Pimafucin und stillen

Dr. med. Wolfgang Paulus Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Pimafucin und stillen

Lieber Dr. Paulus   ich habe eine Frage zur Behandlung mit Pimafucin während des Stillens. Kurz vor der Schwangerschaft hat mein Diätologe eine große Menge von Candida in meinem Darm festgestellt. Mit der Diagnose hat er mir Behandlung mit Pimafucin Tabletten (oral) verschrieben. Wegen der Schwangerschaft habe ich die natürlich nicht genommen.   jetzt ist meine Maus 2 Monate alt, ich stille voll und habe vor es lange zu machen.  Sagen sie bitte, kann man während des Stillens das Präparat nehmen? Ich möchte mit der Behandlung nicht 1,5 Jahre warten (so lange habe ich meine älteren Kinder gestillt und will es mit der kleinen auch so machen). Will aber auch nicht dass meine Maus irgendwie Nachteile von der Behandlung hat.  wie ist es mit die-off bei der Behandlung? Wenn viele Pilze auf einmal sterben, was von der Behandlung auch erwartet wird werden auch toxine freigesetzt. Ist es dann beim stillen nicht gefährlich fürs Baby?  Falls die Behandlung grundsätzlich nicht durchgeführt werden darf, welche Alternativen habe ich um den Darmpilz während des Stillens zu behandeln?      vielen Dank!   Katja

von Kasia198111 am 12.04.2024, 10:09

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Antwort auf: Pimafucin und stillen

Natamycin (z. B. Pimafucin) wird nicht in relevantem Umfang aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Es wirkt ausschließlich lokal (Kucers & Bennett 1975). Das Präparat kann daher während Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden (Fachinfo Pimafucin® 2014). Natamycin geht mit dem Zellbaustoff Ergosterol eine Verbindung ein. Dadurch werden die Zellmembranen der Pilze unter anderem für Kaliumionen durchlässig, so dass die Pilzzellen absterben. Eine kindliche Belastung durch das Absterben der Pilze ist nicht zu befürchten. Alternativ können Sie auch Nystatin oral anwenden, was selbst Säuglingen bei Pilzbefall der Mundschleimhäute oral verabreicht wird.  

von Dr. Wolfgang Paulus am 12.04.2024

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