Ablauf Kaiserschnitt

Hallo,

das Vorgehen beim Kaiserschnitt variiert von Klinik zu Klinik, der Ablauf ist nicht derselbe. Bei mir war es so:

Die OP dauert etwa 45 Minuten, wobei das Holen des Babies drei Minuten dauert und der Rest der Zeit aufs Zunähen der sieben durchtrennten Gewebeschichten entfällt.

Nach der OP oder Narkose kommt man meist nochmal kurz zurück in den Kreißsaal. Dort sollte man darauf bestehen, das Baby sofort anzulegen, damit der Milchfluss genauso schnell in Gang kommt wie bei einer Spontangebärenden. Ich hatte absolut keine Stillprobleme, der Milcheinschuss kam genauso rasch wie ohne Kaiserschnitt. Auch das Stillen verlief prima und harmonisch.

Nach einiger Zeit, wenn man angelegt hat und wieder ganz wach ist, kommt man aufs Zimmer. Die ersten 12 Stunden wird (auch nachts) alle zwei Stunden Fieber gemessen um eine OP-Infektion rechtzeitig zu erkennen.

Der Blasenkatheter wird unterschiedlich gehandhabt, bei mir lag er einen Tag. Eine Drainage (Blutablauf-Schlauch in der Wunde) hatte ich nicht, das gibt es aber. Die Alternative ist ein Sandsäckchen auf der Wunde, das innere Nachblutungen mit sanftem Gewicht in Grenzen hält. Am ersten Tag bekam ich nur Tropf, dann Tee mit Zwieback, nach zwei oder drei Tagen Normalkost - das ist aber sehr unterschiedlich, manche dürfen gleich essen (vor allem bei geplantem Kaiserschnitt, wenn man vorher nüchtern war, was günstiger ist).

Aufgestanden bin ich am zweiten Tag, das war sehr fies. Es kneift schon einige Tage höllisch, und zwar immer, wenn man den Bauch anspannt. Das tut man leider dauernd (Husten, Lachen, Sich im Bett von einer Seite auf die andere Drehen, Drücken beim Stuhlgang, Herausheben des Babies aus seinem Bettchen etc.). ABER: Man erholt sich nach Kaiserschnitt meist sehr rasch. Ich selbst bin nach fünf Tagen schon recht munter herumgesprungen, bald danach hatte ich überhaupt keine Beschwerden mehr.

Ich habe beides erlebt: 24 Stunden Wehen und Kaiserschnitt. Ich kann nur sagen, Du brauchst vor dem Kaiserschnitt keine Angst zu haben. Er ist zwar, finde ich, nicht viel besser als eine normale Entbindung, aber auch nicht schlimmer.

Bei mir wurde der KS nötig, weil meine Tochter zu groß für mein Becken war. Auch unser jetziger ungeborener Junge wird voraussichtlich auf 4000 g zugehen, weshalb ich erwäge, von vornherein einen KS zu wählen. Etwa vier Wochen vorher können aber meine Hebamme und meine Ärztin Genaueres sagen über meine Chancen auf eine normale Entbindung, mal sehen.

Liebe Grüße,

Bonnie-B