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Geschrieben von DerRatsuchende am 14.05.2023, 3:34 Uhr

Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Hallo ihr lieben.

Das ist mein erster Post und ich weiss nicht weiter.

Die Tochter ist gerade 14 geworden. Sie lebt seit 7 Jahren bei mir, vorher bei ihrer Mutter bzw. Wochenwechsel seit Schulbeginn wochenweise örtlich (3km) getrennt bei mir. Die Mutter war schon immer schwierig in Person und Verhalten, damit könnte ich Bücher füllen, aber es geht um die Tochter.

Also sie schmierte schon in Kiga-Zeiten den Leuten gerne Honig um den Mund (Auf was freust du dich, wenn du in die Schule kommst? Hausaufgaben! OH! So ein tolles Kind aber auch... Tag 1 der Schule: Hausaufgaben sind das schlimmste der Welt!!! Seitdem hat sich die Einstellung auch beibehalten.).

Natürlich waren besagte Hausaufgaben, Hausaufgabenheft, Arbeiten, und inbesondere Lernen, immer der reinste Horror... Zurechtweisungen, Strafen, aber auch Belohnungen....absolut fehl am Platz. Als die Mutter wegen Alkoholtherapie abwesend war, stieg die Leistung kontinuierlich an, fiel abrupt ab, als die Therapie abgebrochen wurde. Um die schlechten Noten, besonders Mathe, abzufangen, haben wir einen Kurs in Schülerbetreuung gebucht. In den 6 Monaten hat sich nicht eine Note gebessert. Warum? Weil sie ihre Betreuer angelogen hat. Statt (* und :) hat sie Plus und Minus geübt...was sie ja perfekt konnte...800€ zum Fenster rausgeworfen. Jedwede Hilfe ist zu viel. Alles wird als absolute Qual, Folter, Hinrichtung wahrgenommen. Vokabeln lernen, da fehlt das Vokabelheft in der Schule... Arbeiten, also Noten vorzeigen wird so lange nicht gemacht, bis die Note (z.B. 2,3,4) dann in eine 6 geändert wird, weil die Unterschrift nicht erbracht wird. Jede Woche ist das Ranzenausräumen ein Wunderwerk an losen Zetteln, kaputten Heften, zerstörten Büchern, durchlöcherten Mäppchen, zermatschten Zirkeln. Diese Schäden ziehen wir soweit schon vom Taschengeld ab, dass kaum mehr was übrig bleibt.

Sie vergisst die täglichen Aufgaben, die sie seit der weiterführenden Schule im Haushalt hat, nahezu täglich. Ohne Errinnerung geht nichts, und auch dann nur schleppend, ohne Anstrengung und Fleiss und nicht ohne Nacharbeit leisten zu müssen. Waschbecken putzen, Zimmer saugen, Spülmaschine ein/ausräumen. Schulbrot machen, morgends was essen etc... Es werden Brote und gar Süßigkeiten und Obst verschenkt...

Darüber hinaus natürlich fliegen an allen Ecken und Enden in ihrem Zimmer Klamotten herum, es stinkt wie im Affengehege weil nicht gelüftet wird, es werden die immergleichen Klamotten angezogen, meist unpassend zum Wetter. Es landet auch schon mal Schulmaterial unter der Unterwäsche im Kleiderschrank: "Hab ich in der Schule liegen lassen".

Bei der Zahnspange verhält sie sich auch sehr unkooperativ. Das Teil ist nervig undsoweiter...sie könnte im Sommer und darüberhinaus vielleicht entfernt werden...Aber sie putzt ihre Zähne nicht, obwohl alle Bürsten, Spülungen, Seiden etc. vorhanden ist. Sie macht die Gummis nicht rein, verschweigt wenn Brackets und Bügel sich lösen. Stets dürfen wir/uns die mangelnde Hygiene vorwerfen lassen. Womit einer Entfernung längerfristig nicht zu rechnen ist. Obwohl sie keine Spange mehr haben will, macht sie genau das Gegenteil.

Um ihr beim Job und Bewerbungen zur Hand zu gehen, habe ich ihr zur Aufgabe gemacht, die Schreiben zu erlernen. Mit Tipps, eigenem PC und Internet (zeitlich begrenzt) habe ich ihr alle Mittel und Wege aufgezeigt. Sie hat alles genau so aufgeschrieben, wie ich es ihr als Beispiel vorgesagt habe...ohne eigene Bemühungen. Also habe ich Leitfäden abgespeichert und Lesezeichen für Muster etc... Es kamen die unglaublichsten Ausreden. Ich habe ihr nach Wochen und Monaten der Hilfestellung, bitteln und betteln, Gesprächen und Verbesserungen, sie kontrolliert. Statt auch nur einen einzigen Klick zu machen? YouTube hoch und runter, jeden möglichen Quatsch, Null Infogehalt. In meiner Gutmütigkeit habe ich 3 Leitfäden gespeichert, zum Abschreiben, Tinte ins Heft...Es hat 2 Monate gedauert, die 18 Heftseiten zu füllen. Im Anschluss habe ich erneut Tipps gegeben. Nichts. Ich habe dann, die letzte Aktion meinerseits, ihr direkt, an meinem PC, gezeigt, wie ich als "Doofie" Bewerbungsmuster in 5 (!) Sekunden finde. Und nochmals in gleicher Zeit auf dem PC anklicke und Word das Dokument anzeigt. Aufgabe: 5 solcher Muster laden und ändern. 2 hat sie geladen. Ausgefüllt? Keine. Und an dem Punkt hängen wir jetzt, eine Woche später immer noch.

Wenn sie etwas hat, Gegenstände z.B. Rollerblades, Skateboard, Hoverboard, 3DS, PC, Switch, Jacken, Fernseher, neue Schulartikel etc...ist das völlig egal. Hat man etwas, ist es gut. Hat man nichts, auch gut. Wenn man etwas (z.B. Switch) weggenommen bekommt, 5 Minuten Theater und Geheule, dann vielleicht Verbitterung...aber egal. Was man nicht hat, hat man nicht. Gespräche, Forderungen, Bittstellungen, an jenes wieder ranzukommen? Absolute Fehlanzeige. Da kommt nix. Es ist ihr schlicht einfach Egal. So wirklich ganz hart scheissegal.

WIr geben natürlich immer wieder unser bestes um ihr zu zeigen, das Interesse zu helfen ist da. Wir lassen sie auf Klassenfahrten mit, geben Geburtstagsfeiern, große Geschenke, gehen auf Wünsche ein, beim Essen, Mode etc. darf sie ihren Geschmack bedienen etc...und wir wissen nicht mehr weiter. Wir sind immer da, geben ihr ein gutes Zuhause und kann über alles reden...Sie ist ja nicht redescheu. Auch unterwegs, das Benehmen ist vorhanden. Aber sonst ist es einfach eine Katastrophe. Wenn es "Hormone" wären, wäre das wirklich eine Entschuldigung, aber so geht das halt schon immer.

Sie möchte nichts lernen, sie möchte im Leben nicht vorwärts kommen, sie möchte nichts machen, von dem sie zukünftig einen Nutzen hat. Leben im Hier und Jetzt und bloß keine Anstrengung...

Was meint ihr kann ich da noch machen? Ich bin echt ratlos.

 
37 Antworten:

Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von Mamamal4 am 14.05.2023, 6:59 Uhr

Habt ihr sie mal bei einem Psychotherapeuten vorgestellt?
Zum einen redet sie vielleicht mal mit jemand fremdes,zum anderen kann es wirklich sein dass sie schwerwiegender Probleme mit ihrer Art verschleiert,und sollte es eine psychische Komponente sein dann kann sie ja für das meiste nicht einmal was

Manches ist sicher normal,aber das Gesamtpaket finde ich schon auffällig

Ansonsten gibt es in jeder Stadt einen Schulpsychologischen Dienst,manche psychiatrische Kinderklinik hat zusätzlich eine Schulverweigerungsambulanz (auch wenn sie geht,den Rest verweigert sie ja auch )


Eine meiner Töchter ist depressiv und obwohl wir ausgebildete Pflegekräfte sind haben wir es lange nicht gemerkt weil sie es ähnlich verschleiert hat wie deine, obendrein war sie mega zickig (einziger Unterschied sie hat sich mit möglichst wenig Arbeit immerhin bis zum bestandenen Schulabschluss durchgemogelt,aber mit ähnlich schludriger Arbeitsweise)

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von Mugi0303 am 14.05.2023, 8:39 Uhr

Also insgesamt ist es schon echt heftig anscheinend bei euch. Ich erlaube mir da kein Urteil, nur wie oben schon der wichtigste Tipp:
Schule mit ins Boot holen. Was sagen Klassenlehrer und die anderen Lehrer? Könnten diese mit unterstützen? Was ist mit Freunden?

Ansonsten sind einige Dinge leider normal, auf jeden Fall nur die kämpfe ausfechten die unbedingt sein müssen:

Ja es ist normal, wenn Aufgaben erst nach der 3. Erinnerung gemacht werden, obwohl hinreichend bekannt. Ist hier auch so. Nicht drüber aufregen, was schwer ist.

Ja es ist normal, dass Zimmer so aussieht, hier auch. Hier auch keinen Kampf ausfechten am besten. Lohnt nicht und es ist eben auch kein Weltuntergang.

Mit Zahnspange kenn ich mich nicht aus. Im schlimmsten Fall muss sie raus wenn sie nicht kooperiert.

Bitte so wass wie Klassenfahrt, Geburtstag etc. Nicht als "Belohnung" für guten Verhalten oder wohlwollend eurerseits gegenüber der Tochter kenntlich machen. Diese Dinge sollten immer da sein. Sie muss immer das Gefühl haben,dass ihr für sie da seit, ihr sie liebt bedingungslos.

Ich denke die ist sehr zerrissen, kommt seit Jahren mit der häuslichen Situation nicht klar und das äußert sich halt.

Zu den Bewerbungen: Kind in dem Alter bekommt das auch mit diversen Leitfäden nicht allein hin. Du musst das direkt mit ihr zusammen machen. Sowas lernt man nicht Mal eben perfekt, erst über die Jahre. Also sie sitzt vorm PC, du nebendran. Ihr formuliert gemeinsam... Bei sowas brauchen die meisten Teens noch viel Unterstützung. Eigentlich ist das in der 9. Klasse auch Thema in der Schule.

Wenn sie Schule generell hasst, werdet ihr nicht viel machen können. Dann macht sie halt einen Hauptschulabschluss. Viele fangen sich dann später doch noch.
Die 8. Klasse ist erfahrungsgemäß eh die schlimmste.

Wünsche viel Kraft!
Mugi

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Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von Caot am 14.05.2023, 10:28 Uhr

Von mir bekommst Du die Note mangelhaft. Zumindest aus dem was Du schilderst.

Dazu ein paar Stichpunkte.

- mir fehlt eine positive Eigenschaft deiner Tochter, Du erwähnst nichts
- es fehlt jegliches Verständnis für einen Teenager
- Taschengeld sollte bedingungslos bezahlt werden
- viele Dinge die Dich stören wären normal für das Verhalten eines Kindes was sich abnabeln muss (Zimmer, Zahnspange, Haushaltarbeiten)
- Geschenke oder Geld ersetzen keine bedingungslose Liebe
- eine Klassenfahrt ist kein Geschenk weil man pünktlich den Müll raus räumt
- Ermahnungen und Erinnerungen wären normal

Du schreibst über deine Tochter extrem schlecht. Da wundert es mich letzten Endes nicht, dass alles so ist wie es ist. Das ist ja ein langer Prozess. Durch deine Art und Weise hilfst Du deinem Kind definitiv nicht. Es wird nicht besser, wenn Du nicht die ersten Schritte gehst. Vielleicht ist es auch schon zu spät. Da existiert ja bereits eine Vorgeschichte aus den Jahren wo Kinder die Prägung erfahren.

Mich schüttelt es wie Du Mutwilligkeit eines Kiga-Kindes unterstellst. Furchtbar!

Wäre ich deine Tochter würde ich genauso rebellieren.

Ändere Dich. Dann wird sich auch deine Tochter ändern. Nur so geht das.

Erziehungsberatung möchte ich noch erwähnen. Blick auf das Kind von unbeteiligten Dritten.

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von Pamo am 14.05.2023, 10:39 Uhr

Hier unterschreibe ich.

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von DerRatsuchende am 14.05.2023, 12:13 Uhr

Ja, stimmt. Belohnung ist eine Klassenfahrt nicht. Ich habe das nur erwähnt, damit das Gesamtbild etwas stimmiger daherkommt. Das ist keine Belohnung, das gehört dazu. Genauso wie andere Sachen, Kleidung, Esse n etc... Was ich sagen will: Es mangelt ihr an nicht, es wird nichts verweigert.

Positiv: Sie kümmert sich gerne um jüngere Kinder, sie macht handwerliches gerne, zeichnet gerne, mag Tiere und Sport um ein paar Beispiele zu nennen. Es gibt noch mehr liebliche Eigenschaften.

Teenager hin oder her...Ich weiss was Hormone mit einem machen, jeden Tag beiße ich mir hart aufs Zahnfleisch, weil ich/wir damals auch so waren. Daran gibt´s nichts zu ändern. Wir versuchen ihr möglichst ihre Pubertät nicht in die Quere zu kommen. Monatsregel usw. ist nicht einfach. Bockig sein ist auch normal. Aber es gibt halt hier und da auch Benimmregeln, die eingehalten werden müssen.

Taschengeld sehe ich nicht so. Sie bekommt zu speziellen Anlässen, Feiern, Ausgehen mit Freunden, Shopping bestimmte Beiträge, aber muss auch im Garten helfen oder Auto aussaugen, es wird Mitarbeit gefordert.

Wir Errinnern sie an alle Möglichen (täglichen) Dinge, noch und nöcher. Duschen? Brote schmieren? Spülmaschine einräumen oder anschalten? Schuhe ordentlich halten? Klamotten wechseln? Alles nur mit Ermahnungen, Errinnerungen, Anforderungen.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von DerRatsuchende am 14.05.2023, 12:27 Uhr

Was die BEwerbungen angeht:

Die Schule sagt: Wir haben in der 9ten die Betriebe im Haus, die suchen sich die Schüler quasi aus. Bewerbungen müssen nicht in der 8ten gemacht werden, sondern erst wenige Monate vor Schulabschluss. Dann gibt es Musterschreiben in denen 3 Wörter ausgetauscht werden müssen. JA ECHT!

Was das Erlernen angeht. Wir haben dutzende Bewerbungen mit ihr geschrieben und anschließend durchgekaut, sie hat Fehler korrigiert bekommen, Hilfestellungen bei Formulierungen, Satzbau und Absätzen, Leerzeilen, Betreff, Anrede usw... alles haben wir ihr vorgesagt, hingeschrieben, umformuliert, verbessert und gestrichen.

Wie gesagt, am Ende sind wir soweit, dass wir Musterschreiben, einfach nur noch umgeändert (also das gleiche wie in der Schule nächstes Frühjahr) haben wollen. Mit einer 10 Sekunden Such- und Downloadarbeit und dem ändern in etwa 20 Minuten... Es muss ja die richtige Adresse und die eigenen Daten drin stehen.

Ich sehe das halt so: Sie bekommt notfalls einen Fabrikjob, einfache Ausbildung oder wird Burgerbraterin...Aber nach 3 Jahren muss sie stempeln, weil Neue nachkommen. Jetzt kann sie keine Bewerbungen schreiben, wo sie mich und alle Mittel der Welt hat, in 3-4 Jahren sieht das nicht anders aus.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von DerRatsuchende am 14.05.2023, 12:33 Uhr

Wir waren bei Psychologen vor ewta 6 jahren. Da haben wir keine besonderen Ergebnisse bekommen, weil sie dort "mitgespielt" hat. Es kamen keine Auffälligkeiten dabei herum. Gar nicht! Er konnte gar nicht verstehen was wir haben...

Es hieß: Geben sie direkte Anweisungen. Statt "Ich möchte dass du dann", sollte man sagen "Mache jetzt dies". Auf der nötigen Augenhöhe, aber noch so hoch, dass die die Autorität erkennt. Ja, das haben wir alles umgesetzt.

Schulverweigerungsambulanz: Ich würde derlei Dienste gerne aufsuchen. Aber die Lehrer erkennen keine Grundlage für derartige Maßnahmen. Denn in der Schule wird mitgearbeitet... Solange die Zeugnisse mit 1,2 und 3er voll sind...brauche ich mir keine Sorgen machen. Ich hätte ein super Kind, was sich die Lehrerinnen alle wünschten.

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von Bonnie95 am 14.05.2023, 13:50 Uhr

Mir fällt in deinen Beiträgen und dieser Antwort auf, dass du sehr sehr leistungsorientiert und materiell gestimmt bist.
Was sind denn das für positive Eigenschaften die du aufzählst? Da ist kein „sie ist einfühlsam“, „sie hat Humor“, oder Ähnliches dabei.

Ich kann dir glaube ich sehr gut aus der Sicht deiner Tochter berichten, da ich aus Ähnlichen Verhältnissen komme (Mama alkoholkrank, erst bei Mutter und dann bei Vater gelebt, usw)
Mein Vater hat auch schon von Klein auf den Fokus auf die Leistung, das Materielle und das Drumherum (Ordnung, Organisation, Sauberkeit).
Er hat mich daran gemessen und mich nicht als Mensch gesehen und meine Hilflosigkeit gegenüber der ganzen Situation.
Du schreibst, sie lebte erst bei der Mutter und nun bei dir. Schon mal drüber nachgedacht, in der Vergangenheit anzusetzen?
Wie war die Beziehung zu deiner Ex? Wie habt ihr euch gegenüber eurer Tochter verhalten? Was habt ihr vorgelebt? Wie ist die Trennung gelaufen? Was ist mit der Mutter vorgefallen?

Ich kann mir vorstellen, dass da der Hund begraben liegt. Und ich kann mir vorstellen, dass deiner Tochter viel Warmherzigkeit fehlt…
Mein Vater hat auch immer gesagt „dir fehlt es doch an Nichts“
Doch. An einer Umarmung. Ein hab dich lieb. Kuscheln. Du bist gut so wie du bist.

Ich muss dir ehrlich sagen, ich seh die Schuld komplett bei dir. Nicht bei deiner Tochter

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von DK-Ursel am 14.05.2023, 14:49 Uhr

Bonnie, in manchem hast Du Recht ubd dues sicherumso mehr von Deinem Standpunkt, Deinen Erfahrungen ausgehend.
Aber ich finde durchaus, es werden auch andere Dinge positiv benannt wie: sie kann gut mit kleinen Kindern umgehen (auch so kann man Empathie benennen!), sie macht gern/gut Handwerkliches etc..
Und es gibt nun mal Familien, für die kuscheln, umarmen, Begrüßungs-oder Gute-Nachtküßchen Selbstverständlichkeiten sind und andere, due das widerwillig oder besser eben gar nicht praktizieren . Das hat nichts mit unterschiedlich intensiver Liebe zu tun, höchstens damit, wie man sie jeweils äußert.
Und ich bin enorm allergisch gegen Schuldzuweisungen. Weder Kinder noch Eltern trifft SCHULD. Sie vom kind zu nehmen, ist richtig, auch pubertierende lernen noch und sind unreif.
Aber auch wir Eltern machen Fehler, wir sind Menschen, und Schuldzuweisungen verursachen schlechte Gefühle, dabei hat es in den meisten Fällen jeder gut gemeint , man hat nur die falsche Vorgehensweise gewählt, man ist vielleicht aus alten Mustern nicht rausgekommen, man agiert vor allem immer ja auch aus den eigenen (aber von anderen eben unterschiedlichen) Erfahrungen heraus, genau wie Du.
Schuldzuweisungen ergeben ein schlechtes Gewissen, ein mieses Gefühl, damit ist aber keinem gedient und sie sind ungerecht, denn s.o.
Manchmal paßt, was man tut, manchmal nicht, und oft merkt man letzteres eben erst recht spät.
Aus meinen Erfahrungen heraus würde ich der Jugendlichen mehr Verantwortung für sich selbst übergeben.
Klamotten, sich waschen, Schuhe… was zählt der AP gerade auf?
Alles nix mehr, was ER erziehen muß.
Und wer sich nicht wäscht, bekommt rückmeldungen von anderen, die wirken oft mehr als elterliche Anordnungen, due man just in der Pubertät und in einem Spannungsfeld gerade ignoriert.
Kämpfe bewußt suchen, Grenzen da setzen, wo sie WIRKLICH noch wichtig sind! Das ist viel besser. Und nicht in kleinklein schon viel Energie verpuffen, nutzlos.
Oft können und wollen die kinder schon viel mehr als ihnen zugetraut wird.
Das würde ich in einem seriösen Gespräch auf Augenhöhe vermitteln. U d vielleicht kommt dabei auch raus, was die Jugendliche sich von den Eltern , den Erwachsenen als Hilfe, Unterstützung wünscht…und was nicht.
Da muß man aber zuhören statt ermahnen, zuhören statt kritisieren, zuhören statt anprangern, zuhören statt fordern…und dann nochmal zuhören.
Der Jugendlichen ist garantiert nicht alles egal, aber vielleicht alles, was den Eltern eben nicht egal ist. Das ist Redebedarf, und auch wenn es sehr schwerfällt: Vertrauen statt Kontrolle, loslassen statt durch kleine Grenzen und Anforderungen einbinden, signalisieren „wur sind da, wenn du uns brauchst, wir helfen dir gerne - sag uns wie“, aber eben ruhig alleine wursteln lassen, den Weg alleine suchen lassen und später eben nicht kommentieren: „ich hab‘s ja gewußt, das mußte ja so kommen, hab ich doch gleich gesagt“, sondern lieber: „blöd gelaufen, wie kriegen wir nun gemeinsam den Karren aus de: dreck, hast du einen Vorschlag ? Oder was hälst du davon, wenn wir…“
Loslassen und vertrauen.
Das ist enorm schwer, ich habe es durch, daher kann ich aber auch sagen: es hat duch gelohnt.
Und Noch eins: es ist toll, daß gerade hetzt auch gute Seiten gesehen un€dbenannt wurden. Als wir in der dunkelsten Zeit gebeten wurden, 3 positive dinge bei unserer Tochter zu finden, fiel mir auf, wie schwer mir das fiel. In dem Teufelskreis, in dem wir steckten, war ich nur noch darauf fixiert, was alles NICHT gut ging…und wann die nächste Katastrophe käme. Sich selbst erfüllende Prophezeiung als nächstes Stichwort lasse ich mal aus.
Aber ich habe auch gelernt, auf das Positive mehr zu achten als auf das, was schiefläuft, und das tut der Beziehung auch gut.
Alles Gute!
Es war eine schwere Zeit, ich wünsche sie keinem und nie zurück, aber ich habe viel gelernt dabei und daraus.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von Chaka! am 14.05.2023, 22:45 Uhr

Ich hab’s nicht bis zum Schluss gelesen…- das vorweg…

Mein erstes Fragezeichen kam, als du schriebst, deine Tochter habe bereits im Kiga ihrem Gegenüber „Honig ums Maul geschmiert“. Glaubst du wirklich, sie konnte das schon??? So bewusst und so gezielt? Was sagt die Entwicklungspsychologie, die Gehirnentwicklung…?)

Und: wenn dein Kind in der Nachhilfe ggfs falsche Angaben zum Kenntnisstand machen kann, liegt es auch mit daran, dass du und der Nachhilfelehrer in keinem guten Austausch seid. Also bitte nicht nur beim Kind die Schuld suchen.

Grundsätzlich fehlt mir echt ganz viel an Emphatie, Mitgefühl, Verständnis, LIEBE für das Mädchen…

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von DerRatsuchende am 14.05.2023, 23:52 Uhr

Sie hat Humor, lacht und redet viel, spielt gerne, unternimmt gerne was mit Freudinnen...

Die Mutter hat stets nur wenig um sie bemüht. Ich biete ihr stets ein wärmendes und wohlwollendes Zuhause mit Umarmungen, netten Worten und Gesten, Zuneigung und Sorge. Wir machen Unternehmungen, gehen auf Events, Feste, Grillen, Jahr- und Flohmärkte, Burgen, Spielplätze (früher), Eis essen, Freunde besuchen, Vereine, Sportgymnastic etc...das volle Programm.

Leider ist es bei der Mutter genau andersherum. Unordentlich, Fernseh 24/7, Tochter muss aufräumen, spülen, Wohnung umräumen, Gassi gehen, beim Zeitung austragen helfen (4:30 Uhr morgens) und vieles mehr. Die maximale Beschäftigung in einer Woche Ferien mit dem Kind: Uno und Schach spielen, Einmal.

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von DerRatsuchende am 15.05.2023, 0:01 Uhr

Danke für deinen Beitrag. Also es ist so, dass wir viele Rituale haben, wie das gemeinsame Abendessen am Tisch, Wochenends gemeinsam frühstücken, Pläne machen, über Alltägliches reden, Schule, Hobbies etc... Wir wissen ja was abgeht und wie es ihr geht, sie ist ja nicht verschlossen. Genauso wenig die beiden Stiefkinder, die nur alle 14 Tage übers Wochenende da sind. Mit denen verstehen wir uns untereinander total super. Auch die machen Blödsinn (Mädchen Musik/Hörspiele bis in die Puppen, Sohnemann halt die Xbox), müssen genauso mit Konsequenzen (Internet/WLAN aus, Kabel abgeben etc...) leben. Aber ihnen macht es nichts aus, weil sie ihre Fehler mehr oder weniger einsehen. Und beim nächsten Mal wird gleich weniger gespielt oder freiwillig das Kabel gebracht und über eine schrittweise Lockerung geredet.

Sicherlich mache ich Fehler. Mehr als genug. Deswegen, ich bin ja nicht beratungsresistent, frage ich ja, was man besser machen könnte. Bei all den vielen Dingen, reagiere ich sicherlich auch teils zu harsch oder habe einfach die falschen Vorstellungen.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von DerRatsuchende am 15.05.2023, 0:14 Uhr

Sie ist ein Talent darin, Menschen gerne Sachen zu erzählen, die ihnen gefallen. Die witzig und goldig sind und zum Lachen und Freuen. Das war wirklich damals schon so. Jeder, und da gibt es keine Ausnahme, hat sie als Sonnenschein, Engelchen und Prinzessin wahrgenommen. Sie hat nur Komplimente verteilt etc. und so macht sie es heute noch in der Schule. Bei vielen Mädchen aus der Grundschule war es zumindest so, dass die auf Dauer ihr auf die Schliche kamen, von wegen jeder ist eine BFF (Best Friend Forever) und sich dann von ihr abgekapselt haben. Aber es sind ja mit jedem Schuljahr neue BFF nachgekommen. Schleimen bis Ultimo. Und sie kommt damit durch. Außer halt bei mir. Ich habe ihr auch schon etliche Male klar gemacht, was sie den Leuten, und im Umkehrschluss sich selbst damit antut, wenn sie jedem ihre Zuneigung nur vorspielt. Leider hat sie daraus nichts gelernt, weil es keine wirklichen Konsequenzen gab.

Wir haben ein deutlich Gespräch in der Nachhilfe geführt, alles besprochen und ich habe regelmäßig nachgefragt wie der Kenntnisstand ist, ob es Besserungen gab, in welchem Umfang sie Aufgaben gemeistert hat, mir wurde gesagt, dass sie schnell und fleißig arbeitet etc..Ich habe auch Blätter gesehen, aber nicht alle. Ich kam damals völlig zermürbt von der Arbeit und habe mich über die tolle Mitarbeit ihrerseits gefreut. Fühlte das Geld, in Sinne meiner Tochter, gut angelegt zu haben. Denn ich hatte echt oft versucht ihr zu helfen, aber Kinder lernen mit den Eltern oftmals nur ungern. Lesen, Schreiben, Mathe mit Hilfen, LÜK-System, Karteikarten, wir haben alles probiert. Sogar mit Stichwörtern aus Texten rausschreiben, die das Thema umfassten, auswendig lernen (etwa 25 Hinweise), damit es bei der Arbeit nicht hakt. Das hat mal eine Weile geklappt, dann hat sie sich dem wieder verweigert.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von kea2 am 15.05.2023, 8:34 Uhr

"Mein erstes Fragezeichen kam, als du schriebst, deine Tochter habe bereits im Kiga ihrem Gegenüber „Honig ums Maul geschmiert“. Glaubst du wirklich, sie konnte das schon??? "

Ich bin zwar nicht der Fragesteller und auch kein Entwicklungspsychologe, aber wir hatten im Kindergarten mehrere Mädchen, die sich nicht nur gezankt haben, sondern richtige Intrigen gesponnen haben und zwar unter Einbeziehung argloser unbeteiligter Kinder.
Das war schon heftig.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von kea2 am 15.05.2023, 8:36 Uhr

Der Beitrag sollte unter den Beitrag von Chaka!.
Keine Ahnung, warum er da nicht gelandet ist.

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deine Threads erschrecken mich

Antwort von Caot am 15.05.2023, 8:49 Uhr

Du kommst extrem empathielos herüber. Als wäre deine Tochter eine Ware. Du klingst zudem verbittert. Du klingst hartherzig. Du erwartest, forderst und übersiehst dabei viele wichtige Dinge. Die positiven Aufzählungen deiner Tochter wirken dahin geschrieben, lieblos und wie gesucht. Liebliche Eigenschaften?

Kennst Du dein Kind?

So wird es wohl sehr schwer werden den Zugang zu deinem Kind zu finden den Du Dir erhoffst. Ich tendiere dahin einen Familientherapeuten aufzusuchen, welcher Dich als Vater coacht. Damit Dir ein kompetenter Mensch ganz konkret sagen kann was falsch läuft und wie Du es in der Hand hast. Deine Tochter rebelliert gegen Dich und ich kann sie gut verstehen dass sie das tut was sie tut. Wenn nicht Du die Richtung änderst, wird die Situation weiter eskalieren.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von Lena_1922 am 15.05.2023, 9:01 Uhr

Vieles von dem du schreibst ist der normale Alltag mit einem Pubertier.

Aber, dazu kommt natürlich bei euch noch die Sonderrolle "getrenntes Kind" - das ist nicht einfach und soll keine Entschuldigung sein.
Wahrscheinlich haben aber die Jahre, die Elternteile und Stiefeltern und Geschwister auch noch ihren Teil dazu beigetragen - und das wohlwollend und unbewußt.
Deine Tochter ist in einer Sonderrolle - du willst ihr viel bieten, bei der Mutter ist es schwer... das hat Auswirkungen auf den Alltag.
Ich fürchte es fehlt ihr am tiefen Vertrauen und allen Gefühlen die daran beteiligt sind.
Schraub ein bißchen runter - Bewerbungen mit 14 ?
Konzentrier dich auf eine intensive Beziehung mit deiner Tochter - wertfreie Erlebnisse.

Diese Zeit 14+ ist da echt eine Gradwanderung und es wäre schlecht, wenn sie sich jetzt ganz abwenden würde.

Mit der Schule mußt du sprechen, ggfls. ein Jahr wiederholen - das wirkt oft wunder, nicht nur bei den Noten, sondern auch beim Verhalten.

Es gibt ein paar Gute Bücher zum Thema und ich würde da früh ansetzen - um die Vergangenheit zu verstehen - vielleicht gibt es Jesper Juul Ratgeber oder das Buch "Und plötzlich sind sie 13: oder: Die Kunst, einen Kaktus zu umarmen - So begleiten Sie Ihr Kind durch die Teenagerzeit" bei euch in der Bücherei?

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Re: Jahrelange "ungünstige" Dynamik

Antwort von suityourself am 15.05.2023, 9:22 Uhr

Ich kann verstehen, dass man mit seinem Latein am Ende sein kann.
Ich kann auch verstehen, dass man in einem Post über die Probleme mit seinem Kind genau diese in den Fokus stellt und keine Lobeshymne vom Stapel lässt. Insbesondere, wenn man im Frust schreibt.

Aber: tatsächlich scheinst du eurer Kind seit dem KiGa-Alter für ein äußerst manipulatives Wesen zu halten. Schon dort hat sie alle an der Nase herumgeführt. Auch einen Psychologen hat sie manipuliert zu ihren Gunsten.
KiGa-Kinder können noch gar nicht kognitiv derart absichtlich manipulativ alle täuschen.
Ein Psychologe ist darauf geschult, vorgeschobene Aussagen etc zu durchschauen.
Du aber glaubst, ein 3 oder auch 6-jähriges Kind hätte die hätte die kognitive Fähigkeit, alle Erwachsenen - außer dir - absichtlich so zu täuschen, dass keiner ihr wahres Wesen durchschaut.

Du erwähnst eine alkoholkranke Mutter, bei der sie 7 Jahre lang unter anderem im WM gelebt hat. Meinst du, so etwas geht an einem Kind spurlos vorüber? Das der Umzug zu dir vor 7 Jahren auslöscht, was sie vorher evt. erlebt hat? Davon ausgehend, die Mutter ist bzw. war wirklich alkoholkrank: Kinder mit suchtkranken Eltern sind ganz unabsichtlich sehr gut darin,Dinge zu vertuschen. Ihr Leben besteht daraus, die Wahrheit verbergen zu müssen (oder meinen, dies tun zu müssen). Diese Kinder lernen sehr schnell, dass man in der Öffentlichkeit Dinge lieber vertuscht, verheimlich etc.
Andere Möglichkeit: eure Tochter ist woanders tatsächlich glücklich(er) als zu Hause und spielt dort gar nichts vor. Schon mal daran gedacht?
.
Hast du damals denn zB den Erzieherinnen im KiGa oder dem Psychologen gesagt, dass die Mutter alkoholkrank ist?
Wie ist es denn jetzt überhaupt? Sieht sie ihre Mutter? Regelmäßig? Hast du einen Partnerin, die als Stiefmutter agiert?
Was hat der Psychologe damals denn gesagt?

Auf jeden Fall habt ihr bzw. eure Tochter massive Probleme.
Ich würde zu einem KJP (Kinder- u Jugend-Psychiater) gehen. Dort werden idR 5 Termine zur Evaluierung gemacht. Inkl. diverser Tests zur Intelligenz,Aufmerksamkeit etc - aber eben auch mögliche psychische Erkrankungen/Problematiken.
Auf keine Fall kommt ihr da alleine schon mit klar meiner Meinung nach. Und erst recht nicht, wenn du - trotz aller positiven Dinge, du du über sie sagen kannst - grundsätzlich eine schlechte Meinung über dein Kind hast.

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Re: Stiefgeschwister lese ich gerade

Antwort von suityourself am 15.05.2023, 9:35 Uhr

Also die Kinder deiner neuen Partnerin, die alle 14 Tage bei euch sind? Oder wie ist das zu verstehen?
Und bei ihrer Mutter ist sie aber auch regelmäßig?
Das klommt ja noch hinzu dann: eine Patchwork-Familie? und eine alkoholkranke Mutter, die sich nicht mehr wirklich kümmern kann oder will. Der sie offenbar eher noch helfen muss, damit deren Leben funktioniert.
Daneben ein Vater, der meint - sorry - dass solche Dinge seine Tochter doch nicht so negativ beeinflussen können, weil er selbst doch alles tut, um das auszugleichen.
Der geradezu erwartet, dass sie seine Bemühungen und das für sie aufgewendete Geld doch wohl honorieren muss mit entsprechendem Verhalten.
Deine Tochter scheint ein Stück weit wie ein Projekt, dass du strategisch angehst und nicht verstehen kannst, warum all die richtigen Dinge einfach nicht helfen.

Ich bleibe dabei: eure Tochter bzw. ihr braucht psychologische Hilfe. Nicht, weil du alles falsch machst und gemacht hast - ganz einfach weil es Dinge gibt, die man nicht alleine mit Nachhilfe,Strukturen geben etc wieder hinbiegen kann. Dynamiken, die sich über Jahre etabliert haben, bricht man nicht alleine wieder auf.
Aber das wird ein eher längerer Prozess. Wenn du erwartest, dass Projekt Tochter wird beim KJP analysiert, Lösungen aufgezeigt und dann muss das auch sofort zu besseren Ergebnissen führen - das wird nix.

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsen

Antwort von DK-Ursel am 15.05.2023, 10:39 Uhr

Ich wollte Dich nicht angreifen, sondern im Gegenteil die „Schuldzuweisungen“ relativieren.
Was Du schreibst, kenne ich gut, nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch bei anderen Familien im Umfeld: was für das eine Kind, was für Geschwister gut ist oder funktioniert, ist für das andere genau umgekehrt und macht alles schlimmer.
Ich weiß nicht, was bei euch letztendlich die echte Ursache ist, aber selbst dann braucht ihr bei diesem Kind andere Vorgehensweisen als bei den anderen.
Setzt euch zusammen undversucht zuzuhören.
Versucht evtl. gemeinsame Regeln aufzustellen (und da sollten wirklich nur die wichtigen dinge haarscharf benannt werden, geputzte Schuhe, duschen etc gehören nicht dazu) und macht sehr deutlich, daß diese kleinklein Gemetzel jetzt aufhören, weil ihr findet, sue trägt eigene Verantwortung. Die dann auch konsequent abgeben, es gibt dann anderswo Konsequenzen!
Wenn gar nichts fruchtet: wir haben uns Hilfe gesucht. Das war auch nicht immer leicht und erfolgreich, hat aber zumindest auch uns Eltern zu neuen Einsichten und eben auch geändertem Vorgehen gebracht. Damit war verändertes Verhalten auch eher gegeben.
Eine alte Regel in der Psychologie lautet wohl: wenn du mit dem Kopf 100x gegen eine Wand gerannt bist, mußt du doch einsehen, daß dir dies auch beim 101. Mal passieren wird. Besser wäre es wohl, die Taktik zu ändern.
Und auf DEIN geändertes Verhalten muß dein Gegenüber auch anders als bisher reagieren.
Es lohnt sich, das auszuprobieren, und ich weiß aus Erfahrung, daß daß einem da unendlich viel gegen den Strich geht. Aber schluck mal runter, beiß dir auf die Zunge, gem laß los…und gib Verantwortung an. Zeig, daß das, was in ruhe und auf Augenhöhe ausgehandelt wurde, ernstmeint (und ihr eben nicht hinterher dich wieder ermahnt, fordert, kontrolliert…) und erwartet da keine schnellen Erfolge, auch das Gegenüber muß erst verstehen, daran glauben, daß ihr es ernstmeint und merken, daß Konsequenz dann woanders und anders herkommen.
Im Zweifelsfall wirklich Hilfe suchen, allein die Gespräche miteinander gehen oft mit einem neutralen Makler dazwischen besser für beide Seiten.

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Re: Dennoch

Antwort von suityourself am 15.05.2023, 11:12 Uhr

sind Kinder idR in dem Alter nicht dazu fähig, allen Erwachsenen inkl. einem Psychologen etwas vorzumachen.
Zwischen gemeinsam mit anderen Kindern gemein gegen Kinder zu sein und ganz alleine Erwachsene zu manipulieren ist ein Unterschied.
Natürlich merken Kinder, was bei Erwachsenen zB gut ankommt und reden sich gerne raus - aber das hat in dem Alter selten etwas mit genauem bzw. vorausschauendem Durchdenken von komplexen Situationen zu tun.
"Wir schütten jetzt die Milch aus und sagen, das war x - dann darf die erst mal nicht mitspielen" ist sicher schon arglistig - aber sollte auch eher ein genaues Hinschauen warum, weshalb, wieso aller Erwachsenen hervorrufen als nur Empörung über solch gemeine Kinder.
Und eine Psychologen zu täuschen im Grundschulalter ... eher nein. Davon ausgehend, man hat nicht nur 1 Kennenlerntermin gehabt.

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Ich finde Ursel schreibt sehr viel Treffendes...

Antwort von MM am 15.05.2023, 12:24 Uhr

... und mit Schuldzuweisungen hab ich auch ein Problem, denn oft ist das zu einfach und hilft eh nicht.

Positives wurde durchaus genannt.
Aber vielleicht reicht das in dem Fall nicht und natürlich kann es sein, dass manches reinspielt von dem, was Bonnie aus ihrer eigenen Jugend beschreibt...

Ich würde auch sagen, Verantwortung übertragen, ihr was zutrauen, Reden aber v.a. Zuhören(!), versuchen sie zu verstehen, wie sie sich fühlt...

Dass sie sich zu Hause auch einbringen und an Arbeiten beteiligen soll, finde ich aber auch richtig. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu, dass man ausser Rechten und Ansprüchen auch Pflichten hat und seinen Beitrag leisten muss.

Doch im Vordergrund wird wohl jetzt erstmal stehen, dass sie die Probleme überwindet und sich dabei vom Vater angenommen und unterstützt fühlt.
.

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Re: deine Threads erschrecken mich

Antwort von DerRatsuchende am 15.05.2023, 12:26 Uhr

Stimmt!

Ich klinge verbittert. Mag vielleicht auch daher kommen, dass ich seit 14 Jahren, sich meine Gedanken nur um meine Tochter drehen, ich alles in Bewegung setze und ihr alles für eine tolle Kindheit und ein fröhliches Leben gebe und schöne Dinge vermittle, Dinge tue, die ihr gefallen und sie drücke, umarme, Zuwendungen gebe und es immer gut mit ihr meine, alle ihre Gaben fördere und Rituale und Struktur gebe, die man in einer Vaterrolle so eiegntlich gar nicht kennt. Die Wohnung ist sauber, aufgeräumt, Müll wird sortiert, Boden gewischt, Fenster sauber, riecht gut usw... Daneben noch Arbeiten und Arztbesuche, also alles was man zu zweit macht. Inklusive zuhausebleiben bei Krankheiten usw. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich irgendwas von ihr erwarte. Ich will keine Gegenleistung, ich möchte, dass es ihr gut geht und sie zeigt mir eigentlich sogesehen, dass ob ich was mache, oder nicht mache, es ist das selbe. Sie gibt keine Widerworte, setzt keine Forderungen, hat keine eigenen Ansprüche, sie lebt und lebt und lebt, gut isses.

Dagegen benimmt sie sich bei der Mutter wie ein Traumkind. Sie macht genau alles (außer Zähneputzen etc. also was mit Hygiene zu tun hat) das was sie hier nicht macht. Für sie ist die Mutter eine Heilige, der man um den Hals fallen fällt. Die Mutter ist ein Messi durch und durch. Gleiche Kaffetasse über Monate, ungespült. Laptop und Computer pausenlos. Zigaretten ohne Ende, Wohnung vermüllt, es stinkt, sie kocht nicht, Klobrille läuft bald von alleine weg, Kein Geld für eine kaputte Glüchbirne, Hunde haben früher mehrmals täglich in den Flur gepi.... Trotzdem, bei ihr läuft es, auch Ermahnungen hält sie gerne aus, lässt sich noch von Bruder drangsalieren u.a. alle Spielsachen in den Müll werfen, sitzt in der Gruppe und darf nichts sagen, bzw. ist alles eh uninteressant, hauptsache die anderen reden über Blödsinn (sie beschwert sich oft genug über die Situationen im gesamten!). Sie lässt sich sogar beleidigen, über ihre Figur (sie wäre fett) herziehen und alle von uns gekauften Klamotten wären schäbig und räumt Garten um, macht Holz für die Freundin der Mutter, während diese beiden zuschauen und und und...

Aber ja. Ihr habt vermutlich recht. Ohne noch proffessionellerer Hilfe, als den ersten und zweiten Psychologen, den sie jeweils um den Finger gewickelt hat, ja uns das ist wirklich so, hat sie keinerlei Scham bei jedem das Kind zu sein, dass sie bei mir nicht ist. Niemand würde je auch nur auf den Gedanken kommen, dass es anders wäre. Niemand der uns kennt, hat auch nur den Hauch einer Ahnung. Ich werde euer Anliegen mir zu Herzen nehmen und die Mutter dahin mitschleifen, und alle Sachverhalte wie hier, auf den Tisch packen und mit Nachdruck auf eine ausgedehnte Therapie bestehen. Vielleicht kommt dann auch die Mutter auf den Trichter dass ihr Leben nicht so toll ist, wie sie vorgibt.

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Caot, wieso das denn??? Finde ich überhaupt nicht...

Antwort von MM am 15.05.2023, 12:34 Uhr

... er hat doch jetzt mittlerweile in mehreren Beiträgen etwas Positives geschrieben. Mir kommt es eher vor, als hätte er sich am Anfang auf die Probleme konzentriert (weil er ja hier schreibt, um sich über ein Problem zu beraten) und ihm erst auf die Anfragen hier bewusst wurde, dass er das Positive gar nicht gesagt hat. Das hat er dann nachgeholt und für mich hört es sich jetzt nicht "lieblos" an.

Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass man bei so vielen massiven Problemen, wo man sich seit Jahren scheinbar vergeblich abmüht, dem Kind zu helfen, eben oft diese im Vordergrund sieht und dazu neigt, den Menschen (in dem Fall das Kind) auf diese zu reduzieren. Das ist natürlich nicht gut, aber halt menschlich, leider... Daran sollte man wohl wirklich arbeiten, dass man auch das Positive sieht und v.a. dem Kind auch Zuneigung und Anerkennung zeigt, unabhängig von den Problemen!

Ich persönlich kann mir ganz gut vorstellen, sowas in einem offenen Gespräch mit dem Mädchen bei passender Gelegenheit zu thematisieren, und ihr dann aber auch zuzuhören, wie sie die Situation empfindet....

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Das mit dem Austausch hab ich auch gedacht (Schule, Nachhilfe)...

Antwort von MM am 15.05.2023, 12:36 Uhr

... - das wäre doch das Erste was ich machen würde, wenn etwas "hakt", unstimmig ist usw.! Wenn man direkt mit der Schule (konkrete Lehrer/innen) bzw. Nachhilfe kommuniziert und in Kontakt ist, kann man doch sehr vieles an potentiellen Problemen schon reduzieren.

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Kea, ja manche Kinder haben sowas leider durchaus "drauf"...

Antwort von MM am 15.05.2023, 12:41 Uhr

... und wollen damit Aufmerksamkeit erregen, bzw. haben gemerkt, dass sie in einem gewissen Maße "Macht" haben, wenn sie arglosen anderen Kindern oder auch Eltern und Erziehern Theater vorspielen, welches diese ihnen glauben.
Aber da steckt i.d.R. irgendein Problem dahinter, würde ich sagen... normalerweise verhalten sich kleine Kinder eher nicht so.

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Re: deine Threads erschrecken mich

Antwort von Lena_1922 am 15.05.2023, 13:22 Uhr

Die Mutter wird nicht hilfreich sein - du mußt sie ausblenden.
Kinder können sehr gut zwischen zwei Haushalten/Welten unterscheiden.
Kümmere dich um deine Probleme und das Kind und nicht noch um das Trümmerfeld bei der Mutter.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von zweizwerge am 15.05.2023, 14:24 Uhr

Hallo Ratsuchender,

ich möchte eigentlich nur zu einem Thema etwas schreiben: der Zahnspange.
Wenn ich dich richtig verstehe, hat Deine 14jährige Tochter eine feste Zahnspange. Du schreibst, sie würde wollen, dass die Zahnspange raus kommt. Sie arbeitet aber nicht gut mit und vor allem: sie putzt sich nicht die Zähne.

Warum hat sie dann (immer noch) eine Zahnspange?BITTE LASST DIESE ENTFERNEN! Kann es sein, dass Ihr meint, sie habe schiefe Zähne und müsste sie daher richten lassen, um einem Schönheitsideal zu entsprechen / damit sie sich nicht "alles" verdirbt o.ä.? Kiefernorthopäden reden natürlich auch gern von medizinischer Notwenidigkeit, weil die Kasse dann besser zahlt, aber vielleicht lasst Ihr das, wenn das der Fall sein sollte, mal auf einer Skala von 1-10 einsortieren.

Was nämlich sicher ist, ist, dass Deine Tochter mit schlechter Zahnhygiene und fester Zahnspange danach schlechte Zähne mit Löchern/Füllungen haben wird. Daher ist eine Zahnspange bei schlechter Zahnhygiene nicht sinnvoll!

Wenn schiefe Zähne sie mit 20 stören sollten, kann sie das immer noch angehen. Vielleicht dauert es dann länger, wenn sie aber bis dahin den Sinn von Zahnhygiene erkannt hat, ist das für sie immer noch besser. Ich kenne 40jährige, die sich die Zähne haben richten lassen.

Schlechte Zähne hingegen bekommt sie nie wieder los. Langfristig sinnvoll ist eine Zahnspange unter diesen Bedingungen daher nicht.

Im Übrigen scheint mir das Problem auch symbolisch: Du nimmst ihren Wunsch, die Zahnspange los zu sein, nicht ernst. Du weißt besser als sie, was für sie gut ist.

Und jetzt schreibe ich doch noch was: warum soll sie denn Bewerbungen üben? Das ist doch Unsinn, wenn sie sich jetzt gar nicht bewerben muss. Bloß, damit sie in 5 Jahren, wenn sie mit der Schule fertig und der Ausbildung irgendwo durch ist, sich bewerben kann, weil Du Ihr dann garantiert nicht mehr hilfst? Bei der Begründung hätte ich auch keine Lust Bewerbungen zu schreiben.

Im Übrigen scheint sie mir - abgesehen von einem sicher sehr anstrengenden Drang zu Opposition und akuter Pubertät - ganz gut differenzieren zu können, was wichtig oder unwichtig ist:
- wichtig: wenn sie bei der Mutter ist, dafür sorgen, dass der Haushalt dort funktioniert, in der Schule mit den Leuten klarkommen.
- unwichtig: Playstation, materielle Dinge.
Allerdings leider auch im Moment: bei euch mithelfen (das ist allerdings auch nicht lebenswichtig. Und über Dinge wie morgens essen oder Schulbrot verzehren würde ich mich mit einer 14jährigen nur streiten, wenn Ihr denkt, sie sei magersüchtig - und dann braucht Ihr einen Profi) und den Papa glücklich machen.

Aber vielleicht hat sie das auch einfach aufgegeben, weil es sowieso nicht funktioniert?

Alles Gute!

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Stimmt, das finde ich auch interessant - dass sie ja anderswo...

Antwort von MM am 15.05.2023, 15:07 Uhr

... offenbar in der Lage und bereit ist, etwas zu tun! Im Haushalt, mit Leuten klarkommen - das scheint bei der Mutter und in der Schule zu klappen. Warum dann nicht beim Vater???

Vielleicht denkt sie da ist es nicht schlimm, weil der Papa sich ja kümmert?
Also im Sinne, bei der Mama ist alles so chaotisch und nicht funktionierend, dass sie sich verpflichtet fühlt zu helfen, mit anzupacken damit es zumindest etwas besser wird? Wohingegen beim Vater alles funktioniert und sie sich also nicht verantwortlich fühlt, irgendwas zu "retten", und sich stattdessen extrem gehenlässt...?
Und/oder ist es ihre Art zu rebeliieren, Dampf abzulassen... Das macht man ja am ehesten dort, wo man am wenigsten zu befürchten hat bzw. am sichersten ist, nicht abgelehnt zu werden...

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von kirshinka am 15.05.2023, 17:01 Uhr

Alles was du schreibst klingt nach normalem Teenager.
Außer dass dein Kind ganz schön viel im Haushalt machen muss - und sie hat ja schon einiges hinter sich (alkoholkrankes Elternteil ist eine fürchterliche Erfahrung!!!)

Therapie rate ich an - dringend!
Und zwar für die ganze Familie…

Dafür, dass sie nicht schon längst auseinander gebrochen ist, kannst du froh sein! Das Kind hat ne robuste Natur und schon irre was geleistet.

Bewerbungen schreiben???? Hier 9. Klasse - läuft davon noch nichts.

Kind hat 1, 2, 3er im Zeugnis - super! Sei froh!
Und wenn die Nachhilfe nicht kapiert, dass das Kind was falsches übt, dann taugt Bitteschön die Nachhilfe nix.

Was macht Kind denn an hobbies und was macht ihr Spaß, was macht sie gerne? Sport? Kreatives?

Realschule oder Gymnasium? Wenn Gym - dann reicht es, in der 10. anzuziehen. Bis dahin ist dann auch das Chaos im Gehirn durch. Und zur Not wiederholt sie halt ne Klasse - na und?

Ich habe in der weiterführenden Schule nie! den Schulranzen meines Kindes ausgeräumt - und schon gar nicht wöchentlich….

Du klingst echt meckerig deinem Kind gegenüber. Nix für ungut! Aber Versuch mal die tollen Seiten am Kind zu sehen und zu stärken.

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Re: Ein Kind ist kein Erwachsener

Antwort von kirshinka am 15.05.2023, 17:07 Uhr

Good god - will sie denn zur Mutter?

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von kirshinka am 15.05.2023, 17:20 Uhr

Und jetzt lese ich den Teil zur Mutter..

Deine Tochter hat super gelernt, zu überleben!
Sie weiß, bei wem sie sich wie benehmen muss, um gemocht zu werden. Sie hat bei ihrer Mutter die Rollen vertauscht - dort muss sie, um zu überleben, wie eine Erwachsene funktionieren.
Armes Kind!

Als Kind eigenes Suchtkranken Elternteils entwickeln man auch eine sogenannte Co-Abhängigkeit.
Bitte geht damit - mit dieser Situation und den Symptomen - zu einem Kinder und jugendlichen Psychologen. Kinder von Suchtkranken Eltern haben ein extrem hohes Risiko, selbst abhängig zu werden. Glaube mir, ich weiß wovon ich spreche.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von kea2 am 16.05.2023, 9:05 Uhr

Du schreibst, dass die Mutter der Tochter schon immer schwierig war und dass sie eine Therapie wegen Alkoholabhängigkeit abgebrochen hat.

Hat die Mutter eventuell auch während der Schwangerschaft getrunken? Dann würde ich FASD bei Eurer Tochter untersuchen lassen. Siehe zum Beispiel hier:
https://www.deutsches-fasd-kompetenzzentrum-bayern.de/familien-allgemeine-informationen-zu-fasd/

Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Mutter selbst von einer oder mehreren Störungen wie ADS oder ASS betroffen ist und deswegen im Leben nicht klar kommt.
ADS und ASS haben eine hohe erbliche Komponente.

Deine Tochter ist sicherlich auch durch ihre Lebensumstände im Kindesalter stark belastet, was ebenfalls ein Grund für ihr Verhalten sein kann oder oben drauf kommt.
Pubertät fungiert oft als Verstärker für Probleme, die schon immer vorhanden waren.

Ich würde mich nicht auf die Meinung einer einzelnen Psychologin verlassen.
Leider kommt es nicht so selten vor, dass Eltern mehrere Stelle aufsuchen müssen, bis heraus kommt, was wirklich mit ihrem Kind los ist.

Ich würde Dir raten, zu einem Kinderpsychiater zu gehen und als erstes ein Gespräch ohne Deine Tochter zu führen. Das ist eigentlich sowieso üblich.
Da kannst Du dann sagen, dass Du sie für sehr manipulativ hältst.
Wenn die Mutter sich überreden lässt, wäre es sinnvoll, wenn sie ebenfalls ein Gespräch alleine mit dem Kinderpsychiater führt. Eventuell hat sie sogar eine oder mehrere Diagnosen von denen Du vielleicht nichts weißt.

Ich finde es übrigens nicht nett, dass Du hier so angegangen wirst.
Die Verhaltensweisen Deiner Tochter liegen für mich nicht mehr im Bereich eines normalen, bockigen Teenagers, dessen Eltern zu wenig Verständnis haben. Du sagst ja auch, dass die Probleme schon früher existierten.

Ich sehe da teilweise ähnliche Verhaltensweisen wie bei unserem Sohn, der eine Diagnose hat und bei dem eine weitere im Raum steht.
Aber Deine Tochter macht auch einiges, was unser Sohn überhaupt nicht tut. Deswegen will ich hier keine Vermutungen anstellen.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von Maca am 16.05.2023, 9:11 Uhr

Du verstehst deine Tochter nicht, weil du vollkommen anders wahrnimmst.
Du bist hoch rational und stets auf vorausschauendes Handeln ausgerichtet, ein aktiver Macher.
Deine Tochter ist impuls/-lustgesteuert, im Augenblick lebend, lässt sich passiv treiben, eher eine Künstlerseele, mit viel angeborenem Charme ausgestattet, den sie zu nutzen weiß.
Außerdem ist dein Kind hochgradig belastet und emotional vollkommen überfordert.
Sie braucht jemanden, der authentisch mit ihr mitschwingt, sie emotional auffängt, sich wirklich darum bemüht, ihre Empfindungen nachzuvollziehen und sie kleinschrittig durch ihr Lebenschaos begleitet.
Sie manipuliert nicht.
Sie überlebt.

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Ich finde es auch nicht nett, dass er von manchen so angegangen wird...

Antwort von MM am 16.05.2023, 9:57 Uhr

... und ich denke auch, das Verhalten des Mädchens geht über normales Teenieverhalten hinaus. Ihre Verhaltensauffälligkeiten hängen wohl mit der Alkoholsucht der Mutter und mit der ganzen Situation zusammen.

Ohne wirklich fundierte psychologische Hilfe wird es nicht gehen, denke ich.

Worüber ich als Vater aber wohl nachdenken würde, ist, warum sie sich bei ihm so "gehenlässt". Das kann paradoxerweise vllt. auch ein gutes Zeichen sein, in dem Sinne, dass sie sich das bei ihm sozusagen erlauben kann, denn er kümmert sich (vielleicht sogar etwas zu viel?). Bei der Mutter, die Megaprobleme hat und sich null kümmert, fühlt das Mädchen sich gezwungen, sich zu kümmern und quasi "erwachsen" zu sein. Das schafft sie zwar irgendwie, aber es ist auf Dauer zu viel für so ein junges Mädchen. Also muss es womöglich anderswo extrem überkompensieren und einfach "nichts" tun, .d.h. alles den anderen überlassen (hier dem Vater)...

Dass er sich kümmert, ist ja grundsätzlich gut.
Aber vielleicht sollte man mal - eben mit fachlicher Hilfe - sortieren, wo der Vater auch übertreibt (zB Druck mit Bewerbungen schreiben usw. - womöglich hat sie noch Zeit, welchen Abschluss strebt sie denn an?), und wo es im Gegenteil richtig ist, dass er sie versucht zu motivieren/aktivieren... Es gibt ja nicht nur "schwarz" und "weiss"...

Womöglich müsste er ihr signalisieren, dass sie sich bei ihm einerseits natürlich nicht grundsätzlich kümmern muss (versorgungsmäßig und "damit der Laden läuft"), andererseits es aber (im Rahmen des wichtigen, grundsätzlichen "Versorgtseins") gut wäre, dass sie sich um manche eigenen Dinge auch teilweise selbst kümmert - v.a. auch im eigenen Interesse, und dabei auch mitreden kann, wie sie es möchte.

Z.B. Zahnspange - stimmt sie zu, sie zu tragen, oder ist sie wirklich absolut dagegen (und weiß warum)? Dann muss sie aber auch wirklich gute Zahnpflege betreiben, sonst verfaulen die Zähne und das will sie ja wohl nicht!
Oder die Spange kommt raus und evtl. Fehlstellungen werden erst später im Erwachsenenalter korrigiert, wenn sie es dann möchte. Aber auch dann muss sie gute Zahnhygiene betreiben, damit die Zähne in guten Zustand bleiben.
Sie sollte wählen und Verantwortung übernehmen, aber eben nur ihren Teil.

Oder zum Thema Bewerbungen - man könnte sagen, dazu bleibt noch genug Zeit und das eilt jetzt nicht... Aber darüber muss SIE sich klarwerden - was braucht und will sie? Was ist ihr Ziel, schul- und berufsmässig?
Vielleicht ist es dafür noch zu früh und Bewerbungen sind jetzt zu diesem Zeitpunkt Blödsinn? Vielleicht wäre es gut, sich auf etwas anderes zu konzentrieren? Was wäre das, aus ihrer Sicht? Vielleicht ist sie noch nicht so weit, darüber schon nachzudenken (mit 14 sind nur wenige so weit), womöglich will sie einfach weiter ganz normal zur Schule gehen, sich um leidlich gute Noten bemühen und ihr Teenager-Mädchenleben geniessen, ohne Stress und Zukunftsängste?

Mit 14 hat man bis zum Abi noch 4-5 Jahre vor sich, da geht es ja eigentlich schulmässig noch um nichts... man geht einfach zur Schule, hat vielleicht ein, zwei Hobbys, Freundinnen... und alles ist gut. :-)

Und wenn Nachhilfe (braucht sie sie, und wenn dann in welchen Fächern?), dann solche die ihr wirklich was bringt und die sie selbst auch möchte und wo sie mitmacht...

Aber wie gesagt, psychologische Hilfe ist bestimmt unerlässlich, wegen der Suchtproblematik usw.

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Re: Caot, wieso das denn??? Finde ich überhaupt nicht...

Antwort von DK-Ursel am 16.05.2023, 11:15 Uhr

Danke MM, so sehe ich das auch.
Ich finde es im Gegenteil grausam, wie hier direkt von Schuld des AP gesprochen wird, wie ihm Empathie abgesprochen wird etc.
Mal ganz abgesehen davon, daß hier jemand immerhin um Rat und Hilfe fragt, sich auch Gedanken um das Kind macht und nicht weiter weiß und stattdessen dann von einigen ; erstmal (wieder) an den Kopf geworfen bekommt, wie sehr er wohl in der Erziehung und Beziehung versagt (hat) ( ich glaube inzwischen wirklich! Solche Leute brauche; das, um mit ihren ach so wohlgeratenen Kindern umso besser dazustehen, die klopfen sich da selbst auf die Schulter: alles richtig gemacht…aber immer schön im Gegensatz zu den weniger glücklichlichen…),abgesehen also davon ist es in der Tat so, daß nan nach genüged negativen Erfahrungen in diesem negativen circle landet. Ich habe das oben beschrieben, da wartet man irgendwann fast schon darauf, wann die nächste Katastrophe hereinbricht.
Wer das nie erfahren mußte, kann sich glücklich schätzen und KANN sich das vielleicht nicht so vorstellen. Das will ich denen, die hier so „argumentieren, zugute halten. Nützlich, sinnvoll, zielführend ist es trotzdem nicht.
Der erste Schritt ist in der Tat, sich daraus zu befreien, wieder die positiven Seiten des Kindes zu suchen und am besten auch noch „aberkennende Pädagogik“ zu versuchen, also VIR jeder Kritik, jedem Donnerwetter …erstmal durchzuatmen und etwas Positives in der ansonsten mißglückten Aktion zu suchen, zu finden und zu benennen. Dabei muß ma; oft SEHR kreativ sein, aber es verändert die gesamte Grundstimmung .
Ich habe übrigens laaaange vor allen Problemen bereits gelernt bzw. mir zu eigen gemacht, die Kritik an Fehlverhalten des Kindes so zu formulieren und zu vermitteln, daß mein gegenüber eben nicht den Eindruck bekommt, es es selbst sei schlecht, sondern das verhalt3n, due Handlung oder ein Entschluß. Das läßt sich sehr gut auf Erwachsene übertragen. Warum auch nicht?
Macht es Sinn, ist es empathisch og sogar hilfreich, einem verzweifelten Ratsuchenden, der in Sorge um sein Kind und dessen Entwicklung ist, Vorwürfe zu machen, Schuld zuzuweisen, ihm positive Eigenschaften abzusprechen?
Nein, ist es nicht.
Aber manche scheinen das zu brauchen und wissen auch nach kurzem Bericht, wie so ein Mensch gestrickt ist, wie gesagt, oft ohne jemals selbst auch nur ansatzweise in dieser Verzweiflung gelebt zu haben.
Ich gebe zu, das regt mich jedesmal , weil es ein verd…hohes Roß ist, auf dem da einige sitzen, teilw. im sogar ernsthaft gute; Glauben, helfen zu wollen, teilw. Aber auch, u: sich selbst überlegen zu fühlen.
Glaubt mir, Eltern mit Kindern, die solche Probleme haben, SIND verzweifelt. Au% dene; muß keiner mehr rumtrampeln.. In letzter Instanz hilft eine noch ratlosere, noch verzweifeltere, noch mehr sich schuldig fühlende Mutter /Vater dem Kind übrigens auch nicht.

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Re: Dem Kind ist alles egal. alles. ALLES.

Antwort von Jumalowa am 21.05.2023, 22:15 Uhr

Du erinnerst mich an meinen Mann, der unsere Kinder vorallem unsere Tochter auch so drillen will! Die zwei haben nicht so ein gutes Verhältnis, aus gutem Grund.

Was ich von dir lese klingt furchtbar anstrengend. Ich hätte als Teenie auch null Bock darauf.
Wir halten jetzt nochmal ganz kurz fest, deine Tochter kommt aus einer Beziehung mit einer alkoholkranken Mutter. Das ist doch nix was man mal eben ablegt. Vermutlich hat deine Tochter Dinge erlebt, die Kinder nicht erleben sollten. Und du drillst und schikanierst Sie? Das ist doch nicht sein Ernst!
Das Kind tut mir sehr Leid. Ich denke du meinst es gut mit Ihr aber eigentlich willst du Sie auch so hinbiegen, wie du Sie gerne haben möchtest.

In dem Alter sollte man seine Kinder nicht mehr derart kontrollieren und Bevormunden dafür ist es jetzt zu spät. Du solltest 10 Gänge runter fahren.
Wie sind Ihre Noten im Durchschnitt? Wenn es wirklich von 2-4 ist würde ich mich da garnicht mehr einmischen. Schule ist Ihr Job und nicht deiner.

Ich weiss jetzt nicht wie gravierend das alles für deine Tochter gewesen ist mit der Mutter aber ich denke Sie braucht viel mehr Unterstützung als du Dir das eingestehen willst. Ich denke Sie braucht Dich als Freund, als fürsorglichen Vater und nicht als Drillmaster der jedes tun und handeln bewertet!
Du kannst das jetzt natürlich so weiter machen aber glaub mir, es wird nix bringen ausser vielleicht irgendwann eine richtige Eskalation.

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