Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Windpferdchen am 21.03.2016, 11:17 Uhr

Sohn 3einhalb J. momentan sehr schwierig

Vielleicht übernimmst Du zu wenig die Führungsrolle, so dass Dein Sohn weiß, dass seine Verzögerungstaktik und dramatischen Auftritte Erfolg haben? Dein Partner kann sich vielleicht besser durchsetzen, weil er einfach mehr Selbstsicherheit ausstrahlt. Du schreibst ja selbst, dass Dein Kleiner das Theater vor allem bei Dir macht.

Wenn Du an Deinen Sohn eine Ansage hast, musst Du klarer rüberkommen. "Hör' bitte auf, das tut mir weh!" ist zu lieb und schwammig. Du hast ja in diesem Moment keine Bitte an ihn (auf die er auch mit Nein antworten dürfte), sondern Du möchtest Dich auf jeden Fall durchsetzen. Bei einem Kind mit starkem Willen darfst Du das nicht schaumig-süßlich formulieren. Du darfst glasklar sagen: "Nein! Bei uns wird nicht geschlagen!"

Von Schimpfworten solltest Du Dich nicht gekränkt zeigen. Ein Kind möchte gar nicht die Macht haben, die Mama zu verletzen. Es wünscht sich eine souveräne und starke Mutter. Sonst bekommt es den Eindruck, für gute Gefühle der Mutter zuständig zu sein, und diese Verantwortung kann es nicht tragen. Es bekommt dann Schuldgefühle, wenn es negative Gefühle auslöst. Wenn meine Kinder Schimpfwörter benutzt haben, habe ich nur gesagt: "Ich will nicht, dass du unfreundlich zu mir bist", und ich habe kein Anliegen und keine Bitte erfüllt, bis meine Kinder einen normalen und höflichen Ton angeschlagen haben.

Dein Sohn hat einen starken Willen, und das ist auch normal und okay. Es ist aber auch normal und okay, dass Du Dich von seinen Launen nicht allzu sehr beeinflussen lässt. Deine Stimmung sollte nicht von seiner abhängen, denn Du bist erwachsen, er ist ein kleines Kind. Überhöre manche Dinge ruhig auch mal (nicht alles ist eine Reaktion wert!) - und setze Dich dort durch, wo es Dir wichtig ist. Wenn Du mehr Klarheit ausstrahlst, wird auch Dein Sohn auf viele Machtkämpfchen verzichten können.

Zugleich kannst Du ihm jetzt viel Eigenverantwortung geben, er hat das richtige Alter dafür. Die Kinder trotzen weniger, wenn sie sich gebraucht, wichtig und nützlich fühlen. Lass ihn viel mithelfen im Haushalt oder beim Kochen und Einkaufen. Das macht ihn stolz und gibt ihm positive Aufmerksamkeit. Wer sich in seinen Fähigkeiten gesehen und wichtig fühlt, muss weniger Rabbatz machen, um Aufmerksamkeit zu erzwingen. Wenn Du magst, lies dazu mal das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul, das hat bei uns unheimlich geholfen.

LG

 
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