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Geschrieben von 77julchen am 26.09.2007, 19:56 Uhr

Schimpfwörter und Wutausbrüche

Hallo liebe Eltern,

unser Sohn ist jetzt knapp 2 1/2 Jahre alt. Er geht seit eininger Zeit in den Kindergarten. Nun passierte es schon mehrfach, dass er Personen mit "blöd" tituliert.Oft sind es sogar Personen, die ihm sehr nahe stehen wie Oma und Opa.Wie kann man sich da verhalten? Sicher wird es ja nicht nur bei diesem einen Schimpfwort bleiben!
Unser Sohn ist sehr temperamentvoll und neigt zu Trotzanfällen.Das war bisher auch okay. Doch in letzter Zeit werden es richtige Anfälle, die sich locker über eine Stunde hinziehen können. Er trampelt auf der Stelle, schreit (manchmal bis zum Erbrechen), wirft sich hin etc. In diesen Momenten ist er nicht ansprechbar, sogar einen Klaps auf den Popo registriert er nicht. Ich bringe ihn dann immer in sein Zimmer und sage, das er wieder kommen kann, wenn er "ausgebockt" hat.
Natürlich bleibt er nicht lange in seinem Zimmer. Einsperren möchte ich ihn nicht. Was kann ich tun??
Danke!

 
5 Antworten:

Re: Schimpfwörter und Wutausbrüche

Antwort von cata am 26.09.2007, 20:17 Uhr

Weswegen trotzt er denn? Grundlos?
und das mit den Schimpfwoertern laesst er auch wieder, nur nicht ueberbewerten, er hat halt ein paar neue Vokabeln gelernt. Du kannst ihm hoechsten erklaeren, dass ihr diese nicht verwendet und nicht hoeren wollt.

Cata

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Re: Schimpfwörter und Wutausbrüche

Antwort von miebop am 26.09.2007, 21:24 Uhr

weshalb trotzt er denn? das schreibst du gar nicht. generell ist der vermeintliche "trotz" ein zeichen dafür, dass kinder überfordert sind -nicht zuletzt mit sich selbst. wenn das auf eins meiner kinder zutrifft, bleibe ich begleitend in seiner nähe und bin für es da. wenn es sich in den arm nehmen lässt, mache ich das. wenn nicht, bleibe ich im raum und vermittle verständnis. generell versuche ich, situationen, die trotz (= überforderung) des kindes auslösen können, durh vorausschauendes handeln zu vermeiden. das ist nicht immer möglich, aber wird mit zunehmender erfahrung besser.
ich halte es für kontraproduktiv, wenn du deinen sohn bei einem akuten anfall ins zimmer steckst. in der "trotz"situation ist er auf deine hilfe angewiesen. außerdem ist es mir zu gefährlich, ein kind, dass sogar bricht, allein zu lassen.


"blöd" ist für deinen sohn mit zweieinhalb jahren noch kein begriff, dessen beleidigende verknüpfung er erkennen kann, dazu ist er sprachlich noch nicht weit genug. für ihn ist es einfach nur ein wort, das interessante reaktionen in seinem umfeld hervorruft. ich finde das nicht schlimm, das wort an sich auch nicht. ich vertraue darauf, dass meine kinder mit zunehmendem alter lernen, sich differenzierter auszudrücken. dazu gehört allerdings auch, dass sie schimpfwörter einsetzen, wenn sie meinen, dass es der situation angemessen ist. auch das ist für mich ein legitimes sprachliches mittel.
letztlich sind wir als eltern ihre hauptsprachlichen vorbilder und wir fluchen eigentlich gar nicht. also fluchen unsere kinder auch selten.

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Re: Schimpfwörter und Wutausbrüche

Antwort von ny152 am 26.09.2007, 22:44 Uhr

sei mir nicht böse, wenn ich so direkt bin. aber die art und weise wie du mit seinem trotz umgegangen bist bisher (klaps auf den po, ins zimmer stecken) hat dazu geführt, dass seine anfälle immer extremer geworden sind. damit will ich nicht sagen, du bist schuld. ich will damit nur sagen, du hast einen anteil daran, dass ihr jetzt solche probleme habt.

bestimmt ist dein sohn auch ein temperamentvolles kerlchen. die trotzen immer heftiger als die sanften gemüter. aber wenn man dem (normalen) phänomen trotz falsch begegnet, dann verschlimmert er sich und man hat den größten stress zu hause. dabei will man das doch gar nicht.

natürlich sollst du ihm nicht das köpfchen tätscheln, wenn er trotzt. aber du könntest in seiner nähe bleiben, abwarten, geduldig sein, einfach mit ihm ausharren, bis er seine chaotische gefühlswelt wieder in den griff bekommen hat. vielleicht zwischendurch ihm die hand reichen, wenn er nicht will - gut, dann ist er noch nicht so weit. ihn aber schlagen (klapsen ist ja nur eine niedliche formulierung dafür) oder wegschicken ist so ziemliche das falscheste, was man machen kann in so einer situation. man wird niemals das erreichen, was man erreichen will. man wird immer nur erreichen, dass die anfälle noch heftiger und noch häufiger auftauchen.

wenn es dir sehr schwer fällt, diese geduld aufzubringen, dann frag dich mal, woran das liegt. oft liegt das problem bei einem selber. vielleicht musste man als kind selber viel "bocken", vielleicht ist das nervenkostüm nicht stabil genug wegen anderer probleme, die man noch so im alltag mit sich herumschleppt usw. usw.

alles gute!

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Re: Schimpfwörter und Wutausbrüche

Antwort von mamaselio am 27.09.2007, 10:27 Uhr

Habe auch auch so ein impulsives Kerlchen. Im November wird er 4 und es wird natuerlich taeglich besser.

Miebop und ny152 haben das wichtigste bereits gesagt. Keine Auszeit. Versuch bei ihm zu bleiben.
Elio laesst mich bei hoechster Wut zunaechst nicht an sich ran (bis vor ein paar Wochen hat er auch getreten und gehauen, das macht er eigentlich nicht mehr).
Ich sage dann, ok ich bin hier. Wenn ich dich streicheln soll komme ich sofort, du bestimmst wann das ist.
Wenn du ruhiger bist koennen wir sehen, wie wir einen Kompromiss finden koennen.
Nach ein paar Minuten ruft er und will gestreichelt werden, dann koennen wir reden...

Meist bin ich so geduldig,aber manchmal werde ich auch wuetend (Tagesform). Wenn ich wirklich richtig sauer bin, gehe ich selbst kurz aus dem Zimmer und atme kurz kraeftig durch.

Du bist bloed...So mache ich es:

Elio: "Mama du bist ganz ganz bloed"

Mama: "ICH? (erstaunt guck).Nein, ich bin nich bloed, bist DU bloed?"

Elio: "Nein"

Mama: "Ah...guck mal,dann ist ja keiner bloed".

Fertig...damit ist das Thema gegessen.

Versuchs mal.

LG
Christiane

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Kontraproduktiv!

Antwort von _tafkaf_ am 27.09.2007, 12:43 Uhr

Hallo!

Dein Sohn ist ein Kleinkind. Er kann (!) sich noch nicht zusammenreißen. Trotz ist in dem Alter normal, und er verarbeitet auf diese Weise auch den KiGa.

Er muß lernen, damit umzugehen. Du mußt ihm dabei helfen. Ihn trösten, oder ablenken. Zeig ihm, daß Du für ihn da bist. Nicht, daß Du ihn ablehnst.
Er ist selber unglücklich, erkennt sich selber nicht wieder und braucht jemanden, der ihm da "raushilft".
Aber wenn Du weiter so agierst, wirst Du das Problem nicht aus der Welt schaffen können. Im Gegenteil.

Du kannst von einem Kleinkind kein Einsehen erwarten, indem Du es aufs Zimmer schickst. Er ist schließlich ein Kleinkind und kein pubertärer Teen ;-)
Und Du "entspannst" die Situation nicht, indem Du ihn für sein emotionales Dilemma eins auf den Hintern gibst.
Stell Dir mal vor, Du bist völlig außer Dir, wütend und gleichzeitig traurig, und Dir haut jemand auf den Hintern. Oder läßt schickt Dich weg. Vielleicht hilft es Dir, das alles aus dieser Warte zu sehen...?

Du mußt eingreifen, bevor er zu trotzen anfängt. Also ihn mithelfen lassen, ihm ein gewisses Mitspracherecht geben.

Frag doch mal im KiGa, wie er sich da verhält. Die meisten Kinder verarbeiten den KiGa, wenn sie zuhause sind. Mein Sohn ist auch manchmal total aggressiv oder schlecht drauf, und da hilft nur: Absolut auf ihn eingehen, ihn wie ein rohes Ei behandeln ;-) - ist anstrengend, aber so ein Ausraster ist noch viel anstrengender.

LG

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