@ibut ! vorsicht lang.

Liebe Eva,

ich habe ein Problem, mit dem ich einfach nicht mehr allein fertig werde.

Durch meine Angst, dass noch was passieren könnte, kann ich mich nicht richtig freuen. (Ich muß jetzt mal richtig jammern.) Diese Vorfreude auf mein Baby wird getrübt durch meine wahnsinnige Angst, dass das Herzchen aufhört zu schlagen und mein Baby nicht mehr da ist. Ich mache mich oft völlig verrückt damit und weiß auch nicht, woher das kommt. Mein Mann kann das nicht verstehen, meine Hebamme schon, aber sonst keiner. Hältst du mich auch für total verrückt ????

Ich weiß nicht, woher die Angst kommt, aber ich weiß eben, dass zu jeder Zeit etwas passieren kann, es gibt ja auch den plötzlichen Kindstod außerhalb des Mutterleibes und es gibt ihn auch im Mutterleib. Wie oft frage ich mich, was ich tun kann, damit ich diese Angst endlich loswerde. Ich habe auch das Problem, dass ich die Kindsbewegungen nicht so richtig spüren kann, weil ich eine extrem hohe Schmerzschwelle habe, bedingt durch meine Eltern damals (sie haben mich geschlagen, verletzt etc), ich habe mir irgendwann einfach abgewöhnt Schmerzen zu empfinden, weil alles so wehtat. Nun habe ich den Salat. Ich sehe manchmal, wie sich mein Bauch bewegt und spüre es nicht. Ich weiß da echt nicht, was ich machen soll mit dieser Angst.

Ich würde mich so gerne richtig freuen, aber ich denke immer, wenn ich mich freue, dann geht das alles nicht gut und man nimmt mir mein Baby wieder weg (so wie bei den 4 FG, die ich schon hatte). Denn es war immer so, wenn ich mich auf eine Sache zu dolle gefreut habe, dann ging alles schief. Ich möchte aber mein Baby, das ich jetzt schon über alles liebe, nicht verlieren.

Ich weiß, ich höre mich im Moment nicht an, wie eine taffe Frau, aber das sind meine innersten Ängste und jemanden anders gibt es nicht, dem ich das erzählen könnte und der mir vielleicht helfen kann. Das geht jetzt schon die ganze SS über so und ich will doch sooooo gern die letzten Wochen noch genießen.

Ich versuche wirklich immer, entweder nicht daran zu denken oder mir Mut zu machen, das alles ok ist, aber manchmal klappt das einfach nicht. Da sitze ich dann da und warte auf die Bewegungen meines kleinen Lieblings und erst dann bin ich beruhigt und kann ganz normal meinen Tag beginnen. Ich kenne sie ja mittlerweile auch ziemlich gut und weiß, dass sie morgends immer ein bißchen braucht, um in Gange zu kommen und sich zu bewegen und dass sich das dann über den Tag steigert und am Abend sie am fittesten ist. Im Auto bewegt sie sich auch, das merke ich jedes Mal und bin sehr froh darüber. Oh je, ich bin eine Jammertante, was ?????

Ich wende mich an dich, weil ich weiß, daß du hier diejenige bist, die wahrscheinlich am besten damit klarkommt, denn ich will keinen beunruihgen. Ich komme ja aus der Medizin, weiß extrem viel darüber, vielleicht kommt es auch daher, daß ich zuviel weiß ?????

Bitte sag mir, was kann ich tun ?????

10000 Dank für deine Mühe und ich hoffe, du kannst dieses Durcheinander verstehen!

LG Sara