Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 26.01.2007, 22:32 Uhr

@Leena - überall Gemeinschaftstiere :-)))

Hallo Leena,

klar sind wir Gemeinschaftstiere, deshalb ist es ja auch gar nicht so schwer, zusammen zu leben und mit Freude gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. :-))

Auch ich rufe zum Essen und zu 99% kommen auch alle "brav" anmarschiert. Ich schaffe auch Bedingungen, dass es für die Kleine (2 Jahre) zur Gewohnheit wird, auf mein Rufen zu hören, aber meistens ist sie es, die irritiert ist, wenn nicht alle beim Essen dabei sind. Sie „sammelt“ dann die Familie ein. *ggg süß ggg*

Ich verstehe den Wunsch vieler Eltern, wenigstens einmal am Tag zusammen zu kommen. Aber aus meiner Kindheitserfahrung weiß ich, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht aus der Tatsache entsteht, dass man zusammen ißt und schon gar nicht, wenn das Essen unter dem Motto stattfindet (wie bei uns damals zu Hause) "Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss sehen was übrig bleibt".

Jeder geht heute "seiner" Arbeit an einem anderen Ort nach und morgens trennen sich bei den meisten Familien die Weg, das große Kind geht in die Gemeinschaft "Schule", das kleine Kind in die Kita/zur Tagesmutter, manche Väter sind nur am Wochenende zu Hause. Es sind neben der Familie noch andere Gemeinschaften wichtig geworden.

Ich finde es daher nicht schlimm, wenn meine Große gelegentlich mit ihrer Freundin telefoniert, obwohl wir eigentlich essen wollen, und sie dann nebenbei ihr Abendbrot in ihrem Zimmern ißt. Wir haben genügend andere Momente, uns über den Tag auszutauschen, denn das Interesse an ihr habe ich doch nicht nur beim Essen, sondern immer.

Und ich verlange nicht, dass sie Interesse an MIR zeigt, wenn sie sich lieber mit ihrer Freundin austauschen will. Sollte sie ein Interesse an mir haben MÜSSEN, bloß weil ich jetzt den Tisch gedeckt habe? Erwarte ich Dank und Aufmerksamkeit von ihr, weil ich ihr Aufmerksamkeit schenke?

Unsere Essenszeiten richten sich eh nach dem Hunger der Kinder, so dass dieser „Schwachpunkt“ (gar nicht essen zu wollen) schon mal wegfällt. Und wenn dann doch mal andere Interessen wichtiger sind, dann ist das halt so.

Ja, wir leben alle unser eigenes Leben und ich habe da kein Problem mit, weil wir auch vieles gemeinsam tun. Für mich sind es nicht die „Regeln“, die eine Familie zusammen halten, sondern aufrichtiges Interesse am anderen. Und das verträgt sich nicht mit dem Satz: „Du kommst jetzt sofort essen, deine Freundin kann warten.“

So, wollte ich jetzt bloß mal loswerden (ohne dich da direkt anzusprechen), weil es hier im Forum oft um das Thema geht, dass ein gemeinsames Essen wichtig für die Familie ist. Das finde ich auch wichtig, aber es sollte aus meiner Sicht (und auch aus Nicht-Erzieher-Sicht) keine „Pflichtveranstaltung“ sein.

Liebe Grüße
Heike

 
12 Antworten:

Re: @Leena - überall Gemeinschaftstiere :-)))

Antwort von ny152 am 26.01.2007, 22:59 Uhr

Für mich sind es nicht die „Regeln“, die eine Familie zusammen halten, sondern aufrichtiges Interesse am anderen.


wenn ich darüber nachdenke, dann sind es für mich die regeln UND das aufrichtige interessen am anderen, das eine familie aufrecht erhält. nur das eine? nur das andere? nee, da fehlte mir was.

regeln müssen ja nicht immer diktatorisch sein, ebenso wie grenzen ja nicht per se autoritär sind.

im falle des telefonates mit der freundin, obwohl das gemeinsame abendessen ansteht, würde ich den vorschlag machen: lass uns jetzt gemeinsam essen und danach rufst du die freundin an. oder auch: ruf jetzt an, besprich, was du besprechen möchtest, und dann essen wir. in diesem falle würden dann die anderen familienmitglieder warten (natürlich nicht zwei stunden).

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@ny152

Antwort von raphael04 am 26.01.2007, 23:43 Uhr

Hallo,

hm ... ich sehe es wie Heike.

Welchen Zweck soll dieses "Essens"-Gespräch haben, außer Unmut hervorzubringen (auf beiden Seiten)?

Wozu soll das gut sein, daß mein Kind später mit seiner Freundin telefoniert (vielleicht kann diese aber nur um die Zeit oder man hat sich um diese Uhrzeit verabredet zum telefonieren)?

Ich gehe einfach mal fest davon aus, daß die Tochter nicht jeden Abend um die Essenzeit herum telefonieren möchte - und da würde es sich für mich erübrigen, heitere Diskussionen loszutreten für nichts! :-)

Naja, jedem das Seine ...

LG ... Marion

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Re:

Antwort von ny152 am 26.01.2007, 23:55 Uhr

nun ja, mein sohn ist noch nicht in einem alter, in dem er mit seinen kumpels telefoniert. insofern ist alles, was ich dazu schreibe, sehr theoretisch. heike hat da sicher praktischere erfahrungen.

vielleicht handhabe ich das später auch ganz anders. man wächst ja mit seinen kindern und das fallbeispiel "telefonat mit freund am abend" existiert bei uns einfach noch nicht.

prinzipiell aber lege ich auf die einzige gemeinsame mahlzeit des tages gesteigerten wert und habe durchaus ein interesse daran, diesen wert weiterzugeben. natürlich bin ich kein zwangsneurotiker, der die krise kriegt, wenn die sache an einem abend mal anders läuft als gewohnt. aber ich bin auch nicht so locker, dass ich sage: **hey, esst mit uns, wenn ihr mögt und wenn nicht, dann ist es auch ok**.

das heißt im umkehrschluss nicht, dass ich meine kinder zwinge, abends mit mir zu essen. stattdessen versuche ich, relativ von beginn an ein ritual zu schaffen, das die kinder verinnerlichen, so dass es für sie eine selbstverständlichkeit ist, am gemeinsamen abendessen teilzunehmen. von so einer festen regel dann mal abzuweichen, ist sicher kein problem, wenn es denn für das kind wichtige gründe dafür gibt.

bei uns zu hause gab es keine gemeinsamen mahlzeiten. abends machte sich jeder etwas, wenn er hunger hatte. ich habe es gehasst und alle freundinnen beneidet, die abends mit ihrer familie an einem liebevoll gedeckten tisch sitzen durften.

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ny152...gedeckter Tisch

Antwort von mamaselio am 27.01.2007, 6:49 Uhr

Es ist DEIN Beduerfnis, die seine Ursache in DEINER negativen Erfahrung hat.

Nun lenkst du deine Kinder in deine Richtung. Und wenn deine Kinder dieses Ritual nun einmal schrecklich finden sollten? Muessen sie dann trotzdem? Wenn sie irgendwann einfach keine Lust mehr auf den liebevoll gedeckten Tisch haben, weil sie was besseres zu tun haben, etwas das IHREN Bduerfnissen entspricht oder weil sie gern im Stehen essen (gibts auch)? Was dann? Wenn dein Traum von der innigen Familie am liebevoll gedeckten Tisch platzt, weil einer nicht mehr mitmachen will, was dann?

Ich frage bewusst provokativ. Deinen Wunsch kann ich zu 100% nachvollziehen, den ich hatte als Kind den gleichen Wunsch wie du und mir wird immer noch ganz warm ums Herz, wenn ich liebevoll gedeckte Tische sehe (als Kind habe ich mich immer selbst bei allen moegl. Freunden eingeladen). Ob Elio das auch so sieht, waer schoen...aber ich weiss es nicht. Im Moment habe ich eher das Gefuehl es interessiert in null (ist 3,2 Jahre).

LG
Christiane

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Meinen Kindern ist es sehr wichtig!

Antwort von krueml am 27.01.2007, 8:50 Uhr

Meine Kinder empfinden es als sehr wichtig, dass alle zusammen am Tisch sitzen. Mein Mann ist so ein "Held", dem immer etwas zu tun einfällt sobald der Tisch fertig gedeckt ist. :-) Also beschweren sie sich lauthals wenn einer von uns noch fehlt (ich muss oft nochmal aufstehen weil ich etwas vergessen habe). Ich habe meinem Mann klargemacht, dass es nicht geht, dass er sich erst später an den Tisch setzt, sein Essen runterschlingt, dann schnell den Teler wegbringt und dann "verschwindet" weil mir und den Kindern ist es wichtig, dass wir diese Zeit beim Essen gemeinsam verbringen. Er hält sich dran weil er es verstanden hat. Auf der anderen Seite erwarte ich dann aber auch, dass meine Kinder sich an den Tisch setzen wenn wir essen - gleiches Recht für Alle. :-) Dafür dürfen sie aber aufstehen wenn sie mit dem Essen fertig sind. Ich würde sie nie zum Sitzen Bleiben zwingen, finde ich persönlich doof.

Unserer Mahlzeiten laufen im Übrigen immer sehr geräuschvoll ab. Jeder erzählt was er zu erzählen hat.

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: ny

Antwort von SusanneZ am 27.01.2007, 8:54 Uhr

Du hast die Erfahrung gemacht, dass alleine essen nicht schön ist und ich denke, dass der Mensch als Gemeinschaftstier in aller Regel so empfindet. Alleine essen macht keinen Spaß und Menschen, die ihren Partner verloren haben und dann allein leben, essen meist viel weniger...

Und genau deshalb, denke ich, dass jeder (relativ) freiwillig am gemeinsamen Essen teilnimmt. Spätestens, wenn er es paar mal hintereinander nicht mehr gemacht hat, wird er merken, dass etwas fehlt. Voraussetzung des ganzen ist aber ein Gemeinschaftsgefühl zu dem auch das Interesse zählt. Und wenn jeder gern mit allem am Tisch sitzt, dann wird es zur Regel, an der sich jeder gern orientiert. Es ist aber eine Regel, die freiwillig gelebt wird und die nicht mit Zwang aufrechterhalten wird. Und das ist für mich ein neuer Gesichtspunkt von einer Regel, die auch Orientierung und Halt gibt - so hatte ich es früher noch nicht bedacht. Diese Art von Regeln finde ich angenehmer als aufgesetzte.

Ich stimme Heike also zu, Interesse am anderen ist wichtig und voraussetzend - die Regeln ergeben sich, wenn sie gern angenommen werden.

LG

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Re: Meinen Kindern ist es sehr wichtig!

Antwort von wassermann63 am 27.01.2007, 10:59 Uhr

Hi,

das mit dem Essen am Tisch ist so ein Thema bei uns...

Ich habe mich - von den Nichterziehern inspiriert - dazu breitschlagen lassen, Kika laufen zu lassen beim Essen (zur Essenszeit kommen die tollsten Filme für beide: Lopaka, Sandmännchen und Nils Holgersson (den ich auch immer mitkucke ;-). Allerdings unter der Bedingung, dass die Kinder am Tisch sitzen, essen und fernsehen.

Damit mein Mann endlich auch zuseinem Recht kommt und sein Telegiornale anschauen "darf", habe ich kürzlich das Ritual eingeführt, dass die Kinder und ich nach Nils nach oben gehen und dort bis zur Heiazeit spielen.

So kommen alle zu ihrem "Recht" auf Glotze. Zum Teil sogar ich, weil ich den NIls so gerne anschaue (wobei dies mein einziger Fernsehkonsum ist *heul*, selbst "Kaffee oder Tee" ist nicht mehr drin.. und abends bin ich meistens mit meinen Kindern schon um die Wette eingeschlafen..) Soviel zum Thema, wer meistens der Depp iss...

Aber, was soll ich sagen, so richtig wohl ist mir bei der ganzen Sache nicht, denn Glotze als vorspeise, Hauptericht und Nachtisch ist einfach nicht das Gelbe vom Ei.

wie haltet Ihr es denn mit Fernsehen bei Tisch?

Lg
JAcky

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ich hatte das erste "ganz normales gemeinsames Abendessen-Happening"

Antwort von wassermann63 am 27.01.2007, 11:07 Uhr

zum ersten Mal in größerer Runde in Italien, in der Familie eines früheren Freundes.

Und was soll ich sagen: ich war richtig gerührt - echt wahr. Das saß die 5-köpfige Familie am Tisch, hat fröhlich palavert und genüsslich dabei gegessen. Echt nachahmenswert :-))

Lg
Jacky

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Re: Meinen Kindern ist es sehr wichtig!

Antwort von Clavi am 27.01.2007, 12:21 Uhr

Hallo Jacky,

wenn es für euch okay ist, ist es doch prima so. Ich kenne es nur so, dass das gemeinsame am Tisch setzen eher der Kommunikation untereinander dienen sollte. Wäre mir wahrscheinlich nicht "gesellig" genug, da die Unterhaltungen beim gemeinsamen Fernsehgucken ja nicht stattfinden (oder wesentlich weniger ;-))) Aber so ist da auch wieder jeder anders. Der eine schaut halt lieber fern, der andere quatscht lieber. Wichtig ist dabei, dass die Gespräche nicht zu kurz kommen und alle nachher nur noch "nebenher leben". Ich weiß noch nicht, was in puncto Fernsehen noch auf uns zukommt, meine ist erst 11 Monate alt.

LG, Claudia

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Tja, wenn dir unwohl ist bei der Sache ...

Antwort von raphael04 am 27.01.2007, 13:00 Uhr

Hallo Jacky,

also da wir beide arbeiten und mein Mann im Schichtdienst, kommt es nicht so selten vor, daß Raphael und ich abends allein essen. Dann ist es tatsächlich auch mal so, daß wir zusammen im Wohnzimmer essen und ich dabei den Fernseher anmache. Wobei Raphael ernsthaft noch kein Interesse am TV zeigt, außer, daß er ihn anmachen möchte :-)
Unwohl ist mir dabei nicht, da der TV ansonsten so dermaßen selten läuft, daß ich Nachrichtentechnisch schon manchmal denke, ich lebe seit 5 Jahren auf dem Mond ;-)

Wenn alle da sind, setzen wir uns zum Abendbrot an den Tisch (Küche) und da Raphael in der Regel als erster satt ist, kann er dann logischerweise auch aufstehen. Quengelt er allerdings dann herum und möchte mit einem von uns spielen, muß er warten, bis wir fertig sind (und solange allein spielen oder sich wieder hinsetzen oder was auch immer). Wir unterhalten uns auch viel beim Abendessen und so kommt es auch durchaus vor, daß er nach 10 Minuten sagt: "So, fertig quatschen - spielen!" *ggg*

Ich denke, jeder muß für sich selbst herausfinden, was ihm wichtig ist und wie und ob er es umsetzt.

Der Antwort von ny152 kann ich wieder nur bedingt zustimmen. Es gibt viele Dinge, die ich früher als Kind gehaßt habe und um die ich andere beneidet habe (z.B. daß mein Papa zuhause war und meine Mama arbeiten - ich fand alle anderen Familien toller und schöne *g*).

Für mich persönlich ist es wichtig, die Mahlzeiten generell mit jemandem zusammen einzunehmen (Ausnahmen bestätigen die Regel)- wo ist mir dann, grob gesagt, egal.

LG ... Marion

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Re: ny152...gedeckter Tisch

Antwort von ny152 am 28.01.2007, 21:27 Uhr

ich sehe mich nicht als verzweifelte mutter, die ihre kreischenden kinder an den tisch zerrt. bei uns läuft das ganz gut. die kinder setzen sich mit an den tisch und essen was - oder auch nicht. sie stehen auf, wenn sie lust haben und gehen wieder spielen.

ich bin sehr entspannt, meine kinder ebenfalls. dass ich den wunsch habe, dass das so bleibt und sie die gemeinsame mahlzeit nicht irgendwann ignorieren - das will ich nicht problematisieren. dafür besteht kein anlass. es ist alles gut so wie es ist.

das ist die gefahr bei der ganzen diskussion um erziehung nicht-erziehung: dass man dinge in frage stellt, die eigentlich nicht in frage zu stellen sind, weil sie eigentlich gar kein problem sind.

ich sehe die vielen vorteile der diskussion, auch bei mir. ich erziehe noch bewusster, reflektiere noch genauer. aber ich muss auch aufpassen, dass ich nicht anfange zu problematisieren, wo es keinen grund gibt.

das thema gemeinsame mahlzeit ist so ein fall.

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Re: satzkorrektur

Antwort von ny152 am 28.01.2007, 21:28 Uhr

das "oder auch nicht" bezog sich auf das essen, nicht auf das "an den tisch setzen".

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