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Geschrieben von le1973 am 20.06.2011, 10:12 Uhr

Gewissenskonflikt – Kindeswohl gefährdet

Hallo,

ich bin in einem Gewissenskonflikt und hätte gern ein paar Ratschläge und Meinungen von Euch.

Wir waren am WE zur Hochzeit des Sohnes meines Mannes eingeladen. Dort war selbstverständlich auch der Bruder der Braut, mit dem sie allerdings zutiefst verstritten ist – das nur am Rande, aber viell. nicht ganz unerheblich.

Die beiden Kinder vom Bruder sind knapp 3 Jahre und 8 Monate. Sie haben Neurodermitis schwersten Grades. Der Junge hat sich während des Sektempfangs seine tiefroten und verkrusteten Wunden im Gesicht aufgekratzt, bis das Blut runterlief (beide Wangen sowie die Stirn). Seine Hände und Ärmchen (hab es bis zum Ellenbogen gesehen) waren offen, das nackte Fleisch. Und die junge Mutter schrie ihn an, dass sie ihm schon huntertmal gesagt hätte, dass er sich nicht dauernd kratzen solle. Der kleine Mann gab nicht einen Piep von sich, kein Weinen, kein Wimmern. Und ich kann nur erahnen, welche Schmerzen er haben muss. Ich bin selbst Neurodermitiker von Geburt an und sah, besonders bis zur Pubertät schlimm aus.
Später versuchte er sich mit uns an Seifenblasen und schüttete sich versehentlich die Flüssigkeit über eine Hand. Ich wollte es mit ihm unter klarem Wasser abspülen gehen, doch die Mutter holte ein Feuchttuch und wischte damit alles ab. Mir trieb es die Tränen in die Augen. Den Vater der Kinder ging das alles gar nichts an. Der feierte lustig wie ein Single.

Gestern erfuhr ich dann von meiner Schwiegertochter, dass die Kinder diesbezüglich bei keinem Arzt vorstellig sind, geschweige denn in einer Behandlung – sei es in homöopathischer oder heilpraktischer. Mir fehlten und fehlen noch immer die Worte. Mein Stiefsohn und dessen Frau wollten bereits eine Anzeige beim Jugendamt machen, am besten anonym, weil das Oberhaupt der ganzen Familie – sprich Oma und Opa der leidgeplagten Kinder – nichts von Schulmedizin halten, stattdessen lieber Heiltees gaben und davon sprechen, dass dies eben das Karma des Kindes sei und man da nix machen könne… Sie trauen sich aber nicht, weil sie befürchten, dass der Verdacht dieser Anzeige auf sie zurückzuführen ist und sie Angst wg. dieser schon bestehenden Streitigkeiten haben (es geht da um Erbschaften mit Gut und Feldern usw.). Ich kann nicht fassen, dass man deshalb die Kinder so leiden lassen kann. Sie sind doch Tante und Onkel und machen – wie ich finde – sich zum Mittäter.

Nun überlegen mein Mann und ich, dass wir – nach Information von Tante und Onkel der beiden Kinder – diese anonyme Anzeige machen, auch auf die Gefahr hin, dass dann der nach 15 Jahren erst seit einem Jahr wieder zustandegekommene Kontakt zu seinem Sohn wieder abgebrochen wird.

Wie würdet Ihr handeln?

Ob die kleinen Kinder überhaupt in keiner ärztl. Behandlung sind, wissen wir nicht. Jedoch müsste doch jedem Kinderarzt, zumindest bei den Pflicht-Vorsorgeuntersuchungen (U-Untersuchungen) das Leid der Kinder auffallen. Mir ist rätselhaft, dass da keiner „am Ball“ bleibt…

Danke für Eure Hilfe.
Entsetzt traurige Grüße.

Diana

 
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