Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von püminsky, 38. SSW am 15.01.2008, 14:13 Uhr

Achtung: lang! Eigene Geschichte

Erstmal hoffe ich, dass du kein Fake bist, der hier mit einem beliebte Reizthema nur den "Haufen" aufscheuchen will.

Über das Thema Rauchen in der Schwangerrschaft gibt es keine Diskussion, sondern nur ein klares "Nein!" - das ist dir ja auch nicht neu, woll?

Meine Ma hat geraucht während der SS und wenn man mit ihr geschimpft hat, sagte sie (als Krankenschwester!) "Ach, das Baby wird nur ein bissi kleiner!". Ich hab mich erst jetzt seit ich schwanger bin, damit beschäftigt und bin zum ersten Mal in 35 Jahren sauer auf meine Mom und das tut mir weh.

Ich bin zu früh geboren und war natürlich kleiner als die anderen Babys. Natürlich hatte ich einen bitteren Entzug danach mit viel Zittern und Schreien. In den ersten Schuljahren hatte ich immense Konzentrationsstörungen und diese wurden mit Medikamenten "behandelt". Darunter habe ich sehr gelitten. War kein dummes Kind, musste aber erstmal auf die Hauptschule mit der Begründung "Intelligenz gut aber ansonsten unterentwickelt". Ich hab dann aufs Gymnasium gewechselt und mein Abi gemacht. Übrigens eine Höllentour, auf dem Gymnasium war ich nämlich IMMER die Hauptschulschlampe (danke nochmal, liebe Klassenkameraden...).

Ich glaube nicht, dass DAS Ziel für dein Kind ist... oder noch viel schlimmeres.
Übrigens ist Rauchen auch eine häufige Ursache für den plötzlichen Kindstod.

Überflüssig zu erwähnen, dass ich nach der Geburt natürlich von beiden Eltern weiter zugequalmt wurde, sehr schön waren da die stundenlangen Autofahrten in den Urlaub... und NATÜRLICH hab ich dann mit 11 Jahren selber mit dem Rauchen angefangen, meine Ellis haben das ja eh nicht gerochen.

Zweimal hab ich versucht, aufzuhören, einmal zu reduzieren - alles für die Katz, durch die Vorbelastung war ich eh schon einer größeren Abhängigkeit ausgesetzt.

Nach 15 Jahren (1-2 Schachteln am Tag) hab ich es endlich geschafft! Ich musste dazu einen Schalter im Kopf umlegen, der mir bewusst machte, wie viel schöner und befreiter das Leben ohne Qualm ist. Statt "ich schaff das nicht" und "das wird ein besch***ner Tag!" hab ich mich gefreut, endlich keine Angst vor Konsequenzen zu haben, einen Film im Nichtraucherkino (damals gabs noch Raucherkinos...)geniessen zu können und mich irgendwie als besserer Mensch zu fühlen. Nie wieder werd ich mich in die Sklaverei des Dunstes begeben, mit Rauchern hab ich echt Mitleid und das tut unendlich gut. Und es fehlt mir nichts. Hier und da in den ersten Tagen ein kleiner Schmachtanfall, aber mit dem hab ichs aufgenommen. Und plötzlich war er nicht mehr so schlimm, wie bei den anderen "Entzügen". Denn eines ist klar: Während du noch rauchst, hast Du etwa 10x am Tag Entzugserscheinungen, sonst würdest du nicht zur Kippe wider besseren Wissen greifen. Für einen Moment ists dann gut, bis es wieder losgeht und die nächste Kippe qualmt. Ein ewiger Kreislauf - nicht gerade angenehm, nicht wahr? Nicht wirklich ein "Genuss" oder? Hörst du auf (und zwar sofort! alles andere ist sinnlose Quälerei und bringt dich nicht ab), hast du weniger als 10 x den Entzug am Tag, nach kürzester Zeit noch seltener und eigentlich nur zu bestimmten Ritualen (Frühstück, Mittagspause, wie auch immer). Wenn du weißt, dass das ein Sieg ist und kein Fall, den man betrauern sollte, wirst du nie wieder ein echtes Verlangen haben. Die Angst vor dem "ewigen Schmacht bis Lebensende" ist glaub ich sehr dominierend. Ich fands schlimm. Aber es ist nicht so :)

Geholfen hat mir übrigens "Endlich Nichtraucher" von Alan Carr.

Echte Tipps kann dir keiner richtig geben, wenn du blockst. Meine Mom hat es nie richtig geschafft, sie hat glaub ich 20 Entzüge hinter sich und genauso viele Heulkrämpfe aus Wut und Enttäuschung. Auch mein bestes Zureden und Beispiel hat bei ihr nicht gewirkt. Erst jetzt, als sie schwerkrank wurde und seit ein paar Jahren mit ihrer Krankheit zu kämpfen hat, konnte sie aufhören! Mein Paps wirds nie schaffen, er raucht sogar wider besseren Wissens in Gegenwart meiner Mutter, auch wenn sie darunter leidet. Und ja: er liebt sie... So gesehen bin ich doppelt froh, nicht mehr zu diesen egoistischen Zombies zu gehören (meine damit Raucher, nicht meine Ellies ;) ).

Ein Baby im Bauch sollte eigentlich Grund genug sein, da muss ich schon staunen und schlucken. Dein Würmchen tut mir sehr leid, ich hoffe, seine Mama hat ganz bald soviel Mut und Stolz, die Kippen wegzuschmeißen. Wenn ich schon in den 70ern sauer auf meine Mom war, wo das Thema noch nicht so aktuell war, was glaubst du, wird DEIN Kind von dir denken...? Jetzt, wo JEDER weiß, was dem Baby - deinem Baby - damit angetan wird. Was für Wünsche und Ziele hast Du für dein Krümelchen? Was willst du ihm auf den Weg geben? Welche Chancen soll es haben?

Ich wünsch dir und vor allem deinem Baby viiiiiiel Erfolg!
Katty

 
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