Schwanger - wer noch?

Schwanger - wer noch?

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Mijou am 25.10.2010, 12:36 Uhr

Viele Männer müssen ja mitgehen...

Hallo,

meine Hebamme erzählte, dass es viele Männer gibt, die nicht in den Kreißsaal gehören, weil sie dort total überfordert sind. Das führt dann dazu, dass die Frauen, die sich eigentlich auf sich selbst konzentrieren und gehen lassen sollten, sich auch noch für die Seelenlage des Mannes zuständig fühlen. Dies kann den natürlichen Ablauf einer Geburt total stören. Auch machen Männer oft unnötig Panik, weil sie nichts über Geburten wissen ("Warum lassen Sie meine Frau so leiden!?" "Wäre es jetzt nicht Zeit, mal etwas zu unternehmen?")

Mir tun die Männer im Freundeskreis immer total Leid, die gezwungen werden mitzugehen. Natürlich nicht durch äußeren Zwang, sondern durch den Erwartungsdruck ihrer Partnerin, die sich sonst "allein gelassen" und zu wenig "unterstützt" fühlt. Eine Freundin von mir sagte sogar, wenn ihr Mann sie bei den Entbindungen allein gelassen hätte, hätte sie über eine Trennung nachgedacht. Der arme Mann!

Das Ergebnis ist, dass Männer mitgehen, die dafür eigentlich nicht geeignet sind. Hinterher erzählten die Männer einiger meiner Freundinnen über die Geburt befremdliche Dinge, wie z. B., es sei "interessant" gewesen. Oder "so blutig wie im Schlachthof". Der Mann, der die Geburt "interessant" fand, hat sich übrigens unbewusst vor der zweiten Entbindung gedrückt: Als er auf dem Handy angerufen wurde, dass es jetzt losgeht, hat er noch schnell so viele "dringende" berufliche Dinge erledigen müssen, dass er die Geburt um Stunden verpasst hat. Ein anderer Mann, der beruflich viel in ganz Deutschland herumfahren muss, hatte beim zweiten Kind sein Handy "versehentlich" ausgeschaltet, als die Geburt losging. Ich denke, so etwas kommt ganz häufig vor.

Deshalb habe ich es meinem Mann freigestellt, ob er dabei sein möchte. Wir haben es dann so gelöst, dass er zwar dabei war, aber selbst entscheiden durfte, ob und wann er zwischendurch mal rausgehen möchte. Da die erste Entbindung in einem KS mündete und die zweite ein (medizinisch notwendiger) geplanter KS war, werde ich nie erfahren, ob er bis zum Schluss dageblieben wäre...

Ich finde aber, eine gute Beleghebamme, die man schon die ganze SS über kennt, duzt und der man vertraut, ist bei der Geburt 1000 Mal hilfreicher und wichtiger als ein Mann. Es wäre für viele Frauen klüger, sich rechtzeitig eine Beleg-Hebi zu nehmen (damit man nicht auf die oft wenig interessierten Klinik-Hebis angewiesen ist), dann sind sie wirklich super begleitet. Es sollten nur Männer mitgehen, die das wirklich wollen. Und die sollten sich dann vorab auch ein wenig über den Ablauf einer Geburt informieren, etwas lesen usw., damit sie wirklich eher helfen, als die Frau zu verunsichern.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Schwangerschaftsnewsletter
Die letzten 10 Beiträge im Forum Schwanger - wer noch?

Anzeige Salus Floradix

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.