Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Johanna2 am 13.10.2018, 15:18 Uhr

Umgangsänderung (Teenie)

Bislang wurde der Umgang des Vaters mit dem Kind monatlich von den Eltern geplant. Manchmal war das Kind (Teenie) das ganze Wochenende beim Vater, manchmal gar nicht, manchmal ein halbes - je nachdem, was bei Mutter, Vater oder dem Kind so an Terminen, Vorhaben, Verabredungen anlag. Beide Eltern konnten ihre persönlichen Wochenend-Termine absprechen und unter einen Hut bekommen. Wenn das Kind den Umgang mal um eine Stunde o.ä. verlängern wollte, wurde das per SMS abgesprochen. Wenn nichts wichtiges anlag, war das dann auch gar kein Problem.

Nun hat sich die Kommunikation zwischen den Eltern extrem verschlechtert. Ein Jugendamtsmitarbeiter wurde mit ins Boot geholt und der hat entschieden (auch durch das Bestreben eines Elternteils), dass der Umgang ausschließlich nur noch 14tägig im Wechsel stattzufinden hat. Das Kind (wie gesagt, kein Kleinkind mehr, sondern ein Teenager) wurde nicht gefragt. Es kam nur in den Aussagen der Eltern "zu Wort" - nur deren Inhalte stehen sich konträr gegenüber... (von der einen Seite hieß es, das Kind möchte den Umgang so stattfinden lassen, von der anderen Seite hieß es, das Kind möchte lieber bei der flexibleren Planung wie seit Jahren bleiben).

Kann ein JA-Mitarbeiter das einfach so handhaben und eine Entscheidung (die ja auch nicht der seit Jahren gewohnten Umgangsgestaltung mehr entspricht) "in Stein meißeln", so dass sich alle daran zu halten haben? EINE Partei ist ja wie gesagt damit zufrieden. Das Kind letztlich nicht wirklich...

Ich finde es befremdlich, dass das Wort des JA ein derartiges Gewicht hat. Sonst hört man immer, dass jahrelange Gewohnheiten des Kindes (hier: der flexible Umgang mit dem Vater) ausschlaggebend sind. Die werden hier ja komplett umgestaltet. Gerade da es sich nicht mehr um ein Kleinkind handelt, sondern um einen Teenager, der ja auch eigene Interessen verfolgt, Freunde trifft, Hobbys nachgeht etc., braucht doch auch der Umgang mehr Flexibilität. Das Kind an sich kam wie gesagt gar nicht zu Wort...

Gibt es jetzt nur noch den Gang vor Gericht als Ausweg?
Oder sich eben damit arrangieren....

 
9 Antworten:

Re: Umgangsänderung (Teenie)

Antwort von Strudelteigteilchen am 13.10.2018, 18:18 Uhr

Tatsächlich hat das JA genau gar keine Entscheidungskompetenz. Und das JA kann auch keine Sanktionen verhängen, wenn sich jemand nicht an die Entscheidung hält.

Dennoch: Einfach nicht machen ist wahrscheinlich wenig hilfreich. Wie alt ist denn der Teenie? Wenn dem Teenie die Vereinbarung nicht schmeckt, kann er sich auch selber ans Jugendamt wenden. Alternativ würde ich mir das Kind unter den Arm klemmen und gemeinsam hinmarschieren.

Was ich nicht verstehe: Wieso wurde der Vereinbarung zugestimmt, wenn man sicher ist, daß der Teenie sie doof finden wird? Fand da kein Gespräch statt?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Umgangsänderung (Teenie)

Antwort von Johanna2 am 13.10.2018, 19:13 Uhr

Zugestimmt wurde noch nicht...

Das Problem ist, dass Teenie bei dem einen Elternteil sagt "das ist gut so, ich will das so" und bei dem anderen genau das Gegenteil. Die Konsequenz scheint dem Kind nicht klar zu sein. Ich weiß auch nicht, wie deutlich das kommuniziert wurde... (Ich bin nur zuhörende Freundin).

Und allein mit Teenie zum JA marschieren ist ja auch nicht so einfach möglich... Ohne Termin läuft da nichts und der Sachbearbeiter wird dann natürlich Elternteil 2 informieren...

Vermutlich wäre ein Termin zu dritt beim JA der nächste Schritt...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Was spricht denn dagegen?

Antwort von kieselchen am 13.10.2018, 21:25 Uhr

Wenn das Kind dem Vater sagt, es will einen zweiwöchigen Umgang, dann soll es das doch machen (auch wenn es zur Mutter was anderes sagt).

Gerade wenn dem Kind die Konsequenzen nicht klar sind, dann lernt es das jetzt. Spätestens, wenn der Vater-Geburtstag etc. auf ein Mama-Wochenende fällt, werden die eh wieder auf eine flexiblere Planung zurückkommen, das ist meine Meinung. Die Teenies können schon auch selber entscheiden, wie der Umgang stattfinden soll. Ich würde versuchen, das locker zu sehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Umgangsänderung (Teenie)

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.10.2018, 6:44 Uhr

Zitat:
"Ohne Termin läuft da nichts und der Sachbearbeiter wird dann natürlich Elternteil 2 informieren..."

Und das wäre schlimm, weil.......?
Wichtig wäre doch, daß das Kind mal mit dem JA-Menschen spricht und DEM sagt, was es wirklich will. Oder was es meint zu wollen. Oder was es meint wollen zu sollen.

Wenn eine Entscheidung getroffen wird, die dem Kind mißbehagt, wird das Kind eben merken, daß es Konsequenzen hat, wenn man den Leuten nach dem Mund redet und nicht deutlich sagt, was man wirklich will. Vielleicht eine hilfreiche Lektion.....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Umgangsänderung (Teenie)

Antwort von cube am 15.10.2018, 8:24 Uhr

Naja, offensichtlich ist der Teenager eben nicht in der Lage, selbst eine eindeutige Aussage zu treffen. Finde es dann nicht verwunderlich, wenn das JA eben eine Entscheidung bzw. Vorschlag macht, von dem es meint, das dies dann am Besten wäre.
Wie bitte soll das JA die Wünsche des Teenies berücksichtigen oder ernst nehmen, wenn der offenbar keine wirklich gefestigte Meinung dazu hat?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Naja cube...und mein Rat

Antwort von desireekk am 15.10.2018, 13:16 Uhr

Hallo,

aber anscheinend hatte der vom JA ja nicht mal mit dem Teenie gesprochen?
Und einfach über den Kopf hinweg entschieden?
Vor Gericht hat das Wort eines Teenies ein großes Gewicht. aber vom Jugendamt wird das ignoriert?
Warum? Weil es so schneller geht und man nicht nochmal einen Termin anberaumen muss?

Mein Rat:
Der Teenie muss schon lernen, dass man sich seine eigene Meinung bilden und auch vertreten muss. Das muss halt unter Anleitung der Eltern geschehen... idealerweise.

Wenn das Kind Hilfe braucht, dann soll es zum Jugendamt gehen und dort sich beraten lassen wie es das alles hinkriegen kann. Dort kann/ darf das Kind auch sagen, dass es es beiden Eltern recht machen will und da nicht rausfindet.

Aber wie schon geschrieben: das Jugendamt selbst hat keine "Weisungsbefugnis" was die Umgangszeiten angeht, es kann nur empfehlen.

Gruss

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Umgangsänderung (Teenie)

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.10.2018, 9:39 Uhr

Ein in seinem Fach halbwegs versierter Mitarbeiter des JA weiß, daß viele Jugendliche in solchen Trennungssituationen ihren Eltern das erzählen, was der jeweilige Elternteil hören möchte. GERADE wenn die Eltern bei den Terminen unterschiedliche Angaben zum Wunsch des Jugendlichen machen, wäre doch der erste Schritt, den Jugendlichen selber zu befragen, um SEINE Ansicht zu dem Thema zu erfahren.

Wenn KV sagt, das Kind will Hü, die KM aber sagt, das Kind will Hott, dann gibt es doch nur zwei Optionen: Erstens, einer lügt - da würde eine Befragung des Kindes die Wahrheit ans Licht bringen. Oder, zweitens, das Kind traut sich bei wenigstens einem Elternteil nicht, die Wahrheit zu sagen - auch das Dilemma würde eine Befragung des Kindes möglicherweise lösen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Umgangsänderung (Teenie)

Antwort von Johanna2 am 19.10.2018, 15:09 Uhr

Vielen Dank allen, die geschrieben haben.

Ja, Teenie ist das Zünglein an der Waage...
Vom JA wurde das Kind NICHT befragt - es ist egal, dass die Aussagen der Eltern gegensätzlich sind. Daher finde ich den Sachbearbeiter dort auch eher fragwürdig und wenig professionell. Neutralität scheint nicht seine Gabe zu sein und es scheint auch nicht um einen Kompromiss zu gehen, sondern tatsächlich um eine Festlegung - die ausschließlich dem einen ET zu Gute kommt.

Den Gang vor Gericht wollen (noch) beide Eltern vermeiden.

Ich denke auch, dass Teenie-Kind lernen muss, Position zu beziehen und dann auch standhaft zu bleiben. Die Konsequenzen der Umgangsregelung werden das evtl. mit sich bringen.
Vielleicht kann es das nicht, weil es sich der Bindung an die Eltern nicht sicher ist. Dann lieber beiden nach dem Mund reden, damit der jeweilige ET zufrieden ist. Trauriger Gedanken... Aber das Kind hat schon einige Beziehungsabbrüche in seinem Leben miterlebt (Trennung der Eltern, Verlust von Freunden durch den folgenden Umzug, wechselnde neue Partner usw.). Aber ich bin keine Psychologin.

Wenn ich da an mein eigenes Kind denke.... Das hätte sich eine derart festgezurrte Umgangsregelung nicht gefallen gelassen und den Aufstand des Jahrhunderts gemacht. Zu Recht, wie ich finde, denn wenn es die Entfernung zulässt, sollten beide Eltern auch spontan für einen Teenie zur Verfügung stehen. (Aber das ist nur meine Meinung).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Entscheidend ist, was der Teenager will.

Antwort von Petra28 am 20.10.2018, 21:21 Uhr

Also entweder fügt sich der Teenager in das starre Umgangsschema oder eben nicht. Hineingezwungen werden kann es m.E. nicht mehr. Vor Gericht wird man daran nichts ändern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.