Manchmal hat man einfach Glück...

Früher waren die Reisen tatsächlich im Vergleich weniger.

Es sind mehr Reisende pro Ziel dazugekommen, da viele Länder inzwischen mehr Menschen haben, die Reisen können (z.B. die ehemaligen Länder des Ostblocks).

Dann kommt noch eine Veränderung des Verhaltens dazu - früher wurde auf Reisen gespart und gebucht, wenn man das Geld hatte.

Heute sind (so Hochrechnungen) etwa 30 Prozent der Reisen finaziert. Es reise also Menschen, die früher gar nicht reisen konnten, weil sie das Geld nicht hatten.

Das alles führt dazu, dass der Markt "kleiner" wird.

Der Kreuzfahrtmarkt hingegen ist massiv gewachsen in den letzten 15 Jahren - es sind sehr viele neue und vor allem sehr große Schiffe (2500 Menschen + X) neu auf den Markt gekommen. Daher sind die Reisen 1. viel günstiger geworden und 2.herrscht inzwischen eine Überkapazität am Markt. Rechnet man nur die Deutschen Schiffe (also Tui, AIDA, Hapag Lloyd, Phoenix und die paar kleinen zusammen), dann müssen pro Woche 50.000 - 60.000 Menschen aus Deutschland eine Kreuzfahrt machen, um nur diese Schiffe auszulasten - hört sich zunächst wenig an .... sind aber im Jahr 2,6 Millionen Menschen, die eine Kreuzfahrt buchen müssten. Nicht eingerechnet sind die ebenfalls in Deutschland angebotenen ausländischen Reedereien (da kommen nochmal über 100.000 Plätze hinzu).

Der Markt ist im Kreuzfahrtbereich derzeit "übersättigt". Hinzu kommt, dass ein Umdenken stattfindet und Qualität mehr gefragt wird. Daher sind die günstigeren Schiffe interessanter Weise weniger stark gebucht als die teureren, die viel bessere Auslastungsquoten haben. Das alles setzt die Reedereien derzeit massiv unter Druck und führt zu der Angebotsflut derzeit - gerade von Schiffen, die im Winter im dann unbeliebten Europa unterwegs sind.