zurück| Geschrieben von Streuselchen am 13.11.2019, 8:07 Uhr |
Arztunterlagen
Hallo zusammen,
Die Hausärztin meiner Tante + Onkel hat krankheitsbedingt ihre Praxis aufgegeben.
Das kam ziemlich plötzlich. Beide haben jetzt einen neuen Arzt.
Jetzt ist es aber so, dass die bisherige Hausärztin die Patientenunterlagen nicht herausgibt. Der neue Hausarzt steht quasi vor dem Nichts, hat keine Befunde, keine Untersuchungsergebnisse ... gar nichts.
Hat man bei Arztwechsel (freiwillig oder gezwungermaßen wie hier) eigentlich ein Anrecht auf Befunde, Ergebnisse usw.?
LG + schon mal Danke für eure Antworten.
Streuselchen
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Re: Arztunterlagen
Antwort von Winterkind09 am 13.11.2019, 8:11 Uhr
Ja, man kann alle Unterlagen einfordern, darauf hat der Patient ein Recht. Es kann höchstens sein, dass eine Kopiergebühr erhoben wird. Der Arzt muss die Originalunterlagen
über einen längeren Zeitraum aufheben.
LG
Re: Arztunterlagen
Antwort von +sumsebiene+ am 13.11.2019, 8:13 Uhr
Ich denke, das du kein Recht darauf hast.. sind mMn ja die Unterlagen des Arztes, wenn auch mit den Infos der Patienten..
hat der neue HA die Unterlagen angefordert oder hast du nachgefragt.. würde vielleicht darum bitten (wenn der Arzt absolut nicht die Unterlagen rausgeben will - vielleicht hat er ja auch persönliche Infos/Einschätzungen reingeschrieben, die der Patient nicht erfahren soll) wenigstens ein schriftlichen Bericht zusammenzustellen mit den wichtigsten Infos der Patienten..
Re: Arztunterlagen
Antwort von omagina am 13.11.2019, 8:13 Uhr
moin..wir bekamen damals alle unterlagen von unserem hausarzt ....er hat sie direkt an den neuen arzt hier geschickt..somit hat sich dieser eingelesen und war über alles informiert...ruf die krankenkasse an...ich denke die unterlagen müssen rausgegeben werden..viel erfolg
Re: Arztunterlagen
Antwort von Mutti69 am 13.11.2019, 8:16 Uhr
Nein, die Akte muss die ehemalige HÄ nicht herausgeben.
Deine Angehörigen haben aber, wie alle Patienten, das Recht Einsicht in die Akte zu nehmen und Abschriften (sprich Kopien) zu verlangen. Die müssten sie dann aber bezahlen, was sicher nicht die Welle wäre.
Ich würde die Ärztin anschreiben und eben um Kopien der Akte bitten. Wenn dann nichts kommt, dann kann man auf Rechtsvorschriften verweisen und eine Frist setzen.
Die Ärztin selber hat eine gesetzlich vorgegebene Frist, innerhalb derer muss sie die Akte aufheben...was auch begründen könnte, warum sie die Originalakte nicht rausgibt (oder sie hat die Praxis verkauft und der Nachfolger hat die Patienten damit mitgekauft).
Ergänzend
Antwort von Winterkind09 am 13.11.2019, 8:24 Uhr
Es kann nicht erwartet werden, dass der neue Arzt wieder von "null" mit der Anamese etc. anfängt. Bei vielen Krankheiten ist es auch ziemlich wichtig, dass die Vorgeschichte, Behandlungsversuche etc. vorliegt.
Wenn gewisse gesundheitliche Probleme bestehen, ist es schon klug einen Ordner mit allen Berichten zuhause zu haben, denn viele Fachärzte/ Zentren wollen auch die vorherigen Berichte haben.
Hier ist z.B. ein Arzt unerwartet verstorben. Die Praxis hat nun eine Adresse angegeben wo Unterlagen angefordert werden können.
Dann gibt es das Beispiel Arzthaftung: such dafür ist es wichtig, dass man alle Vorgänge lückenlos nachweisen kann.
Wir haben einen dicken Ordner von einem Kind zuhause, wo sogar die Pflegeprotokolle etc. der NeoIntensiv dabei sind.
Es gibt eine gesetzliche Verpflichtung zur Herausgabe der Unterlagen.
Re: Ergänzend
Antwort von Jasemine1983 am 13.11.2019, 9:55 Uhr
Jeder deutsche Bürger hat das Recht seine eigenen Unterlagen vom Vorgänger einzusehen und sich auch Kopien davon machen zu lassen. Die Originalakte verbleibt dabei beim Arzt.
Kopien können mitunter etwas kosten.
Der Arzt MUSS herausgeben!
Antwort von Berlin! am 13.11.2019, 11:42 Uhr
Richtig ist zunächst, dass die Unterlagen, also Befunde, Notizen etc. pp. im Eigentum des Arztes stehen. es sind seine.
Aber, und jetzt kommts: es gibt ein gesetzlich normiertes Recht auf Einsicht in diese Unterlagen. das steht zB in der Berufsordnung der Ärzte, die für jeden Arzt in D verbindlich sind. Lies mal § 10 Abs. 2 MBO.
Dem zugrunde liegt eine Entscheidung des höchsten deutschen Gerichtes, des Bundesverfassungsgerichtes, aus dem Jahr 1999.
Um es mal kurz zu machen: der Patient selber hat (natürlich!!) einen Anspruch auf Einsicht in die Patientenakte des Arztes, die ihn betrifft. man darf diese Originalunterlagen nicht mitnehmen, da sie im Eigentum des Arztes stehen. Aber man hat ein Anrecht darauf, dass Kopien gemacht werden oder gemacht werden können.
Sprich: der Arztr MUSS die Unterlagen herausgeben. Tut er es dennoch nicht, würde ich mich an die zuständige(n) Aufsichtsbehörde(n) wenden: Ärztekammer, Gesundheitsamt, es gibt auch oft Schlichtungsstellen für sowas.
(Mir platzt schon wieder eine Ader, wenn ich sowas höre....Ärzte haben einfach keinen guten Stand bei mir in letzter Zeit)
Re: Der Arzt MUSS herausgeben!
Antwort von Mutti69 am 13.11.2019, 11:56 Uhr
Dir braucht nix platzen, du weißt doch gar nicht was da wirklich vorliegt.
Vielleicht ist die Praxis an einen Nachfolger übergegangen und wenn man da vor dem Tresen steht und sagt, "geben Sie mir bitte meine gesamte Akte mit", dann wird man nunmal ein klares "Nein!" zu hören bekommen. Was auch völlig richtig ist, denn der Arzt ist verpflichtet die Unterlagen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend aufzubewahren. Das hebt auch eine Herausgabe an den Patienten nicht auf.
Du selber hast es in der Betreffzeile ja falsch geschrieben, dann aber richtig ausgeführt.
Im Betreff schreibst du der Arzt muss herausgeben. Nein, muss er nicht, aber man darf Kopien, bzw. Abschriften verlangen, im Rahmen der Akteneinsicht (die übrigens auch eingeschränkt ist, falls etwas drin steht, was für den Patienten nicht gut ist).
Wie funktioniert das in der Praxis? Auch mit der Post?
Antwort von Anna3Mama am 14.11.2019, 7:01 Uhr
Hallo zusammen,
Geschickt, dass das Thema aufkam....
Unsere Fachklinik hat den Bereich Pädiatrie geschlossen mittlerweile.
Ich wollte nun auch eine Kopie der ganzen Unterlagen anfordern (was ja rechtlich geht).
Hat das jemand schon mal gemacht? Klappt das telefonisch mit der Bitte, sie per Post zuzusenden (Datenschutz)?
Oder muss man persönlich vorbei?
Schon wegen Bezahlung der Kopierkosten vermutlich einfacher persönlich, als eine Überweisung . Also zumindest für das Sekretariat der Klinik... für mich geht da mindestens ein halber Tag flöten.
Jemand Erfahrung?
@Anna ...
Antwort von Streuselchen am 14.11.2019, 7:47 Uhr
Hallo Anna,
Ich selbst hatte schon mal den Fall, dass mein Arzt umgezogen ist und ich deshalb nicht mehr zu ihm konnte.
Ich habe dann auch um eine Kopie meiner Akte gebeten.
Der Arzt hätte mir die Kopien auch zugesandt auf dem Postweg - wegen sensibler Daten habe ich mir die Unterlagen lieber selbst abgeholt.
Zu Hause habe ich dann aber, als ich mir die Sachen mal in Ruhe ansah, festgestellt dass der Arzt mir nur Bruchteile gegeben hat. Ich war Jahre (!) bei ihm. 
Ich verstehe es nicht, warum sich manche Ärzte so anstellen und die Unterlagen nicht herausrücken. Es geht immerhin um DEINE (oder die deiner Kinder) Unterlagen.*Kopfschüttel*
Ich denke mal, vieles hängt vom Arzt ab.
LG
Streuselchen
Re: @Anna ...
Antwort von Anna3Mama am 14.11.2019, 8:00 Uhr
Danke Streuselchen...
Dann wäre es wohl sinnvoller, auf jeden Fall selbst vorbeizufahren und die Kopien direkt zu prüfen. Die Arztbriefe habe ich alle, aber da sind die ganzen Diagnostiken ja nur kurz zusammengefasst und viele Dinge standen nicht drin, die ich damals wichtig empfunden habe.
Aber den Gedanken hatte ich auch schon, dass sie es sich einfach machen und nur ein paar Dinge kopieren....
Danke für den Hinweis. Dann werd ich mal hinfahren vor es schneit 
Re: @Anna ...
Antwort von Anna3Mama am 14.11.2019, 9:21 Uhr
Nachtrag gerade am Tel:"Die gaaaanzen Unterlagen wurden schon mal an ihren KiA geschickt"
Nö. Ich war dabei, als der Brief aus der Klinik geöffnet wurde, da waren nur die Arztbriefe drin. Der Doc war sauer, weil so wenig drin war.
"Ja nein, hier steht, es wurde alles geschickt und in den Arztbriefen steh auch alles drin , da ist alles zusammengefasst"
Ähm nö, da steht nicht wirklich viel.... die Unterlagen zu den Diagnostiken zum Bespiel fehlen...
"Das ist alles im Archiv und wissen sie wie aufwendig das ist, fragen sie erst mal den KiA, der hat ALLES "
Ts. Danke auch....
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