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Geschrieben von marit am 26.08.2004, 9:10 Uhr

Totale Leere (sorry, lang)

Liebe Sunny,

ich kenne das Gefühl, das du beschreibst sehr gut aus meiner eigenen Ehe. Bei uns ist es aber wieder besser geworden, als ich eingesehen habe, daß es folgende Schieflage in unserer Beziehung gibt. Ich denke immer für alle mit und fühle mich für alles, was jemand in der Familie tut verantwortlich, jeder andere, mein Mann und Louise fühlen sich aber allenfalls nur für sich selbst verantwortlich. Und weiter: je mehr ich mich in "deren" Bereich hineindränge (aus dem Gefühl heraus, daß da was falsch läuft) umso mehr ziehen sie sich selbst daraus zurück, weil ich das ja, wie es aussieht freiwillig übernehme. Auch mein MAnn hat viele alte Schulden, ist desorganisiert, würde morgens bis in die Puppen schlafen. Ich habe alles für ihn erledig, aber dauernd an ihm rumgemeckert, daßn er es nicht selbst schafft. Diese Interaktion hat unsere Beziehung schleichend vergiftet. Eines Tages, auch durch Hilfe hier aus dem Forum, habe ich beschlossen, daß es so nicht weitergeht. Ich stehe für einen Teil seiner Schulden nicht mehr grade (ganz geht es leider nicht, weil inzwischen ein großer Kredit auf meinen Namen läuft), ich zahle seine Rechnungen nicht mehr, ich bügle ihm nicht mehr schnell das Hemd, wenn er morgens verschläft, ich helfe ihm nicht beim Suchen, wenn er wieder was verlegt hat, und vor allem halte ich Louise nicht zum leise sein an, wenn er schläft (er hat ja die Wahl, auch dann zu schlafen, wenn wir alle schlafen). Ich habe sogar unseren Internetanschluß zu Hause abgemeldet, er könnte wegen negativer Schufa keinen neuen beantragen. ABER: ich habe AUCH aufgehört, zu nölen, zu sticheln und rumzuzetern. Wenn wieder der Gerichtsvollzieher kommt, bitte ich ihn höflich rein, erkläre nochmal, daß ich für Schulden von vor der Ehe nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, mein Mann handelt wieder mal eine Rate aus und ich habe inzwischen wirklich die Haltung, daß mich das nichts mehr angeht.

Ein Haus mit ihm bauen, würde ich allerdings auf keinen Fall :-).
Wenn du mit ihm in einen anderen Stadteil ziehen magst, dann tu das doch unter der Bedingung, daß du den höheren Mietanteil zahlst, dafür aber keinen Cent mehr in seine Altlasten investierst. Er soll mit seinen Schulden eben so verfahren, wie er es müßte, wenn er allein wäre. Du wirst sehen, das ist psychisch unglaublich entlastend. Daß er nicht so mit dem Kind umgeht, wie du es dir vorstellst, mußt du auch in Grenzen aktzeptieren. Klar solltet ihr mal drüber reden, daß bestimmte Verhaltensweisen in bestimmtem Alter normal sind, etc. Aber daß ein Kind Eltern hat, die verschiedene Toleranzschwellen haben, das ist doch eigentlich immer so... Vielleicht ist er ein bescheidener Kleinkindpapa, wird aber mal der beste Vater der Welt für einen Zwölfjährigen sein. Wenn du nicht mehr für seine Schulden aufkommst (soll er halt zusehen, daß er noch nen 400-Euro-Job dazunimmt, wenn er das nicht will, dann muß er niedrigere Rückzahlungsraten vereinbaren- darauf lassen sich fast alle Gläubiger ein, weil sie bei einem Offenbarungseid gar nix hätten), dann kannst fu vielleicht auch deine Stunden ein wenig reduzieren. Auch dein Vater kann ja, wenn er dich nach Tarif bezahlt (und das sollte er), zu dem Preis ja auch eine Aushilfe einstellen. Auf 400-euro-Basis ja sogar mit geringeren Nebenkosten. Vielleicht könnte ja auch dein Mann ein paar dieser Stunden übernehmen, um seine Schulden schneller zu tilgen (ich weiß ja jetzt nicht, um welche Tätigkeit es geht)??

 
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