@SusanneZ

Wie immer im Leben hat alles zwei Seiten, denn auch als Mutter wird man "betriebsblind", wenn es um die Erziehung der Kinder geht.

Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß zwischen Theorie und Praxis leider Welten liegen und ich bzw. wir von dem, was wir uns theoretisch für unsere Erziehung vorgenommen und als nicht weiter schwierig erachtet haben, heute im Alltag und dem Weg des geringsten Widerstandes dahinbröselt. So bin ich meilenweit davon entfernt, die Konsequenz, die ich immer gepredigt und hinter dem Rücken so mancher Mutter vermisst habe, selbst walten zu lassen ;-)

Wenn ich in der Eltern einen Artikel lese, frage ich auch nicht, wieviele Kinder oder ob der Autor Kinder hat, sondern nur, ob ich den Inhalt für sinnvoll oder nicht halte.

Letztlich glaube ich, als Mutter schon weitaus mehr Scheißtips von Eltern, als von Nicht-Eltern bekommen zu haben, da Letztere dann doch meistens zurückhaltender sind. Und die Quantität der Kinder spricht auch nicht immer für die Qualität der erzieherischen Kompetenz.

Allerdings haben wir ein Pärchen im Freundeskreis, die sehr gewollt und stark verteidigt kinderlos sind, aber ER hat natürlich den Mega-Durchblick, was bei seiner Schwägerin alles schiefläuft und warum das Kind so ist, wie es ist (nach zwei Wochen bei ihm hätte er ihr das sicher ausgetrieben). Und als wir sie letztens zum Grillen hier hatten meinte er auch, unseren 2,5jährigen Manieren beibringen zu müssen (Händewaschen vor dem Essen, nicht dazwischenreden wenn Erwachsene reden und ähnlich antiquierter Kram) und ich fand es herrlich zu sehen, wie der Kleine sich zwar nicht an SEINE, aber dafür umso besser an unsere Regeln hielt und ihn dann auch noch belehrte "Die Serviette gehört nicht geknüllt!" Göttlich.