kaum erwarten kann, in 6 Wochen nach Deutschland zurück zu gehen (c; *freu*

 
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