Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Leena am 26.07.2005, 13:23 Uhr

@ Richie

Hallo Richie,

zunächst einmal - Elisabeth was sehr wohl verheiratet (hat sie ja auch mittlerweile schon selber gepostet), es war ja wohl - nach ihren Berichten hier - lange genug ein ausgesprochenes Drama, bis sie endlich geschieden wurden, also kannst Du Dich in ihrem Fall sehr wohl auf eheähnliche Verhältnisse beziehen. Auch wenn ihr Modell, dass der Ehemann als "Hausmann" zu Hause blieb, während die Frau verdiente, sicherlich nicht die Regel ist, gebe ich auch wieder zu. Nur - was ist die Regel? Zu Zeiten meiner Großeltern sicherlich noch, dass der Mann voll verdiente und die Frau komplett zu Hause blieb, zu Zeiten meiner Eltern eher, dass der Mann voll verdiente, während die Frau noch nebenbei bzw. teilzeit arbeitete, und heute sehe ich im Bekannten- und Kollegenkreis immer öfter das Modell, dass BEIDE teilzeit arbeiten und sich auch bei der Kinderbetreuung ergänzen. In dem Bereich hat sich wirklich viel verändert, in den letzten Jahren und Jahrzehnten!

Ansonsten stört mich Dein Satz von der "Neigung" mancher Väter, "den Kontakt zu ihren Kindern ganz abzubrechen, weil die Kinder in gewisser Weise auch Bereichtsteil ihrer Exfrauen sind und weil die Väter die durch Umgang immer wieder schmerzlich wachgerufene Erinnerung an die untergegangene Familie eher meiden möchten" schon ziemlich. Für mich klingt das wie eine Entschuldigung (okay, meinetwegen auch eine wertfreie Erklärung, eventuell...) für diese Väter. Meinst Du denn, Müttern geht es anders? Meinst Du, bei einer Mutter werden durch den Umgang mit dem Kind nicht auch "immer wieder schmerzliche Erinnerungen wachgerufen"? Trotzdem, daran kann "frau" nichts ändern, da muss sie durch, wenn sie ihre Kinder nicht (auch) verlassen will, und da sind ihre Gefühle im Alltag letztlich ganz unerheblich! Da leuchtet es mir nicht ganz ein, dass dieses Argument - das doch für beide beteiligten Ex-Partner gilt - bei den "armen Männern" eine Erklärung dafür ist, dass sie den Kontakt zu den Kindern abbrechen - wahrscheinlich auch noch wegen der "vielen Mütter", die "umgangswillige Nachtrennungsväter allmählich aus dem Leben der Kinder hinausdrängen und ihre neuen Partner als ''Papas'' aufbauen". Ist diese Aussage von Dir auch "wertungsfrei"? Ehrlich gesagt, die Formulierung "hinausdrängen" lässt es - bei meinem ggf. beschränkten/voreingenommen Empfängerhorizont ;-) - nicht so erscheinen...

Natürlich sollte man nicht von seinem Einzelfall aus verallgemeinern, klar, aber mir persönlich erscheint die Aussage, dass "viele Mütter umgangswillige Nachtrennungsväter () aus dem Leben der Kinder hinausdrängen und ihre neuen Partner als 'Papas'aufbauen" auch arg verallgemeinernd. Es gibt Mütter, die das tun - ja. Genauso wie es Väter gibt, die sich wirklich wie A... verhalten. Beides ist falsch, in meinen Augen. Aber in Deinen Postings findest Du immer wieder so wunderbare Erklärungen, warum die armen Väter so handeln, wie sie handeln - die Ex-Frau ist schuld, die ihn hinausdrängt, die alten Rollenmuster, die eigene Erziehung, die herrschenden Gesetze sowieso... Ist ja alles schon und gut, und sicherlich hast Du in sehr, sehr vielen Punkten auch recht - aber falsches Handeln wird doch dadurch nicht richtiger, dass man es erklären kann, oder? Manchmal würde ich ganz persönlich mir einfach mal von Dir in einem Posting die Aussage wünschen, dass dieses Verhalten mancher (vieler?) Väter, die sich hinausdrängen lassen und dann den Kontakt abbrechen, zwar erklärbar ist, aber trotzdem falsch! Aber das ist wohl wieder nicht wirklich "wertfrei"... (Von "A...loch" muss man allerdings dabei auch nicht gleich sprechen, Menschen sind nun einmal nicht fehlerlos und begehen Fehler, immer wieder, um da zum "A...loch" zu werden, muss in meinen Augen noch eine ganz gewaltige Portion Vorsatz hinzukommen - aber das wird auch wieder jeder anders sehen...)

Was allerdings Deine These mit den "arbeitende Väter im alten Rollenmuster" angeht - sicherlich hast Du da teilweise recht, aber doch auch nicht so ausschließlich! Von wegen sie "sehen normalerweise ihre Kinder täglich, betreuen sie aber nie alleine", was sie aber "nie gelernt" haben und "gewiss in dieser Rolle auch nicht erzogen" wurden. Das bestreite ich doch! Selbst mein Großvater, der sich noch aktiv an den letzten Kaiser erinnern konnte (also schon laaange her ;-) ), in jeder Hinsicht ganz im "alten Rollenmuster" erzogen wurde, auch er war ein wunderbar liebevoller Vater und Großvater und hat sich um seine Kinder (und später Enkel) sehr wohl eigenständig gekümmert, schließlich waren es ja auch SEINE Kinder und Enkel. Sicher, über einen längeren Zeitraum wäre es ihm schon mühsam geworden (allein bei seiner so konsequenten Weigerung, "Frauenarbeit" zu leisten, so dass er z.B. das vorgekochte Essen lieber morgens auf die Heizung stellte, in der Hoffnung, bis Mittag sei es warm, statt einmal es auf den Herd zu stellen und heiß zu machen, seufz!), aber er hat sich wirklich immer sehr um alle seine Nachkommen bemüht! Okay, mittags hätte er - im Trennungsfall - dem Nachwuchs nur kaltes Essen vorgesetzt (die Kinder hätten schon gelernt, zumindest eine Mikrowelle zu bedienen), aber dafür hätte er jedes WE neue Bücher zum jeweils aktuellen Hobby der Kinder angebracht, Ausflüge an verwunschene Orte unternommen, endlos lange und geduldig Geschichten erzählt,... Okay, es wäre "anders" gewesen als der "Service wie bei Muttern", aber deswegen doch nicht schlechter! Und auch mein eigener Vater (mittlerweile auch seit Jahren in Rente) ist sicherlich so erzogen worden, dass Kinderbetreuung "Frauenarbeit" sei, aber auch er schafft es, ohne "weibliche Pufferung" auch mal ein paar Stunden/Tage die Kinder/Enkel zu betreuen - auch wenn er sich zugegebenermaßen leichter tut, je älter der Nachwuchs ist. Mit Babys tut er sich schwerer, mit Kleinkindern geht's schon, und mit KiGa-/Schulkindern klappt es eigentlich sehr gut... Klar, er macht bestimmt nicht alles so, wie "frau" es selber täte (mir fällt's auch nicht immer ganz leicht, da nichts zu sagen, seufz!), aber "anders" heißt doch deswegen nicht gleich "schlecht"!

Auch wenn Erziehung/Rollenmuster/Rollenverhalten da viel erklären mag - ihre Fehler machen die betroffenen Väter doch trotzdem selber und in eigener Verantwortung, sehe ich zumindest so!

 
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