Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Ute_1234, 27. SSW am 29.05.2007, 17:09 Uhr

an alle

Hallo an alle,

ich möchte auch meinen Senf dazugeben - weil ich heute erst ein Gespräch mit meiner Hebamme dazu hatte und einfach ein paar Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis mit in die Diskussion einbringen möchte.

Vorgeschichte: Habe schon ein Kind natürlich geboren (3710 g Geburtsgewicht - ich eher zierlich) - ja es war schmerzhaft, aber für mich persönlich okay so.

In meiner Krabbelgruppe - wir sind 5 Frauen- hatten drei aus verschiedenen Gründen einen Kaiserschnitt und sie äußern alle drei, dass sie das Gefühl haben, dass ihnen durch den KS "etwas fehlt bzw. genommen wurde".

Ein KS ist eine große Bauch-OP. Augenscheinlich hat er viele Vorteile: man hat keine Schmerzen (wobei auch das relativ sein kann!), kann die Geburt gut planen und - was für viele Frauen bestimmt auch eine Begründung hinter vorgehaltener Hand ist: man "leiert nicht aus" - wobei das Quatsch ist - gezieltes Beckenbodentraining gemacht und alles ist ganz schnell wieder so, wie es war.

Ich habe einfach das Gefühl, dass der Kaiserschnitt per se durch die Medien und entsprechende Promis verharmlost wird. Im Asiatischen Raum gehört ein KS mittlerweilse zum "guten Ton", die Rede ist sogar von einer "sauberen Geburt".
Das ist meiner Meinung nach eine totale Fehlentwicklung. Für Krankenhäuser ist ein KS vermutlich auch schöner und profitabler ? abzurechnen, was die ansteigenden KS-Raten in den Kranhenhäusern und die hier im Forum beschriebene Bereitschaft der Ärzte, der Krankenkasse eine medizinische Indikation mitzuteilen, erklären könnte.

Ein KS hat, meines Erachtens nach, bei tatsächlich vorliegender medizinisch notwendiger Indikation (dazu würde ich auch die hier bereits beschriebenen starken Ängste zählen) durchaus seine Daseinsberechtigung - keine Frage.
Aber ich würde grundsätzlich für eine natürliche Geburt - so schmerzhaft sie tatsächlich sein kann - plädieren.

Im Gegensatz zu den KS- Frauen aus meiner Krabbelgruppe, habe ich ambulant entbunden, bin sofort wieder in meiner gewohnten Umgebung gewesen, hatte ne schnellere Rückbildung und war einfach sehr viel früher wieder fit, als die anderen Mädels.

Im Übrigen: Ein großes Kind muss nicht per se einen KS bedeuten: Ne Freundin von mir hat bei der zweiten Geburt ein 4860 g - Kind zur Welt gebracht - ohne Schmerzmittel und dergleichen (das erste wurde in einem anderen KH mit der Begründung "zu groß" bei fast identischem Gewicht per KS geholt). Beim zweiten Mal sollte es auch ein geplanter KS werden, sie hörte Gott sei Dank auf ihr Bauchgefühl und suchte eine andere Klinik auf. Für sie genau richtig und ich bin sehr stolz auf sie, weil sie bei der ganzen Sache auf ihr Gefühl geachtet hat.

Lange Rede - kurzer Sinn: wer glaubt, es sich mit einem KS einfacher zu machen, sollte sich vorher unbedingt umfassend (z.B. durch Gespräche mit freiberuflichen Hebammen) informieren. Nicht alles was glänzt, ist Gold.

Es tut mir bis heute weh, die Erfahrungsberichte meiner drei Freundinnen von ihren ersten Geburten zu hören!

Daneben sollte aber auch jede Frau für sich persönlich entscheiden dürfen, welche Geburtsmethode die für sie passendste ist und nicht für ihre Entscheidung (vor)verurteilt werden.

Was ich persönlich jedoch furchtbar finden würde, wäre die Entscheidung für einen KS bei unzureichender Informationslage und dem Grundmotiv, es sich ganz einfach nur einfach machen zu wollen.

LG an euch alle und ich drücke jeder einzelnen von euch die Daumen, dass sie für sich eine "gute Geburt" erleben darf.

Ute

 
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