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von Leena  am 16.07.2015, 14:33 Uhr

Arbeitbedingungen bei Amazon

Na ja, das Ganze ist doch etwas - nun ja, komplex. Es sind einfach verschiedene Ebenen, und aus Sicht des deutschen Fiskus ist es grundsätzlich legal, wenn eine Luxemburger Firma in Deutschland keine Ertrags- und Gewerbesteuern zahlt (wobei ja vor allem die Gewerbesteuer dem Grundgedanken nach für die "Nutzung der Infrastruktur" gedacht war, sagen wir's mal so).

Umsatzsteuer beim Verkauf an Kunden in Deutschland fiel übrigens schon vorher in Deutschland an, auch bei Amazon.

Das andere ist die Frage, ob das Konstrukt, das Amazon mit Luxemburg abgeschlossen hatte, an sich legal war - keine Ahnung, aber das betrifft auch nicht das deutsche Steuerrecht.

Ansonsten hat Amazon offensichtlich mittlerweile umgestellt, auf deutsche bzw. britische Tochterfirmen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-aendert-steuerpolitik-deutschland-statt-luxemburg-a-1035349.html

Aber grundsätzlich - es ist legal, wenn große dt. Unternehmen ihren Sitz ein paar Kilometer weiter in die nächste Gemeinde verlegen, die einen wesentlich niedrigeren Gewerbesteuerhebesatz hat. Und das Unternehmen von der GewSt-Ersparnis eines Jahres (!!!) sich das neue Grundstück samt Gebäude locker finanzieren kann. Warum sollte es illegal sein, wenn eine Firma ihren Sitz so legt, dass es steuerlich auch günstiger für sie ist..?

Ansonsten kannst Du es gerne moralisch doof, unfair etc. finden, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die meisten "Großverdiener" bzw. große Firmen wesentlich mehr Steuergestaltungsmöglichkeiten haben als der übliche "kleine Arbeitnehmer". Kann ich sogar nachvollziehen, im Großen und Ganzen - ich weiß aber auch nicht, wie man da objektiv mehr Steuergerechtigkeit erreichen könnte! Über die Steuerehrlichkeit der "kleinen Arbeitnehmer" rede ich jetzt vorsichtshalber auch lieber nicht... was meinst Du, wieviele haben ein schlechtes Gewissen oder auch nur ein Unrechtsbewusstsein, wenn sie z.B. die Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte um 2,3 km zu hoch angeben..? (Nein, ich weiß die Zahlen auch nicht, ich bezweifele auch, dass es dazu belastbare Zahlen gibt. Aber Unrechtsbewusstsein ist da meiner subjektiven Erfahrung nach in vielen Fällen die Ausnahme - aber vielleicht geht's mir da ja auch so ähnlich wie dem Scheidungsanwalt, der über glückliche Ehen similiert. ;-) )

Ach ja, ich glaube auch nicht, dass die Mafia im Steuerzahlen besonders effektiv ist, da haben sie von Al Capones Fehler wohl nicht viel gelernt. Entsprechende Einkünfte werden immer noch extrem selten in den Steuererklärungen angegeben - auch wenn es gelegentlich vorkommt. ;-)

 
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