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Geschrieben von grot am 13.09.2010, 21:04 Uhr

Mein Sohn spricht fast nicht!

Hallo an alle!
Mein Sohn wird in 2 Wochen 3 Jahre alt, spricht aber ganz wenig: Mama, Papa, na(nein), Tschiß (tschüß), Auo(Auto). Das war´s ja schon. Vor 3 Wochen waren wir bei einem Phoneaten, der hat gemeint, das Gehör sei vollkommen in Ordnung, wir sollten uns noch Zeit lassen bis Mitte Dezember, dann ist er 3 Jahre und fast 3 Monate alt. Er hofft stark auf den Kindergarten, da geht er seit ca. 2,5 Monaten hin. Wenn bis dahin nichts oder wenig passiert, sollten wir mit der Logopädie anfangen.
Die Erzieherinnen im Kindergarten meinen, er bräuchte jetzt schon dringend eine Frühförderung, weil er die Laute nicht bilden kann und die Mundmotorik bei ihm nicht entwickelt ist. Ausserdem zeigt er motorische Defizite, er läuft nicht so gut, kann schlecht springen, klettern, aufstehen und ohne Sprache ist im Kindergarten auch isoliert, weil das Spielen mit anderen Kindern nur mit Bescherrschung der Sprache möglich ist. Der Kindergarten meint, mein Sohn ist auf dem Niveu eines 1,5 jährigen Jungen. Der Phoneat hat aber gemeint, wir sollten nicht jetzt schon mit Frühförderung beginnen, weil wir den Jungen "abstempeln und in eine Maschinerie reinbringen". Jetzt schwanke ich zwischen zwei Meinungen. Einerseits stirbt die Hoffnung zuletzt, dass mein Sohn doch bald spricht, wir haben in der Verwandschaft und im Kindergarten 2 Beispiele, wo die Jungen erst mit 3 Jahren zu sprechen anfingen. Andererseits merke ich, dass er kein Interesse zeigt, die Wörter nachzusprechen und der Kindergarten bis jetzt nur wenig Erfolg gebracht hat. Er hat noch eine große Schwester (6), die seit 4 Wochen nicht nehr "dolmetscht" im Kindergarten, was der kleine Bruder sagen will. Sonst kommt mein Sohn mit "da-da-da", Zeigen, Schreien bei uns durch.
Wozu würden Sie uns jetzt raten? Noch 3 Monate warten oder mit der Frühförderung doch noch jetzt schon beginnen?
Hat jemand vielleicht ähnliche Probleme gehabt und kann mir einen Rat geben? Welche Erfahrungen habt ihr mit Frühförderung gemacht?

 
6 Antworten:

Re: Mein Sohn spricht fast nicht!

Antwort von mf4 am 13.09.2010, 21:20 Uhr

Mich wundert, daß du jetzt erst was tun willst, wenn dein Kind offenbar wirklich große Defizite auf vielen Gebieten hat.

Mein Sohn sprach auch mit 3 nur einzelne verwaschene Worte, was allerdings an schlechtem Gehör lag. Die Ursache wurde behoben, er holte nach und war mit 5-6 altersgerecht enhtwickelt. Motorisch oder auf anderen gebiten hatte er keine Probleme. In der Krippe war er ab 2 und im Kindergarten ab 3 und er kam immer mit anderen Kindern klar, war nicht isoliert.
Wirklich verstanden habe nur ich ihn und er war recht ruhig... später ein normal lebhafter Junge.

Ich würde alles tun, meinem Kind zu helfen.
1 kleiner Tipp vom Laien wie ich meinen Sohn begebracht ahbe Worte deutlich nachzusprechen...
auf der Schaukel. Ich sagte x-beliebige Worte und er sagte sie nach. Ich verbesserte ihn nie, waren sie zu falsch wiederholte ich und er dann auch. Das machte ihm Spaß, weil es nicht wie eine Pflichtübung war.

Warum deine Frage hier bei "Erziehung" steht ist mir rätrselhaft.
Tu was für dein Kind. Deine Tochter muß den Job des Dolmetschers nicht übernehmen... es ist dein Job bzw. der der Eltern sein Kind zu unterstützen.

Ich habe sprachtechnisch eien menge erlebt, da meine Brüder beide stotterten, einer es noch tut (Mitte 40) und einer meiner Jungs (23) auch stottert und keiner der Jungs hatte jemals wirklich Nachteile oder gar Probleme mit Mobbing usw. Stärke dein Kind, falls es nicht besser werden will.

Viel Erfolg.
mf4

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Re: Mein Sohn spricht fast nicht!

Antwort von RunderBauch am 13.09.2010, 22:14 Uhr

Wenn dein Sohn motorisch auch nicht so fit ist, wäre es ja sinnvoll, auf der Ebene anzufangen, denn Sprache und Motorik hängen sehr zusammen. Da würde ich statt Logo eher spontan an Ergotherapie denken.
Ich bin (als Erz.) eigentlich auch dagegen, Kinder zu schnell in die Therapie zu schicken bzw. beim Problem an sich, also was nach außen hin das Problem ist (Sprache) anzufangen.
Ich würde erst mal nach euren Umgang miteinander schauen (familie) - redet ihr viel miteinander, schaut er Tv, schaut ihr Bücher an? Nimmst du ihm das Reden ab, z.B. wenn er etwas haben möchte, reicht es dir, wenn er es zeigt oder soll er was sagen? Wieviel und in welchen Ton (freundliche Stimmung) redet ihr in der Familie?
Hatte er als Baby einen Schiefhlas, Schreibaby o platten Hinterkopf (das könnte auf ein Kiss Syndrom hindeuten, wo die Langzeitfolgen erschwerte Motorik oder verzögerte Sprachentw. sind- siehe Kiss-kidd.de)?
Darf er klettern, rennen, turnen, ist er viel draußen und kann sich ausprobieren?
Du musst mir diese Fragen nicht beantw., sondern sie sollen dir helfen, dich, ihn und euch ganzheitlich sehen, sich selbst und die Familie ansehen sollte, bevor man anfängt am Kind "rumzudocktorn" anstatt an der Ursache zu arbeiten.
Viel Glück, ich hoffe ich habe dich nicht noch mehr durcheinander gebracht!

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Re: Mein Sohn spricht fast nicht!

Antwort von grot am 13.09.2010, 22:47 Uhr

Erstmal danke für deine Antwort!
Ich selbst bin eher ein verschlossener Typ und rede nicht viel. Meine Tochter redet und singt den ganzen lieben Tag und spricht natürlich mit Alexander. Auf Hindeutungen oder "da-da-da" reagiere ich natürlich schon mit Kommentar : "Ja, das ist ein Auto, es fährt gerade vorbei" ect., ich muss vielleicht noch hinzufügen, dass ich mit Alexander Russisch rede. Er wächst also zweisprachig auf. Ich versuche meine Handlungen zu kommentieren, aber man hat nicht immer Lust dazu. Bilderbücher schauen wir uns jeden Tag vorm Zubettgehen. Papa liest leider keine Bücher mit dem Sohn, aber der Opa, der im Haus wohnt, schon. Alexander hat in der letzten Zeit kein Interesse mehr am Fernsehen, obwohl er früher zusammen mit der großen Schwester ferngeschaut hat. Beim Hinzeigen frage ich manchmal: Möchtest du Wasser? Sag mal Wasser. Aber auch wenn er nichts sagt, bekommt er seinen Willen, ich kann sein Weinen halt nicht aushalten. In diesem Punkt bin ich halt nicht konsequent. An der Stimmung hapert es richtig in der Familie. Freundlich ist sie nicht, eher gereizt, genervt, depressiv. Spielt das auch eine Rolle bei der sprachlichen Entwicklung?
Als Baby hat Alexander keine Auffälligkeiten gehabt.
Er darf klettern, rennen, turnen, leider kommt er selten nach draussen oder auf den Spielplatz. Ich muss immer meiner Hausarbeit nachgehen oder habe Termine mit meiner Tochter (Ballett, Handball). Bis zum Spielplatz ist es 15 min, aber auch dort buddelt er lieber im Sand). Wir haben einen Garten, aber ich muss immer dabei sein. Meine Tochter(6) und mein Sohn gehen nie alleine raus. Papa hat keine Lust, mit ihnen rauszugehen, der Opa keine Kraft mehr. Im Kindergarten ist er immer draussen, bei gutem Wetter. Gehen oder wandern mag er überhaupt nicht, wir nehmen immer noch einen Buggy mit bei längeren Fußmarschen.

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Re: Mein Sohn spricht fast nicht!

Antwort von Mondreise am 14.09.2010, 0:28 Uhr

Hi,

1. hat er weder auf Russisch, noch auf Deutsch Lust, die Wörter nachzusprechen?
-> Spreche du konsequent Russisch. (bzw. entscheide dich! Welche Muttersprache hat Alexander?)
Sowas wie "sag mal Wasser" geht gar nicht, egal auf welcher Sprache.
Sprache macht Spaß und ist nie ein Befehl.
Wenn der Kindergarten dafür da ist, daß Alexander Deutsch lernt: nur Geduld. Du liest jedenfalls die Bilderbücher weiterhin.

2. Mundmotorik generell: harte Sachen kauen (rohe Möhren, roher Kohlrabi, hartes Brot) ihilft, die Muskeln auszubauen, die zum Sprechen nötig sind

3. Es kann nicht sein, daß ihr selten auf den Spielplatz kommt wegen der Termine deiner Tochter, oder deiner Hausarbeit.
Organisation.
Z.B kann dein Sohn mit den Eltern der anderen Nachbarskindern mit auf den Spielplatz, oder du machst für deine Tochter Fahrgemeinschaften.
(Oder deine Tochter muss zurückstecken)
Wenn Alexander dann im Sand buddelt, ja und?

4. Spannungen in der Familie sind der Entwicklung per se nicht förderlich.

Ciao Biggi

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Re: Mein Sohn spricht fast nicht!

Antwort von mf4 am 14.09.2010, 10:53 Uhr

Vielleicht solltet ihr euren Kindern mal mehr bieten?
Warum geht keiner gern mit ihnen gern raus oder hat Bock mit ihnen zureden? Sie sollen sich selbst entertainen, die Große den Kleinen usw.
Der Kleine wird unterstützt in dem er auch ohne sich anzustrengen alles bekommt und wenn er nicht laufen will sitzt er im Buggy, wenn er nicht reden will bekommt er trotzdem den Willen.

Eine Mama, ein Papa, ein Opa im Haus und so wenig wird für die Kinder und mit den Kindern gemacht... ich finds wirklich zu wenig.

Ich bin der Meinung, daß eure häusliche Situation ganz sicher was damit zu tun hat, daß das Kind ist wie es ist.

Arbeitet an eurer Familiensituation, seht zu, daß ihr aus den Puschen kommt, zeigt mal mehr Einsatzbereitschaft. Eure Kinder werden es genießen, wenns wieder mal Spaß gibt.

lG mf4

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Re: Mein Sohn spricht fast nicht!

Antwort von CarmenOma am 14.09.2010, 14:04 Uhr

Kann den letzten beiden nur zustimmen - da könnte das Problem liegen - muss aber nicht.

Wenn er motorische defizite hat dann ab zur Frühförderung - das schiebt niemanden in eine Richtung! so ein Quatsch! Meine Tochter war da auch, hat die Realschule mit mittlerer Reife supergut abgeschlossen und macht ihre Asubildung - sie war auch in der Frühförderung!
Mein Sohn geht jetzt in dei 2. Klasse Regelschule - war in der Schulvorbereitenden Einrichtung weil er defizite bei der Konzentration hat - er hat einen 2er Durchschnitt im zeugnis wenn man das in Noten umrechnen würde (laut Lehrerin) - also sicherlich auch nichts was einen in eine Richtung drückt! Das wollen viele - man darf sich nur nicht drücken lassen!

Tja und mit "hintern hoch und los" kann ich mich nur anschließen - auch kraftlose Opas können mit Enkelkindern in den Garten gehen oder in den Zoo den man natürlich nicht sitllschweigend sondern redend durchläuft. Und Papa - tritt ihn in den Allerwertesten! Der Herr soll sich mal aufmachen und mit seinem Sohnemann über die Klettergerüste gehen und die Rutschbahn erobern - mal richtig spielen und auch wieder Kind sein! Das ist nicht doof sondern macht Spaß ;-)

Hatte den Vorteil, dass sich meine Zwillinge viel miteinander beschäftigten aber in viele Spiele wurde ich auch einbezogen. Bei meinem Sohnemann eh und mein enkelkind - na lassen wir uns überraschen ;-) sie ist ja erst 3 Wochen ;-) ABer mit Kindern spielen macht spaß - man muss es ja nicht stundnelang machen wenn man nicht mag aber bissi was! Sohnemann schwärmt heute noch von unserer Maisfeldexpedition - sprich Labyrinth im Maisfeld - man war das spannend für ihn (für mich alleine wärs langweilig - Weg war gleich durchschaut) aber er hatte sooooo viel Spaß und ich fands witzig wie er versuchte den richtigen Weg zu finden und unterstütze ihn mit meinem Wissen wie man das herausfinden kann in welche Richtung man läuft wenn man rein garnix sieht weil aussenherum alles größer ist ;-)

LG

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