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Geschrieben von Elchkäfer am 19.12.2019, 16:10 Uhr

Zur Medikamenteneinnahme zwingen

Ich bin bei dir, ich finde es sollten viele Alternativen versucht werden. Wir haben so oft noch das "was muss, das muss eben" reflexartig in uns. Mein Mann und ich haben uns sehr lange Gedanken gemacht und auch gemerkt, es ist gar nicht so leicht, Alternativen zu fantasieren, wenn man das selbst nicht erfahren hat.
Unser Sohn hat oft schon vieles verweigert und ist erst 2. Wickeln, Antibiotika, Zäpfchen bei Pseudokrupp-Anfall sind Beispiele wo wir mit Alternativen bzw. Bestechung sehr gut mit gefahren sind (und hier im Forum gute Anregungen bekannten). Und ich oute mich als eine dieser "schlimmen" Mütter, die du oben ansprichst: wir haben in einer Phase wo er partout nicht Zähneputzen wollte, ihn nicht dazu gezwungen. Haben nur geschaut, dass er wenig Zuckerhaltiges isst und Wasser trinkt und wir selbst mit viel Freude bei uns putzen. Er hatte noch wenige Zähne und wir beschlossen, zu schauen was passiert (auf Zwang kann man ja immer umswitchen). Nach 5 Tagen ließ er es mit Buch schauen oder halt übertrieben freudig die "Zähne spielen" freiwillig zu. Bis heute ist das so geblieben und macht er es toll mit. Auch Süßigkeiten (da war uns nur wichtig ab einem Jahr, damit er erstmal anderes kennenlernt und nicht als erstes Zucker) waren bisher anfangs megatoll. Trotzdem pendelte sich die Menge von ganz alleine ein und teilt er sie auch total gerne. Klar, sollten die Alternativen dazu einigermaßen lecker sein.
Ich zwinge das Kind auch in keine Jacke mehr, obwohl er natürlich anfangs nicht wusste was "kalt"bedeutet nach paar Minuten entscheidet er es häufig um. Und er hatte schon im Herbst mit einem Jahr nasse Füße ohne Strümpfe -einmalige kurze Angelegenheit. Er ist nicht häufiger krank als seine Freunde.
Das alles kann man selbstverständlich nicht mit einer schweren chronischen Erkrankung vergleichen, bei denen die Eltern meine höchste Bewunderung für die Durchsetzung der lebensnotwendigen Behandlung haben!
Es geht bei uns eher um die Frage: "was MUSS wirklich?" Und: "wer sagt das, dass es sein MUSS?"
Impfen ist das einzige, wo wir nach sorgfältiger Abwägung Zwang anwenden und selbst da überlege ich wie ich's am besten gestalten kann. Okay, unser Sohn war auch wirklich schon früh widerspenstig, vielleicht probiert man dann noch mehr aus, um zum Wohle der Beziehung nicht ständig bändigen zu müssen?
Ich kann nicht widerlegen, dass unser Sohn evtl. durch unser Verhalten noch widerständiger wird. Natürlich kann es passieren, dass wir später mal rückblickend einiges anderes machen würden, natürlich fragen wir uns zuweilen, ob die Rollen so gut verteilt sind, ob mehr durchsetzen besser wäre. Es ist einfach die Quintessenz aus allem, woran wir derzeit glauben.

 
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