Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Hexhex am 19.01.2006, 9:35 Uhr

Ich würd's vielleicht lassen...

Hallo Trude,

Deine Frauenärztin darf Dir in Bezug auf eine Fruchtwasseruntersuchung weder zu- noch abraten. Es ist unklug, dass sie das trotzdem getan hat. Sie sollte Dir lediglich die Vor- und Nachteile nenne, und keinen Einfluss auf Deine Entscheidung nehmen. Es geht um EUER Kind, da kann niemand Außenstehendes etwas zu sagen oder raten.

Ich selbst bin 39 und habe gerade unser zweites Kind (gesund) bekommen. Ich habe auf eine Fruchtwasseruntersuchung bewusst verzichtet. Ich zähle Dir hier mal ein paar Fakten auf, die Dir und Deinem Partner bei Eurer persönlichen Entscheidungsfindung vielleicht helfen können:

- in Deinem Alter ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Punktion eine Fehlgeburt ausgelöst wird, etwa doppelt so hoch wie die Gefahr, dass Du ein Down-Kind bekommst!

- Es wird durch die FW-Untersuchung nur ein Bruchteil aller möglichen Behinderungen erkannt. Es gibt daher Frauen, die trotz der negativen Untersuchung ein behindertes Kind bekommen. Eine Garantie und Sicherheit auf ein gesundes Kind kriegt man also dadurch nicht.

- Die riskante FW-Untersuchung macht nur Sinn, wenn man absolut sicher weiß, dass man ein Down-Kind abtreiben würde. Das muss man sich vorher (!) und gut überlegen, damit man die Entscheidung verantwortlich treffen kann. Dazu muss man wissen, dass man das Ergebnis der Fruchtwasseruntersuchung sehr spät bekommt. Das Kind ist dann schon sehr groß (22. Woche) und man hat bereits einen Bauch und spürt das Baby kräftig treten. Das Kind wird dann noch im Mutterleib mit einer Giftspritze getötet und man muss es tot gebären oder per Kaiserschnitt holen lassen.

Mein Mann und ich hatten uns entschieden, dass wir auch ein Down-Kind nicht töten lassen wollen. Ich habe daher auf das Ersttrimester-Screening und auf die FW-Untersuchung verzichtet. Ich habe aber in der 22. Woche einen Organ- und Dopplerultraschall (sog. Feinultraschall) in einer Spezialpraxis machen lassen. Auch hier kann man erstens das Down-Syndrom recht zuverlässig feststellen. Vor allem aber kann man andere Erkrankungen erkennen, die behandelbar sind, wenn man rechtzeitig davon weiß (bestimmte Herzfehler, eine vorzeitig nachlassende Plazenta, schlechte Versorgung des Babies über die Nabelschnurarterie usw.).

Überlege Dir auf jeden Fall zusammen mit Deinem Partner ganz genau, was Ihr wollt und lasst Euch da von niemandem (auch nicht von der Ärztin!) beeinflussen. Es geht nur und allein um EUCH und EUER KIND. Niemand kann Euch die Verantwortung dafür und die Entscheidung abnehmen: Wenn Ihr zu dem Schluss kommt, dass Ihr ein Down-Kind auf jeden Fall per Totgeburt abtreiben lassen wollt, dann (und nur dann) macht die Untersuchung Sinn. Ansonsten würde ich wegen des FG-Risikos lieber darauf verzichten.

Liebe Grüße,

hexe

 
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