Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von DK-Ursel am 08.12.2020, 13:20 Uhr

Kinder und Beerdigung

Hej!

ich finde das Thema gar nicht so schwierig wie viele, vielleicht, weil wir (leider) schon einige frühe Erfahrungen haben und auch im Verwandten- und Freundeskreis alles wie bei uns gehabt wird, sprich: Tod gehört so selbstverständlich dazu mit Trauer und Tränen wie umgekehrt die Freude und Lachen bei fröhlicheren Festen.
Und nur die Rosinen rauspicken geht leider nicht immer.

Deine Kinder sind in einem Alter, wo ich es evtl. freistellen würde, aber ich denke, es gibt Gelegenheiten, wo es einfach ein Gebot der Stunde nicht (nicht der Nachbarn, nicht der Umwelt), etwas "mitzumachen", auch wenn es eine schwere, lästige, unliebsame Pflicht ist. Letztendlich kann man es immerhin dann so sehen,daß man "Übung bekommt", ohne nahe betroffen zu sein, z.B. bei einer Nachbarin.
Jedoch: Just bei solchen Personen, und vor allem,wenn die Kinder keine bes. persönliche Beziehung zu ihr hatten, sondern nur Ihr Erwachsenen mehr verbandelt wart, würde iches in der Tat auch okay finden, wenn ein Kind nicht mit möchte.

Aber ich bin ja wohl auch bekannt dafür, daß ich manches für meine kinder entschieden habe, einfach weil ich es für eine falsch verstandene Demokratieerziehung halte, Kindern bei allem die Wahl zu überlassen.
Für mich ist das oft ein Schleichen aus der Verantwortung, die ich als Mutter habe.
Man überfordert seine Kinder mit manchen Dingen, wenn man ihnen die Wahl lässt. Gerade dafür, daß wir mit der Entscheidung auch die Verantwortung übernehmen, bin ich doch die Erwachsene und das Kind darf Kind sein.
Zudem bestätige ich doch, daß man noch zu klein, zu dumm, zu unerfahren (ja, aber wie soll man es ändern, wenn man die Erfahrungen nicht sammeln darf?), zu ... ist sei, um mitzukommen und so etwas "Bedrohliches, Schreckliches, ..." mitzuerleben.
Dabei sind Beerdigungen in der Regel weder grauenerweckend noch traumatisch - man weint, ja, aber das versteht auch ein Kind, daß man bei Abschieden weint, daß man weint, weil ein Mensch fehlt, daß man weint, weil man traurig ist.
Dabei helfen die Rituale einer Beerdigung und nicht zuletzt auch das gemeinsame Erleben - nicht ausgeschlossen zu sein von der allgemeinen Trauer und ihrer Bewältigung.
Und von daher ist manchmal die Wahl auch kontraproduktiv, denn ein Kind umzustimmen ist schwerer, als ihm zu signalisieren:
Wir gehen alle hin und unterstützen uns gegenseitig.
Daran habe ich mehr geglaubt als an der Furcht eines Kindes vor etwas gänzlich Unbekanntem nachzugeben --- ein Kind kann kaum ermessen,wie eine Beerdigung ist und wie beeindruckt es davon wird - woher auch,wernn es sie immer ablehnen darf?
Und ich denke, wir sind gut damit gefahren.
Auch nächste Woche zur Urnenbeisetzung erwarte ich meine Töchter, die von sich aus freinehmen und kommen werden,so wie sie bei der Trauerfeier für dieTante waren - sie haben von kleinauf gelernt, daß wir als Familie von Familienmitgliedern und anderen lieben Menschen Abschied nehmen, so daß sie auch von sich aus zu Beerdigungen gehen, wenn der Tod in ihrem Freundeskreis eintrifft, was gerade meine Jüngste leider schön mehrmals erleben mußte.

Wie bei so vielen Dingen ist der selbstverständliche Umgang (wenn ich das mal so nennen darf, weil ich natürlich weiß´,daß eine Beerdigung ein Ausnahmefall ist, obwohl er eben, wie oben erwähnt, zum Leben gehört),als derselbstverständliche umgang auch mit diesem Thema hilft enorm, Ängsten vorzubeugen - bei allen.

Gruß Ursel, DK

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.