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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von EarlyBird am 22.02.2016, 10:07 Uhr

Ich nochmal...

Hi MajasMama, hatte deinen Post durch Sileicks Post übersehen.

Es geht mir nicht darum was der Körper einer Frau in der Lage wäre zu tun wenn....

Es verhält sich meines Erachtens wie mit dem "schwanger werden" an sich. Selbst wenn eine Frau biologisch gesehen keine Auffälligkeiten hat , also gynäkologisch einer Schwangerschaft nichts im Wege stehen sollte, werden es viele Frauen trotz KiWu oftmals nicht. Auch wenn diese bestmögliche Hilfe in Anspruch genommen hat. Der biologische Aspekt ist für mich zu theoretisch und bringt eine Frau mit Stillwunsch nicht voran. Mangelnde Information und schlechte Beratung kann durchaus der Grund für einen Mißerfolg sein, doch oftmals spielen ganz andere Faktoren eine viel entscheidenere Rolle. Die Psyche ist hingegen der stillbezogenen fachlichen Beratung bspw. ein gutes Beispiel dafür. Stress (vor allem mit 3 Kindern..), Überforderung, hormonelle Gemütslagen (wie bspw. postnatale Depressionen, Geburtstraumata...), gesellschaftlicher Druck, Angst vor einem Nichtgelingen vor allem nach stillbezogenen Mißerfolgen, körperliche Erschöpfung etc.pp kann selbst eine Stillberaterin, gutes Handling, Stillratgeber, und ein erbsengroßes Stück Plazenta nicht wett machen.
Rein die biologische Seite hervorzuheben ist nach meinem Empfinden eine sehr eingeschränkte Sichtweise und hilft Frauen mit Stillwunsch nicht, sondern schafft vielleicht sogar noch mehr Druck bzgl. eines erwünschten Stillerfolges, gleichzeitig schafft diese "These" (bleibt für mich eine, eben weil es eben theoretisch ist) bei Frauen mit erlebten Mißerfolgen Mißmut.
Auch "Sileicks" Aussage "Neid auf kuschelige Stillende Frauen" finde ich fast schon gemein. Kuscheln kann man sehr gut "ohne" Stillen und meist ist es kein Neid auf andere, sondern vielmehr Traurigkeit, Versagens- und Verlustgefühle das aus dem innerpsychischen Druck resultierende Empfinden, wohl das "natürlichste der Welt" nicht hingekriegt zu haben. Da hilft der hier im Forum oftmals hingepreschte Satz: Jede Frau kann Stillen - auch nicht.
Aber du und manche Userinnen unterstützen diese These, nun gut, ich kann mir nur denken, das eben genau diese Userinen einen unerfüllten Stillwunsch nicht selbst erlebt haben und von einer Thematik sprechen die sie nie selber kennenlernen mussten. Dann widerrum sollten sie Frauen ernst nehmen, die es eben erlebt haben und "schockiert" oder "verletzt" durch solche Aufstellungen sind.
Du hast selber kürzlich gepostet dass "Stillprobleme" nicht sein müssen und du selber wohl keine hattest. Gut für dich, ist echt prima und ja ich finde es immer aufbauend und schön zu Lesen wenn es jemanden so erging. Aber zu meinen das Plazenta schlucken Bücher gelesen, sich vorbereiten und eine Stillberaterin zu konsultieren gleich 99% des eigenen Erfolges ausmachen hat für mich nichts mehr mit der Realität und RL zu tun. Das können nur Frauen behaupten die den Verlust einer Stillbeziehung nicht selbst erlebt haben und womöglich auch sonst wenig Schicksalsschläge bzgl. einer Geburt/gesundheit des eigenen Kindes aufzuweisen haben. Geht es um Lob? Ja es ist prima wie fleißig und gewissenhaft sich solche stillenden Frauen im Vorfeld bemüht haben, aber gerade z.B. die Psyche nach einer Geburt mit all den einflussnehmenden Faktoren, die Vorgeschichte vieler Frauen etc. lässt sich nicht binner kürzester Zeit weglesen oder wegberaten. Auch an dieser Stelle von "Fehlerteufel", "Fehlerquote" oder einem "Schiefgehen" zu sprechen ist für mich viel zu sehr negativ behaftet, als das ich solchen Aussagen zustimmen könnte.
In der Theorie sind Menschen zu vielem fähig, hat nur in der Praxis oft einen ganz anderen Stellenwert. Gute Stillberaterinnen wissen darum und verschonen Frauen mit solchen unnötigen Hinweisen, dass es der Körper zu 99% könnte und es nur an "Frau" selber liegt oder gar zu 99% falscher Beratung (wenn überhaupt man über eine solche These diskutieren möchte, sollten ettliche Prozente abgezogen werden, um Transparent zu bleiben). Für mich absoluter Quatsch und mir tun die vielen Frauen leid, welche solche Aussagen von "stillenden Frauen" über sich ergehen lassen müssen.
Wie gesagt, äußerst viele Einflussfaktoren lassen sich nicht so einfach weganleiten oder wegberaten, es wäre naiv davon auszugehen.
MfG EB

 
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