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Geschrieben von edelweiss30 am 10.03.2019, 8:45 Uhr

Baby bilingual erziehen

Hallo,

ich schreibe jetzt mal hier, da ich gar nicht weiß mit wem ich über das Problem reden kann.
Ich bin eine Ukrainerin und mein Mann ist Deutsch. Wir haben einen kleinen Sohn der nun 5 Monate alt ist.
Ich als Ukrainerin versuche mit meinem Sohn ukrainisch zu reden, ich weiß dass die Sprache keine Weltsprache ist und er vielleicht sie nie im Leben brauchen wird, aber es ist Sprache meiner und seiner Ahnen und egal welche Sprache, eine Sprache mehr ist immer eine Bereicherung.
Ich habe zu Ukraine fast kaum noch Bezug, außer dass da meine Eltern wohnen.
Nun zum Thema bilingual. Mein Mann ist Strick dagegen dass ich mit ihm Ukrainisch rede und seine Eltern auch!!!Die haben jetzt erreicht dass ich mich schämen muss, wenn ich mit dem Kleinen aus Ukrainisch rede. Wie soll ich es sagen, mir ist einfach peinlich zu reden in meiner Muttersprache.!!! Ich kann relativ gut Deutsch, da ich auch in Deutschland studiert habe, aber natürlich nicht perfekt, was ihr aus meinem Schreiben sicher erraten könnt.
Es ist momentan so schlimm dass mein Mann nicht Mal mit dem Kleinen was zu tun haben will, seit 3 Tage ignoriert er nicht nur mich sondern den Kleinen!!! nach dem Moto er versteht mich ja sowieso nicht. Obwohl ich meinen Mann lauter Sprachwissenschaftler und Fachleute zitiert habe und mein Mann hochstudiert ist, ist er sich sicher, dass der Kleine später schlecht in der Schule wird und mit Akzent sprechen wird. Ich habe schon alles mögliche ausprobiert, er ist strick dagegen.
Die Situation ist so angespannt, dass ich es nicht mehr aushalte.
Soll ich meinem Mann nachgeben? Was meint ihr?
Aber wegen der Sprache sich zu trennen, ist auch irgend wie bescheuert...oder?

 
45 Antworten:

Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Meeresschildkröte am 10.03.2019, 9:06 Uhr

Dein Mann ist bescheuert.


Eine Lösung für dein Problem habe ich auch nicht, tut mir leid.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Junima am 10.03.2019, 9:13 Uhr

Hallo Edelweiß,

Ich denke, dass deutsch für euer Kind so oder so die Hauptsprache seim wird- ihr lebt in Deutschland und alle außer dir sprechen deutsch mit ihm. Die Sorgen deines Mannes kann ich bei eurer Familienkonstellation absolut nicht verstehen.
Meiner Meinung nach hat es nur Vorteile, wenn du mit deinem Kind in deiner Mutter- und Herzenssprache sprichst. Nie wird ein Kind die Sprache so einfach lernen, wie wenn es von Anfang an im Alltag damit konfrontiert wird. Ungarisch ist keine weltsprache- so what?! Wir erziehen deutsch-georgisch, obwohl georgisch nur von 5-6 Millionen Menschen auf der Welt gesprochen wird. Und wie gesagt, bei eurer Ausgangssituation denke ich eh, dass ungarisch die schwächere sprache sein wird, die eventuell eher verstanden als gesprochen wird.
So wie ich deinen Text lese hast du dich mit bilingualer Erziehung beschäftigt und kennst die Vorteile.
Die Frage die sich mir stellt ist eher, warum dein Mann so dagegen ist? Sollst vor allem du das Kind betreuen und er hat Angst, weil es dann den ganzen Tag nur ungarisch hört? Dann soll er sich bitte mehr mit ihn beschäftigen. Und da die Umgebungssprache deutsch ist, wird später im Kindergarten oder bei einer Tagesmutter oder so sowieso wieder deutsch gesprochen. Du wirst ja hoffentlich auch nicht den ganzen Tag mit dem Kind alleine Zuhause hocken, sodass er auch im Alltag in sämtlichen sozialen Interaktionen mit anderen Menschen mit der deutschen sprache konfrontiert wird.
Da der einzige Bezugspunkt zur ukrainischen Sprache du bist, hätte ich eher Sorge, dass er ukrainisch nicht gut lernt ;-).
Das jetzige Verhalten deines Mannes finde ich gelinde gesagt unter aller Sau. Dich ignorieren, weil du eine andere Meinung hast als er ist Blödsinn und zeugt nicht wirklich von einer guten Streitkultur. Und euren Sohn deswegen zu ignorieren finde ich noch viel schlimmer. Der kann für euren Streit nichts, warum wird er ignoriert?
Überlege dir mal wie es bei euch in Zukunft aussehen wird, wenn ihr mal unterschiedliche Erziehungsvorstellungen habt. Es kann doch nicht sein, dass dein Mann euch dann schmollend ignoriert, bis du nachgibst und ihm zustimmst. Ich würde versuchen nochmal mit meinem Mann zu reden, aber ihm auch klar machen, dass ich meine Meinung habe und mir nicht alles gefallen lasse.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Bärenmama2016 am 10.03.2019, 9:15 Uhr

Lass dich bitte nicht klein machen von deinem Mann und seinen Eltern. Mit Fakten konntest du ihn nicht überzeugen dass es gut für euren Sohn ist, wenn er auch deine Muttersprache lernt. Ich glaube deshalb, das ist ein Problem auf der emotionalen Ebene. Du hast ja bestimmt ein Gefühl oder eine Ahnung, warum deinen Mann die Sprache wirklich stört..

Ich würde an deiner Stelle das überhaupt nicht zur Diskussion stellen und bei deiner Linie bleiben. Ganz konsequent sein und dich nicht auf Streit dazu einlassen, höchstens ihm immer wieder in knappen Worten erklären warum es so richtig ist, und fertig. Was will dein Mann denn machen, dir ein Pflaster über den Mund kleben?

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von grunz am 10.03.2019, 9:19 Uhr

Das klingt alles sehr merkwürdig. Bist du dir sicher, dass wirklich nur die Sprache hier der wirkliche Grund für den Konflikt ist?

Ob das Kind später mal schlecht in der Schule wird hängt sicher nicht damit zusammen.

Wenn er Angst hat der kleine würde zu wenig Deutsch mitbekommt dann soll er halt selber mehr mit ihm reden wo ist das Problem?

So quasi nebenbei eine zweite Sprache zu lernen das ist doch ein riesen Vorteil. Ich würde an deiner Stelle weiter ukrainisch reden und fertig.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von DK-Ursel am 10.03.2019, 10:13 Uhr

Hej!

Hier gibt es auch ein Forum Mehrsprachige Erziehung, dort schreiben "Betroffene", die das Thema aus Erfahrung mehr als gut kennen.

Ansonsten haben die anderen Recht: Dein Kind kann durch die Mehrsprachikeit höchstens besser in der Schule werden.
Wieviele enschen eine Sprache sprechen, die man lernt, ist schnurzpiepegal - da müßten Dänen z.B. spofort aufhören, insgesamt ihre Muttersprache zu sprechen, denn kein Mensch versteht sie außerhalb der Landesgrenzen

Wenn mein Mann mir so wenig Respekt bzgl. meiner Herkunft und meiner Sprache zeigte, müßte ich ernsthaft daran zweifeln, wie er mich sieht und warum ich bei ihm bleiben sollte. Umgekehrt wäöre mir auch nie eingefallen, seine Herkunft oder Sprache geringer enzuschätzen.
Da liegt sehr viel im Argen an Respekt gegenüber Dir und Denier Identität!!!
Das wäre für mich ein Ehe- und kein Sprachproblem!

Gruß Ursel, DK - mit zwei fließend zweisprachigen Töchtern, die auch sehr gut andere Fremdsprachen gelernt haben

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von zwergchen84 am 10.03.2019, 10:47 Uhr

Ich habe eine Freundin, welche mit einem Albaner verheiratet ist. Alle 6 Kinder können bzw. lernen albanisch. Meine Freundin hat es ebenfalls gelernt, zumindest soweit, dass sie sich mit ihren Schwiegereltern und der Verwandtschaft im Kosovo verständigen kann. Die 5 Grossen sprechen Deutsch absolut Akzentfrei! Keines der Kinder hatte Schwierigkeiten in der Schule. Im Gegenteil! Die drei Grossen sind dabei, ihr Abitur zu machen. Ihnen fiel es leichter, Englisch zu lernen, da schon ein gewisses Sprachverständnis vorhanden war.
Die beiden Kleineren sind noch in der Grundschule, doch auch da sind die Noten hervorragend.
Die ganz Kleine ist erst 1,5 und spricht mehr albanisch statt deutsch, das macht ihr mehr Spass Versteht ja keiner ausser Mama und die Geschwister.

Eine andere Freundin hat einen türkischen Vater, sprach früher nur türkisch mit ihrem Vater und mit ihrer Mutter eben deutsch. Sie hat einen Griechen geheiratet, sie selber ist mittlerweile Dolmetscherin für keine Ahnung wieviele Sprachen. Ihr Kind wird wohl griechisch und deutsch lernen, da der Papa halt Grieche ist.

Kinder aus dem Kindergarten meiner Tochter haben eine mexikanische Mutter. Diese spricht Spanisch mit ihren beiden Kindern, Papa spricht deutsch. Ich persönlich finde sowas total toll und immer schade, wenn ein Elternteil es verbietet, die Muttersprache des anderen zu verbieten... Ich mein, bei französisch und Englisch würde doch auch keiner was dagegen sagen? Das Argument, dass Kinder es später in der Schule haben... Ist ein wenig eingestaubt.

Einen Rat habe ich leider auch nicht. Schade, dass dein Mann da so wenig offen für ist...

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Korya am 10.03.2019, 11:12 Uhr

Erstmal vorweg: ich würde dich wie Ursel ans Mehrsprachigkeitsforum verweisen, wo du auf etliche mehrsprachige Familien mit entsprechender Erfahrung triffst.

Aber an Argumenten scheint es ja gar nicht zu liegen.
Eher scheint es deinem Mann unangenehm zu sein, dass du auf einmal eine andere Sprache sprichst. Und dann noch mit "seinem" Sohn!

Dass er euch beide so abweist, zeugt meiner Meinung nach von tieferen Problemen als nur der Erkenntnis, dass es dir wichtig ist, die ukrainische Kultur weiter zu geben.
Hattet ihr vor der Geburt nie drüber gesprochen, wie ihr es mit den Sprachen halten wollt? Woher kommt diese schreckliche Angst, der Junge werde nie richtig Deutsch lernen? Und wie verhielt er sich bisher sonst (von der Sprache mal abgesehen) gegenüber eurem Baby? Ich finde es sehr ungewöhnlich, dass ein liebevoller Vater auf die Idee kommt, seinem 3 Monate alten Sohn Kontakt, Liebe und Sprache zu entziehen, um dich zu bestrafen?
Gab es sonstige Auslöser? Wieviel Zeit verbrachte er vorher mit seinem Sohn?

LG

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Kater Keks am 10.03.2019, 11:17 Uhr

Ganz ehrlich, dein Mann spinnt doch! Und ich habe den Eindruck, das er weder dich, noch deine Herkunft respektiert!

Ein Kind kann nur davon profitieren, wenn es zweisprachig aufwächst! Ich finde es toll, wenn Familien das machen und die Kinder es lernen. Für die Entwicklung des Gehirns und die Sprachentwicklung ist das ein ganz großer Vorteil!

Und wieso soll das Kind in der Schule deswegen schlechter sein als andere? Das ist doch totaler Humbug! Hat er sich mit dem Thema überhaupt schon mal richtig beschäftigt?!

Für mich liest es sich eher so, als hätte er etwas gegen deine Muttersprache....und wenn du englischsprachig wärst, er nicht so einen Aufstand machen würde.

Ich würde dabei bleiben und mit dem Kind in meiner Muttersprache sprechen! Sowas würde ich mir weder von ihm noch von seinen Eltern verbieten lassen!

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von bea+Michelle am 10.03.2019, 11:25 Uhr

Seine Eltern haben dazu schon mal gar nichts zu sagen und dein Mann ist, sorry, nicht ganz dicht. Meine Kinder sind Halbitaliener und haben uns schon "vorgeworfen", das sie nicht 2 sprachig erzogen wurde (Mein Mann ist allerdings hier geboren)

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 11:46 Uhr

Ich bin der Meinung, dass die bilinguale Erziehung schon Nachteile hat - wenngleich auch meist die Vorteile überwiegen. Von daher würde ich sie nicht locker von der Hand weisen.

Positiv ist absolut, dass er seine Muttersprache lernt. Und es auch später leichter haben wird, weitere Sprachen zu lernen. Ein Nachteil (der sich später wieder legt) kann es sein, dass er in der deutschen Sprache erst einmal weniger fit sein wird.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Meeresschildkröte am 10.03.2019, 12:02 Uhr

Sprachwissenschaftlich gesehen gibt es keine Nachteile - man kann eine Meinung dazu haben, aber diese muss nicht unbedingt von Wissen zeugen...
Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, sind in der Sprachentwicklung manchmal etwas "hinterher", aber das bezieht sich nur auf die ersten Jahre (so fangen sie eben oft etwas später mit dem Sprechen an, holen das aber bald auf).
Probleme gibt es nur, wenn die Kinder weder die eine noch die andere Sprache richtig lernen, weil z.B. ihre Eltern weder - noch beherrschen und es grundsätzlich an der ausreichenden Bildung fehlt, um die Kinder sprachlich zu fördern.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Mamamaike am 10.03.2019, 12:05 Uhr

Naja, BI-lingual heißt doch ZWEIsprachig, und dazu würde ja normalerweise gehören, dass Dein Mann dann Deutsch mit dem Kleinen redet (so wie das Umfeld).
Fremdsprachen sind ja nicht nur aus sich selbst heraus ein Gewinn, sondern sie Eröffnen ja auch andere Denkweisen und ermöglichen den Zugang zu anderen Kulturen.
Wenn ich die Möglichkeit hätte, unser Kind zweisprachig aufwachsen zu lassen, und sei die Sprache noch so exotisch (was Ukrainische ja nicht mal ist), würde ich die Nutzen. Mein Mann und ich sind beide deutsch(hoch)sprachig, aber wir haben die Großeltern gebeten, Mundart mit unserem Sohn zu sprechen, damit er diese "Sprache" wenigstens kennenlernt.
Kannst Du Dir vielleicht eine Art Unterstützung suchen? Den Kinderarzt oder so? Das wäre dann eine "Institution", die Dich und Deine "richtige" Ansicht bestätigen würde. Gibt es in eurem Umfeld noch bilingual erzogene Kinder, die ein positives Beispiel sein können?
Und schäm Dich bitte nicht, Du tust ja nichts Unanständiges... Vielleicht ist das ja jetzt für Deinen Mann auch die Gelegenheit, selbst ukrainisch zu lernen, mit eurem Sohn quasi.
Mannmannmannn, gute Nerven für Dich!

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Meeresschildkröte am 10.03.2019, 12:05 Uhr

Auch zu erwähnen: Es ist sicher weder normal noch gesund, wenn dein Mann euer Kind ignoriert, nur um dich quasi zu bestrafen. Das ist schon mehr als grenzwertig. Und weist wohl darauf hin, dass eure Probleme weitaus tiefer gehen als das Sprachthema.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von crisgon am 10.03.2019, 12:52 Uhr

Hallo!
Die Argumente, die für eine bilinguale Erziehung sprechen, kennst du ja selber.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten: ich bin Spanierin, mein Mann Deutscher. Unser ganzer Umfeld ist Deutsch, wir wohnen in Deutschland. Für mich war immer klar, dass meine Kinder bilingual aufwachsen sollen. Meine komplette Familie lebt in Spanien, meine Eltern sprechen kein Wort Deutsch. Zum Glück war auch mein Mann dafür (aber auch wenn nicht, hätte ich es selbstverständlich durchgezogen). Meine Schwiegereltern waren eher skeptisch. Sie hatten Angst, dass die Kinder dann nicht flüssig Deutsch sprechen können, vor allem weil mein Mann sehr viel arbeitet und oft auf Geschäftsreise im Ausland ist. Ich habe meine Schwiegereltern, die eh weit weg wohnen, ignoriert, denn vernünftige Argumente nahmen sie nicht an.
Ich bin und war mit der Zweisprachigkeit sehr konsequent: ich habe mit beiden Kindern immer auf spanisch gesprochen, egal ob mein Mann, meine Schwiegereltern oder sonst jemand dabei war. Mein Mann ist und war schon immer viel beruflich unterwegs. Und wir haben quasi jeden Ferientag in Spanien verbracht. Und trotzdem sprechen die Kinder perfekt Deutsch.
Die Jungs sind jetzt 16 und 14 und natürlich zweisprachig. Sie sprechen akzentfrei Deutsch, sind gute Schüler und besuchen beide das Gymnasium. Die meisten Lehrer wissen nicht Mal, dass sie 2-sprachig aufwachsen. Die Sorgen meiner Schwiegereltern waren natürlich Quatsch. Die Kinder haben sich beide sehr leicht getan mit dem Erlernen neuer Sprachen (Englisch und Französisch), ob das nun an der Zweisprachigkeit liegt, weiß ich nicht. Ich kann also nur positiv berichten, ich glaube, es ist für Kinder ein großes Geschenk zweisprachig aufzuwachsen.

Ich weiß nicht, wie du dein Mann überzeugen kannst. Offensichtlich reagiert er nicht auf vernünftige Argumente und verhält sich wie ein kleines Kind, wenn er dich und eurem Kind nur deshalb ignoriert.
Und trotzdem würde ich es durchziehen. Denn es sind auch deine Kinder. Die Ukraine und ukrainisch ist ein Teil von dir, was du an deine Kinder weitergeben möchtest. Wenn er das nicht versteht, dann stimmt da was nicht. Du hast überhaupt keinen Grund dich zu schämen, wenn du mit deinem Kind auf ukrainisch redest!!! Im Gegenteil, es ist ein großes Geschenk, was du deinem Kind da mitgibst. Schämen muss sich wohl der Vater, wenn er so kindisch und stur reagiert!!!

LG und alles Gute!

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von monstermaja am 10.03.2019, 13:05 Uhr

Hallo
Ich möchte dich auch bestärken.
Sprich deine Muttersprache.
Wenn andere Anwesend sind finde ich es aber auch höflicher auf deutsch, zumindest über einen längeren Zeitraum.

Mein Sohn, ich glaube damals 4 fragte mal, wann wir denn endlich mal türkisch sprechen würden, wie andere Kinder.
„Leider“ können wir in der Familie aber eben nur deutsch
Musste ihm dann erstmal erklären, dass die Eltern eben aus einem Land stammen, in dem man anders spricht ;)

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 13:30 Uhr

Es gibt durchaus Sprachwissenschaftler und entsprechende Studien, die belegen bzw. aussagen, dass Kindern durch die bilinguale Erziehung Nachteile entstehen KÖNNEN.

Diese Nachteile beziehen sich meist nur auf einige Jahre, dennoch gibt es auch bilingual erzogene Kinder, die auch in der Schulzeit damit zu kämpfen haben, dass das deutsche "Sprachbad" nicht ausreichend war, und in ihrem Grundwortschatz elementare Begriffe fehlen.

Wie oft hat der Vater Zeit für das Kind? Und es kommt sicher auch darauf an, wie oft deutschsprachige Freunde und Verwandte mit dem Kind reden.

Wenn das Kind ausschließlich beim Gute-Nacht-sagen und am WE die deutsche Sprache hört, ist das sicher nicht vorteilhaft.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Korya am 10.03.2019, 13:35 Uhr

Das Kinder, die mehrsprachlich aufwachsen, später sprechen, ist wissenschaftlich aber auch nicht belegt, auch wenn es noch so oft wiederholt wird.

Sonst würden Kinder in Ländern, in denen es normal ist, mehrsprachig aufzuwachsen, im Schnitt ja alle später anfangen zu sprechen - tun sie aber nicht.

Jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit, ganz unabhängig von der Anzahl der Sprachen.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von MädchenMama131518 am 10.03.2019, 13:40 Uhr

Hey Edelweiß,

schade, dass dein Mann so denkt. Bei uns war es andersrum. Ich bin Deutsche, mein Mann gebürtiger Russe bzw Kasache. Er spricht fließend russisch, aber auch akzentfrei (!) deutsch.
Ich wollte immer, dass er mit unseren Mädels russisch spricht. Auch, wenn ich es nicht wirklich verstehe. Er wollte aber nicht, hält es für unnötig, da in seiner Familie hauptsächlich deutsch gesprochen wird und auch kein Bezug mehr zu Russland/Kasachstan da ist. Schade, aber so ist es nunmal.

Könnt ihr euch denn nicht eventuell einigen, dass zu gewissen Zeiten ukrainisch gesprochen wird? Beispielsweise beim Essen? Oder eine ukrainische Gute-Nacht-Geschichte?

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 13:41 Uhr

Trotzdem gibt es bilingual erzogene Kinder, die noch in der Grundschule so unzureichend Deutsch sprechen, dass sie nur schwer verstanden werden. Ja, es ist nicht der Regelfall. Aber es ist nicht so, als würde es nicht passieren. Aber oft zieht sich der vorübergehende Nachteil doch über einen längeren Zeitraum. Unabhängig davon, wie wissenschaftlich das belegt ist.

Ich wäre auch dafür, Kindern auch immer ihre Mutter- bzw. Vatersprache lernen zu lassen. Aber ich sehe es nicht durch und durch vorteilhaft an.

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Na, Johanna - mal gut,

Antwort von DK-Ursel am 10.03.2019, 13:55 Uhr

daß Du keine Vorurteile hast - oder welche nachplapperst.

Außenstehenden kommt es manchmal zwar so vor, als könnten mehrsprachige Kinder weniger sprechen als einsprachige, das liegt aber daran, daß sie eben nur den einen Anteild er Wörter,die das Kind von diesen 100% hat, die auch einsprachige haben, verstehen.
Denn logischerweise teilt sich der 100%-Wortschatz,den alle Kinder haben- egal auf welchem Niveau, welche, genau wie Korya schreibt, vom Kind und nicht von der Anzahl der Sprachen abhängt - logischerweise teilt sich also dieser Wortschatz auf mehrere Sprachen auf - und das wird nun mal nicht von allen gleich gut verstanden. Für das Kind sind die 100% aber genau dieselben 100% wie für das einsprachige Kind, und es ist genau umgekehrt: Letztendlich verdoppelt sich der Wortschatz rasant, weil das kind ruckzuck die Wörter für alles in 2 und mehr Sprachen lernt.

Das, was Du da anführst, sind Kinder,die in einer Art Ghetto leben, wenig Kontakt zu Kindern mit der Umgebungssprache haben und evtl. auch erst spät in den KIGA - oder gar nicht - kommen.
Da kann es durchaus sein, daß die Nicht-Umgebungssprache sehr viel stärker als die Umgebungssprache ist, davon aber redem wir hier doch schon mal gar nicht, wenn das Kind einen dt. Vater hat, die Mutter integriert ist dt. Einrichtingen besucht und in Anspruch nimmt.

Daß diese noch-nicht integrierten Kinder (und Eltern) immer als Gegenbeisipel für mehrsprachige Erziehung herangezogen werden, ist ein schwerer und äußerst kurzsichtiger Fehler.
Liegt aber wohl daran, daß ahnungslose Menschen eben deutlicher die Probleme als die geglückten "Fälle" sehen --- mene Töchter waren von kleinauf fließend zweisprachig und wurden nie als olche wahgenommen, weil sie eben auch die Landessprache altersgerecht gut beherrschten.
So what?
Der AP rate ich nochmal dringend, ins Mehrsprachenforum zu gehen, soviel Halbwissen ist ja fast dümmer als die Arroganz des Vaters!

Gruß Ursel, DK

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Korya am 10.03.2019, 14:03 Uhr

Mmmh... ich glaube, dann hat der Kindergarten keine gute Arbeit geleistet, oder sie waren gar nicht erst im Kindergarten?
Wenn keine Sprachstörung vorliegt, sollte es für ein Kind kein Problem darstellen.

Ich berichte dann in ein paar Jahren; meine kommt in 2 Wochen in den Kindergarten und spricht noch kein Wort :-)
Bei den beiden Großen war das überhaupt kein Problem.

LG

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Re: Na, Johanna - mal gut,

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 14:46 Uhr

Wie gut, dass du frei von Vorurteilen bist und ohne eigene Betroffenheit, völlig korrekte Angaben machst.

In den meisten Fällen gebe ich dir durchaus Recht, aber es profitieren eben nicht alle Kinder von der bilingualen Erziehung so sehr wie man meint.

Und, entgegen deiner Behauptung, führe ich als Argument keine Kinder aus "Ghettos" (!) an, die wenig Kontakt zu anderen Kindern bekommen.

Ich habe im Kiga selber weinende Kinder erlebt, die (der Bilingualität zum Trotz) nur sehr wenig Deutsch sprachen, bzw. verstanden. Ja, in den meisten Fällen lernten sie rasch. Andere sprachen zwar fließend die Fremdsprache, aber eben kaum Deutsch. Und da würde ich nicht so tun, als wäre dies kein Problem. Und es ging in der Schule weiter mit dem Problem. Ich bin davon überzeugt, dass sehr viele Kinder sehr davon profitiert haben, mit zwei Sprachen aufzuwachsen - andere leider nicht, im Gegenteil.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 14:50 Uhr

In nicht wenigen Kindergärten sprechen selbst nicht einmal alle Erzieherinnen fließend Deutsch. Aber davon ab - einige Kinder gewöhnen sich eben nicht so gut wie andere an die weniger vertraute Sprache. Ohne jegliche Sprachstörung.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von arzule am 10.03.2019, 14:55 Uhr

Wieso heiratet man eine Ausländerin, wenn man mit der Sprache und Kultur gar nicht in Berührung kommen will? Ich würde mich gar nicht schämen und voller Stolz meine Muttersprache weitergeben.

Ich rede mit meinen Kindern türkisch. Auch wenn wir unterwegs sind und die Omas angewidert schauen. Das ist mir egal. Sie sprechen trotzdem besser deutsch und antworten oft auch auf deutsch. Aber sie verstehen alles. Das ist mir wichtig.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Perspektiven am 10.03.2019, 15:12 Uhr

Ich antworte zu: ".... der Kleine später schlecht in der Schule wird und mit Akzent sprechen wird ...."
Es gibt eine kleine Bella Devyatkina ( , ) aus Moskau, die mit ihren gut 4 Jahren Anfang 2017 in 7 Sprachen gelesen und gesprochen hat.
Im Internet kann man auch finden, dass Kinder bis zu 10 Jahren mehrere Sprachen fast Akzentfrei sprechen können, Wen man älter ist und beginnt eine andere Sprache zu sprechen, geht das nicht mehr so gut, weil man sich an die bisherige Sprache schon stärker gewöhnt hat.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von DK-Ursel am 10.03.2019, 15:17 Uhr

Also, ich kenne nun wirklich auch jede Menge zweisprachiger Kinder, und sogar mein Patensohn kam - zum bangen Erwarten etlicher dänischer Pädagogen - fast ohne dän. Sprachkenntnisse n den dän. KIGA - er sprach die Sprache ruckizucki ebenso gut wie die deutsche und ist bestimmt nicht schlecht in der Schule heute.DIESE Pädagogen sind heute bestimmt weniger skeptisch und negativ eingestellt als Du, dennsie haben erlebt, wie es geht.

Wieso bin ich nicht betroffen?
Mehr als Du vermutlich, denn ich kenne die Familien, die auf etlichen LIsten unterwegs, sind zum Teil persönlich.
Ich habe selbst zweisprachige Kinder und wir leben auch mit anderen Kombinationen hier dicht an dicht, niemals gab es Sprachprobleme, niemals Schulprobleme, die sich auf Sprachprobleme zurückführen ließen.
Wer integriert ist und genügend mit der Umgebungssprache zu tun bekommt, lernt sie als Kind sehr schnell.
Wie soll es sonst auch anders gehen?
Als iich meine erste Tochter bekam, war ich knapp 2 Jahre im Land und sprach trotz Vorkenntnissen längst nicht ausreichend Dänisch, nicht für meine sprachl. Ansprüche, nicht, um ein Kidn darin großzuziehen! - im Leben würde ich kein Kind Dänisch erziehen wollen, obwohl ich es heute fließend spreche und in jeder Lebenslage zurechtkomme.
Meine Muttersprache beherrsche ich auch nach so vielen Jahren immer noch besser, das geht sicher den allermeisten Einwanderern egal wo genauso!
Ich gebe doch an meine Kinder keine Fremdsprache weiter!!!

Wenn natürlich KIGA-Pädagogen (oder Lehrer) auch nicht die Landessprache sprechen,dann sollte man die vielleicht erstmal sprachlich integrieren und nicht erwarten,daß die kinder die umgeungssprache von ihnen lernen.
Merkst Du eigentlich, was du alles miteinander verwurstelst - genau eben wie die, die nur Halbwissen bis gar keins haben?
Du disqualifizierst Dich doch selbst mit solchen widersprüchlichen Aussagen:
Ghettoleben ist eben nicht nur das Leben in einer rein türkischen, somalischen, ... Spracgemeinschaft, sondern einfach in einer Umgebung,die die Umgebungssprache nicht fördert, nicht fördern kann.
Will man also, daß Kinder die Landessprachelernen, muß man sie mit Menschen umgeben, die diese Sprache gut sprechen - das sind meistens eben genau nicht die Einwandererfamilien.
Die bringen ihren Kindern wie ich auch die Muttersprache bei uns legen damit einen wichtigen Grundstock für das Sprachverständnis der Kinder.

Gruß Ursel, DK

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Perspektiven am 10.03.2019, 15:20 Uhr

( , ) dort war der Name in kyrillischer Schrift geschrieben.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 15:40 Uhr

"Wieso bin ich nicht betroffen?"

Vermutlich, weil zahlreiche Kinder nicht betroffen sind. Deine persönliche Bekanntschaften in allen Ehren, denke ich trotzdem nicht, dass du hier verallgemeinern kannst.

Leider ist es nicht automatisch so, dass diejenigen, die genügend mit der Umgebungssprache zu tun bekommen, sich überhaupt automatisch integrieren lassen. Ja, meistens funktioniert es. Aber eben nicht grundsätzlich.

"Du disqualifizierst Dich doch selbst mit solchen widersprüchlichen Aussagen:
Ghettoleben ist eben nicht nur das Leben in einer rein türkischen, somalischen, ... Spracgemeinschaft, sondern einfach in einer Umgebung,die die Umgebungssprache nicht fördert, nicht fördern kann."

Solche widersprüchlichen Aussagen habe ICH gar nicht geschrieben!

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 15:52 Uhr

Du ziehst dann ein Wunderkind zum Vergleich heran?

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von kati1976 am 10.03.2019, 16:29 Uhr

Das Sehe ich genauso. Ich kenne einige Kinder die zweisprachig aufwachsen,anfangs waren sie gleichaltrigen hinterher aber das haben sie ganz schnell wieder aufgeholt.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von kati1976 am 10.03.2019, 16:35 Uhr

Ich finde es traurig das dein Mann so denkt. Er wusste doch woher du stammt und wie deine Sprache ist. Allerdings finde ich seine Reaktion mehr als übertrieben, steckt da eventuell mehr dahinter?

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Perspektiven am 10.03.2019, 16:39 Uhr

Ja, das ist richtig.

Es geht aber um die fast akzentfreie Aussprache unter 10 Jahre.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von DK-Ursel am 10.03.2019, 16:48 Uhr

Die ist eh akzentfrei, auch ohne Wunderkind.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 16:55 Uhr

Es ging mir nur darum, dass ein Wunderkind zum Vergleich herangezogen wird.

Und nein, nicht nur Kinder die in "Ghettos" aufwachsen, sprechen die Umgebungssprache automatisch akzentfrei, wenn die Muttersprache eine andere ist. Auch wenn es meistens der Fall ist.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von DK-Ursel am 10.03.2019, 17:29 Uhr

Absoluter Blödsinn.

AP, komm ins Mehrsprachenforum, hier taugt es nicht, das Thema.
Wobeidie, die die Problematik bei Deinem Mann/dem Vatersehen, durchaus Recht haben.

Gruß Ursel, DK

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Johanna3 am 10.03.2019, 17:41 Uhr

Ja, ich weiß. Deine persönlichen Erfahrungen sind das Paradebeispiel.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von kati1976 am 10.03.2019, 17:49 Uhr

Im Gegensatz zu dir hat sie Erfahrung bei dem Thema.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von germanit1 am 10.03.2019, 17:58 Uhr

Das das Kind spaeter in der Schule Probleme haben wird, wurde mri von einer Albanerin, die ihre Tochter nicht zweisprachig erzogen hat, auch gesagt. Sie hat mir auch abgeraten mit meinem Kind in meiner Muttersprache (Deutsch) zu sprechen. Im Kindergarten wurde ich auch aufgefordert mit meinem Kind in der Landessprache zu sprechen. Meine Muttersprache wuerde er auch so lernen. Ich habe konsequent von Geburt an mit meinem Kind nur meine Muttersprache gesprochen. Mit fast 5 Jahren hat mein Kind dann seinen ersten Satz auf Deutsch gesagt. Mittlerweile spricht mein Kind beide Sprachen akzentfrei und fliessend. In der 1. Klasse sollte Kind Nachhilfe bekommen, weil er im November noch nicht lesen konnte (die Schule faengt hier Mitte September an). Wir haben uns geweigert und selbst gefoerdert. Ostern konnte Kind in beiden Sprachen lesen. Kind gehoert zu den Besten in seiner Klasse. Eine der beiden Kindergaertnerinnen habe ich Jahre spaeter mal auf dem Spielplatz getroffen. Die schien ueberrascht, dass Kind beide Sprachen so gut spricht und auch ein sehr guter Schueler ist. Der Grundschullehrerin habe ich irgendwann mal einen Link zu eienr Internetseite ueber mehrsprachige Erziehung geschickt. Sie hatte davon keine Ahnung. Ich nehme mal an, dass sowas in deren Ausbildung nicht vorkam. Mittlerweile ist Kind auf der Mittelschule und da gibt es einen Lehrer, deren Kinder auch zweisprachig aufwachsen. In der gleichen Klasse ist auch noch ein Maedchen, was zweisprachig ukrainisch und Landessprache aufwaechst. Von ihrer Mutter weiss ich, dass sie ukrainisch auch lesen und schreiben kann. Die Oma wohnt hier. Soweit ich weiss fahren sie aber trotzdem ab und zu in die Ukraine. Wir fahren selten nach Deutschland. Kontakt zu meienr Familie in Deutschland haben wir auch keinen (meine deutsche Familie will nicht).

Ich selbst habe auch Migrationshintergrund, bin aber nur einsprachig aufgewachsen. Den anderen Teil meiner Familie habe ich alle paar Jahre in den Ferien besucht. Nach dem Abi war ich dann ein paar Wochen bei meinen Verwandten, weil ich die Sprache lernen wollte. Ich hatte dann auch das Glueck, waehrend meienr Berufsausbildung in dem Land ein mehrmonatiges Praktikum machen zu koennen. Mittlerweile lebe ich seit Jahren in dem Land.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von edelweiss30 am 10.03.2019, 18:45 Uhr

Ich wollte noch ergänzen....
Mein Mann arbeiten sehr sehr viel und kommt erst um 18 Uhr nach Hause, der Kleine geht um 19 Uhr schlafen, also quasi sieht mein Mann ihn 1 Stunde pro Tag. Am Samstag ist er auch haben Tag weg.
Also sein Argument ist, dass das Kind nichts von der deutschen Sprache mitbekommt, wenn ich mit ihm ausschließlich Ukrainisch rede.
Ich habe aber gelesen, wenn man beide Sprachen spricht kann das Kind dann keine der beiden Sprachen richtig. Ich kann natürlich mit ihm beide Sprachen sprechen, aber mein Deutsch ist ja auch nicht 100 Prozent perfekt und ich habe einen starken Akzent. Was ist denn jetzt besser gebrochenes Deutsch beizubringen oder doch Ukrainisch? Wobei Ukrainisch habe ich schon zum Teil verlernt, da ich hier mit niemanden Ukrainisch sprechen kann.
Mein Mann hat halt schlechte Beispiele aus unserer Umgebung und zwar eine meine Bekanntin spricht auch ausschließlich "xy" Sprache mit ihren Kindern und der Vater ist ständig auf Geschäftsreisen, nun redet der große kaum Deutsch mit 4 Jahre. Aber irgendwie ist sie selber Schuld, da Ihre Kinder nicht in Kindergarten gehen und sie hat wohl nicht so viel Kontakt zu den anderen Deutschsprachigen dort, da sie in einem kleinen Ort wohnt.
So wie eine andere Bekanntin ,die Alleinerziehend ist, die hat mit der Tochter wohl beide Sprachen gesprochen. Neulich waren sie bei uns zu Besuch und mein Mann meinte dass die Kleine mit 10 Jahre viele Fehler macht ( wie falsche Artikeln )und dann sucht sie ziemlich lange nach passenden Wörtern in Deutsch.
Ich bin komplett Irritiert...

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von kati1976 am 10.03.2019, 18:50 Uhr

Ich würde dir,wie schon von DK Ursel vorgeschlagen, das mehrsprachige Forum empfehlen.

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Gerade seine Gegenbeispiele sind doch gute Argumente für dich.

Antwort von Korya am 10.03.2019, 23:51 Uhr

Kinder brauchen andere Kinder, dann lernen sie jede Sprache im Nu, ganz ohne unser Zutun.

Mein Mittlerer (in England geboren, in Korea im Kindergarten) war fließend viersprachig, ganz ohne "Wunderkind". Einfach weil kleine Kinder dazu ausgelegt ist, Sprachen aufzusaugen.

Oder schau dir einige Gegenden Indiens an, wo alle 5- oder mehrsprachig aufwachsen. Einsprachigkeit war über die Menschheitsgeschichte immer eine Ausnahme - auch wenn es uns heutigzutage, sesshaft und bequem, nicht mehr so scheinen mag.

Wenn dein Mann
- Alleinerziehende als Beispiel heranzieht, bei der es nicht mal die tägliche Abendstunde (die so viel wert ist!) mit einem Partner bieten kann,
- oder eine Familie, die ihre Kinder weder in den Kindergarten schickt noch draußen mit anderen spielen lässt,
...dann unterstreicht dies doch nur die Wichtigkeit einer gemeinsamen!!! intensiven muttersprachlichen Beschäftigung mit dem Kleinen. Die ersten 1, 2 Jahre sind prägend, jede Minute, die er sich im widmet, ein Gewinn.

Mangelnde Zeit seinerseits finde ich jetzt kein Argument. Bei den meisten Familien geht doch wenigstens einer der Partner arbeiten, und dennoch klappt es mit der Zweisprachigkeit? Es geht nun einmal immer auch darum, die Restzeit ausreichend zum Sprechen zu verwenden, egal wie anstrengend das manchmal sein mag.

Aber solange man das Kind bei jeder Gelegenheit mit Sprache bombardiert, klappt das auch.
Bei uns bin ich diejenige, die arbeitet, mein Mann bleibt zuhause. Ich komme zwischen 8 und 9 nach Hause. Trotzdem spricht meine jüngste, jetzt gerade 3 geworden, völlig normal deutsch, und italienisch mit dem Papa. Im April geht sie hier in den Kindergarten und wird die Landessprache genauso schnell plappern wie damals mein Mittlerer Koreanisch.
Nur wie wir es mit ihr mit Englisch machen, weiß ich noch nicht... kommt Zeit, kommt Rat.

LG

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Schniesenase am 11.03.2019, 11:23 Uhr

Ich bin Lehrerin und habe schon einige Kinder mit ganz unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen erlebt. Wissenschaftlich gesehen gibt es hierfür nur eine korrekte Antwort:

Jeder Partner spricht konsequent mit dem Kind die eigene Muttersprache. Damit lernt das Kind zwei grammatische Strukturen für zwei Sprachen RICHTIG und hat beste Voraussetzungen dafür, beide Sprachen perfekt zu lernen.

Althergebracht (Großelterngeneration) heißt es immer, Ausländer sollten doch die deutsche Sprache mit den Kindern sprechen, da sie diese sonst gar nicht lernten. Das ist erwiesenermaßen falsch. Sie lernen nie richtig Deutsch, wenn sie von Anfang an rudimentäre Strukturen der Sprache lernen. Die Gefahr besteht, wenn Du mit dem Kind Deutsch sprichst. Was Dein Mann und Seine Familie sagen, kommt aus der Mottenkiste einer Vergangenheit voller Vorurteile gegenüber Ausländerfamilien, die ja kein Deutsch lernen wollen und ist einfach falsch.

Ich habe solche Kinder im Kindergarten meiner Tochter und in der Schule erlebt. Ja, im Kindergarten haben sie es manchmal erst einmal schwerer, weil sie die eher fremde Sprache noch nicht gut kennen, aber in der Schule verwächst sich das sehr schnell, und dann korrigieren sie die Mama/den Papa. Dein Mann liegt falsch. Er soll sich belesen. Er ist doch offensichtlich dazu in der Lage und soll aufhören, mit unpassenden Beispielen allgemeine Regeln aufzustellen.

Wichtig für zweisprachig aufwachsende Kinder finde ich:

Die Eltern können beide Deutsch, bzw. der nichtdeutsche Elternteil lernt es mit Engagement.

Es gibt eine "Familiensprache", die alle verstehen, bei Euch also vermutlich Deutsch.

Das Kind geht in den Kindergarten oder hat sonst regelmäßig viele Male in der Woche Kontakt zu deutschsprachigen Kindern/Menschen.

Bei Euch der Vater beschäftigt sich viel mit dem Kind, liest vor, macht Spaziergänge und lässt dabei das Handy zu Hause bzw. konsequent in der Tasche.


Dein Mann kann also entscheidend dazu beitragen, dass Euer Kind gut Deutsch lernt, indem er in der Zeit, die er zu Hause ist, ganz viel mit Eurem Kind macht.

Mach den Rücken stark und lebe diese Konfrontation. Sie ist essentiell wichtig in drei Bereichen:
1. Du und Deine Kultur und Sprache sind WICHTIG und sollen wichtig genommen werden, das ist Teil von Dir. Du darfst und sollst 50% Sagen in der Familie haben, in allen Bereichen.
2. Dein Kind soll nicht in so einem Konflikt stehen und am Ende nicht richtig Sprache lernen können.
3. Schwiegereltern haben sich nicht in Eure Familienentscheidungen einzumischen. Sie dürfen auch durch Deinen Mann mal ein bisschen darin gebremst werden.

Du hast meine besten Wünsche für ein Gelingen! Danach steht Eure Beziehung auf einer sehr viel erwachseneren Stufe.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Perspektiven am 11.03.2019, 13:32 Uhr

Vielen Dank Schniesenase.

Ich habe Ihren Beitrag mit großem Interesse gelesen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, soll die gemeinsame Sprache Deutsch sein.
Die Mutter kann aber auch Ukrainisch sprechen, wenn sie mit dem Kind allein ist. Ihre Wurzeln soll das Kind auch spüren dürfen.

Vielleicht könnte der Vater auch ein wenig Ukrainisch lernen, damit er seine Frau besser verstehen lernt und ihr eventuell bei der deutschen Sprache helfen kann.

Partnerschaftliches Prinzip.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von germanit1 am 11.03.2019, 17:03 Uhr

Sprich nur ukrainisch mit deinem Kind und mach es auch mit deiner Kultur vertraut. Ich habe mit meinem Kind nur Deutsch gesprochen. Ostern habe ich Eier gefaerbt und versteckt und am 6.12. kam der Nikolaus. Fuer die Hexe (die kommt hier am 6.1.) sind wir dann zu eiern Veranstalltung in einem der Orte gegangen. Mein Kind war nur 1 Jahr im Kindergarten, weil wir u.a. mit der Erzieherin Probleme hatten. Bevor Kind in den Kindergarten kam, waren wir viel auf dem Spielplatz. Ich habe dann immer in Landessprache erklaert, dass Kind zweisprachig aufwaechst - auch um klar zu machen, dass sie mit ihm in der Landessprache sprechen koennen. Teilweise wurde ich auch gefragt, ob Kind die Landessprache verstehen wuerde. Irgendwann hat Kind dann selbst geantwortet :) . Im Jahr vor der Einschulung ist Kind dann 2 Mal in der Woche zum Sport gegangen, um Kontakt zu anderen Kindern zu haben (hier gehen eigentlich alle Kinder 3 Jahre in den KiGa). Mein Mann und ich haben uns die Kinderbetreuung so gut es ging geteilt (mein Mann ist selbststaendig und wir wohnen an seinem Arbeitsplatz, weil wir ihn sonst kaum sehen wuerden). Mein Mann versteht Deutsch. Notfalls uebersetzen wir aber auch mal kurz, was wir gessagt haben.

Wenn dein Kind in die Schule kommt, wird es eh die Umgebungssprache mehr hoeren. Je mehr du mit deinem Kind in deiner Sprache sprichst, umso besser lernt es sie. Es kann deine Sprache (und auch deine Kultur) nur von dir lernen. Deutsch hoert es ueberall - es sei denn du gehst mit deinem Kind nie vor die Tuer.

Uebrigens wachsen auch Kinder, die Deutsch und einen Dialekt sprechen zweisprachig auf. Mein Kind bekommt naechstes Jahr ev. eine Deutschlehrerin (als 2. Fremdsprache wird leider nur Deutsch angeboten), die ueber mehrsprachig aufwachsene Kinder eine Studie gemacht hat - udn das waren Kinder, die neben der Landessprache noch einen in dem Land gesprochenen Dialekt sprechen.

Sprech mit deinem Kind nicht beide Sprachen bzw wechsel die Sprachen wenigstens nicht im Satz. Die Kinder muessen erst lernen welches Wort zu welcher Sprache gehoert (fuer einige Sachen gibt es ja auch verschiedene Bezeichnungen in einer Sprache).

Komm mal ins Mehrspachenforum. Da sind viele, die Erfahrung auf dem Gebiet haben.

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Re: Baby bilingual erziehen

Antwort von Schniesenase am 11.03.2019, 17:19 Uhr

Das wäre eine tolle Ergänzung und würde sehr dazu beitragen, dass das Kind die gegenseitige Wertschätzung der Eltern untereinander erlebt. :-)

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