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Geschrieben von mausebär2011 am 31.01.2018, 10:07 Uhr

Mal ne Frage

Hallo,


angenommen ihr hättet in der Firma neue Kollegen.
Angenommen sie machen - weil sie ja noch neu sind und noch nicht alles perfekt beherschen - ihre typischen Anfängerfehler.

Ihr würdet doch hingehen und bescheid sagen "Hallo X, du hast vorhin Formular Y in Fach A gelegt. Formular Y muss aber in Fach B."
Der Kollege machts beim nächsten mal richtig und gut ist. Oder?


Was aber wenn der besagte Kollege eine Behinderung hat?
Darf man dann nichts sagen weil "der eh schon die A*schkarte gezogen hat"?




Ich bin hier die einzige in der Firma die der Meinung ist das es völlig egal ist ob Behinderung oder nicht, wer Fehler macht muss aufgeklärt werden damit sie nicht nochmal gemacht werden.
Aber hier traut sich leider keiner was zu sagen. Der Kollege "ist doch eh schon so gestraft".

Eigentlich bin ich der festen Überzeugung im Recht zu sein. Aber ich rede gegen eine Wand von über 30 Personen. Da kommt man dann doch ins zweifeln.
Sehe wirklich ICH das falsch?

 
20 Antworten:

Re: Mal ne Frage

Antwort von ösitina am 31.01.2018, 10:13 Uhr

Ich kenne es von meinen Familienmitgliedern die eine Behinderung haben so dass sie genauso behandelt werden wollen wie alle anderen, und ja auch sie würden wollen dass du sie auf ihre Fehler aufmerksam machst.

Was soll der Unsinn? Fehler ist Fehler und darauf muß man aufmerksam machen, oder wollen die Kollegen in Zukunft immer hinterherarbeiten?
Meinen die dass dem neuen das nicht auffällt? Und am Ende verletzen sie ihn dadurch noch mehr

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Re: Mal ne Frage

Antwort von Tini_79 am 31.01.2018, 10:20 Uhr

Wenn man ihm die Arbeit zutraut (und sonst hätte man ihn ja nichr eingestellt), dann muss er sie auch so machen, wie es sein soll.

Es ist von deinen Kollegen natürlich viel besser, hinter dem Rücken desjenigen zu reden und (falsches?) Mitleid an den Tag zu legen, klar

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Re: Mal ne Frage

Antwort von mausebär2011 am 31.01.2018, 10:21 Uhr

Genau das denke ich mir auch. Wenn die mitbekommen das sie anders behandelt werden kränkt sie das doch. Egal wie "gut" die Kollegen es mit ihnen meinen.

Ich kann mir nicht vorstellen das sie das so lustig finden werden wenn sie irgendwann mitbekommen das andere mehr Arbeiten müssen bzw. mehr Probleme/Stress haben weil sich keiner traut ihnen zu zeigen was sie anders machen müssen.

MIR wäre es jedenfalls schrecklich peinlich wenn ich das wüsste.

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Re: Mal ne Frage

Antwort von ösitina am 31.01.2018, 10:26 Uhr

Rede mit Ihnen, mach Ihnen klar dass der Kollege das als beleidigend auffassen könnte, mein Cousin hat eine leichte Behinderung an der Hand und schon immer alles selber gemacht, er hat halt seinen eigenen Weg dafür gefunden, und mir mehrfach entsetzt erzählt wenn andere meinten Sie müßten Arbeit für ihn machen weil sie dachten er könne das nicht, das hat ihn immer furchtbar gestört und teilweise war er auch beleidigt.

Euer Chef scheint ihm ja die Arbeit zuzutrauen, frag sie mal ob sie dem Chef sein Urteilsvermögen absprechen mögen

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Re: Mal ne Frage

Antwort von mausebär2011 am 31.01.2018, 10:28 Uhr

Ganz genau.

Wie stellen sie sich das überhaupt vor? Wenn sie schon bei sowas nichts sagen wollen - was wenn die zwei mal so richtig mist bauen?
Oder wenn ihnen mal gekündigt werden muss?
Traut sich dann auch keiner?

Na dann kann man nur hoffen das der Laden nie Pleite geht, sonst müssten sie die zwei trotzdem weiterhin bezahlen, kann ihnen ja keiner sagen das sie Arbeitslos sind wenn sich keiner traut...

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Re: Mal ne Frage

Antwort von mausebär2011 am 31.01.2018, 10:30 Uhr

Ich hab schon einige Standpauken gehalten, aber alle treten nur einen großen Schritt zurück und meinen ich solle doch selber gehen.
Selbst der Chef machts nicht.
Der lachte nur und wünschte mir viel Spaß dabei die zwei über ihre Fehler aufzuklären, er trete keine Leute die schon am Boden liegen...

Ja klasse, ich sehe die zwei aber nicht

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Re: Mal ne Frage

Antwort von ösitina am 31.01.2018, 10:32 Uhr



Was für ein depp


Das sind genauso Menschen wie er und du

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Re: Mal ne Frage

Antwort von Winterkind09 am 31.01.2018, 10:32 Uhr

Klar darf und muss man etwas sagen, wie bei jedem anderen Kollegen auch.
Wenn der Kollege nur ein körperliches Problem hat ganz normal, wenn ihr wisst, dass der Kollege ein Problem auf psychischer Ebene hat, vielleicht mit etwas mehr Feingefühl. Es geht ja auch darum, dass ihr auf Augenhöhe miteinander arbeiten müsste, das geht aber nicht, wenn ihr übertriebene Rücksichtnahme ausübt.
Lg Winterkind

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Re: Mal ne Frage

Antwort von Malefizz am 31.01.2018, 10:37 Uhr

Dein Chef hat doch sicher Kinder, oder? Findet er es auch treten, wenn er sie auf Fehler aufmerksam gemacht hat, und Wege gezeigt hat, wie sie etwas besser machen können? Seltsame Sichtweisen werden dort vertreten...

Er soll sie doch nicht zur Sau machen, sondern ihnen einfach zeigen, was er erwartet, was sie tun sollen. Wenn etwas falsch abgelegt wird, zeigt er, wohin es wirklich gehört, sagt noch etwas nettes wie „bitte passt auf, ich verlasse mich da auf euch, dass das ab jetzt besser funktioniert, ihr schafft das ganz sicher!“ fertig.

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Re: Mal ne Frage

Antwort von ösitina am 31.01.2018, 10:39 Uhr

Das mit den Kindern ist ein gutes Argument

Frag mich ja, warum man Menschen mit Behinderung einstellt wenn man sie nicht als gleichwertig ansehen mag, wahrscheinlich ein finanzieller Aspekt? Bei uns gibt es Zuschläge wenn man es macht, bei euch auch?

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Danke!

Antwort von mausebär2011 am 31.01.2018, 10:44 Uhr

Eure Antworten zeigen ja das ich doch nicht so falsch liege.

Ich werde mal schauen das ich Freitags eine Stunde früher zur Arbeit fahre. Freitags fängt meine Schicht schon etwas früher an, da verpasse ich die zwei immer nur knapp. Wenn ich etwas früher hinfahre könnte ich sie also treffen und es selber mal probieren.

Und dann bin ich gespannt. Es handelt sich nämlich um ein Pärchen, er ist Taub und sie übersetzt. Aber das wird schon klappen. Ich kann mir nciht vorstellen das sie einem das wirklich so übel nehmen werden wie es alle darstellen.


Danke für eure Antworten. Ich bin dann weg, heute gibts die ersten "Zeugnisse" und gleich ist Schulschluss

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Re: Mal ne Frage

Antwort von mausebär2011 am 31.01.2018, 10:45 Uhr

Den Gedanken hatte ich auch schon...

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Re: Danke!

Antwort von ösitina am 31.01.2018, 10:46 Uhr

Meine Tante ist auch taub, und glaube mir sie werden dir es absolut nicht übel nehmen, im Gegenteil...

Ich finde es lieb von dir dass du das machst, danke

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Re: Mal ne Frage

Antwort von ösitina am 31.01.2018, 10:47 Uhr

Zumal, Taube Menschen sind nicht dumm, im Gegenteil wenn man bedenkt was die Leisten müßen um das auszugleichen

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Re: Danke!

Antwort von Himbeere90 am 31.01.2018, 10:59 Uhr

Finde ich auch gut von dir! Der richtige Weg! Und es kommt doch so oder so immer drauf an wie man es sagt und nicht ob man etwas sagt.

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Re: Mal ne Frage

Antwort von Tiffy_78 am 31.01.2018, 12:15 Uhr

Sehe ich auch so, dass er sicher wie alle anderen behandelt werden möchte. Und auch er verdient die Chance, seine Leistungen zu verbessern, was er ja nicht kann, wenn er nicht richtig eingearbeitet wird. Wenn man ihm den Job nicht zugetraut hätte, dann hätte er den Job nicht. Der einzige Unterschied wäre für mich, dass man nicht pampig werden sollte, wenn er 2-3 mal öfter auf Fehler hingewiesen werden muss. Aber da kommt es ja auch auf die Behinderung an.
Ich finde es doof, jemanden, weil er es eh schon schwerer hat, anders zu behandeln. Anders kennt er sicher zu genüge.
Ich denke, du machst es genau richtig.

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Re: Mal ne Frage

Antwort von kati1976 am 31.01.2018, 12:22 Uhr

Ich sehe das auch so,auf Fehler soll man hinweisen. Es ist doch nichts schlimmes wenn man einen Neuen sagt wir was gemacht wird.

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Prinzipiell und in der Praxis

Antwort von Mutti69 am 31.01.2018, 12:49 Uhr

Prinzipiell gebe ich dir völlig Recht. ABER...aber ich glaube, es ist von entscheidender Bedeutung, WELCHE Behinderung vorliegt.

Wenn es eine rein körperliche ist, dann ist das sicher was anderes als mit einer geistigen oder seelischen Behinderung.
Und ja, es ist von entscheidender Bedeutung, warum man den betreffenden dann eingestellt hat. Wenn es da eine finanzielle Unterstützung von welcher Stelle auch immer gibt und man kalkuliert Fehler ein (die der Behinderung geschuldet sind), dann ist es wirklich nicht deine Aufgabe dich da einzumischen.

Sprich, wenn da ein Mensch mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung ist, der Arbeitsaufträge nicht sofort umsetzen kann und mehrfach nachfragt und daher Fehler macht, dann würde ich mich hüten als Einzige vorzupreschen und den Erklärbaren zu geben.
Da würde ich Erst mal den Betreffenden kennen lernen wollen, damit er, wenn ich ihn korrigiere, auch weiß, dass ich das nicht aus einem bösen Denken heraus tue, sondern wirklich nur unterstütze.

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Re: Mal ne Frage

Antwort von Chillimohn am 31.01.2018, 13:00 Uhr

Gleichgestellt ist gleichgestellt. Illusion bedeutet Inklusion in allem.
Und alle machen Fehler. Schon gestraft genug. Möglich, weil man es sieht. Anderen sieht man es nicht an. Andere haben gar nicht die Möglichkeit zu arbeiten oder Arbeit zu bekommen.
Und das kann arg nach hinten losgehen. Ich darf das, ich darf mir das rausnehmen, ich bin doch behindert, mir gibt doch jeder diese Freifahrtschein.
Respektvolle Kritik zu Dingen, die nicht schief gehen, weil die Behinderung dafür der Grund ist. Why not?
Wie würden denn die Kollegen sich fühlen, wenn jeder nur sehen würde, wie arm sie sind?
Zweifellos ist eine Behinderung nicht lustig. Aber sich damit auch noch bei jedem Scheiß den man baut identifizieren lassen zu müssen, macht sie nicht daseiend. Sondern noch dicht und fühlbarer.
Ich bin da ganz deiner Meinung.

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Re: Mal ne Frage

Antwort von Nenilein am 31.01.2018, 13:11 Uhr

Auf Dauer sehen die Kollegen das nicht mehr so locker denke ich. Irgendwann nervt es jeden.

Ich würde den Kollegen ansprechen.
Ich arbeite mit behinderten Kindern und sage denen auch, wenn was nicht richtig oder in Ordnung war. Wieso auch nicht? Ja, ne Behinderung ist unter Umständen echt ne Arschkarte. Aber dann noch dermaßen auf diese Arschkarte hingewiesen zu werden, in dem man ne Sonderbehandlung bekommt ist doch direkt die nächste Arschkarte.

Der Kollege möchte es doch sicher richtig machen und normal ins Team eingebunden werden. Also mach das doch und behandle ihn einfach wie einen normalen Mensch.
Sollte er schließlich auch sein, es wäre wünschenswert, wenn Behinderungen (die hier noch dazu nicht allzu drastisch ausfallen zu scheinen) in der Gesellschaft endlich den Status erreichen würden, überhaupt nicht mehr extra benannt zu werden. Es sind Menschen, ganz normal, Ende.
Wenn jemand ne Glatze hat weil ihm partout keine Haare wachsen obwohl er das gerne hätte sagt man ja auch nicht extra "Frau mit Glatze, Mensch die arme - Arschkarte, sind wir zu der mal lieber freundlicher als üblich..."

Mach den Anfang und gib dem Kollegen das, was er sich vermutlich am meisten wünscht: behandelt zu werden wie jeder andere auch.

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