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Geschrieben von Nuffi am 25.01.2021, 9:44 Uhr

Immer noch unzufrieden...

Hallo ihr Lieben,
Leider bin ich immer noch unzufrieden mit der Entwicklung meines Kindes. Es ist jetzt 6. Monate alt und meine kleine Katastrophe.
Es kann keinen Handstütz und hat Mühe den Kopf oben zu halten. Wir sind bei der Physiotherapie nach Bobath, aber auch da gibt es keine Fortschritte und das macht mich immer weiter fertig.
Auch wenn man nicht vergleichen soll, macht man es ja doch und da ist es umso schlimmer, wenn einen all die „jüngeren“ Babys motorisch und auch sprachlich überholen.
Ich weiß, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat blablabla, aber es kann doch nicht sein, dass „wir“ überall hinter jüngeren hinterherhängen.

Zudem kommt, dass er nur unter Anstrengung einschläft. Mit ganz viel Glück beim Stillen, aber meistens artet es im Schunkeln aus und wir müssen das Baby vorher in eine Decke einschlagen, damit das Rumgefuchtle mit den Armen das Ganze nicht herauszögert...

Alles eine Katastrophe. Ich bin so unzufrieden und mir tut das auch total leid, aber ich kann es nicht einfach abstellen. Es kann doch nicht sein, dass das einzige was mein Kind „besser“ kann, sein, dass er gut isst und wenig schreit.

 
11 Antworten:

Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Fleurdelys am 25.01.2021, 9:54 Uhr

Ich verstehe dich, aber...
Es gibt Kinder mit lebensbedrohlichen Krankheiten oder Behinderungen. Dein Sohn scheint gesund zu sein, wenn der Arzt nichts feststellen kann. Freu dich, dass er gut isst und nicht schreit! Alles andere wird noch kommen.

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Baerchie90 am 25.01.2021, 10:04 Uhr

Dein Spatz ist noch so klein, da kann noch so viel passieren. :-)
Mein erstes Kind war motorisch immer super, mit 4 - 5 Monaten kullerte er schon durch den Raum, dafür kämpft er mit fast 8 Jahren (!) immer noch so sehr mit der Sprache.... Ich habe keine Ahnung, ob er je "richtig" sprechen kann, aber dennoch wird er seinen Weg gehen und das wird dein Kind auch. :-)

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Junalina am 25.01.2021, 10:19 Uhr

Es ist immer leichter gesagt als getan. Vergleiche sind grundsätzlich nicht zielführend, denn es hat ja wirklich jedes Baby sein eigenes Tempo.

Wenn diese "verzögerte" Entwicklung allerdings in vielen Bereichen auftritt und immer länger dauert, sollte man manchmal auch genauer hinschauen.

In meinem Freundeskreis wurde auch 2 Babys eine "entwicklungsverzögerung" bescheinigt. Es wurde immer gesagt, die brauchen halt Zeit.
Bei beiden Kindern würde um den 1. Geburtstag rum ein schwerer, seltener gendefekt diagnostiziert.

Ich möchte dir keine Angst machen. Aber sieh genau hin, hör auf deinen Instinkt und gib ihm Zeit wenn wirklich nichts anderes dahintersteckt.
Liebe Grüße

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Moosweibchen am 25.01.2021, 10:23 Uhr

Vielleicht reflektierst du mal, wie du über deinen Sohn sprichst/denkst, und dich entsprechend vermutlich auch verhältst.
Unzufrieden, Katastrophe, rumfuchteln.... du könntest genauso gut schreiben: ich will mein Geld zurück, das funktioniert nicht so wie es soll.
Mit der Haltung wird es dir schwer fallen, seine Stärken zu entdecken und stolz auf ihn zu sein, was wiederum nicht entwicklungsfördernd sein wird.

Alles gute

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von juleba am 25.01.2021, 11:00 Uhr

Vielleicht musst du deinen Blickwinkel etwas verändern.
Meiner Nachbarin graut es z. B. davor, ihrer Tochter die Windeln zu wechseln. Sie macht das nur noch auf dem Fußboden. Ich war mal dabei und ich habe noch nie so einen Kampf gesehen. Ausziehen? Grauenhaft! Windeln wechseln? Abscheulich! Anziehen? Ein absoluter Horror! Meine Nachbarin macht das gut, aber die Kleine hat eine abgrundtiefe Abneigung gegen an- und ausziehen und Windeln wechseln. Ihre nächste Ablehnung ist der Kinderarzt. Sie brüllt als würde sie abgestochen werden. Man hört das drei Stockwerke tiefer, wenn das Kind den Kinderarzt sieht. Und das liegt nicht an ihm. Sie haben nämlich schon drei Ärzte durch.
Das Kind kann manche Dinge echt toll, aber manche Sachen sind sehr schwer mit ihr.
Mir wurde erst klar, was für einen tollen Helfer ich auf dem Wickeltisch liegen habe, der seine Arme und Beine in die richtige Richtung streckt oder angewinkelt und sich den Pulli fast schon selbst über den Kopf zieht, als ich wusste, dass das woanders ganz anders und viel schlimmer läuft.
Dafür isst unser Kleiner leider immer noch "Mikroportionen".
Überleg also mal, was bei euch gut läuft. Das kann auch was sein, was dir garnicht so bewusst ist, was bei anderen aber eine große Herausforderung ist.

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von sunnydani am 25.01.2021, 11:15 Uhr

Ich kann verstehen, dass du dir Gedanken machst, aber es hilft nichts, wenn du ungeduldig bist und nur das Negative siehst.

Mein Sohn ist ein Extrem-Frühchen, das viele Diagnosen hat. Er hatte recht schwere Hirnblutungen, hat einen Shunt im Kopf und es war lange unklar, wie er sich entwickeln wird und welche Auswirkungen das alles hatte.
Er hat auch eine leichte motorische Beeinträchtigung auf seiner rechten Seite und er ist entwicklungsverzögert, aber er entwickelt sich in seinem Tempo immer weiter, ist interessiert, wissbegierung und ich bin überzeugt davon, dass er seinen Weg gehen wird.
Natürlich ist vieles anders als bei einem "normalen" Kind, aber so ist das Leben nun mal. Man kann sich nicht aussuchen, wie ein Kind wird und das ist auch gut so. Was man lernen muss ist, dass man auch mit schwierigen Situationen umgehen kann und dass man trotzdem immer das Positive sehen kann.

Wir sind natürlich ständig in ärztlicher Kontrolle und haben viele Therapien und Förderungen. Und auch Therapien brauchen Zeit. Es ist nicht so, dass man dort ein paar Mal hingeht und dann funktioniert plötzlich alles, sondern es ist eine Hilfestellung, aber es ist auch harte Arbeit und das über Monate und Jahre. Mein Sohn wird sein Leben lang an sich arbeiten müssen, um das Bestmögliche herauszuholen. Und ich mit ihm, wir haben vieles in unseren Alltag integriert und es ist für uns normal, dass er nun mal länger für manche Dinge braucht und dass er nicht alles kann, was Gleichaltrige können.
Aber dafür hat er sich sein Leben erkämpft, er hatte einen viel schwereren Start als andere Kinder und er hat das so toll gemeistert. Er war sehr lange ein Baby und konnte sehr lange nicht viel, aber auch er war immer zufrieden und hat wenig geschrien. Er war und ist immer noch ein so fröhliches Kind, das so viel schafft, trotz seiner Beeinträchtigung. Und genau das sehe ich.

Natürlich erwarten Ärzte oft noch mehr von ihm, aber ich sehe, was er alles kann und nicht, was er alles nicht kann. Und ich weiß, mit viel Übung, Therapien, Zeit und Geduld wird er noch viel mehr können und er wird seinen Weg gehen.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob es im Rahmen ist, dann lass es ärztlich abklären oder lass dich beraten. Aber versuche deine Einstellung zu deinem Kind zu ändern. Es kann nichts dafür, dass es langsamer als andere ist, aber es wird doch trotzdem so vieles dennoch können. Und das solltest du sehen. Man kann sein Kind ja fördern, aber man sollte nicht unzufrieden sein, wenn nicht alles so klappt, wie man es sich vorstellt. Und man muss sich im Klaren darüber sein, dass es immer noch viel schlimmer sein könnte.

Mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre alt und er kann erst seit kurzem frei laufen. Wir wussten auch nicht genau, wie und ob er frei laufen können wird, da vorallem sein rechtes Bein von der Beeinträchtigung betroffen ist und er somit eine Fehlstellung hat, rechts viel weniger Kraft hat und auch immer ein eigenes Gangbild haben wird. Es hat länger gedauert, aber jetzt kann er laufen und er kann klettern und sogar schon alleine die Stiege hinauf- und hinuntergehen. Er will einfach, aber er braucht länger dafür und das ist in Ordnung. Und ich bin so glücklich darüber, denn es hätte schlimmer kommen können, z.Bsp. dass er auf den Rollstuhl angewiesen wäre und das würde vieles noch komplizierter machen. Deshalb besser spät als nie.
Andere Kinder machen das, was er jetzt lernt, schon mit 10 Monaten, mein Großer konnte auch sehr früh alles Mögliche, vorallem motorisch war er immer einer der ersten bei allem, aber ich vergleiche die beiden bewusst nicht. Denn es gibt auch Dinge, die der Große erst später konnte, z.Bsp. warten. Mein Großer war immer ein sehr ungeduldiges und forderndes Kind und kann jetzt mit knapp 7 Jahren immer noch schwer warten. Da hat der Kleine ihm schon um einiges voraus, denn er ist viel geduldiger.

Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen und egal ob gesund oder mit Handicaps, sie geben bestimmt auf ihre Art und Weise das Beste und sie lieben uns und jedes Kind geht seinen Weg.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, dass dein Kind hoffentlich gesund und einfach langsamer ist und dass du deinen Blickwinkel ein bisschen ändern kannst! Man kann einfach leichter damit umgehen, wenn man auch die positiven Dinge sehen kann und nicht nur alles Negative sieht!
Alles Liebe!

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Ganz ehrlich?

Antwort von Berlin! am 25.01.2021, 11:45 Uhr

Fahre mal Deine Erwartungen runter un übe Dich vor allem in Geduld!
Was Du so erzählst klingt nach much Udo about nothing, ganz ehrlich. Mag jetzt herzlos klingen von mir. Aber ich habe zwei Früchten, ein Extremfrühchen und habe nicht halb so viel Stress gemacht, was die Entwicklung der Jungs anging.
Dein Kind ist erst ein halbes Jahr alt und muß schon abliefern: er muß schnell einschlafen, motorisch fitter werden, die Physik muß endlich was bringen....meine Güte.

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Schniesenase am 25.01.2021, 11:47 Uhr

Hallo Nuffi,

na da hast Du ja eine pefekt auf Dich selbst zugestrickte große Herausforderung erwischt. Irgendwie bekommen wir wohl alle die richtigen Kinder, die uns dann persönlich weiterbringen, wenn wir es zulassen. Es ist eine der größten Herausforderungen für Eltern, ihr Kind so anzunehmen wie es ist. Da hat jedes Kind seine Macken und Stärken, alle haben sie etwas faszinierend Tolles und wiederum etwas Besorgendes. Am Ende ist das Besorgende aber meistens etwas, das von uns kommt, nicht vom Kind. Weil eben standardisiert wird, glauben wir Mütter, unser Kind müsse bei Alter x an Punkt y sein. Weil eben die meisten Kinder bei Alter x an Punkt y sind und dies oder das schon können. So wird die Mehrheit zum Maßstab, und so wird man dann fast der Hälfte der Kinder, die eben so nicht sind, nicht gerecht und stempelt sie als "Versager", "Spätentwickler", defizitär ab. Wie schade!

Dein Kind ist, wie alle Kinder, besonders. Und zwar besonders es selbst. Vielleicht hilft es, wenn Du Dich frei von Standardwerten (ich weiß, dass das schwer ist) mal auf die Suche danach machst, was Dein Kind (nicht Deine Vorstellung vom gewünschten Kind) eigentlich ausmacht. Du wirst überrascht sein, was er Dir alles zeigen und beibringen kann! Das so zu sehen, ist ein Prozess. Bei mir hat das auch nicht gleich so funktioniert, und ich arbeite heute noch daran, vermutlich ein Leben lang.

Was Dein Kind dabei gewinnt, ist das Gefühl, dass es so, wie es ist, angenommen und geliebt wird. Das gibt so ein festes, sicheres Bauchgefühl für's Leben, dass Du dem Kleinen damit ein festes, tief reichendes Wurzelwerk mitgibst, nur dadurch, dass Du ihn lässt wie er ist.

Was Du dabei gewinnst, ist das Staunen, immer wieder, über dieses wundervolle Wesen mit all seinen ganz eigenen Seiten, das zu Dir gekommen ist. Er ist fremd, der Kleine, Ihr kennt Euch ja noch nicht lange, und es ist einfach spannend, die Entwicklung zu verfolgen.

Sorgen darfst Du Dir dann machen, wenn der Kinderarzt oder die Kinderärztin nicht zufrieden mit der Entwicklung sind. Die sehen nämlich so viel Vielfalt in ihrer Praxis, dass das, was Du erzählst, sie vermutlich nicht so schnell schreckt.

Ich kenne ein Kind, das mit 12 Monaten noch nicht krabbelte, geschweigedenn sich hinstellte. Heute ist das ein ganz normal entwickeltes Grundschulkind. Es gibt fast nichts, das es nicht gibt.

Also auf in's Abenteuer Kind!

VG Sileick

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von taram am 25.01.2021, 12:52 Uhr

Ich unterschreibe mal bei Moosweibchen...es ist echt nicht schön zu lesen, wie du über dein Kind sprichst. Es wird dann, wenn es bereit ist, den nächsten Schritt machen. Lass dem Kind die Zeit, die es braucht.

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Feuerschweifin am 25.01.2021, 17:12 Uhr

Ich unterschreibe ebenfalls bei Moosweibchen.

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Re: Immer noch unzufrieden...

Antwort von Nuffi am 04.02.2021, 18:59 Uhr

Danke an alle die nett geantwortet haben. Ich möchte noch klarstellen, dass ich mein Kind über alles liebe und natürlich versuche nicht negativ ihm gegenüber zu sein. (Klappt auch eigentlich meistens.) Aber wo, wenn nicht hier, darf man auch mal seine negativen Gefühle rauslassen, wo sie niemanden schaden? Anscheinend kommt es aber bei einigen schlecht an und sie fühlen sich zutiefst betroffen wie ich über mein Kind rede. (Inklusive PM über traurige Mitglieder...)

Falls es jemanden interessiert: ich bin immer noch unzufrieden. Wir machen weiterhin Bobath und haben die Therapeutin geändert. Bei ihr sind die Übungen anders und besser umsetzbar, weil er nicht weint dabei.
Um noch was „positives“ zu sagen, er will nicht mehr geschunkelt werden. Hat er ganz alleine beschlossen und will jetzt lieber mit stillen und Nuckel nuckeln einschlafen.

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