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Geschrieben von 3wildehühner am 07.09.2017, 9:47 Uhr

Politikerkinder auf Privatschulen

Zu diesem Thema habe ich mir schon vor einigen Jahren Gedanken gemacht-und zwar aus privater als auch aus politischer Sicht.

Anlass war hier unsere neu gegründete Gesamtschule, zu deren Gunsten die gut funktionierende Realschule und zwei eigentlich auch nicht so schlechte Hauptschulen geschlossen wurden. Das Ganze war aber kompliziert und betraf zwei kooperierende Gemeinden und eine Nachbarstadt, die schon längere Zeit eine gut funktionierende Gesamtschule hatte, war auch in die Vorgänge involviert.
Der Sohn des Bürgermeisters, der für die Gründung der Gesamtschule stimmte und auch Werbung dafür machte, besuchte die Parallelklasse meiner jüngsten Tochter. Zum Zeitpunkt der Anmeldungen für die weiterführenden Schule lief gerade der erste Jahrgang der Gesamtschule.
Der Sohn des Bürgermeisters wurde aber auf dem privaten katholischen Gymnasium in der Stadt angemeldet!
Das fand ich schon sehr bigott.

Aber wesentlich "besser" war ich ja selber auch nicht.

Ich war immer ein Befürworter von Gesamtschulen; für die Großen kam das aber damals nicht in Frage, da sie 1. gerne unbedingt zum Gymnasium wollten und 2. sie auf der alteingesessenen Gesamtschule der Nachbarstadt keine Chance hatten, aufgenommen zu werden.
Die hatten so einen großen Anlauf von Kinder mit Gymnasialempfehlung, dass sie aus unserer Gemeinde nur zwei lernschwache Kinder aufgenommen haben.

Bei der Kleinen war der Fall anders; sie hat eine recht ausgeprägte Legasthenie-und hätte es nicht unsere neue Gesamtschule gegeben, hätte sie auf der alteingesessenen Gesamtschule eigentlich eine Chance zur Aufnahme gehabt. Jetzt nahm/nimmt die alteingesessene Gesamtschule aber KEIN Kind mehr aus unserer Gemeinde auf, da die Stadt keine eigene Hauptschule hatte und die Hauptschüler auf unsere Hauptschule und die der Nachbargemeinde gingen. Ohne Hauptschule musste die Stadt diese Kinder dann auf der Realschule und der eigenen Gesamtschule unterbringen. die Kooperationsverträge wurde gekündigt.

So hatte ich die Wahl:

Gymnasium oder die neue Gesamtschule für die Jüngste.

Nach der Informationsveranstaltung der Gesamtschule war ich dann ziemlich ernüchtert.
Sie konnten dort noch nicht mal sagen, welche Fremdsprache und welche Neigungsfächer später gewählt werden können. Auch zur Förderung bei Legasthenie gab es auf Nachfrage keine befriedigende Antwort. Zudem wirkte der Schulleiter nicht sonderlich sympathisch. Meine Tochter wurde zudem auch in der Grundschule wegen ihrer Legasthenie und den für sie dafür verbundenen vermeintlichen "Vorteilen", aufgestachelt durch einige dumme Eltern, von einigen Kindern gemobbt; diese Kinder mussten aber zur Gesamtschule (mit Realschulempfehlung oder gar Hauptschulempfehlung kann man hier ja im Grunde nur noch auf die Gesamtschule).

Vom Gymnasium wusste ich aber, dass sie dort Förderunterricht haben und auch individuelle Nachteilsausgleiche gegeben werden.

Also habe auch ich, die immer pro Gesamtschule und längeres gemeinsames Lernen war, meine dritte Tochter auch auf das private Gymnasium geschickt.

Das habe ich im übrigen noch keinen Tag bereut; das , was ich so über Freunde mitbekomme, wäre meine Tochter an der Gesamtschule gnadenlos untergegangen. Auch der lange Schulunterricht wäre ihr nicht gut bekommen.

Jetzt ist das als Politiker natürlich etwas anderes.

Aber anderseits weiß ja niemand die wirklichen Beweggründe von Frau Schwesig ( und auch nicht die unseres Bürgermeistersohnes). Sie sagt, es sei die Wohnortnähe, aber wir wissen nicht, ob das wirklich die Hauptgründe sind.
Ich kenne ihren Sohn nicht und wer weiß, warum es für ihn u.U. besser ist, ein Gymnasium zu besuchen. Dass sie ihren Sohn "nackig" macht, darf niemand erwarten zum Schutz des Jungen.

Aber natürlich verliert sie da schon einiges an Glaubwürdigkeit...

 
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