Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 01.06.2023, 14:35 Uhr

Base excess

Hallo,

wollte dich ein bissl beruhigen. Weißt du, sehr viele Geburten verlaufen nicht so, wie man es sich erträumt. Hier gibt es nur eine Regel, die fast immer stimmt: „Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Viele Babys werden vor lauter Sauerstoffmangel quietschblau geboren, das ist für Geburtshelfer Alltag. Trotzdem gibt es so gut wie nie Folgen.

Bei mir war das auch so: Mein Sohn war durch die Entbindung gestresst, hatte anfangs schlechte Apgarwerte (und bestimmt auch einen schlechten Base escess-Wert, nach dem habe ich aber gar nicht gefragt - zum Glück) und hatte eine geschlagene Woche lang Anpassungsstörungen, so dass der Kinderarzt der Klinik täglich (5 Tage lang) nach ihm schaute. Auch nach der Entlassung musste unser eigener Kinderarzt noch in kurzen Abständen nachsehen. All das scheint bei euch ja glücklicherweise nicht der Fall zu sein.

Trotzdem hat mein Sohn überhaupt keine Probleme behalten, das Ganze war nach zwei, drei Wochen komplett erledigt. Er hat sich perfekt entwickelt, ist kerngesund, ist inzwischen ein junger Mann von 17 Jahren und hat gerade Abitur gemacht, die voraussichtliche Note ist 1,2. Nur damit du siehst, dass eine fürs Kind stressige Geburt mit schlechten Werten wirklich in der Regel gar keine Bedeutung hat. Hätten die Ärzte bei euch Sorge gehabt, hätten sie dir das gesagt und es gäbe jetzt ungewöhnliche und engmaschige Untersuchungen.

Dass deine Hebamme sagte, dein Kind sei von der Geburt gestresst war, stimmt sicher, macht aber nichts. Weil sie weiß, dass das nicht viel bedeutet, hat sie auch nicht mehr dazu gesagt.

Weißt du, eine Entbindung ist ein wahnsinnig einschneidendes Erlebnis, und man braucht immer eine gewisse Zeit, bevor man das verarbeitet hat. Und man neigt dann dazu, jedes Detail nochmal infrage zu stellen, sich zu sorgen, Werte zu googeln, und irgendwann ist die Panik komplett. Dabei war deine Entbindung für das Geburtsteam sicher durchschnittlich, du hättest es gemerkt, wenn es anders wäre, und man hätte dir auch etwas dazu gesagt.

Versuche, die Idee loszulassen, dass das irgendetwas zur Folge haben könnte. Ich weiß, das ist anfangs schwer, und es kann sein, dass du eine Weile brauchst, bevor du die Sache für dich abhaken kannst. Bei mir ging das letztlich doch sehr schnell, als ich erlebte, dass alle U-Untersuchungen völlig unauffällig waren. Irgendwann kann man innerlich entspannen.

Wenn du weiterhin Sorge hast, sprich mit dem Kinderarzt mal über deine Angst. Kinderärzte sind meistens sehr erfahren und deshalb auch sehr gelassen, das kann wirklich helfen.

LG

 
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