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Geschrieben von fiammetta am 26.03.2007, 23:07 Uhr

Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Hi,

ich habe im Moment folgendes Problem:

Eine langjährige, eigentlich recht nette Kursteilnehmerin hat in einer neuen Firma angefangen und benötigt nun die Korrektur eines viersprachigen Glossars in einer Fachsprache. Das Glossar umfaßt etwa 35-40 DIN A4-Seiten und ist damit äußerst aufwendig. Darüber hinaus hagelt es vor Fehlern aller Art - es ist schlichtswegs eine Katastrophe und letztlich müßte ich nun diese Mega-Arbeit fast vollständig neu übersetzen. Bislang habe ich einen Zeitaufwand von drei Stunden - es werden mindestens (!) zwölf werden, zumal ich diese Korrekturen nochmals abtippen und das Ganze erneut gegenlesen und verbessern muß. Letztlich läuft mein Zeitaufwand locker auf anderthalb bis zwei volle Arbeitstage hinaus, was ich äußerst viel finde, wenn man beachtet, daß

a, meine Kursteilnehmerin mit meiner Arbeit in der Firma brillieren will (ist eigentlich nicht mein Problem)

b, die Arbeit rein rechtlich dann der Firma gehört - mir diese Firma aber am Allerwertesten vorbeigeht, weil sie ja nichts davon weiß und folglich nichts dafür bezahlt

c, meine Kursteilnehmerin dies mit einer unfassbaren Selbstverständlichkeit für einen unentgeldlichen Gefallen meinerseits hält, obwohl ich ihr gestern noch gemailt habe, daß mich das Ganze eben mindestens 12 Stunden kostet, ich dafür keine Bezahlung erhalte, ich in drei Wochen Entbindungstermin und ich eigentlich für solche Späße auch keine Zeit habe. Heute mailte sie mir, es eile ja nicht... Sie hat es also nicht begriffen / begreifen wollen.

Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, ihr nicht zu helfen. Aber es handelt sich hier um keine enge Freundin, sondern um eine Kursteilnehmerin, d.h. im besten Falle um eine Bekannte. Ich helfe durchaus gerne, wenn sich der Zeitaufwand in Grenzen hält und meine Arbeitskraft und meine eh` schon spärliche Freizeit nicht noch mit einer an Frechheit grenzender Selbstverständlichkeit beschnitten werden. Ich hätte ihr bis zu drei Stunden meiner Zeit = Arbeitszeit geschenkt, was mein Mann auch schon für zuviel hält. Das Problem ist (wie immer), daß ich befürchten muß, daß sie in Zukunft bockt und auch ihre Mutter dann nicht mehr zum Kurs erscheint, wenn ich ihr diesen "Gefallen" nicht in diesem Ausmaße tue. Aber: ich frage mich im Moment ernsthaft, ob ich nicht ein echter Deppenmagnet (Original: Günther Grünwald) bin, zumal ich selbst nie auf die Idee käme, auf Kosten anderer ständig deren Arbeitsleistung in einem überwältigenden Maße kostenlos einzufordern (s. meine Kursteilnehmer - sogar nach Jahren. Selbst kommen sie nicht einmal alleine darauf, ihre Fotokopien freiwillig zu bezahlen, etc.) oder mich nach Strich und Faden bedienen zu lassen (wie meine beschränkte Schwiegersippe).

Bin ich nun übertrieben knauserig oder ist meine Kursteilnehmerin parasitär? Wie viel kostenlose Arbeits-/Freizeit haltet Ihr für einen Freundschaftsdienst für eine weitläufige Bekanntschaft (mehr ist es nicht) für angemessen, v.a. wenn Ihr wißt, daß kein Entgegenkommen umgekehrt zu erwarten ist (z.B. Einrichtung meiner eigenen Internetseite)? Wie deutlich würdet Ihr der Guten verklickern, daß es Grenzen gibt, die sie bei sich ja auch nicht überschritten haben möchte?

Herzlichen Dank für Euere Antworten. Ich bin nämlich im Moment ziemlich ratlos und so sauer, daß ich letzte Nacht fast nicht geschlafen habe, obwohl ich heute wieder 12 (!) Stunden Unterricht bewältigen mußte.

LG

Fiammetta

 
23 Antworten:

Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von AyLe am 26.03.2007, 23:11 Uhr

Hallo, fiammetta, das ist wahrlich kein Freundschaftsdienst mehr, sondern fällt vielmehr unter die Kategorie "Lauf Esel, lauf". Entschuldige, aber einer Kursteilnehmerin würde ich dafür einen Freundschaftspreis anbieten ;) Wäre es eine private Angelegenheit von geringem Umfang - gerne. Aber nicht für eine Arbeit, für die sie zum einen entlohnt und zum zweiten belohnt wird....

Meine klare und eigennützige Antwort: NEIN, nicht machen!

LG, AyLe

P.S. Alles Gute zur Entbindung :0)

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von jovi66 am 26.03.2007, 23:18 Uhr

Ich sehe das genau wie du und wieso unentgeltlich?-Das schon gar nicht wenn du es machst dann nur gegen bezahlung und selbst das würd ich mir auch überlegen.

Das wär ja noch schöner ich stell mir grad vor: Jeder meiner ehemaligen Patienten würde sich nochmal von mir gratis behandeln lassen wollen *g*.

Alles hat seine Grenzen
liebe Grüße Johanna
P.S.: dann musst es ihr halt direkter sagen wenn sie es durch die Blume nicht rafft.

Ich hab einmal für eine sehr enge Freundin eine dreiseitige med. Abhandlung aus dem Englischen übersetzt aber sie ist eine gute Freundin und es waren nur 3 Seiten, das ist kein Problem, aber ich schick dir auch nicht meine med. Artikel und bitte dich sie für mich zu übersetzen und sie dann dem Ärzteblatt zu schicken und das Geld dafür zu kassieren. Echt dreist.

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von sue wo am 26.03.2007, 23:19 Uhr

Hallo!
schliesse mich Ayle an....

Liebe Grüße
Susanne

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So'n Mist, jovi, dabei...

Antwort von AyLe am 26.03.2007, 23:21 Uhr

hatte ich vor, auf'n Sprung zum begucken von Pillermann und -frau vorbeizukommen *gröhl*

Sorry, fiammetta, für einen eigenen Thread war der einfach zu flach :)))

AyLe

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Re: auch ein P.S.: von mir

Antwort von jovi66 am 26.03.2007, 23:22 Uhr

viel Glück zur Entbindung, dass alles glatt geht und meld dich auf jeden Fall wenn´s was zu feiern gibt. Weisst schon was es wird oder hast dir nichts sagen lassen, oder manchmal will man ja auch nicht das andere es vorher wissen.
lg Johanna

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Re: und ein P.S.: an ayle

Antwort von jovi66 am 26.03.2007, 23:24 Uhr

Wieso sagst du eigentlich immer das selbe wie ich und dann auch noch vorher? *gggg*
liebe Grüße Johanna

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Hallo fiammetta,

Antwort von Oma am 26.03.2007, 23:26 Uhr

wie wär's, wenn du hier mal anfängst, das Neinsagen zu üben? Dann klappt's vielleicht auch mal bei deiner Sippe...

Ich denke noch oft an dich und wünsche dir eine schöne Entbindung. Wenigstens das.......

Pass auf dich auf.......

Liebe Grüße
Marion

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Re: und ein P.S.: an ayle

Antwort von AyLe am 26.03.2007, 23:27 Uhr

Johanna, das macht die Seeluft... Und außerdem (oh, Mann, ich weiß jetzt schon, dass ich gleich laufen muss)


Du lebst doch in Bayern, nahe München; da sind halt die Berge und auf den Bergen ist die Luft recht dünn... und das Hirn braucht Sauerstoff....


Oh, oh, ich bin wech.... NEIHEN, Sie kriegt mich ja doch - autsch!!!

AyLe

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Re: @ayle, Sauerstoffmangel? Dann hät ich wenigstens ne gute Begründung *g*

Antwort von jovi66 am 26.03.2007, 23:40 Uhr

lG Johanna

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von 58er am 27.03.2007, 1:10 Uhr

Fiametta, wie sagt miss kubelick (ich hoffe, man schreibt sie so) in wilders "appartement"?
so in etwa: "Es gibt geber und nehmer im leben. die geber wissen, dass sie immer nur geben, aber sie können nichts dagegen tun."

ich befürchte, liebe fiametta, du gehörst zu diesen gebern (ich kenne ein paar postings von dir in anderen unterforen und schließe es also daraus). du weisst es selber wohl auch nur zu gut. deshalb auch deine schlaflose nacht. eigentlich wäre dein problem ganz einfach lösbar. das weisst du. aber du weisst eben auch, dass du ein geber bist und wieder einmal klein beigeben wirst. deshalb ärgerst du dich ja auch schon im voraus.

ich könnte dir jetzt ausführlich darlegen und begründen, warum und wie du das ansinnen deiner weitläufig bekannten ablehnen könntest. aber würde es dir etwas nützen? würdest du es befolgen? ich befürchte nein.

ja, günther grünwald dürfte recht haben ;-) und klaro, warum sollte jemand auf die idee kommen, die kopien zu bezahlen, wenn du das freiwillig tust, und dann noch dazu schon immer?

sagen wir mal so, um es nicht völlig hoffnungslos erscheinen zu lassen: bei dieser aktuellen sache scheint der zug schon abgefahren; du hast schon zu viele zugeständnisse gemacht - wenn du ihr schon das angebot auf dem silbertablett zu servieren scheinst und ihr schreibst, wie du ja sagst, zitat: "...eben mindestens 12 Stunden kostet, ich dafür keine Bezahlung erhalte..." - dann hast du deinen preis ja schon selber festgelegt - nämlich gratis.

aber beim nächsten mal solltest du von vorne herein jeden verdacht einer kostenlosen hilfe im keim ersticken. fang halt mal damit an. du wirst sehen: nein sagen bringt keine anerkennungsverluste, eher im gegenteil. hab das alles auch schon erlebt und fühl mich, seit ich deutlich nein sage und grenzen setze, sauwohl, ja sauwohl; und ernte deutlich mehr respekt und anerkennung, und wenn ich helfe, dann tu ichs, wenn ich will und wirklich von herzen.


viele grüße von old mama

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von junonie am 27.03.2007, 6:03 Uhr

Hallo Fiammetta,

wir arbeiten in einer ähnlichen Branche, und ich hatte das Problem auch schon. Ich hatte nach der Entbindung eine andere Mama im Krankenhaus kennen gelernt, wir freundeten uns an, sie fing wieder an zu arbeiten und begann bald damit, mich von der Arbeit aus anzurufen und nach Stegreif-Übersetzungen oder auch einzelnen Wörtern zu fragen. Sie schickte auch mal ein paar Sätze per Mail.

Ich bin, glaube ich, zwei Mal drauf eingegangen, dann haben ich nein gesagt. Ich habe ihr erklärt, dass ich privat gerne für sie kostenlose Übersetzungen anfertige, aber nicht für ihre Firma. Die sollen das gefälligst beauftragen und bezahlen. Dafür gibt es aber kein Budget, entgegnete sie, und es war ja auch nicht viel. Trotzdem, sie verlangt ja auch nicht kostenlose Haarschnitte, bloß weil sie mit ihrem Friseur befreundet ist (das war mein Beispiel, um meine Position verständlich zu machen). Ich habe ihr noch mal versichert, dass ich private Dinge gerne für sie mache, aber nicht, wenn es für ihre Firma ist. Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn ich arbeite und mit meinen Gedanken bei meinem aktuellen Projekt bin und mich jemand anruft und nach einem Wort fragt. Dann werde ich aus meiner Arbeit rausgerissen und muss mich wieder neu hineinfinden.

Ich glaube, sie war etwas pikiert, letztendlich hat sie es aber akzeptiert. Ich bin halt der Meinung, dass es nicht mein Problem ist, wenn die Firma diese Arbeit nicht so würdigt, dass sie dafür Gelder bereitstellt. Ich ärgere mich über diese Einstellung immer sehr, aber es ist tatsächlich so, dass das Übersetzen als Arbeit oder Leistung einfach nicht geschätzt wird.

Wir sind übrigens immer noch befreundet. Heute erzählt sie mir manchmal, wie sehr sie sich manchmal mit Übersetzungen abplagt, dabei gehört das gar nicht zu ihren Aufgaben, aber sie fragt nicht mehr, ob ich ihr helfen könnte.

Also: Nein sagen, vor allem bei deinem großen Arbeitsaufwand. Das finde ich schon ziemlich frech.

Alles Gute für dich,
junonie

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von dieElle am 27.03.2007, 7:49 Uhr

Hallo Fiammetta!

Du hast dieser Bekannten schon zugesagt und hast ihre Unterlagen bereits daheim und ackerst dran, stimmts??? Also wäre es jetzt in der Tat für Dich mehr als doof, alles wieder zusammenzupacken und zurückzugeben oder?
Kann ich schon nachfühlen. Wenn ich jemandem was versprochen hab, fällt es mir umso schwerer, im Nachhinein noch "nein" zu sagen!
Vielleicht umgehst Du es ein bissel.
Du korrigierst mit Rotstift die Fehler, machst vielleicht hier und da auch "Kringelchen", wenn Du einen Absatz anders ausdrückst und dann drückst Du es der Kursteilnehmerin wieder in die Finger.
Sauber Abtippen und wieder ordentlich machen kann sie selber! (oder hat sie eine gebrochene Hand? ;-) )
Und lass Dir Zeit mit allem. Sie hat ja selbst gesagt, es eilt nicht!
Wenn sie dumm guckt, wenn Du es ihr überreichst, guck genauso dumm zurück und sag nur: Man, war das eine Schweinearbeit!
Laß Dich nicht verheizen! Ich kenns selber ein bissel, wenn man nicht so gut "nein" sagen kann!

Liebe Grüße, dieElle

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von christine70 am 27.03.2007, 8:21 Uhr

ich würde es auch nicht machen.
schreib ihr einfach zurück, daß du nicht davon ausgegangen bist, tagelang ihre seiten zu korrigieren. du hast jetzt andere sachen im kopf..... ähm... bauch? *hihi*


wenn du es doch machst, wird sie wieder auf dich zukommen, glaub mir.

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liebe Fiammetta,

Antwort von wassermann63 am 27.03.2007, 8:50 Uhr

du hast dich da zwar in eine "Deppenmagnetensituation" ;-))), aus der du aber ohne Weiteres wieder aussteigen kannst, durch Umpolung.

D.H., ein offenes, unter Umständen verletzendes GEspräch, aber in deinen besonderen Umständen ist es mehr als legitim, derartige Situationen umzupolen, in deinem gesundheitlichen (!) Interesse.

Also: Klartext mit folgendem Inhalt: ich fühle mich geehrt, dass Sie mir diese verantwortungsvolle Aufgabe übertragen haben. Doch zur Zeit kann ich die dafür notwendige Zeit und Mußenicht aufbringen. Ebenso direkt nach der Geburt und auch noch einige Zeit danach. Um Sie in die Lage zu versetzen, Ihre Arbeit dennoch professionell erstellen und ein brillantes Ergebnis vorlegen zu können, bitte ich Sie, den Job einem Kollegen von mir zu übergeben.

War jetzt zwar keine Inhaltsangabe, sondern eher etwas länger geschwafelt .. Dennoch würde ich an deiner Stelle in diesem Sinne auf das Mädle zugehen. Und ganz hurtig, aber dafür langanhaltend deinen Deppenmagneten umpolen (finde die BEzeichnung echt klasse :-), wird wohl in mein Standardvokabular übergehen.)

Weißt du, deine Gesundheit und vor allem die Deines Kindes gehen vor!! Das gilt auch in Fällen von Sonder"freundschafts"dienstleistungen an irgendwelche kinderlosen Kursteilnehmerinnen (könnte wetten, dass sie keine Kinder hat, denn als berufstätige und erziehende Mutter könnte sie niemals wagen, derartige Bitten für einen Nullinger anzubringen.)

Liebe Grüße

Jacky

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oh, es fehlen hier und da ein paar Wörter, z.B.

Antwort von wassermann63 am 27.03.2007, 8:52 Uhr

ein "laviert" im ersten Satz.

LG
JAcky

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ja, "Deppenmagnet" ist wirklich ein 1a Ausdruck

Antwort von ElliMcBeer am 27.03.2007, 9:08 Uhr

...seint auch meine Lebenssituation momentan zu beschreiben. Ebenso herrlich finde ich den Satz: "Bin ich nun übertrieben knauserig oder ist meine Kursteilnehmerin parasitär? "
Toll!
Ich übe daran mich auch so herrlich formuliern zu können.
Zurück zum Thema:
Eigentlich ist schon alles gesagt. "Nein" sgen üben (gibts da nicht auch mal einen VHS Kurs?) sollte bei dir in der Dringlichkeitsstufe ganz oben stehen. Was ich aber noch anmerken möchte, weil einige geschrieben haben - wenn du ihr schon zugesagt hast, dann kannst du jetzt kaum zurück ziehen - das sehe ich anders.
3 Wochen vor Entbindung darf Frau in meinen Augen alles! Du hast eine "Ausrede" die besser nicht anbringbar ist! Man muss mitnichten immer zu allem stehen, was man zugesagt hat. Das liegt auch jeweils an der Situation, dann ist man durchaus berechtigt, "den Schwanz wieder einzuziehen" - das versuche ich meiner Schwester momentan auch wöchentlich zu vermitteln. ....
LG Elli

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Re: ja,

Antwort von teichlein am 27.03.2007, 9:15 Uhr

Sage NEIN zu RECHT.
ES geht einfach nicht,vielleicht hast du ja schon leichte Wehen...?Vielleicht hat der Frauenarzt gerade gestern bei der letzten Untersuchung gesagt,sie müssen sich schonen und viel liegen?
Lass dich nicht ausnutzen,es bringt dir nichts.
Erzähle uns wie du letztendlich gehandelt hast.Halt die Ohren steif.

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von hase67 am 27.03.2007, 9:17 Uhr

Hallo fiammetta,

ich habe jetzt nur einen Teil der anderen Postings gelesen, aber wenn deine Bekannte es mit "unfassbarer Selbstverständlichkeit" voraussetzt, dass du diese Korrektur kostenlos für sie machen wirst, dann hast du ihr nicht deutlich genug gemacht, dass du es unter bestimmten Bedingungen eben NICHT machen kannst.

Mein Vorschlag: Ruf sie an und sag ihr -denn das willst du ja im Grunde genommen - dass dir diese Korrekturarbeit ohne Bezahlung zuviel wird. Du hättest festgestellt, dass der Zeitaufwand doch erheblich höher läge als veranschlagt, und so etwas könntest du ihr beim besten Willen nicht kostenlos anbieten. Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du Übersetzerin oder gibst Sprachkurse? Ich bin auch Übersetzerin und werde auch von allen möglichen Leuten angesprochen, ob ich nicht "mal schnell" dieses oder jenes machen könnte. Kleinigkeiten wie einzelne Sätze übersetze ich schon mal oder schau auch die englischsprachigen Papers meines Mannes auf Rechtschreibung und Zeichensetzung durch, aber mehr NICHT!

Du handelst dadurch übrigens auch im Interesse deines Berufsstandes: Viele fallen nämlich aus allen Wolken, wenn sie erfahren, was so eine "mal schnell eben" gemachte Übersetzung oder Korrektur tatsächlich kostet, wenn sie gewissenhaft erledigt wird. Wir Sprachmittler müssen doch zusammenhalten, damit die Dumpingdussel und sonstigen "mal schnell eben" und "kostenlos"-Anbieter uns nicht die Preise kaputtmachen, eh?

LG

Nicole

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Fiametta es ist doch ganz einfach

Antwort von tinai am 27.03.2007, 10:18 Uhr

Hättest Du die Zeit, würdest Du es gerne machen :-) gegen ein reduziertes Freunschaftsdienstentgelt.

Du hast die Zeit aber nicht. Warum sagst Du das nicht ganz nett der Kursteilnehmerin. Vielleicht kannst Du ihr jemand anderes nennen, der einspringen könnte.

Aber sag doch einfach klipp und klar, es geht nicht, Dir fehlt schlicht die Zeit dazu, auch wenn es nicht eilt, aber Du hast Kinder und Familie und einen Job und dafür möchte sie bitte Verständnis haben.

Ich würde so einen Freundschaftsdienst nur unter Freunden erhoffen (nicht erwarten) und dann auch nur in Dingen, bei denen es um mich persönlich geht. Das heißt Unterstützung bei Bewerbung etc. oder wenn ich eine schwierige Korrespondenz machen müsste. Wenn dahinter aber eine anonyme Firma steht, gehts zu weit. Ich nehme auch öfter Bekannte für unseren Betrieb in Anspruch, aber IMMER gegen Bezahlung, weil ich nicht will, dass daraus gegenseitige Verpflichtungen für die Zukunft entstehen, die eine Freundschaft belasten.

Wie stellt sich dieTeilnehmerin das vor. Sie gibt einen perfekten Text ab, der AG freut sich und denkt, wow die kanns. Irgendwann muss sie Tacheles reden. Aber vielleicth habe ich das falsch verstanden.

Kurzum: Sag ihr ganz freundlich, Du hast nicht erwartet, dass es so viel Zeit kosten würde und das könntest Du beim besten Willen nicht in Deiner Freizeit leisten, dafür müsse sie kVerständnis haben. Kompromiss wäre, Du streichst ihr die Fehler an und sie soll sie selbst verbessern (wodurch vermutlich neue Fehler entstehen) oder keinen Kompromiss machen.

Aber schon wie Du schreibst, steigerst Du DIch gleichzeitig in Deine Wut über so viel Unverfrorenheit hinein. Das macht Falten und nimmt Lebensfreude. Das ist es nicht wert!

Grüße und sei mutig

Tina

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Re: Wie viele Stunden für einen Freundschaftsdienst?

Antwort von Alba am 27.03.2007, 10:35 Uhr

Mir hat mal eine Harvard Professorin erzaehlt, dass sie nach dem Motto agiert "never apologize, never explain".
Das faellt gerade Frauen sehr schwer, aber ich fahre damit sehr gut. Ich hatte zugegebenermassen anfangs oft ein schlechtes Gewissen, aber mittlerweilen funktioniert das prima.
Ich habe Vollzeitjob und Familie, helfe gerne wenn ich kann, aber ich finde nicht, dass jemand das Recht darauf hat von mir eine detailierte Erklaerung zu erhalten warum ich eine Bitte ablehne. Meine Zeit steht nicht anderen Leuten zur freien Verfuegung.

VG,
D

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Alba

Antwort von MartaHH am 27.03.2007, 11:23 Uhr

Hallo,
als ich sämtliche Antworten zu der Frage durchlas, kam ich zur gleichen Überzeugung wie Alba, allerdings etwas anders formuliert (halt auf deutsch). Aber es stimmt. Ein schlichtes "nein" ohne die vielen, vielen Begründungen, die hier vorgeschlagen werden. Aber es fällt mir selbst auch sehr schwer, und ich muss mich auch selbst daran erinnern, wenn ich vor so einer Situation stehe. Und das stehe ich desöfteren, weil a) auch ich ein Deppenmagnet bin und b) gewisse Leute einen untrüglichen Instinkt haben für Deppenmagneten, lange bevor sie andocken. Nun übe ich halt.

Die schärfste Begründung dafür, ob ich "mal ein Kind (einer entfernten Bekannten) mittags mit aus der Schule zu mir heimnehmen könne" war, dass ich so nah neben der Schule wohne. Himmel, dasselbe gilt schließlich für über 400 Schüler. Da hab ich dann "nein" gesagt, zumal das Kind mit meinem Kind nichts gemeinsam hat, die kennen sich im Grunde auch nur vom Sehen.
Ein "nein" wird aber von den meisten auch einfach hingenommen, mach dir keine Gedanken darüber. Die kommt schon wieder.
LG und alles Gute für die nächste Zeit
M.

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Re: MartaHH

Antwort von Alba am 27.03.2007, 13:47 Uhr

Das ist auch wirklich meine Erfahrung, wenn man "nein" sagt-freundlich, aber bestimmt- wird es meistens genauso akzeptiert. Wenn man erklaert warum man was nicht machen kann oder will, kommen dann oft Vorschlaege wie man es vielleicht doch noch organisiert bekommen koennte.
Es hilft wenn man bei manchen Anfragen sich ueberlegt, ob man selbst jemanden anderes um so etwas bitten wuerde. Wenn die Antwort darauf "nein, nie" ist, dann kann man es ohne das geringste schlechte Gewissen ablehnen.

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"Bin ich nun übertrieben knauserig oder ist meine Kursteilnehmerin parasitär?"

Antwort von SusanneZ am 27.03.2007, 18:53 Uhr

letzteres.

Wenn jemand mit solchen Erwartungen an dich tritt und dir nicht entgegen kommt, dann finde ich solltest du komplett Abstand davon nehmen...bevor es letztlich noch Probleme mit Bezahlungen oder gar weitere solche "Forderungen" gibt.

LG

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