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Geschrieben von like am 05.05.2008, 21:36 Uhr

Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

... insbesondere für jene, die meinen, Gymnasium und Studium nur für die Besten (die das G8 mühelos packen) sei ausreichend für die Zukunft Deutschlands:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,551607,00.html

 
18 Antworten:

Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von Benedikte am 06.05.2008, 1:49 Uhr

Hallo like, meist Du denn, das problem der fehlenden qualifizierten Fackkraefte waere geloest wenn man die Anforderungen senkt? Also nicht Abitur - wie Du etwas spitz bemerkst- fuer die besten 30-40 Prozent eines Jahrgangs, sondern freies Abitur fuer alle? Und nach 20 Semstern kriegt jeder zumindest einen Bachelor oder Magister? Kann man natuerlich machen. hebt die Bilanz- dann sind wir ein Volk von Abiturienten und Universitaetsabsolventen. Nur hilft das nichts. Qualifizierungsoffensive ja.Aber mit Abitur uns Studeienabschluessen wie Konfetti um sich werfen- das tut denen gut, die sonst keinen Abschluss haetten- aber es hilft in der Sache nichts.

Benedikte

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Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von like am 06.05.2008, 7:31 Uhr

G8 hat nichts mit Qualität zu tun sondern mit Geldeinsparung für ein Jahr auf Kosten der Kindheit unserer Kinder. Vieles wird nur noch angerissen, nichts vertieft. Echtes Lernen ist das oft nicht - reinpauken bis zu nächsten Arbeit, dort ausspucken, vergessen... Nur wer den Stoff, der für 9 Jahre konzipiert ist, auch in 8 Jahren schafft, ist demnach fähig, auch ein Studium abzulegen. Warum?? Warum gibt es bei uns nur Lernen im Gleichschritt und wird nicht auf das persönliche Lerntempo Rücksicht genommen? Warum kann man Schülern, bei denen es in einem Fach mal hakt, nicht Förderung zukommen lassen sondern sortiert sie gleich ganz aus der Schulform aus, in der sie gerade sind, auch wenn die anderen Fächer passen. Bei meinem Sohn in der Klasse ist ein Kind, das möchte Physik studieren und hat im mathematischen, naturwisenschaftlichen Bereich auch das Zeug und die Noten dazu. Aber mit dem in G8 eingeschlagenen Tempo in den Fremdsprachen hat er so seine Probleme - Folge: er wird wohl aussortiert und auf die Real gehen. Ein engagierter Physikstudent weniger an unseren Unis....
Mit G8 sind die Anforderungen ja nur zeitlich erhöht worden - d.h. derselbe Stoff von vormals 9 Jahren nun in 8 - so dass nur noch die mitkommen, die zu dieser Lernbulimie fähig und willens sind - viele Eltern schicken an sich geeignetet Kinder deshalb ja jetzt gleich zu Real.
In den Bachelor- und Master-Studiengängen scheint es so ähnlich zu sein - gnadenlose Auslese all jener, die zwar das gleiche schaffen könnten, aber eben nicht in der zu kurz bemessenen Zeit.
Das kann`s nicht sein - wie gesagt für mich nur Sparzwänge, die das alles verursachen, nicht der Wunsch nach besserer Bildung für unsere Kinder.

Es muss doch auch noch Menschen geben dürfen, die nicht im Gleichschritt mit den Spitzenkindern lernen und dennoch zu sehr guten Leistungen fähig sind???

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Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von RenateK am 06.05.2008, 11:00 Uhr

Hallo,
da gebe ich like völlig recht, es geht hier um eine reine Spar- (und Selektions-) maßnahme. Das Niveau wird durch G8 in meinen Augen übrigens gesenkt, weil einfach nicht mehr die Zeit für wirklich anspruchsvollen Unterricht ist und für eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Themen, auch die braucht Zeit und ist wichtig. Das Entrümpeln - wenn es denn je stattfindet - ist natürlich auch eine Niveausenkung, es bleibt nur noch das, was die Wirtschaft braucht, ich finde in der Tat auch andere Inhalte, die nicht direkt beruflich wichtig sind, wichtig. Dieses Problem gibt es übrigens auch ganz massiv an den Universitäten, es wird rausgeschmissen, was nicht profitträchtig ist, ein wissenschaftspolitisches Trauerspiel.
Gruß, Renate

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Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von MartaHH am 06.05.2008, 16:23 Uhr

Ist aber auch zu seltsam, dass in Deutschland "die Besten" immer, wie zufällig, aus den sogenannten Besseren Kreisen kommen.
Wie mag das bloss zusammenhängen.... doch nicht etwa mit der Möglichkeit, das (stupide, aber reiche) Kind durch Nachhilfe bis zum Umfallen durch das Abitur zu schleusen? Notfalls eben auf dem Eliteinternat? Nein, i wo... wie ich nur wieder immer auf so doofe Gedanken komme. Das liegt eben an den guten Genen.

Wir haben doch per Gesetz Chancengleichheit, und die Hürden sollen ja nur verhindern, dass die blöden 2/3 den Weg verstellen für das Kind mit dem TVöD 14-Elternpaar.

Also ehrlich, lieber 1/10 der Bevölkerung mit einem 1a-Abitur und der Rest lernt eben sich beizeiten nach der Decke zu strecken, als diese sozialistische Gleichmacherei. Stellt euch vor, die Kinder der türkischen Putze neben dem Mein-Papa-ist-Höherer-Beamter-Kind in einer Klasse. Reicht doch schon, dass sowas nicht in den ersten 4 Jahren Grundschule zu verhindern ist!

-.-.-.

Genauso so oder zumindest sehr ähnlich sind die Gedanken vieler Hamburger Familien zu dem Thema - nun, wo die CDU mit der GAL gemeinsame Sache macht, herrscht die blanke Panik. Aber: SAGEN - nein, SAGEN dürfen sie sowas nicht mehr!

Und das ist zumindest ein Erfolg, finde ich. Die GANZ WIchtigen schicken ihre Kinder übrigens sowieso ganz woanders hin ;-)

M.

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Re: bin anderer Ansicht

Antwort von Benedikte am 07.05.2008, 2:49 Uhr

like,
andersherum wird doch auch ein Schuh draus- wieso verlangst Du neun Jahre, weil manche es nicht in acht schaffen, wenn bei neun Jahren Schulzeit viele, die es in acht gut schaffen wuerden, einfach ein Jahr verlieren und vergammeln? Wieso soll nur das indivisuelle Lerntempo der Langsameren der Masstab sein?

Und wieso kann man sonst kein abitur machen? Jeder kann an einer Gesamtschule in neun Jahren Abitur machen und neulich habe ich ein Zitat von einem gesamtschulrektor gelesen, dass seiner Schule nichts mehr als das G8 genuetzt hat- weil eben die Eltern, die ein Abi fuer ihre Kinder anstreben, denen sie das G 8 nicht zutrauen, die eben auf die gesamtschule schicken.

Und nur mal ganz nebenbei- in Thueringen und Sachsen( glaube ich, zwei der " neuen" Bundeslaender jedenfalls) hat es von altersher nur acht Jahre bis zum abitur gegeben- und im Laenderschnitt haben die nicht schlechter abgeschnitten als Bremen oder Hamburg oder NRW.

Im uebrigen- ich habe in den achtizgern abitur gemacht und da wurde gerade daran gearbeitet, uns schon zum SS an die Unis zu schicken um ein halbes Jahr zu sparen weil das letzte halbe Jahr der Oberprima nur noch Erholung war. Von daher- acht jahre geht auch- meine ich. Ich bin eh eine Freundin des lifelong learning, ich meine, man kann heute nicht nur bis zum abitur lernen und dann nie mehr, sondern man muss immer wieder was dazulernen. Warum dann nicht nach 12 Jahren aufhoeren und dann wieder lernen?

Dass man mit G 8 auch sparen will- bestreite ich nicht. Genau wie mit der sechsjaehrigen grundschule ( dann werden alle Lehrer wie Primarstufenlehrer bezahlt und nicht wie Gymnasiallehrer, macht einen grossen Unterschied), wie mit dem verzicht aufs Sitzenbleiben ( spart Lehrer)- unbenommen. Dass manches ueberdacht werden muss- onzediert. Aber dass es falsch ist- nein.

Und- ich lebe gerade in Nordamerika. Hast Du mal was von nclb gehoert- der Bush-Absicht, jedem Amerikaner lesen und Schreiben beizubringen und einen Highschoolabschluss zu verpassen? Gute Idee- eigentlich. aber durchgesetzt wird es so, dass die vermehrt Unterricht in den Grundfertigkeiten haben, alles darueber entfaellt. Fremdsprachen, Naturwissenschaften- aber das ist die kostenlose Schule. Und die Konsequenz? Jeder, aber auch jeder, der es sich halbwegs leisten kann, entflieht dem Schulsystem. und das ist ungerechjt, denn arme Kinder koennen das nicht- die muessen so einen schmalspurabschluss machen. Glaubst Du, damit kommen die an ein gutes College? Oder an die Law, medical oder Business School- nee. Und derzeit schon wird in deutschland- sagte anne Will letzte Woche- jede Woche eine private Schule errichtet. Private Scxhule muss nicht teuer sein- aber es bedeutet segregation- die motivierten entfliehen.

Lange Rede kurzer Sinn- wir haben ein hochdiversifiziertes Schulsystem- und Abitur kann man an gesamtschulen in neun Jahren machen. oder man macht fachabitur und studiert an einer FH. Wenn man nicht gerade in den oeffentlichen Dienst will , steht einem da die Welt offen, auch ohne richtiges Abitur.

von daher- G8 ist eine von zig Moeglichkeiten und das soll es bleiben

Benedikte

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Du hast natürlich schon in vielen Bereichen recht

Antwort von like am 07.05.2008, 7:56 Uhr

aber bei uns in BaWü gibt es z.B. KEINE Gesamtschule, d.h. für Kinder, die nach der 4. den Anschein machen, es intelektuell drauf zu haben, nur die Möglichkeit G8 oder Realschule. Und ich bin auch nicht grundsätzlich gegen G8 - nur gegen ein G8, wie es zur Zeit zumindest in BaWü und Bayern betrieben wird - also wirklich Stoff von 9 Jahren nun eben in 8 Jahren, zusammengepresst, bruckstückhaft, "das schaut ihr euch zu Hause nochmal an", "das sollen eure Eltern korrigieren, da haben wir im Unterricht keine Zeit dazu" (läuft bei uns wirklich so - ich habe 2 Jungs auf G 8). Und das bei 2 mal (5. Klasse) bzw 3 mal (8. Klasse) Mittagschule, d.h. 8 Stunden praktisch am Stück Unterricht (ne Currywurst in der Mittagspause reicht`s noch - auch so ein Thema - es gibt eine Mensa, aber die verkauft den Kindern nur Ungesundes, da sind die Amis schon weiter), dann natürlich zu Hause auch noch Hausis "wir haben eh viel zu wenig Stunden, wir müssen den Stoff ja irgendwie durchkriegen, ihr müsst zu Hause noch was tun".
Wenn die Lehrpläne vernünftig entrümpelt würden und der ganze unsinnige Schnickschnack rausfallen würde(hab schon Beispiele gebracht aus unseren letzten Klassenarbeiten: Lebenslauf von Schubert, Auswendiglernen der Reihenfolge der einzelnen Bücher in der Bibel.....), dann wäre gegen G 8 überhaupt nichts einzuwenden, aber SO IST DIE REALITÄT AN BA-WÜ-GYMS zumindest in den nächsten Jahren eben - mal schaun, ob meine Kinder noch in den Genuss einer vernünftigen Entrümpelung kommen.

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Re: bin anderer Ansicht

Antwort von RenateK am 07.05.2008, 8:46 Uhr

Hallo Benedikte,
das stimmt ja so nicht. Auch Kinder, die keine MÜhe haben, sind im G8 gestresst, einfach wegen der hohen Stundenzahl. Daher redet ja jeder vom Entrümpeln und das Entrümpeln halte ich für bedenklich. Da geht es nur noch um Unterrichtsstoff, der der Wirtschaft nützt, nebenbei mal den Horizont erweitern, fällt dann weg.
Gesamtschule ist natürlich eine gute Alternative, aber bei uns z. B. gibt es 3 Gesamtschulen und da ist es ein Glückspiel einen Platz zu bekommen, es gibt dreimal so viele Anmeldungen wie Plätze, auch Kinder mit Gymnasialempfehlung werden zu Hauf abgelehnt. Die Landesregierung will aber keine weiteren Gesamtschulen zulassen. Ich bin eh für eine neun- oder zehnjährige Einheitsschule wie in den skandinavischen Ländern.
Gruß, Renate

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Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von 58er am 07.05.2008, 9:45 Uhr

Marta, da kannst du sicher sein: das ist nicht nur in HH so, sondern mindestens, mindestens, auch in MUC in ganz besonderen stadtteilen. da steht der vater der oberschicht schon mal bei der gymnasiumslehrerin in der sprechstunde, und verlangt von ihr, das arbeiterkind von seinem sohn wegzusetzen, weil der seitdem im golfen schlechter wird. kein witz, sondern wirklich wahr. oder eltern reinrassiger (oder was sie dafür halten) deutscher schüler sind besorgt, dass die ach so ehrgeizigen türkenkinder auf einem bestimmten "überfremdeten" gym besser sein könnten und ihr eigenes kind unterdrücken, oder dass ein gym-kind auf geheiß seiner mama plötzlich nicht mehr mit der freundin aus der grundschule spielen soll, weil die jetzt "bloß" auf die realschule geht. oder dass die lehrerin sagt, dass die schlechten leistungen einer schülerin ja kein wunder seien, die wohne ja da vorne, wo´s glasscherbenviertel los geht...

hier gilt der spruch, dass ich nicht so viel fr... kann, wie ich k... möchte. und es bewahrheitet sich wohl auch der spruch, dass man immer das bekommt, was man verdient, also wir unser grottenschlechtes schulsystem.

naja, und wenn ein land auf dauer wieder nur die schratzen seiner oberschicht an die fleischtöpfe läßt, werden wir sehen, wo wir hinkommen... bin schon gespannt...

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So lange die Besten nur von ihren schulischen Leistungen bestimmt werden wird sich nichts ändern

Antwort von ninas am 07.05.2008, 9:48 Uhr

Ich bin völlig entnervt von dieser Qualitätsaufteilung von gut und schlecht.
Ein gutes Kind geht auf Gymnasium ein schlechtes auf die Hauptschule wenn es nicht einmal wenigstens die Realschule schafft.

Kinder haben Talente und Begabungen jenseits von Mathe, Deutsch und Sprachen.
Nicht gut im Lernen zu sein heisst noch lange nicht dumm oder schlecht zu sein.
DAs liegt aber auch nicht nur am Schulsystem sondern auch an den Eltern die sich dem Schulsystem unterordnen und versuchen den Gymnasiallehrplan auf die Leistungen ihrer Kinder zu biegen.

Wo bleibt die Förderung der künstlerischen, technischen, handwerklichen oder sozialen Begabung jenseits von Mathe, Deutsch oder Sprachen?
Diese Kinder fallen einfach durch das Raster und werden diskriminiert.
Wir leben in einer 2 Klassengesellschaft.
- Mein Kind ist auf dem Gymnasium, und somit ist alles in Butter.
- Schau dir doch mal an, wie es auf der Hauptschule zugeht, da wird aus meinem Kind nichts
- Mein Kind muss lernen, damit es sein Abitur schafft. Und wenn es sein muss auf Kosten der Freizeit.
- Mit denen auf der Hauptschule habe ich nichts zu tun.

Stimmt es wirklich, dass unsere Kinder, sobald sie auf dem Gymnasium sind, mit den Hauptschülern nichts mehr zu tun haben?
Falsch! Denn die Geringschätzung der Hauptschüler hat fatale gesellschaftliche Folgen. Die Versager auf den Hauptschülern müssen sich behaupten lernen, aber wie können sie das tun, wenn sie nun mal leider dem gesellschaftlichen schulischen Anforderungen nicht entsprechen? Sie lernen Ränge an Aggression und Gewalt fest zu machen. Die Wut auf die gesellschaftlich anerkannten Kinder steigt. Wie will man sie als Erwachsene wieder an einen Tisch bekommen? Gar nicht.

Viele Grundschullehrer versuchen den Übertrittsdruck von den Kindern zu nehmen, aber so lange die Eltern den Druck noch fördern besteht keine Chance.

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@ 58er

Antwort von Ninas am 07.05.2008, 9:50 Uhr

zwei Rindviecher - Ein Gedanke *g*

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Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von MartaHH am 07.05.2008, 11:06 Uhr

Tja. Ich bin eifrige Leserin eines Eltern-Forums, und jetzt werden in HH so viele Initiativen gegründet wie schon lange nicht mehr. Die einen wollen "Eine Schule für alle", die anderen den "Erhalt der Gymnasien". Und letztere sind dann die Eltern mit dem Geld, die Akademiker, die die Gleichmacherei fürchten, die Angst haben ihre Kinder könnten sich langweilen (schon mal was von Binnendifferenzierung gehört oder Individualisiertem Lernen?? Nein, aber sie wollen es auch gar nicht wissen. Sie wollen Pfründe sichern!) Und wie putzig sie immer sind in ihrer Überzeugung, dass die Leistungsstarken immer auf ihrer Seite zu finden sind.

Na, Gesamtschulen werden vermutlich (in HH ist alles momentan nur "vermutlich") abgeschafft, es wird neben den Gymnasien Stadtteilschulen geben. Da landet der Plebs. Die, die sich die Nachhilfe nicht leisten können oder wollen, aber erklärtes Ziel war/ist (wer blickt schon noch genau durch), dass nur 1/3 der Schüler höchstens auf die "echten", die althergebrachten Gymnasien sollen. Da, wo z.B. die späteren 1er Juristen angeplanzt werden; die, die dann später in HH die Notariate und großen internationalen Kanzleien besetzen. Ja, und wenn ein Arbeiterkind es wirklich will, dann kann es ja auch im zweiten Bildungsweg noch was werden, muss sich halt etwas mehr Mühe geben und die doppelte Zeit mitbringen, aber was solls - wir wollen das Abitur nicht verwässern. Mal ehrlich, wer nicht per Geburt zu den richtigen Kreisen gehört, der fühlt sich ja nach Studium und Karriere gar nicht wohl in solchem Umfeld.

LG, Marta
guckt euch mal die Seite an:
http://eng.uvm.dk/publications/de.htm?menuid=20

Es geht auch ohne Standesdenken.

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Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von 58er am 07.05.2008, 11:27 Uhr

...und damit der pöbel gar nicht auf dumme ideen kommt, gibt es ja jetzt schon hauptschulen, in denen der rektor gleich von vorne herein die sache klarstellt und nachhilfe im beantragen von hartz4 und beihilfen gibt. damit sich schon der schüler in sein schicksal schickt und gar nicht erst auf die idee kommt, eventuell auch ein anrecht auf eine menschenwürdige arbeit zu haben. das heisst die unterschicht wird mit beihilfen ruhig gestellt, finanziert vom mittelbau, während der oberbau freie bahn hat und sich nimmt, was ihm "zusteht", bzw. gleich gar nicht erst abgibt und bei sich hortet. die schulen sind nur das rigorose spiegelbild dieser ganzen misere.

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@MarthaHH und 58er

Antwort von RenateK am 07.05.2008, 11:41 Uhr

Hallo ihr zwei,
Eure Beiträge finde ich einfach nur gut. Sehe das genauso.
Gruß, Renate

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Re: So lange die Besten nur von ihren schulischen Leistungen bestimmt werden wird sich nichts ändern

Antwort von like am 07.05.2008, 12:15 Uhr

Das ist leicht gesagt - die Eltern sollen den Druck rausnehmen. Aber wenn 70, 80 % der Hauptschulabgänger nicht mal eine Lehrstelle bekommen, MUSS ich doch als Eltern schaun, dass mein Kind zur Realschule kommt. Ich habe mehrere Bekannte, die Lehrer an der Hauptschule sind. Die sagen halt auch dass, die Zukunftchancen ihrer Schüler soo schlecht sind und die Schüler schon von daher frustriert und abgestempelt und gar keinen Sinn darin sehen, sich anzustrengen und einen guten Abschluss zu machen. In der Theorie könnten grade die Hauptschüler doch ihr handwerkliches Potential voll entfalten und es gibt da lehrplanmäßig ja auch tolle Ansätze. Aber die Realität sieht leider anders aus. Was bringt die beste Hauptschule, wenn die Industire nachher trotzdem nur die Realschüler und Gymnasiasten will??
Im Grunde müsste man unser Schulsystem ganz umkrempeln, aber da dürfen wir sicher noch so hundert Jahre warten, bis sich da mal einer ernsthaft dranmacht.

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Re: So lange die Besten nur von ihren schulischen Leistungen bestimmt werden wird sich nichts ändern

Antwort von RenateK am 07.05.2008, 12:37 Uhr

Hallo,
like hat da Recht. Den Druck können weder die Eltern noch die Grundschule rausnehmen, das geht nicht, weil der Druck auf Grund des gegliederten Schulsystems und der damit verbundenen Chancenzuteilung objektiv da ist. Der Druck lässt sich nur durch eine grundlegende Änderung vermeiden.
Gruß, Renate

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Re: So lange die Besten nur von ihren schulischen Leistungen bestimmt werden wird sich nichts ändern

Antwort von ninas am 07.05.2008, 12:59 Uhr

Da hast du natürlich recht.

Aber der erste Schritt wäre die Eltern deren Kinder den Übertritt nicht schaffen zu unterstützen.
Der erste Fehler ist, wenn eine Mutter erzählt, dass das Kind den Übertritt nicht schafft, nicht sofort an das eigene zu denken.
Das schlimmste ist für diese Eltern "Was, dein Kind geht nicht auf Gymnasium?
Sich auch für diese Eltern interessieren, ihre Pläne ihre Gedanken. Jede Mutter deren Kind den Übertritt nicht schafft, muss sich Gedanken über die Zukunft ihres Kinder machen. Ich persönlich finde, dass einige Eltern da sehr kreativ werden.
Sie suchen Hauptschulen nach bestimmten Kriterien aus. Sie überlegen, was ihr Kind interessiert, und wie sie ihr Kind fördern können. Einige bieten ihren Kindern praktische Erfahrungen.

Allerdings interessiert sich keiner, dessen Kind auf dem Gymnasium ist dafür.

So lange wir Kinder, die auf die Hauptschule gehen nicht abstempeln, haben wir den ersten Schritt zur Entzerrung gemacht.
Ich bin bei manchen Eltern überrascht, was sie schon jetzt als Motivation für ihre Kinder rausfinden. Aber so lange sie die einzige Chance im Übertritt sehen, bleiben ihnen diese Wege unbehelligt.
Fragen, zuhören, reden, erzählen, austauschen nimmt einigen den Schrecken.

Woher kommt eigentlich die Idee, dass die Hauptschule die Endstation sei?
Natürlich gewinnt man mit einem Hauptschulabschluss keinen Blumentopf, aber daher ist es um so wichtiger die Hauptschüler zu bilden und zu interessieren. Sie brauchen Ziele perspektiven und Interessen.
Auf der Hauptschule wirst du sowieso nix. Wozu soll man sich denn dann anstrengen? Wozu denn noch reingehen? Wozu denn überhaupt noch lernen, wenn man sowieso nix wird.

Die Kinder sind nicht dümmer, nur vielleicht langsamer oder unmotivierter.

Mit dieser Einstellung nehmen wir den Kindern die Chance auf Perspektiven.
Unsere Kinder haben ja ihr Schäfchen im Trockenen, sie sind ja auf dem Gymnasium.

Aber unsere Grundschule sieht sich als Schule für den Übertritt.
Sobald ein Kind sein Talent entdeckt sich darin verwirklichen kann, wird es auch lernen die erforderliche Leistung zu bringen. Auch wenn es etwas länger dauert.

Die Hauptschule ist und bleibt eine Sackgasse solange es immer wieder bestätigt wird.
Aber wenn wir schon an diesem Schulssystem festhalten müssen, dann sollte zumindest die Grund- sowie Hauptschule mitarbeiten, damit die Hauptschüler keine VErsager bleiben.

So wie die Sichtweise derzeit ist, glauben doch die Übertrittseltern, dass nach der 4. die ersten potentiellen Konkurrenten ausgestochen sind....oder?

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Re: So lange die Besten nur von ihren schulischen Leistungen bestimmt werden wird sich nichts ändern

Antwort von Ninas am 07.05.2008, 13:08 Uhr

Leider steuert aber jede Änderung momentan dagegen.

Meine Traumschule wird ein Traum werden, aber zumindest hätte die Hauptschule eine bessere Chance, wenn die Kinder motivierter in die Hauptschule gehen würden.

Auch die Hauptschule hat die Gruppen der Streber und der Nullbocker. Nun geht es darum mehr Streber zu motivieren, und die Nullbocker zu interessieren.
Leicht gesagt. aber solange die Kinder als Schulversager auf eine Schule kommen wo sie sowieso keine Chance haben......

50-60% gehen auf Gymnasium
ca 25% auf die Realschule
das heisst, dass 75%-85% sich schon überhaupt nicht mehr für die Hauptschule interessieren. Da haben wir nix mehr mit zu tun.

Was können die verbleibenden 15-25% für ihre Schule tun?

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Re: So lange die Besten nur von ihren schulischen Leistungen bestimmt werden wird sich nichts ändern

Antwort von MartaHH am 07.05.2008, 13:37 Uhr

Bildung ist ja Ländersache.
Und eine Planung in HH war (ich weiß nicht, inwieweit die jetzt schon vom Tisch ist):
höchstens 30 % Gymnasium (gedeckelt - mehr als 30 % dürfen nicht).

Rest Stadtteilschule - mit der Möglichkeit, dort auch Abitur zu machen. Wäre dann aber so eine Art 2. Klasse Abitur - denn: steht ja nicht Johanneum oder Christianeum drauf.

Aber dann gäbe es nicht diesen doofen Rest von 15 - 25 %, sondern erheblich mehr, die sich in den Stadtteilschulen um die Ressourcen balgen! Das erhöht doch sicher das Interesse, meinst nicht auch?

LG, M.

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