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Geschrieben von -Julinchen- am 24.02.2011, 7:55 Uhr

Wo Hilfe für meinen Sohn suchen?

Hallo, mein 15jähriger Sohn war schon seit frühester Kindheit immer eher verschlossen, viele hielten ihn für ein "komisches Kind", weil er nie seine Freude so offen zeigen und nie so aus seiner Haut konnte. Ich kenne ihn nicht anders. Ich weiß, dass ihm seine Art oft selbst ihm Wege stand und er dadurch auch bei den Lehrern nie der nette Junge war.Aber bei seinen Klassenkameraden ist er sehr beliebt und auch Klassensprecher. Jetzt rieten uns mehrere Lehrer uns mal Hilfe für unseren Sohn zu suchen, weil er sich ständig von den Lehrern angegriffen fühlt auch wegen Nichtigkeiten und dann unangemessen reagiert. Sie meinten, dass er so eine unterdrückte Agressivität in sich trägt, die ihnen Sorgen bereitet.Ich weiß auch, dass er uns nicht erzählen würde, wenn ihm etwas Probleme macht., weil er alles mit sich ausmacht oder in sich rein frisst.Wo finde ich Hilfe? Erziehungsberatung oder Kinder und Jugendpsychologe? Er würde sofort sagen, dass er da nicht hingeht und ich glaube auch nicht, dass er da offen von sich reden würde. Was kann ich machen? Ich weiß nicht ob er Probleme hat. Er würde sich im Leben schon leichter tun, wenn er offener wäre, Ich habe Angst zuviel zu machen, aber auch Angst doch etwas zu übersehen. Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

 
4 Antworten:

Re: Wo Hilfe für meinen Sohn suchen?

Antwort von Birgit67 am 24.02.2011, 8:48 Uhr

wie wärs mit einem Sozialarbeiter??? Oder sogenannte Streetworker die haben eigentlich ziemlich viel Erfahrung im Bezug auf verschlossene Jugendliche.

Aber auch ein Gang zum Kinderpsychologen wäre sicher Sinnvoll - was dann passiert liegt im ermessen der Psychologen - denn Du wirst da ja dann nicht dabei sein bei den Gesprächen.

Aber wenn es so ist, dass die Lehrer Dich ansprechen würde ich schon mal Hilfe von außen holen.

Gruß Birgit

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Re: Wo Hilfe für meinen Sohn suchen?

Antwort von dani_j_j am 24.02.2011, 10:47 Uhr

ich hab keine Ahnung ob ein 15jähriger sich mit meinen Vorschlägen ködern lassen würde, aber vielleicht kommst du durch meine Vorschläge zumindest auf eine brauchbare Idee. Mein Sohn hat mal einen Hundeführerschein gemacht, das war so ein Angebot einer Praxis, mit speziellen Therapiehunden, das fand er klasse und ich fand es sehr sinnvoll. Therapeuthisches Reiten fand ich auch richtig gut. Dann könnt ich mir noch geeignete Sportarten wie Klettern, Judo vorstellen, Trainer haben doch einen ganz anderen Zugang zu den Heranwachsenden als wir Eltern oder die Lehrer. Ich halte ein Gespräch, in dem du ihm erklärst, dass die Lehrer sich Sorgen machen und er mal zum Arzt soll für echt schwierig, zumal er sich dort ohnehin angegriffen fühlt. Und ein 15jähriger ist alt genug um herauszubekommen, warum er zum Psychologen soll, wenn er nicht von sich aus Hilfe sucht, wird das echt schwer ihn in so eine Beratungsstelle zu bekommen...
lg

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Re: Ich würde zunächst...

Antwort von Hexhex am 25.02.2011, 14:16 Uhr

Hallo,

für Erziehungsberatung ist es fast schon ein wenig spät, weil man 15jährige mitten in der Pubertät kaum noch erziehen kann. Ob eine Therapie nötig ist, ist schwer zu sagen. Ich würde jetzt in zwei Schritten vorgehen:

Es ist jetzt zuerst und vor allem wichtig, dass Dein Mann und Du mit Eurem Sohn sprecht. Setzt Euch alle drei zusammen (auch wenn Dein Sohn dazu keine Lust hat) und erzählt ihm dann von Euren Gefühlen, z. B.: "Wir machen uns im Augenblick etwas Sorgen. Du wirkst unglücklich auf uns. Und die Lehrer erzählen, Du seist oft wütend und fühlst Dich schnell angegriffen. Wir haben den Eindruck, dass Du im Moment nicht recht zufrieden mit Dir und der Welt bist. Kannst Du uns helfen, Dich besser zu verstehen? Weißt Du, warum Du momenten so unglücklich bist?"

Sprecht auch von Euch selbst, und wie es war, als Ihr mitten in der Pubertät gesteckt habt (vor allem Dein Mann sollte von seinen damaligen Gefühlen und Schwierigkeiten erzählen, mit ihm identifiziert sich Euer Sohn leichter). Sagt, dass dies eine schwere Zeit für jeden Menschen ist. Weil man noch nicht so recht weiß, wo es mit einem hingehen soll im Leben. Und weil man oft starke negative Gefühle hat und nicht weiß, warum, oder wie man damit umgehen soll. Man ist ja noch ein "Frischling" im Erwachsenenleben und muss sich selbst erst kennenlernen.

Jugendliche haben auf solche Gespräche normalerweise keinen "Bock". Trotzdem empfiehlt z. B. der bekannte Familientherapeut Jesper Juul in seinem Buch "Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht", hartnäckig das Gespräch zu suchen und den Teenie auch nicht so schnell entkommen zu lassen, selbst wenn er so tut, als wolle er nichts als weg vom Tisch. Es könnte sein, dass Ihr in der Familie bisher etwas zu wenig darüber gesprochen habt, wie es Euch allen eigentlich so geht miteinander. Das jetzige Problem wäre ein guter Anlass, damit zu beginnen. Es passiert in der Familie leicht, dass jeder so vor sich hin lebt und das "Wir-Gefühl" auf der Strecke bleibt, weil jeder sich um seine Probleme kümmert. Jeder sollte aber wissen (auch Euer Sohn), wie es allen anderen Familienmitgliedern zur Zeit geht.

15jährigen ist es keineswegs egal, was ihre Eltern denken, auch wenn sie so tun, als sei das so. Wenn Ihr von Euren Sorgen sprecht und auch von Eurer eigenen Jugend, wird Euer Sohn schon darüber nachdenken, ob etwas dran ist an dem, was Ihr sagt.

Schritt zwei (Therapie) ist nach meiner Meinung erst nötig, wenn er partout nicht mit Euch oder über seine Gefühle und momentanen Schwierigkeiten reden will. Dann könnt Ihr ihm sagen, dass man beim Erwachsenwerden manchmal Rat von jemand Älterem braucht. Und da es heute oft nur wenige Vertrauenspersonen und Vorbilder für Teens gibt, kann dies auch mal ein Therapeut sein, der schon ein bissel Lebenserfahrung hat. Sagt ihm auch, dass heute jeder zum Therapeuten geht, wenn er sich seelisch nicht wohl fühlt, das ist nix Besonderes und auch nix für "Verrückte". Schlagt ihm ein Probegespräch mit dem Therapeuten vor (die ersten fünf Stunden sind eh Probestunden, die bezahlt die Krankenkasse pauschal). Wenn die Chemie dann stimmt und der Therapeut gut ist, bleibt er vielleicht freiwillig länger.

Ich würde hier wirklich hartnäckig an die "Tür" Eures Sohnes klopfen, auch wenn er genervt wirkt. Mit 15 kann man seelische Problem noch sehr gut behandeln, weil das Gehirn sich jetzt mitten in der Entwicklung befindet und stark verändert. Viele Teens wissen gar nicht, dass es nicht nötig ist, so vor sich hin zu leiden. Wenn er einem Probegespräch zustimmt, könnt Ihr Euren Kinder- und Jugendarzt fragen, die haben oft fertige Listen von Praxen von Kinder- und Jugendpsychologen, die sie einem mitgeben können.

LG

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Re: Wo Hilfe für meinen Sohn suchen?

Antwort von Sternspinne am 25.02.2011, 21:21 Uhr

Wenn er schon immer so war, ist das erstmal sein Charakter und dieses nicht behandlungsbedürftig. Sicher denkt man als Eltern, er würde sich leichter tun wenn ...... Aber er hat ja auch eine bestimmte Körpergrösse mit der er zurechtkommen muß und so eben auch seine verschlossene Art.
Anscheinend ist er damit doch aber recht gut gefahren bisher?

Ich würde mir die Situationen, die die Lehrer als problematisch schildern mal genauer ansehen. Evtl. sogar mit allen Beteiligten? Zumindest kann sich dein Sohn zu einer konkreten Situation leichter äussern als allegemein "Hast du Probleme?" zu beantworten.
Warum denken die Lehrer an verdeckte Aggression? Wie geht er bei euch mit Aggression um? Wie war er als kleines Kind bei Frustrationen?

Möglicheweise sind die Lehrer einfach sehr vorsichtig, wenn sie irgendeine Art versteckter Aggression spüren und wollen euch nur darauf hinweisen.

Bei meinem Sohn dachte ich auch immer, dass er nie zu einer Therapie geht, habe mich aber gründlich getäuscht. Ich habe es auf einen Versuch ankommen lassen und ihm eine Therapeutin besorgt. Inzwischen geht er schon das dritte Jahr zu ihr.

Dein Sohn muss da nicht von sich erzählen, es gibt tausend andere Möglichkeiten, ihn zu stabilisieren, auf ihn einzuwirken und seine Kräfte zu aktivieren.

Uns haben u.a. auch Beratungen beim Jugendamt geholfen. Bei allen Angeboten kannst du als Mutter vorher in Kontakt treten und nachfragen, wie der Berater /Therapeut die Lage einschätzt. Möglicherweise gibt es dann auch Tipps, wie du deinen Sohn dahin bekommst.

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