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von Leena  am 30.10.2020, 15:38 Uhr

Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Fällt da für Euch wirklich alles unter "Meinungsfreiheit" oder gibt es doch Grenzen, deren Überschreiten Euch gegen den Strich geht, auch wenn Ihr deswegen niemals gewalttätig werden würdet..?

Wie steht Ihr z.B. zu § 166 StGB - "Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen"?

"Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften ... den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften ... eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören."

Klar, da geht es nicht um die "Beschimpfung von Bekenntnissen", sondern um die potentielle Störung des öffentlichen Friedens, aber von "Meinungsfreiheit" ist in Deutschland auch nicht alles gedeckt - und man kann sich z.B. strafbar machen, wenn man Klopapier mit dem Schriftzug "Koran" bedruckt. Fällt dann ggf. eben nicht mehr unter "Meinungsfreiheit", sondern unter "geeignet, die öffentliche Ordnung zu stören".

Die Grenzen der Freiheit des einen sind im Zweifelsfall die Grenzen der Freiheit des anderen.

Wo würdet Ihr Eure Grenze ziehen..?

(Und - nein, ich finde es absolut widerlich und verheerend, wenn ein 95-jähriger Ex-Regierungschef bei Twitter Muslimen in aller Welt das "Recht" zuspricht, Frankreich zu "bestrafen". "Mahathir schrieb, die Muslime hätten das Recht, die Franzosen zu bestrafen, weil sie alle Muslime und den Islam für die Tat einer wütenden Person verantwortlich gemacht hätten." Gewaltaufruf geht gar nicht und ist extrem "unzivilisiert". Aber besonders "zivilisiert" finde ich es auch nicht, wenn in öffentlichen Diskussionen "alle Muslime und der Islam" mit Extremisten (hier: Islamisten) so oft weitgehend gleichgesetzt werden.)

 
42 Antworten:

Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von tonib am 30.10.2020, 16:01 Uhr

Das Recht auf Gotteslästerung finde ich richtig und wichtig.

Aber man muss nicht alles tun, was erlaubt ist und kann - und muss sogar, sonst funktioniert das gedeihliche Zusammenleben einfach nicht - gerne auch mal Rücksicht auf Befindlichkeiten, auch auf religiöse, nehmen. Ich finde auch nciht jedes Titanic-Titelbild toll, und ich war auch sehr gegen Böhmermanns Ziegenreim. Umgekehrt finde ich, wer viel Macht hat, kann auch mal Dinge an sich abprallen lassen und muss nicht wegen jeder Sache zu Gericht rennen.

Hier reden wir ja allerdings über barbarische Gewalttaten und Aufrufen zu Gewalt. Und das würde ich dann doch nicht in einen Topf werfen mit Leuten, die nicht sauber zwischen Islam und Islamisten trennen (ob es diese Trennung gibt, ist ja auch bei Muslimen schwer umstritten - fragt man Erdogan, dann nicht). Vielleicht muss man trennen zwischen Leuten, die Religion als Privatsache betrachten und denen, die eine Gesellschaft - unsere Geselslchaft - nach ihren mittelalterlichen Vorstellungen religiös umgestalten wollen.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Leewja am 30.10.2020, 16:27 Uhr

Ich finde Gotteslästerung nicht freundlich. Ich mag es auch nicht, wenn man sich über andere Religionen oder Weltanschauung lustig macht. Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist wenn Menschen, die diesen Glaubensrichtungen oder Weltanschauungen anhängen, persönlich angegriffen werden, wie es in Bezug auf das Christentum ja auch hier im Forum schon gern gemacht wurde. Wo man quasi verlacht wird und als lächerlich hingestellt wenn man dem christlichen Glauben zugehört.

Das alles hat für mich allerdings überhaupt nichts damit zu tun , Sich über einen Gott oder einen Religionsführer lustig zu machen und diesen auch satirisch anzugehen. Ich hätte weder mit Jesus Karikaturen noch mit Papst Verarschung irgendein Problem. Ich bin auch ziemlich sicher, dass das Gott, Jesus und vermutlich auch den Papst relativ egal wäre. Der Papst ist nun ein Mensch, deswegen liege ich da vielleicht falsch, aber ich bin relativ sicher, dass es wenn es Gott gibt, ihn Karikaturen auf der Erde herzlich wenig Jucken. Da hat er weiß Gott andere Sorgen mit den Menschen.

Ich mag die genannten Karikaturen nicht sonderlich, ich finde sie weder witzig noch besonders ansprechend vom künstlerischen her. Insgesamt finde ich sehr zotige oder bewusst eklige Schmähungen irgendwie immer doof.
So unintelligent.

Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit extrem hohe Güter in unserer allgemeinen Weltanschauung darstellen und definitiv schützenswerter sind, als die Befindlichkeiten von Religionsgruppen, egal welcher Art.

Wie man auf die Idee kommen kann wegen ein paar blöder Schmierereien quasi einen Krieg anzuzetteln, ist mir völlig unbegreiflich.

In meiner Welt Anschauung sind zum Beispiel Frauen gleichwertig und gleichberechtigt zu Männern, trotzdem werde ich Tag für Tag mit sexualisierter Werbung, sexistischern Bildern und Zoten und ähnlichem konfrontiert , fange aber deswegen nicht an irgendwelche Leute zu köpfen.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von DK-Ursel am 30.10.2020, 16:49 Uhr

Hej !

Ich mag es auch nicht, wie meine Vorschreiberinnen,wenn irgendein Gott, irgendein Ritual, irgendeine Releigion lächerlich gemacht wird.
Kritisiert, diskutiert - ja.
Aber gelästert, ins Lächerliche gezogen und verunglimpft - nein.
All das aber mag ich auch nicht bei anderen Dingen:
Politik,. Weltanschauung, Menschensicht,
Der Ton macht die Musik und wer (halbwegs) sachlich und fair bleiben kann, hat das Recht auf sene Meinung und auch das Recht,sie zu äußern.
Keiner kan neinem anderen vorschreiben, an was er wie glaubt.

Da fehlt mit leider oft der respektvolle Umgang miteinander und mit Glauben und Gott, egal ob er dann auch Allah oder sonstwas heißt.

Ansonsten glaube ich,daß Gott darüber steht.
So kleinlich wie wir kleinen Menschen ist er nicht.
Im Gegensatz zu uns, die wir dem anderen nur vor die Stirn schauen können und so gut wie nie in Gottes Karten, kann er uns ins Herz sehen und weiß also sicher auch, was wie gemeint ist.
Ich glaube nicht ,daß er zu irgendeiner Zeit selbsternannte "Ritter" brauchte, um seinen Ruf und sich zu verteidigen.

Von daher: Wer respektvoll Gott oder meinen Glauben kritisiert, den nehme ich ernst.
Alle anderen -- nun ja, haben ihr Recht auf ihre Meinung (aber eben nicht das Recht, sieanderen irgendwie auch nur gedanklich aufzuwingen) und soltlen soviel Anstand habven,d dem anderenseins zu lassen, ohne es in denDreck zu ziehen.

Und wie gesagt, das gilt eben nicht nur für die Releigion.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Berlin! am 30.10.2020, 16:50 Uhr

Du wirfst da aber zwei Sachen durcheinander. Oder vermischt zwei Dinge:
Was noch von der Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt ist und was nicht, ist nicht unbedingt kongruent mit meiner persönlichen Ansicht über bestimmte Dinge.

Mich stört es persönlich mehr, wenn der christliche Gott beleidigt wird als der der Muslime. Normal, ich bin Christin. Aber daneben finde ich beides.
Ob die getätigte Aussage strafbar ist oder zulässige Meinungsäußerung ist eine andere Frage.

Wieder eine andere Frage ist, was ich als beleidigte Person oder Angehörige der gelästerten Religion bzw. des Glaubens tun darf.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Daffy am 30.10.2020, 16:56 Uhr

> Fällt da für Euch wirklich alles unter "Meinungsfreiheit" oder gibt es doch Grenzen, deren Überschreiten Euch gegen den Strich geht, auch wenn Ihr deswegen niemals gewalttätig werden würdet..?

Ich wäre für Grenzen, es stört mich aber massiv, dass diese Diskussion erst seit dem Aufflammen des islamistischen Terrorismus wieder ernsthaft geführt wird. Christliche Symbole oder Religionsvertreter dürfen seit Jahrzehnten ´vorgeführt`, veralbert oder entwürdigend dargestellt werden, das zeigt nur, wie ´aufgeklärt` wir sind.

Allerdings sind die Grenzen schwer zu ziehen - besagte Mohamed-Karikatur wirkt auf mich eher niedlich und nicht herabwürdigend (wie z.B. eine Schweine- oder Ungezieferdarstellung). Wahrscheinlich wäre für strenge Muslime jede bildliche Darstellung ihres Religionsstifters verwerflich. Ein Bilderverbot mit unterschiedlich strenger Auslegung gibt es auch im Judentum und Christentum - soll man dann Michelangelos Fresken überpinseln (oder gleich sprengen)?

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Berlin! am 30.10.2020, 17:11 Uhr

Diese Diskussion wird seit Jahrzehnten geführt. Mal mehr, mal weniger intensiv.
Das Thema ist zB im Jurastudium ein Klassiker.

Du machst den Fehler, den viele gerne machen: wenn sie es selbst nicht erleben oder mitbekommen, kann es auch nicht sein.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 30.10.2020, 17:17 Uhr

Wie wäre es sich lieber einmal mit den Inhalten des Koran auseinanderzusetzen? Ich als "Ungläubige" fühle mich jedenfalls davon bedroht und beschimpft.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Petra28 am 30.10.2020, 17:19 Uhr

Es ist unmöglich, Grenzen zu ziehen, nicht bei der reinen Gotteslästerung. Sonst müsste man Religionen bewerten.

Mir wäre es lieb, wenn jeder an das glaubt, was er will, daraus aber keine Rechte ableitet und sich auch nicht daran stört, wie andere diesen Glauben finden.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Daffy am 30.10.2020, 17:21 Uhr

Ach Quatsch. Mag sein, dass das eine Fingerübung für angehende Juristen ist; in der breiten Öffentlichkeit wird seit mindestens 30 Jahren das Lächerlichmachen der christlichen Religion oder ihrer Vertreter wohlwollend oder gleichgültig abgenickt, Künstler sind halt frei (und jeder, der sich dafür hält, ist einer). Die Ewiggestrigen sollen sich nicht so haben, wir leben schließlich in einem modernen, säkularen Staat.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Miamo am 30.10.2020, 17:45 Uhr

Mir sind Menschen grundsätzlich sehr suspekt (außer vielleicht Alte und Kranke), die ihre Daseins-Identifikation aus den angeblichen Lehren einer imaginären Gottheit entnehmen, welche ihnen vorgibt, was richtig oder falsch ist!

Ich selber entstamme einer katholischen Familie und bin mit sonntäglichen Gottesdiensten und regelmäßigen Gängen zum Beichtstuhl, aufgewachsen. Gerade mit dem Büßen und der ewigen Schuld, habe ich mich als Kind schon sehr schwer getan. Mit 18 Jahren bin ich konsequenter Weise ausgetreten.

Von daher kann ich deine Frage nicht beantworten, da ich diesen Fanatismus nicht ansatzweise nachvollziehen kann.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Berlin! am 30.10.2020, 18:43 Uhr

Du darfst nicht nur rechte Schundblätter lesen.

Dann lass auch die Bild weg. Und versuche wenigstens, ein gewisses Maß an Objektivität zu erreichen. Deine Wahrnehmung ist nicht das Maß aller Dinge.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Berlin! am 30.10.2020, 18:45 Uhr

Wenn das so wäre, wie Du sagst, dann wäre nur das Glauben an sich geschützt. Nicht aber die Ausübung.

Kein Glockengeläut am Sonntag, keine Prozessionen....

Du magst es unmöglich finden, Grenzen zu ziehen. Die Judikative hat sich dazu klar positioniert.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Berlin! am 30.10.2020, 18:47 Uhr

Du verwechselst Glaube und Religion.
Mach' Dir nichts draus, den Unterschied kennen viele nicht, da wird der Papst schnell mal zum Oberhaupt der Christen-

Aber da Du ja schon keinen Wert auf die Verfassung legst, ist es Dir ja eh egal, ob es Meinungsfreiheit gibt. Oder ob sie geschützt ist.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Daffy am 30.10.2020, 19:02 Uhr

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Petra28 am 30.10.2020, 19:56 Uhr

Das heißt, ich könnte mittwochs immer laute Sirenen ertönen lassen, wenn das Teil meiner Religion ist? Oder wird da unterschieden, wie etabliert eine Religion ist?

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Leena am 30.10.2020, 20:00 Uhr

Na ja, wenn man neben eine Kirche oder eine Moschee zieht, ist es halt blöd, wenn man sich dann beschwert, dass da die Glocken läuten oder der Muezzin ruft...

Die lauten Sirenen mittwochs haben wir hier übrigens immer am 1. Mittwoch im Monat, ist aber die normale Sirenenübung (oder wie das halt heißt) und tatsächlich kein Teil von irgendjemandes Religion (oder glaubst Du, der Brandschutzinspektor glaubt an funktionierende Sirenen und deshalb gehört es zur Glaubensausübung..).

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Petra28 am 30.10.2020, 20:11 Uhr

Meine Frage zielte nicht auf Beschwerden ab, sondern positiv, ob das für alle Religionen gilt. Auch für eventuell neugegründete Gemeinschaften oder Gemeinschaften aus einer völlig anderen Kultur, die hier noch nicht vertreten ist. Es dürfte auch gern ein anderes Geräusch sein, sagen wir mal Trommeln.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Berlin! am 30.10.2020, 20:33 Uhr

Ja, wird es in der Tat. Ich kenne keine Religion/Glauben, die und er Ausübung Sirenengeheul haben. Witzige Idee :-))))

Ernsthaft:
Natürlich haben die christlichen Kirchen hier einen Sonderstatus. Die meisten Menschen hier bekennen sich zur christlichen Religion, davon wiederum die meisten zur evangelischen oder katholischen Kirche.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 30.10.2020, 20:34 Uhr

Sassi, das hab ich sogar mal versucht. Leider ist mir dasselbe passiert, wie bei der Bibel......ich bin irgendwann mal darüber eingeschlafen.

Aber soweit bin ich dennoch gekommen:
Das, was Mohamed seinerzeit mit dem Koran bezweckte war ein Regelwerk zum friedlichen Zusammenleben der Menschen in seinem damals wahrnehmbaren Umfeld. Zum Beispiel allen Frauen zu GESTATTEN ein Kopftuch zu tragen, damit sie sich nicht weiterhin von den ehrbareren, verheirateten Frauen unterscheiden mussten. Damit Sklavinnen nicht von vorne herein als Freiwild erkennbar waren. Wenn ein Mann mehrere Frauen haben wollte, dann musste er jeder ein eigenes Haus und eine Kochstelle geben, über die die Frauen dann auch die volle Verfügungsgewalt hatten. Dass diese Idee über die Jahrhunderte ad absurdum geführt wurde, dafür kann weder Mohamed, noch der Koran was.

Das Problem war, dass Mohamed selbst den Koran in seiner Urform zwar verstanden hat (er hat ihn ja auch diktiert), blöderweise aber keine Aufzeichnungen darüber hinterlassen hat, wie er von anderen nach seinem Ableben zu verstehen und auszulegen war. Denn ja, jede einzelne Weisheit gibt massenhaft Spielraum zu jedweder Auslegung.

Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass der Islam über lange Zeit der Weltgeschichte eine der fortschrittlichsten Religionen war. Man betrachte nur die Wissenschaft zu ihrer Zeit. Und dann sind sie irgendwann mal, als Mohamed schon längst in der Geschichte verschwunden war, dort steckengeblieben, wo das Christentum im Mittelalter war. Vielleicht haben sie sich auch zurück entwickelt. Jedenfalls hat sich in den allermeisten muslimen Ländern die kirchliche und staatliche Gewalt nie getrennt, was spätestens seit den Zeiten der Aufklärung der helle Wahnsinn ist. Aufklärung hat im Islam einfach nicht stattgefunden und in diesen Grenzen sind sie eben auch steckengeblieben.
Aber der Koran selbst ist ein absolut friedliches Buch, wenn man es entsprechend verstehen will, es sind die diversen Auslegungen, die die heutigen Extreme erzeugen.

Btw. und auch wegen dem derzeit sehr beliebten Trumpbashing.......mir fehlt z.B. jeder Hinweis, dass Amerika vor noch nicht allzulanger Zeit einen in meinen Augen sehr viel gefährlicheren Präsidenten hatte, der basierend auf einer Lüge den bis heute andauernden Flächenbrand im arabischen Raum ausgelöst hat. Davon spricht irgendwie kaum jemand. Trump ist nur ein irrer Spieler, und damit berechenbar. Ich glaube jedenfalls, dass er seinen triggerfinger besser unter Kontrolle hat, als so mancher vor ihm.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 30.10.2020, 20:41 Uhr

Ist das jetzt Satire?
https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 30.10.2020, 20:59 Uhr

Nein, war es nicht. Aber Wikipedia reicht auch bei weitem nicht aus um die Thematik voll zu erfassen.

Aber ich sehe, dass du den Koran auf deine Weise lesen willst, wenn du es denn überhaupt tust. Denn eigentlich ist der grottenlangweilig.

Versteh mich aber nicht falsch, ich kann speziell mit dem arabischen Islam bzw. dessen Einfluss ebenso wenig anfangen, wie viele andere auch. Aber der ist eben nicht der komplette Islam, nur der mit den meisten Stimmen und dem „wahrnehmbarsten“ Gesicht.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Esmeralda am 30.10.2020, 21:04 Uhr

Karikaturen müssen in einer freien Gesellschaft auf jeden Fall möglich sein!

Die Mitarbeiter von Charlie Hebdo sind für mich Helden. Ich bin so wütend, dass sie um ihr Leben fürchten müssen und was an Gräueltaten schon passiert ist.

Ich sehe § 166 deswegen sogar kritisch.
Warum sollten Religionen Sonderrechte haben? Beschmipfen darf man niemanden, das gilt ja auch so, und niemand darf sagen / schreiben "Muslime sind Idioten", aber dazu wäre dieser spezielle Paragraph nicht nötig.
Gut, solange man mit Beschimpfen wirklich nur beleidigende Ausfälligkeiten meint, ok, aber das scheint leider eine vage Formulierung zu sein?

Es darf auch niemand schreiben "Homosexulle sind alle abartig" - obwohl ähnliches in Internet-Kommentaren leider oft geschieht... Das müsste viel mehr geahndet werden.

Menschen und Angehörige egal welcher Gruppe dürfen nicht beschimpft werden. Aber ein Bekenntnis gesetzlich schützen? Das geht für mich eigentlich zu weit. Jede Weltanschauung sollte inhaltlich und das auch scharf kritisiert oder lächerlich gemacht werden dürfen.

Klar, der Staat und wir alle haben ein Interesse, den öffentlichen Frieden gewahrt zu sehen. Das ist dann aber so ein bisschen Einknicken vor großen Gruppen. Wenn ein Einzelner in Deutschland Jupiter anbeten würde und die Leute würden sich darüber lustig machen, wäre es wohl kaum geeignet, den öffentlichen Frieden zu stören, weil der Gläubige eine Ein-Mann-Gruppe wäre.

Überhaupt gibt man doch mit diesem "öffentlichen Frieden wahren" denjenigen Macht, die randalieren oder täten würden, währen die Friedlichen, die sich nicht wehren, untergebuttert würden.

Ich sehe uns auf jeden Fall alle in der Pflicht, zusammenzustehen und freiheitliche Grundrechte zu wahren, auch gegen drohende Gewalt.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 30.10.2020, 21:10 Uhr

Wie genau kann man so etwas denn als friedlich interpretieren?

Zitat: "Wenn nun die Schutzmonate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, ergreift sie, belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf! Wenn sie aber bereuen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann laßt sie ihres Weges ziehen! Gewiß, Allah ist Allvergebend und Barmherzig."

Und das ist nur eines von vielen Beispielen.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 30.10.2020, 21:20 Uhr

Sassi, ich diskutiere das gerne ein anderes Mal weiter. Ich schreib aber ab jetzt am tablet, da ist mir das zu mühsam. Nur soviel, du musst das auch im Kontext der damaligen Zeit lesen, wo es bis dahin gar kein Regelwerk gab, sondern jeder gegen jeden war.

Und ehrlich.....“Aug um Aug, Zahn um Zahn“ liest sich auch nicht gerade friedlich

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 30.10.2020, 21:22 Uhr

Ist klar, denn wenn man keine Argumente hat kommen Ausflüchte. Was Anderes habe ich aber auch nicht erwartet. Ich bringe Dir gerne auch noch dutzende andere Zitate aus dem Koran, die deine These vom absolut friedlichen Buch widerlegen werden. Ich habe es nämlich komplett gelesen, im Gegensatz zu Anderen hier. Als "Ungläubige" möchte ich nämlich vorher wissen was mich in Zukunft erwarten könnte.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 30.10.2020, 21:28 Uhr

Ach Sassi......ja ich geb dir ja recht, den Islam als friedlich zu bezeichnen war wohl falsch, aber der ursprüngliche Koran wurde sicher nicht als Anleitung zum heutigen Töten geschrieben. Es wäre aber auch leichter mit dir zu diskutieren, wenn du nicht immer gleich dermaßen in den Saft schießen würdest und gleich mit Totschlägern, wie „wenn einem die Argumente ausgehen“ ankommst. Wie auch immer, ich gehe jetzt schlafen.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 30.10.2020, 21:59 Uhr

Informiere Dich doch einfach mal über den Lebenslauf von Mohammed, dann ziehst Du vielleicht auch andere Schlüsse daraus.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von luna8 am 30.10.2020, 22:05 Uhr

Beschimpfungen oder Verunglimpfungen müssen echt nicht sein - außer man möchte extra noch Öl uns Feuer geben. Reizvoll ... mehr nicht.

Karikaturen und freie Meinungsäußerung muss aber hier möglich sein - da hat Hr E. in Dtl garnix zu melden. Dafür würde ich auch persönlich kämpfen, dass dieser Diktator hier garnix zu melden hat. Ohne Diskussion.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von pauline-maus am 30.10.2020, 23:42 Uhr

Wenn jemand meint, andere Menschen, Religionen, Situationen, Taten,.....ect auf fragwürdige Art zu beleidigen ,dann kann er das gern tun aber er darf keine Absolution dafür erwarten...
Mehr gibt es nicht zu sagen dazu

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 31.10.2020, 7:25 Uhr

Der nächste „Totschläger“ => Informier dich!
Hab ich doch längst, nur sehe ich das durch einen anderen Filter, als du.

Wieviel Kontakt hast du denn persönlich mit Angehörigen muslimer Glaubensrichtungen?

Hast du je mal nur wenigstens einen Alltag mit einer muslimen Familie verbracht? Einer Familie, die nichts anderes tut, als ihr Leben innerhalb einer Kultur zu verbringen, in die sie nun mal hineingeboren wurde, wie wir mitteleuropäischen Christen auch.

Hast du je die halbe Stadt nach Würstchen à la ´halal´ abgesucht, damit die Bedingungen am Kindergeburtstag für alle gleich sind, weil das für dein Kind bei der Gegengeburtstagsfeier auch gemacht wurde?

Hast du je die letzten Stunden mit einer Ziege auf einem Dach verbracht, die am nächsten Tag zu Eid ul-Adha geschlachtet wurde, dann das Haus verlassen, weil dir zum Kotzen war über soviel grausame Feierlichkeit? Und es trotzdem als Teil einer dir fremden Kultur akzeptiert?

Warst du je in einem öffentlichen Hammam, wo Frauen wie auf Knopfdruck plötzlich auch die allerletzten Hüllen fallen lassen, und unfassbar herzlich dich ganz offen und natürlich in ihren Kreis aufnehmen, ganz egal, ob du ihre Sprache sprichst? Die dann beim Verlassen des Gebäudes sofort wieder schweigend in die Autos ihrer Männer steigen, sittsam verhüllt?

Hast du je mit einer in Europa gut integrierten Familie gemeinsam auf die christlichen Fastenregeln und das muslime Alkoholverbot fröhlich gepfiffen, weil‘s grad lustig war?

Der Islam ist doch so viel mehr als der Koran, es reicht überhaupt nicht den bloß zu lesen und dann zu behaupten „ich kenn mich doch aus!“. Wenn man sich nicht die Mühe macht die Menschen dahinter (von grausam-fanatisch bis herzlich-ungezwungen) kennenzulernen und nicht von einer Schwalbe gleich auf den ganzen Sommer zu schließen.

Ich mag meine tschetschenische Freundin, ihre Söhne find ich zum Kotzen. Wie ich auch das hochgezüchtete Gewaltpotential im Namen Allahs zum Kotzen finde. Aber den Islam selbst? Nein

Weißt du, in manchen Fällen bin ich gar nicht so weit weg von deiner Meinung, aber wenn jemand nur noch „diskutiert“ um zu missionieren statt die eigene Sichtweise um ein paar Facetten zu erweitern, dann erübrigt sich die Diskussion. Wer lässt sich schon gerne missionieren? Das will ich weder von einem Hardcore Islamisten noch von jemand, der das Fremde per se als schlecht ablehnt, weil er sich nur noch die Einzelbeispiele herauspickt, die die eigene Theorie untermauern, aber (Gott bewahre) sie sicher nicht erweitern.

Von daher erstickt deine aggressive Grundhaltung jeden Meinungsaustausch im Keim, was manchmal schade ist, aber „inschallah“ in Ewigkeit Amen.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 31.10.2020, 8:08 Uhr

Das was Du scheinbar machst nenne ich Unterwerfung und das lehne ich absolut ab.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 31.10.2020, 8:09 Uhr

Und bei mir gibt es immer Schweinefleisch zu Kindergeburtstagen, so wie es in meiner Kultur Sitte ist.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 31.10.2020, 8:33 Uhr

Nenn es meinetwegen Unterwerfung. Von jemand, dessen Sicht auf die Welt offensichtlich in einem magic life Club erworben wurde, kratzt mich das wenig.
Wobei, nichts gegen magic Life Clubs.......die können sehr erholsam sein.

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von SassiStern am 31.10.2020, 8:36 Uhr

Gibt es für ungläubige Kinder auf muslimischen Kindergeburtstagen dann eigentlich auch Schweinefleisch wenn sie das gerne essen wollen?

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Zwergenalarm am 31.10.2020, 8:49 Uhr

Ja klar, ebenso für die Eltern ein Glas Wein, wenn sie das wollen. Wobei das sicher nicht für alle gilt, wie man umgekehrt an deiner Bereitschaft auf deinen offensichtlich tief christlichen Geburtstagsfeiern auch was ohne Schweinefleisch anzubieten, ablesen kann.

Es ist, wie überall, eine Frage, wie weit man sich ohne Aggression auf sein Gegenüber einlassen will. Versuch‘s mal......

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von subidu am 31.10.2020, 9:15 Uhr

Ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an.
Ich fühle mich deswegen nicht persönlich angegriffen wenn jemand sich negativ über welchen Glauben auch immer äußert. Für mich ist es ja keine Gotteslästerung da ich ja nicht an eine höhere Macht in dem Rahmen einer von Menschen erdachten Religion glaube. Ist nicht allein schon die Tatsache dass ich "Gott" verleugne Gotteslästerung?

Ich finde aber dass Grenzen gewahrt werden sollten und bin vor allem für Respekt. Auch sehe ich dass Religionen vielen Menschen halt geben und ihnen eine moralischer Kompass sind.

Prinzipiell bin ich für Leben und Leben lassen. solange die Religion anderer nicht zu Einschränkungen, Verfolgungen, bestrafungen und morden führt kann man meinetwegen an das fliegende Spaghettimonster glauben.

Es gehört auf jeden fall zur Meinungsäußerung dazu auch kritisch über Religionen zu reden und solange ich das nicht in Form von wüsten beleidigungen und Beschimpfungen mache (das hat nichts mit Meinung sondern eben mit Respekt zu tun) sollte sich keiner angegriffen fühlen. Und ja den koran auf eine Klopapier Rolle zu drucken hat auch nichts mit Meinungsäußerung zu tun sondern ist respektlos und reine Provokation.


Ich hoffe das war jetzt nicht zu wirr.. Ich könnte es nur mit Unterbrechungen schreiben und habe hoffentlich den Faden behalten

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Immer Schweinefleisch, wie es in Deiner Kultur Sitte ist..?

Antwort von Leena am 31.10.2020, 10:43 Uhr

In welcher Kultur ist der Verzehr von Schweinefleisch denn "immer" fester Bestandteil vom Essen oder gar von Kindergeburtstagsfeiern..?

Ich kenne es von meinen traditionellen Großeltern eher so, dass Fleisch etwas Besonderes ist, eben kein "Alltags-", sondern ein "Sonn- und Feiertagsessen", das sicherlich nicht zu Kinderfeiern serviert wurde. (Okay, das "Fleisch nur für die Erwachsenen" gab es bei zwar bei meinen Urgroßeltern, bei meinen Großeltern schon nicht mehr.)

Und wenn, dann gab es eher Rind- als Schweinefleisch. Und natürlich Huhn, wenn mal wieder geschlachtet wurde, meine Großmutter hatte einen Hühnerstall. Und eine Ziege. Aber für die Milch, nicht zum Essen. :-)

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von Petra28 am 31.10.2020, 12:28 Uhr

Rein rechtlich geht es also nach Anzahl der Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, welche Rechte sie bekommt?

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Re: Immer Schweinefleisch, wie es in Deiner Kultur Sitte ist..?

Antwort von SassiStern am 31.10.2020, 13:59 Uhr

In Meiner!

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Re: Immer Schweinefleisch, wie es in Deiner Kultur Sitte ist..?

Antwort von Leena am 31.10.2020, 14:20 Uhr

Oh - Du bist Deine eigene Welt..?

Bestimmt praktisch. :-)

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu..?

Antwort von As am 31.10.2020, 14:41 Uhr

Ich glaube, ich stimme sonst selten mit deinen Ansichten überein ( sorry, ich merke mir die Nicks nicht gut und lese oft nur drüber) , aber hier finde ich, dass du sehr schön und konstruktiv deine Sicht der Dinge darstellst. So ähnlich sehe ich es tatsächlich auch.

(Ich habe übrigens den Koran gelesen. Naja, teilweise großzügig überflogen war mir zu anstrengend. Ging mir aber mit der Bibel genau so.)

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Re: Recht auf Gotteslästerung - wie steht Ihr dazu?

Antwort von Zwergenalarm am 01.11.2020, 12:34 Uhr

Liest vermutlich keiner mehr, ich schreib‘s aber trotzdem, weil ich mir das Thema jetzt lange durch den Kopf gehen hab lassen.

Das Recht auf „Gotteslästerung“ im Sinne der Meinungsfreiheit hört für mich da auf, wo es zur Missionierung Andersdenkender/-glaubender instrumentalisiert wird, um sich möglichst viel Beifall Gleichgesinnter zu sichern. Über Gott, Jupiter oder den Trommelmann selbst zu lästern muss Gott, Jupiter oder der Trommelmann aushalten. Wenn ich aber nur mehr stellvertretend lästere, weil ich eigentlich Herbert von nebenan, Liese von gegenüber und die Trommellauscher bloßstellen will, hört es für mich auf. In diesem Sinne würde ich sagen hat Charlie Hebdo falsch gehandelt, Samuel Paty hingegen nicht, denn ihre Gründe für die Verwendung der Karikaturen waren unterschiedlich. Die Folgen aus beiden Ereignissen sind aber jedenfalls durch nichts gerechtfertigt.

Ändert nichts an der Tatsache, dass wir ein gewaltiges Problem haben, für das es möglichst bald kreativere Lösungen, als derzeit, geben muss.

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