Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Esmeralda am 26.08.2020, 14:15 Uhr

Erstsemesterscreening als Späte

Hallo,

wie es in Österreich ist, weiß ich nicht. Ich hatte vor zwei Jahren mich zu dem Thema Nackenfaltenmessung in Deutschland etwas eingelesen und m.W. wird das hierzulande nicht auf dem aktuellsten Stand betrieben.
Also andere Länder haben die dahinter liegenden Formeln schon angepasst.

Ich für mich hätte mit so "Ergebnissen" wie 1:400 oder 1:5 sowieso nichts anfangen können. Wie soll man denn damit umgehen? Dann doch zusätzlich eine für das Kind riskante Biopsie?

Da hab ich dann lieber so einen nicht invasiven Bluttest bezahlt. Wobei man auch hier aufpassen muss. Ich hatte extra einen größeren bezahlt, aber bei so manchen, was über Trisomie 21 hinausgeht, kann das Ergebnis auch mal mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit falsch positiv sein und dann macht man evtl. für nichts die riskante Fruchtwasseruntersuchung. Ist aber schwer, das zu erfahren, die Hersteller rechnen so, dass es sich positiv liest und m.E. kennen sich die niedergelassenen Frauenärzte selbst damit nicht so detailliert aus und sind ja keine Stochastiker.

Außerdem sagen manche Diagnosen fast nichts über die konkreten Schwierigkeiten des Kindes bzw. seine spätere Lebensqualität aus. Also ich erinnere mich an ein Syndrom, das könnte nur etwas Schwerhörigkeit aber auch geistige Behinderung bedeuten.

Bekannte haben jetzt eine sehr seltene Diagnose im 5. SW-Monat (Biopsie nach auffälliger Nackenfaltenmessung), und das kann alles mögliche bedeuten, von nur kleiner Körpergröße, über Schwerbehinderung bis Tod bald nach der Geburt. Diese Information ist eine immense Belastung ohne greifbaren Nutzen.

Und wenn man nur auf Ultraschall oder Feindiagnostik setzt, dann erfährt man evtl. erst relativ spät von Missbildungen. Für mich persönlich ist es ethisch und gefühlt ein riesiger Unterschied, ob man einen Embryo oder schon weit entwickelten, sehr empfindungsfähigen Fötus töten und zur Welt bringen müsste / könnte.

"Im Grunde keine Überlebenschancen" stellen die Ärzte oft so dar, weil ein überlebendes schwerbehindertes Kind für sie ein Haftungsfall werden könnte, wenn vor Gericht argumentiert würde, sie hätten das Ganze den Eltern nicht schwarz genug gemalt.
Wenn man das medizinisch Machbare ausschöpft, dann überleben schon viele auch länger und dann muss man sich eher zu Recht fragen, ist das zumutbar oder wünschenswert für Eltern und oder Kind.

Du siehst, ich hab keine einfachen Antworten und bin froh, dass ich das schon hinter mir habe.
Vielleicht war es vor 100 Jahren besser, als Frau einfach guter Hoffnung war.

Für einen auf wesentliche Chromosomenstörungen reduzierten Bluttest spricht m.E. dass er weder Mutter noch Kind schadet, relativ früh möglich ist und eine hohe Sicherheit hat.
Eine frühe Diagnose ermöglicht auch die Auswahl spezialisierter Krankenhäuser und einen frühen Behandlungsbeginn.

Versuch, eine Entscheidung zu treffen und dann nicht mehr viel zu grübeln sondern die Schwangerschaft zu genießen!

 
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