Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Melli14 am 15.03.2024, 20:56 Uhr

Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Hallo an alle, vorweg möchte ich sagen das ich nicht denke das mein Sohn Hochbegabte ist. Ich möchte auch mit keinen Eigenschaften meines sohnes Angeben sondern suche einen ehrlichen Austausch.Mein Sohn war er von klein auf speziell in seinen Interessen. Die Kinderärztin hatte mal angemerkt ob wir eine Testung in Betracht ziehen sollten aber das sehe ich nicht so. Ich suche andere Eltern die Kinder mit besonderen Interessen haben und möchte wissen ob ihr eure Kinder sehr gefördert habt oder einfach nur auf gestellte Fragen eingegangen seid.

Zu meinem Sohn er ist im September '19 geboren. Er konnte sehr früh sprechen und hat einen sehr Umfangreichen Wortschatz. Generell war er in allem Entwicklungsbereiche immer "früh" dran. Dies war für uns aber auch immer mit starken Enhwicklungsschüben und herausforderndem Verhalten begleitet. Mein Sohn hatte im Alter von 1 1/5 angefangen sich für Wahrnhinweise und Symbolen auf jeglichen Alltags Gegenstände und Verpackungen zu Interessieren. Danach folgen eine intensive Phase für Verkehrszeichen und Generell alles was erlaubt ist. Er wollte schon der früh die Buchstaben. Beim Vorlesen benannt bekomme. Nun sind wir beim Thema Storm/ Elektrizität und er befasst dich gerne mit Fragen rund um das Weltall. Er stellt um Alltag Fragen z.B warum verändert sich der Mond, wie entsteht Schnee warum sind die Dinos ausgestorben etc. Das sind normale Fragen die auch andere Kinder stellen besonders finde ich nur das er sich mit einer einfachen Antwort zufrieden er bohrt förmlich alles an wissen aus uns heraus und fragt auch immer wieder Mitmenschen so als wolle er ganz sicher gehen das alles korrekt ist was wir erzählen. Er beschäftigt sich sehr mit dem Thema Tod derzeit was zu erheblichen Ängsten führt da er regelrechte Angstzustände bekommt da er alle seine Interessen so akribisch durchläuft.
Zurzeit möchte er immer rechnen und stellt uns wirklich schwere Mathe Aufgaben. Er selbst kann wenige sehr leichte Aufgaben selber lösen häufig nimmt er seine Finger als Zählhilfe. Was ich als ganz normal ansehe in seinem Alter.Allerdings müssen wir alles zählen. Immer und immer wieder

Nun zu meiner eigentlichen Frage. Die Kinderärztin meinte das ich nur soviel Fördern soll wie er einfordert da ansonsten die Spanne in der Grundschule zu Groß wird und er die Lust am lernen verlieren könnte. Das sehe ich genauso. Allerdings fällt es mir schwer in nicht zu "fördern" da unser Alltag von seiner Neugier geprägt wird. Wie seid ihr damit umgegangen. Das Problem ist das er schnell wütend wird wenn seine Fragen nicht ausgiebig beantwortet werden er fühlt sich dann nicht ern st genommen. außerdem ist in der Kita aufgefallen das er sich schnell langweilt und immer input braucht. Z.b Gesellschaftsspiele Puzzle ab 6. Sobald er sich langweilt fängt er an riesigen Quatsch zu machen und verstößt gegen jegliche Regeln.

Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihre eure Kinder speziell gefördert oder einfach alles so belassen. Ich möchte nichts falschen.
Danke für eure Antworten




Soweit so gut.

 
21 Antworten:

Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von DK-Ursel am 16.03.2024, 0:50 Uhr

Das Problem kenne ich in der Tat, und ein Kind, das sich in der Schule langweilt, weil es allen voraus ist und immer auf die anderen warten muß, ist kein Zuckerschlecken, von anderen Nachteilen ganz abgesehen.
Wir haben alles gefördert, was NICHT mit Schule zu tun hatte bzw. in der Schule eben doch ein bißchen zu kurz kommt.
Mit 5 haben die Mädchen angefangen, Violine nach der Suzukimethode zu spielen, das war ein guter Zeitpunkt, weil sie sich da nicht gleichzeitig mit neuen Räumen, Menschen, Lernen = Schule auseinandersetzen mußten, sondern dann die Schule anfingen, als sie schon wußten, was der Violinenunterricht beinhaltet. Zudem fehlte ihnen dann doch ein bißchen was in der letzten KIGA-Zeit. Zudem ist Musik wichtig und fördert andere Eigenschaften, die für die Schule später wichtig sind: Einsatz, Üben, Konzentration etc.
Ebenso Sport.
Wir haben auf den Bewegungsausgleich geachtet.
Und dann gibt es eben Fächer wie Tierkunde (ich weiß noch, wie meine Große mit einer Freundin zu ihrem Zoo aus Schleichtieren alle Informationen aus einem Lexikon zusammensuchte, da war sie aber schon Schulkind - so gründlich haben die die vielen Tierarten nie durchgenommen), es gibt Sternenkunde, eine Zeitlang fand die eine Geologie interessant undundund.

Langer Rede kurzer Sinn:
Wir haben immer versucht, der Schule nicht vorzugreifen. Das gelingt nicht immer, aber man kann schon umleiten, anleiten, vieles andere entdecken.

Denn wie gesagt, es gab auch später noch Langeweile, aber eben weniger, weil wir vorgegriffen hatten (außer bei der 2. Muttersprache, die in unserer Familie nun mal auch da ist).

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Ally79 am 16.03.2024, 10:03 Uhr

Ich denke man kann das auch gar nicht immer lenken. Mein Sohn konnte den gesamten Stoff der ersten Klasse bevor er in die Schule kam. Es war Corona, die Schwester hatte Homeschooling und wir (beide Lehrer) ebenfalls. Er wollte dann auch was machen um sich nicht ausgeschlossen zu fühlen. Er hat sich selbst lesen und rechnen beigebracht. Und klar haben wir seine Fragen diesbezüglich beantwortet und uns von ihm vorlesen lassen.
Er ist bis heute oft voraus in der Schule, lernt schnell und ist oft von den Hausaufgaben frustriert, weil er das ja alles kann und den Sinn der ewigen Wiederholungen nicht einsieht. Überspringen haben wir ihn nicht lassen, damit er in seinem sozialen Gefüge bleibt, mit seinen besten Freunden.
Er füllt sich viel Zeit mit seinen Sporthobbies und Musik. Da kommt es ihm entgegen, dass er momentan so wenig Zeit für Hausaufgaben und Lernen aufwenden muss. Wir werden einfach beobachten wie es weitergeht. Er geht gerne in die Schule.
Deshalb: unterstütze dein Kind, wenn es etwas fordert, beantworte seine Fragen und lass es einfach auf euch zukommen. Nutze es, solange dein Kind noch neugierig ist aufs Lernen... es werden auch andere Zeiten kommen.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Melli14 am 16.03.2024, 10:44 Uhr

Vielen Dank für eure Nachrichten

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Jomol am 16.03.2024, 11:08 Uhr

Bei uns war es nicht so extrem, aber unsere Kinder haben beide angefangen, ein Instrument zu lernen (klassisch, nicht Suzuki ; )), waren im Schwimmkurs, wir haben im Wald Bäumeraten gespielt- solche Sachen. Aber auch erklärt, warum der Mond scheint, haben sie viel Sachgeschichten aus der Maus gucken lassen.
Instrument hat den entscheidenden Vorteil, das man auch Frustrationstoleranz übt. Man kann da auch mit Schlauheit nur bedingt etwas ausrichten, die Finger müssen es auch lernen... Außerdem macht es Spaß und kann ein guter Ausgleich sein, auch für später. Selbst wenn man mit 13 keinen Bock mehr hat und aufhört- dann bringt man es wahrscheinlich nicht zum Berufsmusiker, aber das "Fingergedächtnis" bleibt. Wenn man als Erwachsener wieder anfängt, hat man es leichter- sogar mit einem anderen Instrument.
Wichtig ist, dass das Kind sein Instrument selbst aussuchen darf (es zwingt einen ja keiner alles inkl. Schlagzeug und Tuba zu zeigen). Es gibt bei vielen Sachen Kinderinstrumente (Streicher, Flöte, Blech ist schwieriger, weil man da viel vom Kieferwachstum abhängt), es kommt auch darauf an, wie groß das Kind ist. Kinderchor ist auch eine Variante, wobei da der Übungseffekt wegfällt.
Beim Sport ist das sicher ähnlich, man fördert etwas, was mit der Schule erstmal nichts zu tun hat und was für den ganzen Menschen hilft.
Grüße,
Jomol

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Mijou am 16.03.2024, 15:05 Uhr

Hallo,

es gibt ja Tausende von Wissensbereichen, nicht nur Rechnen, Lesen oder Schreiben. Wenn du den Schulstoff nicht vorwegnehmen willst, klammere diesen Bereich doch einfach etwas aus.

Wenn dein Sohn so viele Fragen hat, lies viele Kinderbücher mit Bildern vor. Das ist sowieso mit das Wertvollste, was man mit Kindern tun kann. Es gibt doch großartige Vorlesebücher über alle Wissensgebiete: über Tiere, Dinosaurier, das Weltall, Raumfahrt, das Meer und seine Lebewesen, über die Feuerwehr, über die Steinzeit, über das Wetter, über Indianer, über den Körper - das Spektrum ist riesig. Davon wird eh nicht alles in der Schule behandelt.

Wichtig finde ich für ihn aber auch nicht so kopflastige Lernerfahrungen: Kreativität: Malkurse für kleine Kinder, Basteln, mit dem Papa (oder dir) heimwerken, in der Natur spielen, auf Baumstämmen balancieren, Bäche stauen, Steine sammeln, Tiere beobachten, bei Regen kleine Matsch-Tropfschlösser bauen. Motorische Tätigkeiten wie die Bewegung in der Natur fördern die Gehirnentwicklung fast noch besser als rein kognitive, bei denen das Kind sich nicht bewegt.

Oft kann man auch beides verbinden, z.B. Blumen, Bäume und Vögel draußen anschauen und mithilfe eines Buchs den Namen herausfinden, in Tümpeln Kaulquappen beobachten usw. All das habe ich mit meinen (ebenfalls wissensdurstigen) Kindern auch gemacht.

Du musst deinen Sohn also keineswegs künstlich „dumm“ halten, damit er sich in der Schule nicht langweilt. Die Grundschule vermittelt sowieso kein sooo umfangreiches Wissen, das schafft sie zeitlich gar nicht. Es sind immer noch sehr die Eltern, die über die spätere Allgemeinbildung bestimmen und sie steuern.

LG

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Melli14 am 16.03.2024, 17:14 Uhr

Wir lesen tatsächlich sehr viele Kinder Bücher. Wir haben eine kleine Kinder Bibliothek angelegt und mein Sohn wählt mehrmals täglich zwischen den unterschiedlichsten Themen Bereichen. Da ich selber sehr gerne und viel lese macht es uns beiden Spaß. Kreativ sind wir auch oft mein Sohn malt unfassbar gerne. Er kann sich wirklich sehr lange und ausgiebig mit seinen Mal und Bastel Sortiment beschäftigen. Ich danke euch für eure Antworten. Leider habe ich in der Vergangenheit meistens schlechte Erfahrungen gemacht sobald ich mich versucht habe auszutauschen. Da mir immer unterschwellig unterstellt wurde ich würde mit meinem Sohn angeben so ist es aber nicht .

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von kia-ora am 17.03.2024, 7:22 Uhr

Es gibt doch so viele Bereiche, die in der Schule wenig bis gar nicht durchgenommen werden. Also ausreichend Futter für Wissbegierige.

Z.B. Wald - das Fachwissen eines Falkners interessiert unser Kind sehr

Musikunterricht und Sport - das Gebiet ist endlos.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von kuddelmuddel am 17.03.2024, 7:42 Uhr

zur Förderung von schulischen, intellektuellen und musisch-kreativen Bereichen wurde schon viel gesagt.

Da das sozial-emotionale aber genauso wichtig ist, würde ich den Fokus darauf legen: Sportgruppe, eine strukturierte, konsequente (nicht autoritäre) Erziehung mit Betonung von Gefühlen und Bedürfnissen (ALLER Personen)

Also: Kind rastet aus, weil ihn das Spiel langweilt: Sorry, ich wollte gerne weiter spielen, so macht mir das keinen Spaß und dein Verhalten (!) macht mich traurig - lass uns einen Kompromiss finden

Du bist wütend, weil ich keine Antworten mehr habe? Ich möchte jetzt xy machen, verstehe deine Wut und Ungeduld aber habe erst in z Minuten Zeit, zu deinen Fragen zu recherchieren....

Das sind wichtige Kompetenzen für die Schule: Abwarten können, Bedürfnisse artikulieren, aber auch zurückstellen können, Gefühle anderer wahrnehmen, die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere einschätzen können.... übt das, damit euer Kind bei aller kognitiven Kompetenzen auch soziale und emotionale Intelligenz mit in die Schule bringt

LG

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Pamo am 17.03.2024, 16:23 Uhr

Ich würde soweit "fördern" wie er jetzt Interesse und Spaß hat.

Die Meinung der KiÄ würde mich nicht interessieren und ich würde auch nicht versuchen zu antizipieren, was für die Schule gut oder schlecht ist.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von kea2 am 17.03.2024, 17:56 Uhr

Das "Problem" an so schlauen Kindern ist, dass sie auch schnell begreifen.
Bei unseren Kindern hat es überhaupt nichts genutzt, dass sie vor der Schule nicht Lesen, Schreiben und Rechnen konnten, weil sie nicht gewollt hatten.
Die Grundschule war für beide eine Qual, weil alles zig mal durchgekaut wurde, während sie es längst begriffen hatten.

Es gibt leider in Deutschland fast nur Förderung für schwache Schüler, während von den starken Schülern erwartet wird, dass sie auch die 20. für sie sinnfreie Wiederholung klaglos mitmachen.

Hochbegabung bzw. überdurchschnittliche Begabung ist nicht so super selten. 2% der Menschen sind hochbegabt, 15% sind überdurchschnittlich begabt.
Eine überdurchschnittliche Begabung reicht aber schon aus, um sich in einer durchschnittlichen Grundschulklasse zu langweilen.

Was IQ-Tests angeht, machen die vor allem Sinn, wenn es Probleme gibt.
Deswegen hat unser Sohn einen gemacht und unsere Tochter nicht.
Unsere Tochter war immer nur eine Überfliegerin, die sich mit der Langeweile arrangiert hat. Unser Sohn probte in der 2. Klasse den Aufstand, weil er unterfordert war und mit der Lehrerin nicht klar kam.

"Leider habe ich in der Vergangenheit meistens schlechte Erfahrungen gemacht sobald ich mich versucht habe auszutauschen. Da mir immer unterschwellig unterstellt wurde ich würde mit meinem Sohn angeben so ist es aber nicht ."

Das kenne ich auch. Da spielt leider Neid eine große Rolle, auch wenn es einem gar nicht darum geht, anzugeben.
Man muss da sehr gucken, mit wem man sich austauscht.
Bei uns wurde das erst am Gymnasium einfacher, weil da mehr leistungsstarke Kinder sind.

Ich würde an Eurer Stelle Eurem Sohn viele verschieden Dinge anbieten und ihn in den Bereichen fördern, für die er sich interessiert.
Wenn das schulische Dinge sind, tja, wie gesagt, die nicht zu können, half bei unseren Kindern auch nicht gegen die Langeweile in der Grundschule.
Dagegen konnte ich selbst schon vor der Schule Lesen und Schreiben und hatte trotzdem wenig Langeweile. Ich habe mich gefreut, dass ich schon so viel konnte.

Wir haben unsere Kinder da gefördert, wo sie Interesse gezeigt haben, also passende Bücher besorgt und vorgelesen, Fragen beantwortet, Orte aufgesucht, wo es das gab, etc.
Musikinstrumente spielten bei unseren Kindern im Kindergartenalter noch keine Rolle. Da waren sie nur in der Musikalischen Früherziehung bei zwei verschiedenen Anbietern, die sie beide blöd fanden, weil sie auch da unterfordert waren.

Ich würde auf jeden Fall schauen, ob es in Eurer Nähe eine Schule mit jahrgangsübergreifenden Klassen gibt, wo die Kinder in ihrem Tempo lernen können.
Die besonders schnellen Kinder können so eine Klasse einsparen, ohne ihr soziales Umfeld zu verlieren, wie bei einem Sprung.
Leider gibt es bei uns in der Nähe keine solche Schule.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von JoMiNa am 17.03.2024, 22:15 Uhr

Unsere Grundschule hat das jahrgangsübergreifende Konzept und alle Eltern von Kindern, die das durchlaufen haben, fanden es nicht so gut. Hätte ich auch anders erwartet. Aber so als Trost für dich

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von JoMiNa am 17.03.2024, 22:31 Uhr

Dazu gab es im Forum „Kiga-Kids“ vor kurzem eine ähnliche Frage, verbunden mit dem Thema vorzeitige Einschulung. Dort haben einige, unter anderem ich, dazu etwas geschrieben. Vielleicht kannst du daraus was für dich mitnehmen.

Ansonsten stimme ich ausdrücklich zu, dass ihr wenn, dann das sozial-emotionale Fördern bzw. üben solltet. Mein Sohn hat zum Beispiel durch Kindersport gelernt, bei den Gruppenaktivitäten auch mitzumachen. Sonst macht er immer sein eigenes Ding, und da im Kindergarten sehr viel freies Spiel ist, eckt er damit nicht so an. Aber in der Schule wird viel stärker vorgegeben, was als nächstes gemacht wird, daher finde ich gut, dass er das schon aus den Kindersportkursen kennt.

Was sagt denn die Kita zu dem Thema, was ihr bei ihm fördern könnt, bzw. wie ihr mit seiner Art umgehen könnt? Wir haben da beim Entwicklungssgespräch einige Tipps bekommen, und uns dann die rausgepickt, die uns hilfreich erschienen.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von JoMiNa am 17.03.2024, 23:38 Uhr

Für den Bücherhunger kann ich Stadtbibliothek empfehlen Ist auch eine tolle Nachmittagsaktivität für schlechtes Wetter. Viele bieten auch Vorlesestunden für Kindergarten-Kinder an.

Und mein Sohn liebt die Hörsachbücher von „Was ist Was“ und „Wieso Weshalb Warum“. Gibt es bei Ap*le Music aber bestimmt auch bei anderen Streamingdiensten - oder Oldschool auf CD, s. Stadtbücherei

Apropos schlechtes Wetter: Museen liebt mein Sohn auch (Naturkunde, Technik).

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von kea2 am 18.03.2024, 9:11 Uhr

Tröstend finde ich Deine Feststellung jetzt nicht so, weil das bedeutet, dass es wirklich schwierig ist, für solche Kinder in Deutschland passende Schulen zu finden, und das wäre doch eigentlich keine Raketenwissenschaft.

Ich weiß von der Tochter meines Cousins und von einer Bekannten und deren Sohn, dass die solchen Schulen sehr gut klar kamen.
Das waren/sind beide auch sehr fitte Kinder. Die Tochter von meinem Cousin hat eine
ganze Klasse eingespart. Der Sohn der Bekannten war auf dem Weg dahin, als wir den Kontakt verloren haben.

Aber dann muss man wohl noch genauer hinschauen, welche Schule man nimmt.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von Cpt_Elli am 18.03.2024, 11:32 Uhr

Das was du hier beschreibst, ist m. E. keine besondere Förderung, sondern normale Erziehung. Die genannten Kompetenzen gehören bei jedem Kind zur Schulreife, egal ob mehr oder weniger begabt. Neben der Familie spielt hier der Kindergarten eine Rolle. Soziale Kompetenz ist spätestens im Vorschuljahr Thema im Entwicklungsgespräch. Gibt es Defizite, ist es sinnvoll gegenzusteuern. Aber davon auszugehen, dass kognitiv weit entwickelte Kinder hier automatisch größeren Förderbedarf haben, ist für mich ein Klischee.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von JoMiNa am 18.03.2024, 18:07 Uhr

Ich hatte den Beitrag überhaupt nicht so verstanden, dass begabte Kinder speziell in der sozialen Kompezenz gefördert werden müssen, da sie in dem Bereich „normal begabten“ Kindern hinterher sind.

Aber zum einen neigt man dazu, sich darauf zu verlassen, dass das Kind bei den kognitiven Dingen immer vorne dabei ist, und übersieht dabei, dass es manche Dinge eben nicht automatisch kann und bestimmte Fähigkeiten erst geübt werden müssen.

Und zum anderen brauchen diese Kinder auch Unterstützung dabei, wie sie sich mit ihrer im wahrsten Sinne „herausragenden“ Art im sozialen Gefüge gut zurechtfinden können. Sie haben immer als erstes eine Antwort parat, aber in der Gruppe sollte jeder mal dran kommen. Oder sie sehen sehr schnell, was andere „falsch“ machen, sei es ein Regelverstoß oder beim Lego bauen. Und da müssen sie lernen, dass sie nicht immer dazwischengrätschen und die anderen belehren dürfen.

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von JoMiNa am 18.03.2024, 20:18 Uhr

Ich kenne nur Berichte von Eltern, deren Kinder regulär 2 Jahre in der Klasse waren. Und die haben von einigen Nachteilen berichtet. Vor allem die jährlich wechselnde Zusammensetzung der Klasse hat wohl viel Unruhe reingebracht. (Die größeren Kinder gehen raus, dafür kommen kleinere nach. Dann in der 3. Klasse wieder neue Konstellation. Beim Unterricht hin- und herwechseln zwischen gesamter Klasse und nach Jahrgang getrennt.) Ob die Überfliegerkinder dennoch profitiert haben, weiß ich also nicht.

Aber ich gebe dir vollkommen recht, dass es mehr flexible Konzepte geben sollte, auf die Kinder individuell einzugehen.

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Hm…

Antwort von Jorinde17 am 19.03.2024, 17:55 Uhr

… ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht so ganz. Es ist ja absolut immer gut und richtig, die Interessen seines Kindes zu wecken und zu stärken.

Wir haben auch immer (neben Kiga und Schule) privat sehr viel gemacht, um unsere Kinder anzuregen: Sie waren jeder in ein bis zwei Sportvereinen, haben auf eigenen Wunsch mit sechs Jahren ein Musikinstrument gelernt, waren bei Malkursen (werden hier von einer Künstlerin für Kinder angeboten). Wir waren in der Junior-Uni (Ferien-Projekte für junge Forscher), im Kindertheater, in der Oper und in Ausstellungen, haben Schlösser, Burgen oder Tropfsteinhöhlen besichtigt, sind gewandert usw.

Nicht, um sie krampfhaft zu „fördern“, sondern damit sie viele Eindrücke von dem bekommen, was das Leben ausmachen kann. Je vielseitiger, desto besser. Wenn du selbst interessiert bist und deinen Kindern solche Erfahrungen auch ermöglichst, hat deine Tochter genug Input. Wichtig ist dabei, nicht nur gemeinsam Bücher zu lesen (natürlich auch sehr gut), sondern auch rauszugehen und dem Kind viele echte Lebenseindrücke unterschiedlicher Art zu ermöglichen - natürlich angepasst ans Alter.

LG

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Ich bezog mich auf das Ausgangspost

Antwort von kuddelmuddel am 20.03.2024, 7:38 Uhr

Die TE schildert Auffälligkeiten im sozial-emotionalen Bereich bei kognitiver Überdurchschnittlichkeit - was übrigens natürlich kein Klischee, aber ein Risikofaktor ist!

Und leider wird das, was du "Erziehung" nennst beim heutigen "Förderwahn" auch gerne vergessen: Der Fokus in unserer Leistungsgesellschaft liegt defintiv auf kognitiven Kompetenzen/Kulturtechniken und vernachlässigt gerne das sozial-emotionale - was dann später "mangelnde Softskills" genannt wird

LG

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Bei uns war es so wie Jorinde schreibt...

Antwort von MM am 20.03.2024, 11:26 Uhr

... und genau aus den Gründen.

Also Sport (unsere Jungs haben mit der Zeit Verschiedenes ausprobiert, von Kinderturnen über Schwimmverein, Kanu/Kajak bis hin zu Judo) und Musik ab Grundschulalter (Flöte und dann später jeder das Instrument seiner Wahl: Saxofon bzw. .Gitarre), auch gemeinsames Musizieren zu Hause (war bei mir früher schon so ;-)).
Aber ohne übertriebenen Druck und Stress! Alles war auch gut erreichbar, entweder zu Fuß oder mit Bus/Bahn, wo sie dann auch alleine hin konnten. Ist auch wichtig für die Selbständigkeit...

Ansonsten gab es bei uns viel Lesen und Erzählen, aber auch Rausgehen, gemeinsame Ausflüge und Fahrradtouren mit der ganzen Familie, Urlaubsreisen wo es immer etwas zu entdecken gab (kein AlI Inclusive in irgendwelchen künstlichen Urlaubsressorts). Im Winter gemeinsames Skifahren... plus hatten sie Klassenfahrten und Sommercamps auf Pfadfinderart, also auch was ohne Eltern...

Jetzt sind sie praktisch erwachsen und ich denke, von all dem, was sie über die Jahre ausprobieren konnten, werden sie direkt oder indirekt im Leben profitieren. All diese "Welten", die sie kennenlernen durften, werden ihnen nicht mehr fremd sein, sie können immer daran anknüpfen, wenn es sich ergibt.

Obwohl ich es persönlich schade, finde dass zB unser Jüngerer trotz Talent jetzt nicht mehr Saxofon spielt, (oder nur noch ausnahmsweise auf explizite Bitte, wie für die Omi an deren Geburtstag ;-)). Aber OK, ist halt jetzt (momentan?) so, dafür macht er grad intensiv Sport, bereitet sich aufs Abi/Matura vor und denkt über seine "Lebensplanung" nach...
Auf die Musik kann er jederzeit darauf zurückkommen und das einmal Erlebte und Gelernte, nimmt ihm niemand mehr weg... audh die geknüpften Kontakte usw.

Der Große studiert und jobbt, macht immer noch Musik in der Musikschulband (obwohl er dieser eigentlich entwachsen ist, aber die haben grad keinen Bassgitarristen und er hat noch keine anderen Leute zum gemeinsamen Musikmachen gefunden ;-)), ansonsten geht er schwimmen, selten mal Kanu/ Kajak paddeln (mit uns), im Winter gern Skifahren... Aber kein organisierter Vereinssport mehr.

Ich weiss nicht, ob deine Frage in diese Richtung gemeint war und somit, ob du was damit anfangen kannst?

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Re: Wie viel sollte man spezielle Interessen fördern?

Antwort von novbo am 28.03.2024, 14:10 Uhr

Hallo Melli,

ich habe nun nicht alle Beiträge durchgelesen, antworte aber trotzdem mal :). Mein Sohn ist etwa so alt wie deiner (Anfang November 19) und ich bin auch damit konfrontiert, einem unstillbaren Wissens- und Lernhunger zu begegnen. Anfangs hatte ich auch die Befürchtung, dass ich zu stark auf die Schule vorgreife, wenn ich es „zulasse“, dass er sich mit schulischen Inhalten beschäftigt, aber ehrlich: Verhindern kann ich es sowieso nicht. Mittlerweile schreibt er selbstständig einfache Wörter (nicht auswendig gelernt, sondern selbst erschlossen), fängt an zu lesen, kann im Einerbereich rechnen und zählt bis 1000. Er hat großes Interesse an „Spezialgebieten“ wie Bergbau, Gladiatoren, Mineralien oder dem Aufbau verschiedener Tierskelette. Dazu müssen wir dann stapelweise Bücher ausleihen und lesen. Ich forciere nun nicht unbedingt, dass er z.B. rechnet, aber ich verbiete es natürlich auch nicht bzw. beantworte ihm seine Fragen. Wahrscheinlich werden wir ihn vorzeitig einschulen lassen, wenn es dann mit der sozial-emotionalen Entwicklung passt (wonach es aber aussieht). Darüber hinaus versuche ich ihm einfach Verschiedenes anzubieten, das nicht unbedingt mit schulischem Lernstoff zu tun hat, ihn aber trotzdem vielfältig fordert und gut beschäftigt. Wir gehen in die Bibliothek/ins Museum/ins Theater, viel Basteln, malen und Handwerken, mit ganz unterschiedlichen Materialien, musikalische Früherziehung, Fußballverein, Backen und Kochen, viel soziales Miteinander mit seinen Freunden… In der Kita darf er zum Glück häufig bei den Projekten der Azubis mitmachen, da er bei sowas gut mitmacht, da hat er auch immer megaviel Spaß dran. Vielleicht wäre das auch was für deinen Sohn, ein kleines Projekt mit dir umzusetzen? Zum Beispiel ein Theaterstück für die Familie einproben oder eine Clownsnummer? Wenn er sich für das Weltall interessiert, eine Rakete aus Kartons und Pappmachee bauen (erstmal muss man natürlich schauen, wie so eine Rakete aufgebaut ist) oder ein Planetenmodell aus Plastikbällen erschaffen? Experimente machen?

Viele Grüße!

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