Hallo Frau Neumann,
auf meiner Suche nach einer Antwort auf meine Frage zum Beikost-Start, bin ich über folgende Frage einer Userin mit Antwort von Ihnen gestoßen:
https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Kartoffelbrei-selbst-kochen_52191.htm
Ihre Antwort darauf beantwortet auch meine Fragen, allerdings bleiben leider noch zwei davon offen:
1. Muss das Öl für den GK bzw. GKF-Brei zwangsweise Rapsöl sein, oder könnte ich auch ein anderes Öl mit hohem Anteil mehrf. ungesättigter FS verwenden? Wäre Leinöl z.B. eine Option, oder lieber nicht?
2. Welchen Obstsaft würden Sie empfehlen, wenn ich diesen dem Brei beifügen möchte?
Ich bedanke mich schon vorab für Ihre Rückmeldung und Liebe Grüße
von
He Xuan
am 27.05.2023, 12:53
Antwort auf:
Beikost-Start
Hallo He Xuan
du kannst auch eine andere Ölsorte verwenden, als empfehlenswert gelten: Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Walnussöl, evtl Leinöl, evtl auch Olivenöl sowie hin und wieder Ölsorten, welche in den Ölmischungen der sog. Beikostöle enthalten sind. Beikost-Öle/Mischungen sind Kombinationen aus verschiedenen Ölsorten, mit einem optimalen Mischverhältnis von Omega 3- und Omega 6- Fettsäuren.
Spezielle Beikostöle sind häufig kaltgepresste Öle - sie werden allerdings schonend und hygienisch einwandfrei (!) produziert, anschließend nachbehandelt, bspw mit Wasserdampf erwärmt, um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Hin und wieder kann ab 7./8.Lm auch mal Nussmus und oder Butter die Beikost ergänzen.
Leinöl hat einen sehr charakteristischen Geschmack, weshalb es aus diesem Grund nicht so eindrücklich als Beikostöl empfohlen wird.
Leinöl verdirbt leider auch sehr schnell. Es sollte nicht mehr verwendet werden, wenn es ranzig riecht oder schmeckt. Das kann nach 2 Wochen oder nach 3 Wochen oder erst nach 6 Wochen passieren. Denn die Haltbarkeit hängt bspw auch vom Abfülldatum und der Qualität der Rohware ab. Die Lagerdauer verringert sich in Abhängigkeit der Lagertemperatur, der Lichteinwirkung etc.
Du solltest das Öl dunkel und kühl lagern und nach dem Öffnen ganz rasch verbrauchen.
Um die Haltbarfkeit zu erhöhen, könne man das Öl portioniert tiefkühlen.
Für die erste Zeit der Beikost hat es sich bewährt, weniger geschmacksintensive Öle zu verwenden.
Die Saftzugabe bzw Vitamin C-Zugabe durch Obstsaft (im Mittagsbrei) soll vorrangig der besseren Verwertung von "Eisen" aus den enthaltenen Zutaten dienen. Bei rein vegetarischen Breien ist das besonders gut und sinnvoll. Idealerweise ergänzt ein Schuss frisch gepresster Orangensaft den Brei. Du kannst es mit Orangensaft (unbehandelte Früchte) versuchen. Vielleicht verträgt es dein Baby. Aber auch ein bisschen frisch geriebener Apfel oder frisch geriebene Birne leistet hier nützliche Dienste. Du kannst die Früchte (bis unter die Schale) ganz fein reiben oder irgendwie fein zermusen.
Wenn du auf der ganz sicheren Seite sein möchtest, dann empfehle ich dir die Verwendung eines speziell mit Vit C angereicherten Saftes aus dem Sortiment der Babykost.
Wichtig wäre einfach nur zu beherzigen dass Vit C-haltiger Saft, welcher extra zum Zweck der Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Eisen in den Brei dazu kommt, nicht mitgekocht oder zu lange gelagert würde.
Grüße
Birgit N.
P.S.
Früher (vor über 30 Jahren) galt als Saftzusatz im Brei die Empfehlung, (frisch gepressten) Orangensaft hinzuzufügen. Aber Orangensaft (enthält ca 40mg Vit C/100ml) ist in der Regel jedoch säurereich. Weil leider viele Babys (heutzutage) O-saft ( bszw allgemein Südfrüchte, säurereiche Säfte) weniger gut vertragen, gilt als Empfehlung heutzutage: Apfelsaft. Diesen gibt es mit einem Vit C-Zusatz und säurearm im Sortiment der Babykost. (Gewöhnlicher A-Saft enthält, je nach dem, etwa 2,5-2,8 mg Vit C/100ml). Mit dem Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller wärest du mit einem angepassten Maß an Vit C (ca 25-50mg Vit C/100ml) auf der sicheren Seite.
Ab dem 8. Lm könntest du auch als Nachtisch, statt Saft, ein bis zwei TL frisch geriebenen Apfel geben. Das hat den gleichen Effekt, denn im frisch geriebenen (Bio-)Apfel hast du garantiert Vit C, und zwar Natürliches!
Wenn du O-Saft selbst pressen magst, ab dem 8. Lm, wäre das okay, wenn es dein Baby verträgt. Nimm dafür aber unbedingt unbehandelte/ungespritzte Orangen.
von
Birgit Neumann
am 30.05.2023