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Geschrieben von Mamamaus97, 11. SSW am 10.04.2024, 22:31 Uhr

Erste Vorsorgeuntersuchung, plötzlich neue FA und irgendwie unzufrieden :(

Hallo ihr Lieben, ich hatte heut meine erste große Vorsorgeuntersuchung. Mein ET ist der 5.11.24 und ich war laut US 10+2 ssw (rechnerisch bin ich 10+1 ssw). Das Baby zappelte munter vor sich hin, Herzaktivität war super darstellbar, die Knospen für die Extremitäten ausgeprägt. Soweit alles gut. Hatte heut - leider (und ohne es zu wissen)- den Termin nicht mehr bei meinem gewohnten FA, sondern bei der neuen FA, die die Praxis übernehmen wird.
Die FA hat mich etwas verrückt gemacht, weil man in der Vergangenheit einen PAP3D1 und eine Biopsie CIN-3 auf 6 Uhr feststellte. Ich hab diese Mitteilung Ende Jun 23 bekommen. Sie meinte, das sogar eine Konisation in der SS notwendig sein kann. Ich dachte ich falle aus allen Wolken! Ich würde niemals - unter keinen Umständen - in der SS eine solche OP machen lassen. Dann meinte Sie: „Sie müssen sich mit der OP anfreunden. Spätestens nach der SS kommt die auf Sie zu.“ … Ich war mega baff. Ich weiß was CIN-3 bedeutet und wollte mich direkt danach durch die (empirische bzgl Wirksamkeit gesicherte) TCE Behandlung und eine Gebärmutterhalsausschabung (zur Sicherheit, dass nichts im Verborgenen wächst) behandeln lassen. Daraufhin meinte Sie: „Ja also bei dem Befund - da würde ich nicht mit konservativen Methoden an mir herumexperimentieren lassen.“ Ich dachte ich höre nicht richtig. Zumal Sie mich danach gefragt hat und ich den Eindruck hatte, Sie wüsste nicht was in dem Befund eigentlich stand… Ich hab zudem schließlich einschlägige Fachliteratur vor der Entscheidung gelesen und mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich hatte heut bei ihr wirklich das Gefühl, bedrängt und zur OP gedrängt zu werden obwohl das erstmal keine Rolle mehr spielt. In der SS wird erst bei Krebs konitisiert. Jetzt hab ich das Bedürfnis, einen neuen FA bzw wieder zu meinem FA zu wollen. Weiß auch gar nicht, wieso der mich einfach zur neuen FA geschickt hat. Der nächste Termin ist wieder bei ihr in 4 Wochen… „Ja bis dahin sollten Sie bitte bei Fr xxx zur Dysplasiesprechstunde gewesen sein“ … ich würde sowieso eine andere Ärztin/einen anderen Arzt für eine Dysplasiesprechstunde konsultieren wollen, nachdem was mir bei der besagten Ärztin letztes mal dort passier ist… ich könnt heulen. Ich will die SS genießen… und jetzt werd ich von der FA so verrückt gemacht („Bringt ja nichts die SS einfach zu genießen, wenn Sie eine unbehandelte Dysplasie haben“) obwohl mein anderer FA da völlig entspannt war…

 
3 Antworten:

Re: Erste Vorsorgeuntersuchung, plötzlich neue FA und irgendwie unzufrieden :(

Antwort von schroedingerskruemel am 11.04.2024, 14:24 Uhr

Liebe Grüße von der Januar-Haltestelle. Ich habe im September 22 einen PAP 3a/b Befund erhalten. In der Dysplasiesprechstunde kam eine CIN-3 an zwei Herden raus. Ich war mitten in der Kinderwunschbehandlung. Ich wurde zwischen zwei OPs schwanger. Die Schwangerschaft hat nicht gehalten, aber dies hatte nichts mit der OP zu tun.

Ich möchte dir berichten, wie es bei mir ausging, und wie sich die Operateure zu meiner Schwangerschaft positioniert haben.

Der Pap-Befund fiel bei mir aus heiterem Himmel. Meine Abstriche bei waren immer Pap 1 mit viel Blut, auch ein Jahr vor dem Pap 3a/b. Der Unterschied kam nach dem Arztwechsel. Vermutlich hat meine vorherige Gyn nicht gründlich angestrichen. Nuja. Nun saß ich da, mit diesem behandlungsbedürftigen Befund.

Ich wurde am gleichen Tag noch in die Dysplasiesprechstunde geschickt. Die Kolposkopie alleine zeigte, wie fortgeschritten der Befund war. Es wurden mehrere Gewebszylinder gestanzt (völlig schmerzlos!), und dann begann die Wartezeit von einer Woche auf die Histologie.

Die Ärztin dort war ganz klar in ihrer Auskunft: Je nachdem, wie die Histo zurückkommt, läuft es auf "Loop electrosurgical excision procedure (LEEP)" oder "Large loop excision of the transformation zone (LLETZ)" heraus. Also eine flache oder eine hohe Konisation, jeweils mit Ausschabung des Gebärmutterhalses heraus.

Allein schon anhand der Kolopskopie und der sichtbaren Ausbreitung war klar, dass konisiert werden muss.

Für viele Menschen ist die Idee einer Konisation gleichzusetzen mit eine Amputation - ein durch und durch unangenehmer Gedanke, so dass die TCE die bessere Wahl erscheint. Ich verstehe deine neue Ärztin, wenn sie sagt, bei "dem Befund" würde sie nicht herum experimentieren lassen. Du hat dich damit befasst; ich weiß nicht, wo bei TCE die Grenzen sind.

Bei meinem Befund wäre es nicht in Frage gekommen. Die Probenzylinder kamen zurück mit einem Carcinoma in situ, das sich so weit an die Basalmembran herangearbeitet hat, dass ich angerufen wurde, sowohl von der Histo, als auch von der Dysplasieprechstunde.

Ich wurde einbestellt und habe eine dringende OP-Empfehlung erhalten. Normalerweise wird kurz nach der Periode konisiert, aber so lange wollten sie nicht warten. Drei Tage später stand ich auf dem ambulanten OP-Plan. Die Ärzte, die die Dysplasiesprechstunde bei uns leiten, sind auch die, die operieren.

Aufgrund meines Kinderwunsches wurde es eine flache Konisation, eine LEEP. Alles gut, alles komplikationsfrei, keine Verwachsungen. Diese OP hätten sie in meine Fall mit diese Histologie auch in der Frühschwangerschaft gemacht... mit anschließender Krankschreibung, Bettruhe und Cerclage nach Abschluss der Wundheilung.

Davon wird auch bei dir alles abhängen: Wenn sie Dysplasie von der Basalmembran weit genug weg ist, dann wirst du alle Zeit der Welt haben. Dann kannst du nach der Schwangerschaft überlegen, was geht und was nicht. Womit du dich anfreunden kannst.

Wenn die Dysplasie zu nahe an der Basalmembran ist, wird die Empfehlung möglicherweise auch zur OP in der Schwangerschaft lauten. Wenn diese Membran droht, durchbrochen zu werden, bekommen die veränderten Zellen Zugang zum Blut, zu andern Geweben... und damit zu möglichen Metastasierungswegen.

Ich sage dir das alles nicht, um dich zu ängstigen. Angst hast du schon genug. Ich bin nur so deutlich, weil es bei mir fast schief gegangen ist. Es ist nicht die Regel, dass es so läuft, wie bei mir.

Nun ist bei dir auch einige Zeit ins Land gegangen. Es wird gute Gründe gegeben haben, warum du nicht schon vor 10 Monaten von der Dysplasiesprechstunde eine OP-Empfehlung erhalten hast. Vielleicht ist die Dysplasie bei dir so stabil, dass sie sich nicht verändert, und dein FA war deshalb so entspannt? Wenn das der Fall ist, dann wird dich auch keine Dysplasiesprechstunde zur OP drängen. Die sind auch nicht so versessen darauf, in der Schwangerschaft zu operieren.

Aber... du bist in einer Situation, in der der Handlungsbedarf jetzt tatsächlich dringend werden kann. Wenn auch nicht muss. Beantworten können das nur die Befunde der Kolposkopie und der Histologie. Deshalb mein Rat: Mache einen Termin mit der Dysplasieprechstunde und entscheide dann weiter, wenn du die Ergebnisse hast.

Wie ging es bei mir weiter? Ich wurde 6 Monate nach der LEEP schwanger und meine Kontrollabstriche waren auffällig. An den OP-Rändern, obwohl im Gesunden operiert wurde, ergab sich CIN 1 nach 3 Monaten, CIN 2 nach 6 Monaten. Ich hatte gerade positiv getestet.

Wenn ich keine MA gehabt hätte, wäre es wie folgt weiter gegangen: Nächste Kontrollen monatlich, abwarten, wenn es unter CIN-3 bleibt, tun wir gar nichts. Aggressives Abwarten bis nach der Schwangerschaft. Dann OP. LLETZ. Hohe Konisation.

Mein ET wäre in März 2024 gewesen, 1.5 Jahre nach der LEEP. Bis dahin waren alle Kontrollen CIN-2. So lange hält es sich bisher stabil. Länger, als ich dachte. Ich weiß, ich komme um die LLETZ nicht drumherum. Deshalb habe ich auch gehofft, möglichst schnell schwanger zu werden.

Der Plan geht nun nicht so auf, wie ich möchte. Also ja... spätestens bei der nächsten Kontrolle im Juni wird das Thema LLETZ wieder auf die Liste kommen.

Ich wünsche dir eine schnelle Klarheit und drücke die Daumen, dass die Ergebnisse so sind, dass du in Ruhe schwanger sein kannst, und die Behandlung der CIN-3 bis nach der Entbindung Zeit hat.

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Re: Erste Vorsorgeuntersuchung, plötzlich neue FA und irgendwie unzufrieden :(

Antwort von Mamamaus97, 11. SSW am 13.04.2024, 16:14 Uhr

Vielen Dank für deine Antwort und Schilderung deiner Situation! Das was du bisher durchmachen musstest tut mir sehr leid. Ich drücke dir alle Daumen, dass du bald diesbezüglich ausgeheilt bist. Und das sich sehr bald dein KiWu erfüllt und du gesunde Babys zur Welt bringst.
Ich ziehe meinen Hut vor deiner Geschichte und wünsche dir viel Stärke auch weiterhin.

Bei mir ergab die Kolposkopie nur eine semitransparente Essigreaktion. Die Gewebsprobe aus 6Uhr war auffällig. CIN3 in der Transformationszone auf 6Uhr. Das passt halt so gar nicht zur Kolposkopie und zum PAP Abstrich (der danach vom FA direkt von der Stelle entnommen hat und 3D1 ergab). Derjenige, der den PAP Abstrich analysierte hat auch wirklich dann kommentiert zur Anmerkung „hochgradige Dysplasie“ - „Wirklich? Histologisch gesichert???“ … das witzige ist, dass in der Gewebsprobe 6Uhr aus der Transformationszone - Plattenepitheldysplasie CIN3 - kein Hinweiszeichen einer HPV high risk Infektion gefunden wurde. Und die soll ich aber laut PAP3D1 (mit Zellgewinnung direkt aus dem Bereich) haben (mit normalen Veränderungen einer Infektion die gerade wütet). Für mich ist das alles sehr abstrakt. Ich bin gespannt auf mein PAP Ergebnis. Angst hab ich komischerweise eben nicht. Ich fühle mich nur von der neuen FA zu etwas gedrängt was ich nicht möchte. Aber wegen man muss ja scheinbar eh alles mitmachen was in den Leitlinien drin steht. So wirkte es im Gespräch. Sie hat mir ihre Meinung aufgetischt und gemeint - egal ob ich die OP will oder nicht sie wird notwendig. Okay danke für das Gespräch dachte ich mir.
Und ich bin 27 Jahre alt. Gebärmutterhalskrebs mit den üblichen verdächtigen HPV hr Viren entwickelt sich über 10-15Jahre aus der CIN3 heraus. Ich würde gerne die SS abwarten. Und suche mir für demnächst eine andere Ärztin für die Dysplasiesprechstunde. Ich lehne auch eine Biopsie in meiner SS stark ab, es sei denn die Kolposkopie ist hochgradig auffällig (also keine semitransparente Essigsäurereaktion sondern z B intensive Essigreaktion, starkes Moasik, oder andere Hinweise auf Invasion). Meine neue FA meinte ja gleich: man operiert auch in der SS. Die Info war mir z B neu. Ich hab überall gelesen, dass man das nur macht wenn es wirklich Richtung invasives Geschehen geht. Egal… warten wir mal ab

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Re: Erste Vorsorgeuntersuchung, plötzlich neue FA und irgendwie unzufrieden :(

Antwort von schroedingerskruemel am 14.04.2024, 11:50 Uhr

Hmmm... das Rätsel gibt es bei mir auch noch. Ich habe nie auf HPV positiv getestet. Ich bin spät geimpft, und es war ein Krampf, einen Arzt zu finden, der trotz negativem HPV-Abstrich noch im mittleren Erwachsenenalter impft. Völlig egal, was der Krebsinformationsdienst sagt... selbst bei simultaner Besiedelung mit high risk Typ 16+18 wäre es sinnvoll, um einen Schutz vor den anderen Stämmen zu haben. Aber das nur am Rande.

In meinem Fall schieben sie es alle auf meine vorherige Gyn: Jahrelang oberflächlich abgestrichen, immer Pap 1 und HPV negativ, immer mit viel Blut... angeblich müssen blutige Abstriche wiederholt werden. Ist nie passiert. Und dann fällt eben plötzlich die CIN-3 im Endstadium vom Himmel.

Es ist schon merkwürdig. Ich verstehe, was du meinst, wenn du sagst, deine Ergebnisse passen nicht zusammen. Bei mir war alles kongruent und so deutlich, dass ich keinen Diskussionsbedarf gesehen habe. Ich habe mich so gefürchtet, dass ein invasives Carcinom rauskommt, so dass ich diesen Befund auch in der Schwangerschaft hätte operieren lassen.

Bei dir liegen die Dinge ganz anders. Zum Glück! Da atme ich auch mal entspannt durch. Ich hoffe, die andere Dysplasiesprechstunde geht ein wenig differenzierter mit deiner Situation um. Du hast die Befunde von 2023, du bist informiert, und du weißt, was du möchtest und was nicht.

Bleib skeptisch, erst Recht, wenn du das Gefühl hast, nur aufgrund der Leitlinien zu etwas gedrängt zu werden. Ein guter Arzt sollte nicht gleich Schnappatmung bekommen, wenn du sagst, du lässt dich in der Schwangerschaft nicht biopsieren. Sie müssen schon einen nachvollziehbaren Grund liefern, warum die OP nicht noch ein halbes Jahr warten kann bzw. warum sie eine TCE für aussichtslos sehen.

Ich wünsche dir eine schöne, entspannte Schwangerschaft und hoffe, dass du die CIN-3 erstmal auf die lange Bank schieben kannst.

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