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Geschrieben von Tesafilm am 25.02.2011, 12:09 Uhr

Wie verhalte ich mich jetzt?

Meine Tochter ist 15, Asperger-Autistin. Sie pflegt wenige aber seit langem gute Freundschaften mit drei Mädchen, die sie seit der ersten Klasse kennt. In ihrer Klasse ist sie akzeptiert, zumindest gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nichts worüber man sich Sorgen machen müsste.

Nun zu meiner Frage. Meine Tochter hat sich nun in ihrer Schule mit einem
gleichaltrigen Mädchen angefreundet. Es besucht eine andere Klasse, hat es wahnsinnig schwer vom Elternhaus her, wird gemobbt und und trägt "altmodische" und ungepflegte Kleidung.
Meine Tochter ging schon mal verbal dazwischen, als das Mädchen, nennen wir es mal Silke, fertig gemacht wurde.
Seit dem klebt Silke an meiner Tochter. Sonst merkt meine Tochter nicht einmal, was da ihr Gegenüber für Sachen trägt, aber Silkes Kleidung war so speziell und negativ anders, es bemerkte auch mein liebes Fräulein Tochter.
Silke verleitet meine Tochter zu NICHTS NEGATIVEN wie z.B. Schwänzen, Alkohol, Drogen usw.. Sie reden über Computer, Teenie-Zeitungen, Lehrer oder unsere Haustiere. Alles normal, nur das "häusliche Umfeld" von Silke ist es nicht. Die Eltern kümmern sich um nichts, haben massive eigene Probleme, oft kommt Silke völlig ausgehungert zur Schule.
Nun taucht das Gerücht auf, Silkes Vater sei schwul.
Meine Tochter wurde von Mitschülern aufgefordert, sich nicht mehr mit Silke auf dem Schulhof zutreffen.
O-Ton einer Schülerin, SOWAS vererbt sich. Bestimmt ist Silke lesbisch und DU bist es auch, wenn Du mit ihr abhängst.
Meine Tochter ist sehr sachlich veranlagt, sie reagierte recht cool.
Will sich nichts vorschreiben lassen und ist der Meinung, sie kann im Rahmen des erlaubten, machen was sie will.
So weit so gut. Sie hat absolut Recht.
ABER, gestern wurde ich von einer Mutter angerufen. Ob ich wüsste MIT WEM sich meine Tochter in den Pausen so abgeben würde?
Ich war so perplex, ich habe nicht mal gefragt, wo die Frau meine Nummer her hat. Eigentlich ist es mir so was von Wurst, was andere Leute denken.
Ich bin auch sehr Stolz auf meine Tochter.
Das Gespräch habe ich schnell beendet da zum Glück meine Mutter unerwartet vorbei kam.
Mein Mann und meine Mutter meinen, ich sollte mit der Schulleitung reden.
Ich bin hin und her gerissen.
Einen Grund die lockere Freundschaft zu unterbinden (hätte nicht mal die Möglichkeit so ohne Weiteres), sehe ich nicht.

LG.
Tesafilm

 
10 Antworten:

Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 25.02.2011, 12:45 Uhr

Vielleicht sollte man das mal zum Thema im Schulunterricht UND zum Elternabend machen. Scheint ja noch Aufklärungsbedarf zu geben.

Ich glaube, ich würde besagte Mutter auch noch einmal anrufen und das Thema ausdiskutieren.

Was Silke angeht - sollte man da nicht auch tägig werden ? Wenn sie ausgehungert zur Schule kommt ist das auf keinen Fall normal.

Du kannst wirklich stolz auf deine Tochter sein. :-)

LG
S

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von Tathogo am 25.02.2011, 13:57 Uhr

Grosse Leistung von deiner Tocher finde ich;-))

Was tun...gute Frage...ich glaube ich würde est mal gar nichts tun...solange du das Gefühl hast die Freundschaft wirkt sich nicht negativ auf deine Tocher aus besteht ja im Prinzip auch kein Handlungsbedarf.

Ich würde Silke vermutlich einfach öfter mal einladen um sie besser kennen zu lernen um mir selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Ach ja und zum Thema Homosexuallität...da würde ich tatsächlich mal auf dem nä Elternabend das Gespräch drauf bringen...da scheinen ja einige Kinder super"informiert" zu sein über die angebliche Vererbung...;-)))

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von vallie am 25.02.2011, 13:57 Uhr

ich sehe keinen handlungsbedarf. deine tochter ist so stark, daß sie sich mit einem außenseiter befreundet hat, dafür verdient sie anerkennung!!
wegen dem ausgehungertsein würde ich auch nochmal nachforschen und eher da einhaken.
welch lebens-und liebesform der vater bevorzugt, geht niemanden etwas an, aber ob das mädel zuhause genug zu essen bekommt, das geht schon etwas an!
ich würde evtl sogar über deine tochter dem mädel ein pausenbrot zukommen lassen, so bitter finde ich das. evtl sogar mal ein schickeres shirt o.ä. ....

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von yellow_sky am 25.02.2011, 14:00 Uhr

hallo,


Du kannst wirklich stolz auf deine Tochter sein. :-) das stimmt.

und zu silke: wenn sie denn tatsächlich ausgehungert in die schule kommt, dann würde ich a: dem mal nachgehen, eventuell das jugentamt um rat fragen und b: mal schauen wie es silke wirklich geht und sie eventuell unterstützen.
was kann den das kind dafür das ihre eltern in den augen anderer nicht "normal" sind?

lg

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Re: Nicht eingreifen...

Antwort von Hexhex am 25.02.2011, 15:11 Uhr

Hallo,

Deine Tochter und Du, Ihr macht alles richtig. Da versuchen ein paar Eltern (selbst und auch indirekt über ihre Kinder) ein Kind auszugrenzen, das aus einer anderen sozialen Schicht kommt als sie selbst. Das tun manche Menschen gern, es gibt ihnen ein gutes Gefühl (WIR sind richtig, Du aber bist falsch und weniger wert). Das Mädchen hat bisher keinen negativen Einfluss auf Deine Tochter, und Deine Tochter geht gut und richtig mit ihr um - da muss man nicht eingreifen und auch nichts ändern. Deine Tochter muss selbst spüren, ob ihr die Anhänglichkeit des Mädchens zuviel wird oder nicht.

Sollte die Freundschaft enger werden, kannst Du das Mädchen zu Euch einladen. Wenn Dir die Eltern des Mädchens nicht geheuer sind, muss Deine Tochter dort ja nicht hingehen bzw. Du gehst einmal mit und schaust selbst, wie sie sind. Ob der Vater schwul ist oder nicht (ich halte das für Unsinn, es gibt Leute, die kein anderes Hobby haben als Blödsinn über andere zu erfinden), ist eigentlich auch egal, oder? Wenn ein Kind so etwas auf dem Schulhof sagt, sollte Deine Tochter vielleicht einfach sagen: "Das ist Quatsch, was du erzählst."

Natürlich kannst Du jetzt mit den Wölfen heulen und Dich auf die Seite der Mehrheit und der "besorgten" Eltern schlagen. Das wäre auf jeden Fall der einfachere Weg, den man auch von Dir erwartet. Ich fände es aber für Deine Tochter gut, wenn Du zeigst, dass Ihr Euch lieber selbst ein Bild von einem Menschen macht, statt jemanden pauschal auszugrenzen. Das würde ich - freundlich, gelassen, selbstbewusst - auch den Müttern sagen, die vor Dir schlecht über das Mädchen und die Familie reden. Auch für das betroffene Mädchen wäre es sicher schön, einmal auf jemanden zu stoßen, der es nicht abwertet und auf es herab sieht - diese Erfahrung macht es offenbar nicht oft.

LG

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von Birgit67 am 25.02.2011, 15:49 Uhr

was Deine Tochter macht ist richtig - stärke ihr den Rücken und lade die Freundin - insofern es Deine Tochter möchte - einfach so oft wie mögich gleich nach der Schule ein wenn es geht.

Was das schwulsein des Vaters betrifft: Wenn es stimmt hat sie im Moment Probleme genug - denn das ist sehr schwer zu verarbeiten für die Kinder und es dauert.

Meine Schwägerin hat sich auch zur Frauenliebe bekannt nachdem ihr 2. Kind 3 war und hat sich von meinem Schwager getrennt. Es hat nahezu 8 Jahre gedauert bis der Junge ein normales Verhältnis zu Mädchen hatte und nicht total aggresiv auf sie reagiert hat - jetzt mit fast 14 ist ein normales Verhältnis möglich - hat also gedauert denn es ist nicht einfach für die Kinder - zumal ja jetzt beide Elternteile in einer glücklichen neuen Beziehung sind - nur halt dass seine Mutter eine Frau liebt und zudem er eine ältere Schwester und eine kleine Halbschwester jetzt hat - also lauter Frauen um ihn herum abgesehen vom Vater.

Kann ein ganz schönes Dilemma auslösen bei den Lütten.

Viele Grüße
Birgit

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von Emmi67 am 25.02.2011, 16:11 Uhr

Ich finde das ganz toll von deiner Tochter. Altmodische und ungepflegte Kleidung heißt ja noch lange nicht, dass der Mensch an sich schlecht ist.
Und für ihre Eltern kann das Mädchen nichts.
Die andere Mutter spinnt wohl!
Und wenn der Vater schwul wäre- was hat das mit dem Mädchen zu tun. Und wenn sie lesbisch wäre (was ja Quatsch ist, von wegen Vererbung usw.), dürfte sie dann keine Freundinnen haben??
Finde ich schlimm, wenn Erwachsene noch ihre Kinder darin unterstützen, andere zum Außenseiter zu machen.

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von perelin18 am 25.02.2011, 17:11 Uhr

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann überlegst Du ja auch gar nicht, was Du wg des Mädchens machen sollst (Super, Deine Tochter), sondern wegen der Mutter, oder?
Naja, tratschen "darf" man, Vorurteile kann man bis zu einem gewissen Grad auch nicht verbieten... aber so etwas läßt ja tief blicken... das ist ja Mobbing hoch 10, und noch dazu von Elternseite aus - kein Wunder, wenn dann die Kinder sich in der Schule auch daneben benehmen...
Keine Ahnung, entweder auf sich beruhen lassen + ignorieren, oder noch einmal konkret nachfragen, wie das gemeint war (würde mich glaube ich schon interessieren...man kann ein Kind doch nicht für seine Eltern verantwortlich machen, ganz im Gegenteil - in so einem Fall versuche ich doch zu helfen?). Zumindest die Mutter würde ich dann schon fragen, was sie damit bezwecken will.
Vielleicht auch mit dem Klassenlehrer reden - klar, die anderen dazu zwingen, das Mädel zu mögen kann man nicht, aber in dem Alter sollte man doch auch reif genug sein, um über bestimmte DInge drüber zu stehen. Direkt in der Klasse ansprechen ist natürlich nicht immer angebracht, aber "durch die Blume" kann man sich ja schon mit dem Thema Ausgrenzung / Anderssein / Oberflächlichkeit / Mobbing etc beschäftigen ....

Ansonsten: wg Kleidung - keine Ahnung, ob das schon tief blicken läßt, mein Kind läuft zT "gerne" völlig verlottert rum und läßt sich da nix reinreden, frag mich auch manchmal, was andere von mir denken (noch dazu wohnen wir im Schwabenländle...)
Das Gerücht, daß der Vater schwul ist ist ja mal total egal,
Hungrig zur Schule ... klar, sollte nicht sein. Aber das Kind ist auch alt genug, sich selbst ein Brot zu schmieren - meint ihr, sie haben einfach nichts zu essen im Haus, oder nur, daß sich die Eltern nicht genügend den Blick drauf haben, wie es dem Kind geht/ was es macht etc...?

Die emotionale Vernachlässigung ist nat nicht schön - kann ich nat nicht beurteilen.
Aber umso wichtiger, daß sie eine Freundin + hoffentlich auch in Euch ein bißchen Unterstützung und Rückhalt findet

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Re: Wie verhalte ich mich jetzt?

Antwort von alicia1996 am 25.02.2011, 17:24 Uhr

Hi
ich finde das auch super,wie deine tochter damit umgeht,meine hätte nicht so iel rückhalt,kannst du die silke nicht mal nach hause bringen,um dir mal ein bild on den eltern zu machen,wahrscheinlich ist es ja garnicht so schlimm,hier wurde auch mal über einen jungen so geredet,und was war ,nichts.

lg und einen drücker an deine tochter

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DANKE für die Antworten

Antwort von Tesafilm am 26.02.2011, 20:22 Uhr

Silke ist ein nettes Mädchen, Punkt.
Wir haben meine Tochter gelobt für ihren Einsatz, als
Silke gemobbt wurde.
Ansonsten wollen wir wenig aufhebens um die Freundschaft machen.
(Wir sind natürlich sehr froh darüber, dass meine Tochter an Freundschaften interessiert und auch fähig ist, diese zu halten.)
Die Klassenlehrerin will das Thema ANDERSSEIN auf die Tagesordnung
setzen.
Was ich mit der Mutter mache, wenn Sie erneut anrufen wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht geige ich ihr die Meinung deutlich, oder ich zähle
mal einfach bekannte Personen und große Persönlichkeiten auf, die
Schwul sind bzw. waren und lege auf. Vielleicht auch alles zusammen.
Das Elternhaus von Silke scheint tatsächlich etwas schwierig zu sein.
Meine Tochter teilt das Brot mit ihr und Duschzeug und andere Hygiene-
artikel zusammengepackt und es Silke mitgegeben. Silke darf jeder Zeit
zu uns kommen, aber meine Tochter dort nicht mehr dorthin.
(Wir hoffen, sie hält sich dran.)
Am Montag werde ich mit der Klassenlehrerin reden, es war wirklich schlimm, was sich da abspielte als wir das Mädchen mit dem Auto zurück
brachten. Ein schwuler Vater scheint das geringste Problem zu sein.
Die völlig betrunkene Mutter war der Anlass, Silke wieder mit zu uns zu nehmen.
Ich werde am Montag auch mit dem JA telefonieren.
Die Familie braucht Hilfe und zu allererst das Mädchen.

Gruß,
Tesafilm

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