Rund um die Erziehung

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Geschrieben von LuckyLuke81 am 02.05.2013, 10:26 Uhr

Ehrlich gesagt...

Hallo ihr Zwei,

es wird ja langsam eine soziologisch angehauchte Diskussion.
Tine, das Bild, das du da nachzeichnest, lässt mich ins Schwärmen geraten. Es ist zugleich so weit von der Realität entfernt, wie es nur geht. Leider wird Posth kaum in der Fachwelt rezipiert, zumindest wüsste ich es nicht. Und es liegt meines Erachtens daran, dass er nicht wissenschaftlich genug arbeitet. Er hat keinen Hochschulrahmen, wie z.B. Lieselotte Ahnert und führt keine empirischen Studien durch. Immerhin bezieht er sich auf solche und kann seine Ausführungen zum Teil so belegen. Ich weiß nicht, ob ich mich bei einer Hausarbeit auf ihn beziehen würde, eher nicht.

Die gesellschaftlichen Veränderungen im Hinblick auf den Umgang mit Familien mit Migrationshintergrund gehen langsam in Richtung Inklusion. Allerdings liegt der Fokus nicht unbedingt darauf, diese Familien/Kinder besonders zu betrachten, sondern es ist vielmehr der Trend zur "inklusiven Schule" bzw. Kindergarten, wo es auch um die Inklusion anderer besonderer Kinder geht, also um den "produktiven Umgang" mit der heterogenen Gesellschaft.
Dass das an den Bedürfnissen so mancher Kinder vorbeigehen dürfte, wird leider außer Acht gelassen. Und etwas daran ändern, dass Fatih Akin trotzdem erst in 5 Jahren eine vernünftige Stelle bekommt, auch nicht.
Kennst du das "Busing", in dem in den USA versucht wurde, die räumliche Segregation von sozial benachteiligten Kindern entgegenzuwirken? Die Kinder wurden in Schulbussen in "weiße" Schulen in besser gestellten Bezirken gebracht. Das Ergebnis war, dass die "weißen" Mittelschichteltern ihre Kinder aus den betroffenen Schulen nahmen oder weggezogen sind.
So ähnlich läuft es in Deutschland ja auch. Es wird leider nur auf kommunaler Ebene Migranten ein Mitspracherecht gewährt. Die Politik geht nur auf Forderungen "weißer Mittelschichteltern", also der Wählerschaft, ein und diese wollen keine Schule für ihre Kinder, in der auf dem Schulhof überwiegen eine andere Sprache vorherrscht...

Aber da kommen wir schon weit von Posth ab. Es ist ja auch nicht sein Gebiet, daher sehe ich ihm die Empfehlungen auch nach, auch wenn ich denke, er sollte diese nicht so starr halten und sich ein wenig informieren, besonders, da nunmal 30% aller Kinder einen Migrationshintergrund haben.
Und ich denke, dadurch, dass ein Kind mit 2 statt mit 4 Jahren deutsch lernt, wird die Problematik, die es durch seine Herkunft erlebt, nicht unbedingt aus der Welt geschafft.
Es war ansich auch nur ein Beispiel, was mir bei Posth sauer aufgestoßen ist.
Sein Spezialgebiet, die Entwicklung des Säuglings und des älteren Kindes beherrscht er durchaus.
Ich muss übrigens sagen, dass wir eine Wiedergutmachung von unserem Sohn gefordert haben, hatten wir ursprünglich auch von Posth. Er schreibt, man soll sein Kind auffordern, auf einfache Weise Wiedergutmachung zu üben, wenn es jemandem wehgetan hat. Und da uns unser Sohn früher immer mit einer Umarmung oder Streicheln oder Küsschen getröstet hat, haben wir das auch so versucht. Dann ist es irgendwann ins "Entschuldigen" gerutscht. Deshalb war mir wohl so unwohl. Nicht genug reflektiert...
Unser Sohn fängt sich übrigens gerade. Er hat noch viel zu knabbern, man merkt ihm die Anstrengung an. Wir hatten neulich auch eine Abschiedsszene im Kindergarten, habe auch ins KIGA-Kids-Forum geschrieben, weil mich das Verhalten der Erzieherin sehr verärgert hat. Heute klappte es besser. Den Trotz haben wir mit der "paradoxen Intervention" und mit kleinen "Wettrennen" (ich bin erster beim...) ganz gut in Griff bekommen, es legt sich langsam.

Viele liebe Grüße

 
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