Die Geburt

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Geschrieben von MaxiFünkchen am 23.01.2018, 23:03 Uhr

Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

... oder auch nicht...

Womit steht und fällt eine schöne Geburt? Und welche Chance hat frau, das zu beeinflussen?

Die Geburt meines 4. Kindes empfand ich als traumatisierend, obwohl es medizinisch gesehen eine „normale“ Geburt war. Es war im Vergleich zu den vorigen Geburten theoretisch sogar alles leichter...
Der einzige krasse Unterschied war, dass die Betreuung unterirdisch war. Ich wurde nicht ernst genommen, ich wurde weggeschickt, alleine gelassen, es wurde abwertend mit mir geredet, schmerzhafte (unnötige) Eingriffe wurden nicht erklärt und angekündigt, Schmerzmittel wurden verweigert... ich fühlte mich hilflos einer Willkür ausgesetzt, denn ich hatte so starke Wehen, dass ich kaum sprechen konnte.

Hat man in einem solchen körperlichen Ausnahmezustand die Chance, sich gegen so eine Behandlung zu wehren?

Beleghebamme mitnehmen, der man vertraut? Begleitung für so einen Fall genau instruieren, würde die etwas ausrichten können? ...

 
14 Antworten:

Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von emilie.d. am 24.01.2018, 11:12 Uhr

Das ist ja so der Hauptkritikpunkt an unserem System. Man kann sich für Geburtshaus oder Hausgeburt entscheiden. Dann hat man meist eine gute Betreuung und wenig Interventionen, aber keine Möglichkeit, starke Schmerzmittel zu bekommen und die Notfallmedizin fehlt.

Das hat man im KH, aber eben das Risiko, schlecht behandelt zu werden. Weil sich eine Hebamme um vier Frauen gleichzeitig kümmert.

Ich hab da für mich keine Lösung gefunden. Ich denke, Beleghebamme mitnehmen wäre wahrscheinlich eine gute Idee gewesen. Prinzipiell wäre es wünschenswert, dass sich an den Kliniken was ändert.

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Philo am 24.01.2018, 13:49 Uhr

Ist es nicht so, dass eine Hebamme nur noch 2 Gebärende gleichzeitig betreuen dürfen? ...und deshalb Frauen mit Wehen in Kliniken abgewiesen werden oder Hebammen eben in ihrer Freizeit Geburten begleiten... Nach meiner zweiten Geburt kamen mehrere Schwangere gleichzeitig, eine Frau musste sogar den Kreißsaal wieder verlassen, da eine andere Frau "schneller" war...
Zur Ausgangsfrage:
Ich hab 2 Geburten hinter mir. Die erste war eine "normale" Geburt, dauerte halt nur unendliche 23 Stunden und nix tat sich. Entgegen meiner "Planung" musste eine PDA gelegt werden, woran ich noch lange zu knabbern hatte. Auch fühlte ich mich von den Hebammen ziemlich alleine gelassen, die kamen "nur" auf Anforderung, haben wenig erklärt
Die zweite Geburt folgte bei ET+11 nach Einleitung via Cocktail. Innerhalb von 90 Minuten ab der ersten Wehe war das Kind da. Es war heftig, ich hatte keine Pausen zwischen den Wehen, aber ich hatte eine wundervolle Hebamme, die sich im Hintergrund gehalten hat und mich einfach machen ließ (mein Mann war nicht da, ich war mit dieser Hebamme allein).
Ich glaub, Du hast Recht, die Begleitung einer Geburt ist ausschlaggebend, wie man sie in Erinnerung behält. Da brauchen Hebammen eine größere Lobby.
LG, Philo

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Ale27 am 24.01.2018, 20:55 Uhr

ich denke ob es eine schöne geburt oder traumatisches erlebnis ist, hat fast ausschließlich mit der Betreuung zu tun bzw. liegt in der verantwortung der hebamme. im kh ist das glücksache. ich hatte eine wunderbare hebamme und somit war die geburt ein schönes erlebnis (trotz dass es eine schwere geburt war und beinahe mit ks endete). die 1. geburt meiner schwester war für sie sehr traumatisch, das war zum teil auch schuld der schrecklichen betreuung. vor der 2. hatte sie schreckliche angst, die war dann aber, mit super hebamme, schön. ich hab für die nächste geburt auch bammel was ich für eine hebamme erwischen werde. gewissen hebammen gehört meiner meinung ein berufsverbot erteilt.

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von faenny am 24.01.2018, 20:56 Uhr

Ja, für mich war genau das ein Grund eine Beleghebamme mitzunehmen. Dass ich jemanden habe, der mich in dieser Situation "vertreten" kann.
Aber leider sieht es bei uns mittlerweile nicht mehr gut mit der Versorgung mit Beleghebammen aus - sollte ich noch ein Kind bekommen, keine Ahnung, was ich dann tun würde.

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Alexandra12 am 24.01.2018, 23:05 Uhr

Mir geht es ganz genauso. Ich habe zwei Kinder. Die erste Geburt habe ich in sehr guter Erinnerung, obwohl es ein Sternengucker war, die Nabelschnur zwei mal um den Hals gewickelt war und das Kind zunächst blau war. Die Hebamme war einfach wunderbar, obwohl sehr jung und wahrscheinlich noch nicht soo erfahren strahlte sie sehr viel Ruhe und Zuversicht aus. Dank der von mir gewünschten PDA könnte ich alles sehr gut aushalten. Die zweite Geburt war für mich schrecklich, obwohl von außen betrachtet ein Traum, nur etwa 3,5 Stunden und ganz ohne Geburtskomplikationen. Die Hebamme hat zunächst verweigert, mich zu untersuchen, hat etwa 45 Minuten CTG geschrieben und mich allein gelassen. Hat mir auch nicht geglaubt, dass ich in der Zwischenzeit einen Blasensprung hatte. Ich fand die Wehen sehr heftig und ganz bald schon ohne Pause. Immer wieder habe ich um eine PDA gebeten, die Formalien hatte ich schon einige Tage zuvor mit dem Anästhesisten geklärt. Die Hebamme sprach aber nur von "Pille-Palle-Wehen". Als sie mich endlich untersuchte, war der Muttermund schön bei 6 cm und sie wollte immer noch keinen Anästhesisten rufen, angeblich müsste mir davor noch eine Blutprobe abgenommen und untersucht werden. Dann hieß es, alle Ärzte seien in der OP (später hat mir der Chefarzt versichert, dass der Chef-Anästhesist quasi nebenan wohnt und in solchen Fällen sehr gern einspringt, wenn er denn angerufen wird). Dann war es natürlich zu spät, was ich die ganze Zeit schon wusste. Das schlimmste war für mich, dass ich dieser Frau so ausgeliefert war und sie auf mein Betteln nach einer PDA so genervt reagiert hat. Für sie war es eine schön schnelle Geburt, bei der sie die Chefin war, der Arzt müsste mich hinterher nur noch nähen. Ich denke noch oft an diese Geburt, obwohl sie schon über zwei Jahre her ist. Wäre die erste Geburt so gelaufen, hätte ich vielleicht kein zweites Kind bekommen. Der Chefarzt hat im Gespräch am nächsten Tag betont, dass für ihn eine von der Frau selbstbestimmt Geburt in jede Richtung wichtig sei, also nicht nur, wenn die Frau so natürlich wie möglich gebären will, sondern auch wenn sie wie ich mit PDA gebären will. Er hat die Hebamme stark kritisiert und wollte sie in jedem Fall zur Rede stellen, nur davon habe ich auch keine bessere Geburtserfahrung... Also stimme ich Dir zu, die Hebamme entscheidet maßgeblich, wie man die Geburt wahrnimmt.

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von MaxiFünkchen am 25.01.2018, 10:02 Uhr

Es ist wirklich ganz ganz schrecklich, was da so vielen Frauen angetan wird :-( die Geburt ist ja für die Frau eine körperliche und seelische Grenzerfahrung... ich hatte bei den anderen Geburten Hebammen, die sehr einfühlsam waren, aber auch Hebammen, die eher sachlich waren. Das war für mich in Ordnung.
Ich hätte mir nie vorstellen können, dass es Menschen in diesem Beruf gibt, die so unsensibel mit der Seele und dem Körper einer Gebärenden Frau umgehen würden.
Von „Pille-palle-Wehen“ zu sprechen :-( das ist menschlich gesehen doch einfach unter aller Würde ... ich habe mir ähnliches anhören dürfen „Sie haben noch gar keine richtigen Wehen!“ das ist im Prinzip auch Unprofessionell und kann gefährlich sein. Wenn die Frau nicht ernst genommen wird, kann der Geburtsverlauf auch falsch eingeschätzt werden. Bei mir hat das dazu geführt, dass das Kind ohne die verantwortliche Hebamme zu Welt kam. Denn Ihrer Ansicht nach, hatte ich ja noch nicht mal richtige Wehen, also muss man ja auch nicht beim Drücken des Notfallknopfes schnell kommen...

Für mich sind jetzt zur Verarbeitung zwei Sachen wichtig:
1. wie kann man sich vor so einer Behandlung schützen?
... wahrscheinlich wirklich nur vorher durch die Änderung der Rahmenbedingungen. Wenn eine Beleghebamme nicht möglich ist, würde ich vielleicht nicht nur meinen Mann mit zur Geburt nehmen, sondern auch noch eine Freundin oder jemanden aus der Familie, der zumindest in der Nähe vom Kreissaal wartet und helfen kann. ich habe auch schon gehört, dass man während der Geburt den Oberarzt oder Chefarzt? um Hilfe bitten könnte. Ich selber war dazu überhaupt nicht körperlich in der Lage, sowas müsste man also vorher mit der Begleitung genau absprechen.
2. kann ich irgendwie verhindern, dass diese Hebamme das weiterhin anderen Frauen antut?
...vielleicht bitte ich auch um ein Gespräch mit dem Chefarzt. Die eigene Geburtserfahrung kann das nicht mehr ändern :-( aber wenn es den nächsten Frauen eine etwas schönere Geburt ermöglicht, wäre das ja was gutes.

Ich finde auch den Gedanken interessant, das für die Hebamme selbst die Geburt ziemlich zufriedenstellend war: eine schnelle Geburt ohne Schmerzmittel ... laut Geburtsberichten ist sie wahrscheinlich eine gute Hebamme.
Echt ungerecht für alle Hebammen, die mit ganzem Herzen und super Kompetenz jeden Tag Ihre Arbeit machen.
Ich kann mir vorstellen, dass es für die Kolleginnen und die Schülerinnen auch schwierig mit so jemanden zusammen zu arbeiten :-(

Ich würde mir auch wünschen, dass man in Geburtsvorbereitungskursen auf so eine Situation vorbereitet wird. Irgendwie ist das ein Tabu, weil man (Erst-)Gebärenden keine Angst machen will. Aber es kann doch sachlich aufgeklärt werden:
Du hast das Recht während der Geburt, freundlich behandelt zu werden. Du hast das Recht über Eingriffe informiert zu werden. Man darf zum Beispiel deinen Muttermund nicht ohne dein Einverständnis weiten. Du hast das Recht über den Einsatz oder nicht-Einsatz von Schmerzerleichterung zu entscheiden.
Was kann ich machen, damit diese Rechte nicht verletzt werden und was kann ich tun, wenn ich merke, dass im Kreissaal meine Rechte mit Füßen getreten werden.
In NotSituationen haben Ärzte und Hebammen die Pflicht auch ohne dein Einverständnis zu handeln, um dich und dein Kind zu schützen.
Wurde bei euch so etwas im Geburtsvorbereitungskurs angesprochen? Wenn man sich vorher damit auseinandersetzt, hat man vielleicht eine Chance einer schlechten Betreuung entgegen zu wirken.

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von rabe71 am 25.01.2018, 11:38 Uhr

Hallo,
ich kann dazu jetzt gar nicht viel Hilfreiches sagen. Aber ich bin fassungslos und wütend.
Wie kann es sein, dass es heutzutage Hebammen gibt, die Frauen während der Geburt psychischen Schaden zufügen?
Ich würde euch sehr raten, euch zu beschweren. Das persönlich zu tun, kann natürlich sehr schwierig sein, da man dann von dem Unverständnis des Personals erneut verletzt wird. Aber vielleicht geht es per Mail oder Brief?
Alles Gute!

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Schniesenase am 25.01.2018, 14:31 Uhr

Genau dieses Problem hat mich zu einer Hausgeburt bewogen, die wirklich wunderbar war. Ich fühlte mich jeden Moment wohl und sicher.

Wie in der Geburtshilfe manchmal mit gebärenden Frauen und Kindern umgegangen wird, finde ich furchtbar und beschämend für die ganze Gesellschaft! Auch schlimm für den Berufsstand der Hebammen, denn so viele sind mit Herz und Seele sehr kompetent und einfühlsam bei ihrer wichtigen Arbeit.

Schau doch mal weiter unten den Titel "Roses Revolution Day" an. Das ist für alle Frauen, die psychische oder körperliche Gewalt während der Geburt erlebt haben, eine gute Möglichkeit der Seelenhygiene und des Verweisens auf aktuelle Missstände.

Ich wünsche Euch sehr, dass Ihr Eure traumatischen Erfahrungen erfolgreich verarbeiten könnt und Euch ggf. die Möglichkeit gegeben wird, durch eine weitere, schöne Geburt, evtl. auch z.B. bei einem Enkelkind, Heilung zu erfahren.

Alles Liebe und Gute!!!

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Bauchgefühl am 27.01.2018, 20:45 Uhr

Liebe MaxiFünkchen,

ich kann deine Erschütterung über das, was dir geschehen ist du was tagtäglich vielen gebärenden Frauen geschieht, gut verstehen.
Das wichtigste ist, dass sich beide Eltern genau über die Geburtshilfepraktiken informieren. Dazu gibt es schon sehr viel sehr gute Literatur. Dann gibt es aktuell einen sehr guten Film zu dem Thema, der "Die sichere Geburt" heißt. Der wird zum Teil öffentlich in größeren Städten von Organisationen wie Motherhood e.V. gezeigt oder man kauft ihn sich selbst.
Um sich seine den eigenen Bedürfnisse angepasste, empathische Betreuung unter der Geburt zu sichern, kann frau sich auch eine Doula engagieren. Diese Frauen haben als oberste Priorität sich voll und ganz dem Wohlergehen der Gebärenden zu widmen. Durch ihre Ausbildung kennen sie sich genau in medizinischen Vorgehensweisen in der Geburtshilfe aus und können so direkt vor, während und nach der Geburt die Frau und den Partner jederzeit aufklären und beraten, wo Unsicherheit und Angst aufkommt. Es ist nachgewiesen, dass Frauen, die selbst positive Geburtserfahrung haben, einen zuversichtlichen und angstfreien Blick auf Geburt haben, institutionell ungebunden sind und somit allein für die Gebärende die gesamte Zeit der Geburt da sind, die besten Geburtsergebnisse hervorbringen: weniger Schmerzen, kürzere Geburtsdauer, bessere APGAR-Werte beim Kind, weniger instrumentelle oder KS-Geburten und vorallem mehr Zufriedenheit mit dem Geburtserlebnis.
Man ist also dem Schicksal oder Zufall nicht ausgeliefert, sondern kann selbst vorsorgen, um ein schönes Geburtserlebnis zu haben.
Das soll nicht bedeuten, dass frau vorher atmen üben oder Positionen studieren soll, sondern das Paar/die Familie sollte sich vorher mit der aktuellen Situation in der Geburtshilfe auseinandersetzen und statt in teure Babyerstausstattung und überflüssigen Babyspielzeug lieber in eine professionelle umfassende Geburts- und Wochenbettbegleitung investieren.
Und selbst wenn es gefühlt nichts ändert, ist ein Gespräch mit der Klinikleitung zu deinen schlechten Geburtserfahrungen in ihrem Krankenhaus wichtig und richtig.

Wenn du möchtest kannst du mir gern eine PN schreiben, wenn du mehr erfahren möchtest oder dich gern zu dem Thema mit mir austauschen möchtest.

Viele Grüße

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Tämelebäbchi am 28.01.2018, 16:47 Uhr

Hallo ich kann zwar nicht für alle schreiben aber für mich!!!!

Mir war die Hebammenbetreuung so sehr wichtig!! Trotz sectio. Mein erster sectio war höllisch. Ich wurde auch ausgelacht und verspottet. Das tat sehr weh... abgesehen von den den ganzen unnötigen schmerzen. Die haben mir auf dem op Tisch den hintern verbrannt 3. Grades!! Offen - blutig- ein T Schnitt durchgeführt und ich hatte 1 Liter Eiter in der Gebärmutter. Sie quälten mich wo es nur ging! Nahmen mich auch nicht ernst,.... ich war ohne Hebamme da.
Beim zweiten Kind (absoluter Notfall nach Uterus ruptur und frühchen) hatte ich eine/meine Hebamme an meiner Seite die genau wusste was ich erlebt hatte und alle meine Belange im op und auch in der klink umsetzte. Das tat so unendlich gut und ich fühlte mich geborgen.
Beim dritten Kind kämpfte ich mit jedem Tag Schwangerschaft. Wenn ich gewollt hätte wäre mein letztes Kind schon Ssw 33 geboren worden. Aber ich wollte wieder in diese Klinik dessen frühchenintensiv mittlerweile geschlossen hatte. Pünktlich auf den Tag 36+0 (ab dann durfte ich dort entbinden) Platze die fruchtblase und ich wollte ja beim sectio zusehen. Die Ärztin verweigerte mir das... aber pünktlich als mein Kind raus geholt wurde, fiehl einer der Tücher und eine Schülerin stand mit einem großen Spiegel hinter der Ärztin.

Also was ich damit sagen will, wenn man eine Hebamme hat die einen versteht und alles für einen tut, dann hat man schon "gewonnen"

Zudem war es mir so wichtig das mein Kind nicht gleich in fremde Hände kommt. Auch als die kleinste Atemprobleme hatte weil noch etwas unreif, war meine Hebamme auf Zack und hat gesagt die kleine vermisst die Mama. Erst mal den Versuch starten und samt Überwachung zur Mama bringen. War ich erstaunt!!! Und binnen Stunden wurde das ach so schwere atmen zur normalsten Sache der Welt.

Ich bin so unendlich dankbar das ich so einen schönen Abschluss erleben durfte. Weil ich mich einer steri unterziehen musste wird sie mein letztes Kind bleiben obwohl wir noch weitere wollten... naja so ists leben halt manchmal!

Könnte dir noch gefühlte 20 Beispiele nennen warum ich eine vertraute Hebamme an meiner Seite das tollste (Geburtsmäßig) überhaupt fand!

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von MaxiFünkchen am 28.01.2018, 21:33 Uhr

Vielen lieben Dank für eure Antworten und dass ihr mir von euch geschrieben habt. Nicht nur einmal kamen mir beim Lesen die Tränen. „Erschütternd“ ist eine ganz treffende Beschreibung für diese Erlebnisse... Aber ich finde es unglaublich, dass es möglich ist, trotz furchtbarer Erfahrungen den Mut für eine weitere Geburt zu finden. Das ist wirklich eine große Leistung. Auch von den Hebammen, die es schaffen Ängste und Sorgen von vorigen Geburten so aufzufangen, dass wieder Kraft und Zuversicht entstehen.
Niemals würde ich wieder ohne eine mir vertraute Hebamme und/ oder Doula in einen Kreisssaal gehen!
Das habe ich gelernt... kein „das wird schon gutgehen“, kein „andere haben das auch schon überstanden“, kein „es ist mir egal, welche Hebamme gerade Dienst hat“
selbst, wenn es ein Kaiserschnitt wird... das hätte ich auch nicht gewusst, dass selbst beim geplanten Kaiserschnitt eine Beleghebamme mitkommen kann. Wie gut, das zu wissen.
Auch für ein Gespräch mit dem Chefarzt bin ich am überlegen, wen ich mitnehmen könnte... Dieser Situation möchte ich mich auch nicht ohne jemanden Vertrauten aussetzen, der für mich sprechen könnte, falls mir die Worte fehlen ... Aber inzwischen ist für mich klar, dass ich dieses Gespräch suchen werde, wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass Die Geburt auch nur einer Frau dadurch nicht traumatisierenden wird... Das bedeutet nämlich, dass wenigstens dieses Baby eine nicht traumatisierte Mutter hat...
Hausgeburt und Geburtshaus kamen für mich früher nicht in Frage, inzwischen schon. Leider gibt es hier nur noch eine Hebamme für Hausgeburten, die hat eine Anfahrt von etwa 30 km und ist kurz vorm Ruhestand. Und das Geburtshaus nimmt für einige Monate schon keine Geburten mehr an ...

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von Tämelebäbchi am 29.01.2018, 9:45 Uhr

Sogar bei Not sectios... ein Anruf genügte und meine Hebamme war da! sie wusste das für mich der ks und die Ängste die Hölle waren. Auch das Kind das man in sich trug entrissen zu bekommen. Ich wollte keine Vollnarkose!! So sorgte sie dafür das alles vorbereitet war. Das ganze Team stand bereit. Die stütze mich liebevoll bei der spinalen Betäubung. Ich muss wirklich sagen: schon in der Schwangerschaft nahm sie mir viele viele Ängste! Wir sind auch 35km weit weg von der Klinik... war mir alles egal.

Ich würde dir auch raten dein Trauma aufzuarbeiten. Es gibt Heilpraktiker die das wirklich gut drauf haben. Ich selber habe eine solche "Reise zu meinen Ängsten" schön gemacht. Auch nun wegen der steri, die mich den Traum einer Großfamilie kostete... natürlich schmerzt das noch immer, aber ich kann inzwischen damit leben ohne in Tränen auszubrechen. Narben bleiben, aber es blutet nicht mehr!

Ich finde die Stunde in der eine Frau ihr Kind gebärt ist die Stunde der größten würde die einer Frau im Leben widerfahren kann und Frauen denen diese würde genommen wird indem sie wie ein Stück Vieh behandelt werden, denen wurde die würde erstmal genommen. Diese wieder herzustellen bedarf viel Zeit und vielleicht sollten die kleinen Halbgötter in weiß mal erfahren wie man sich gefühlt hat! Und mit ganz viel Glück lässt sich damit ein Stück weit Seelenfrieden finden.

Dir von Herzen alles liebe dafür!

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von JanaLuisa20102015 am 29.01.2018, 13:04 Uhr

Liebe MaxiFünkchen!

Auch ich habe bei meiner ersten Geburt schlechten Erfahungen mit der Hebamme gemacht. Vor der Geburt meiner zweiten Tochter habe ich mich dann sorgfältig informiert und mir darüber Gedanken gemacht, was bei diesem Mal anders laufen sollte. Viele Krankenhäsuer stellen sich und ihr Team online vor, sodass man schonmal einen ersten Eindruck bekommen kann. Natürlich ist das auch keine Versicherung für eine gute Versorgung bei der Geburt, aber ich habe mich nach der Recherche einfach auf mein Bauchgefühl verlassen und bin in der Geburtshilfe im Krankenhaus in Herdecke gelandet. Dort hat sich ein sehr verständnissvolles Team um mich gekümmert und ich habe mich zu jedem Zeitpunkt gut aufgehoben gefühlt. Vorallem hat mir der Ansatz der anthroposophischen Medizin gut gefallen. ...


Das ist natürlich eine sehr persönliche Entscheidung und man sollte sich daher nicht zu sehr von Berichten anderer beeinflussen lassen. Trotzdem hoffe ich, dass ich mit meinen Erfahrungen einigen hier helfen kann.

LG
Anne

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Re: Eine schöne Geburt... oder auch nicht ...

Antwort von MaxiFünkchen am 29.01.2018, 22:36 Uhr

Es gibt so wunderbare Hebammen... ich habe trotz dieser letzten Geburt immer noch vollsten Respekt vor dieser Arbeit. Und es ist wirklich schön zu lesen, wie sich Hebammen für Ihre Frauen einsetzen, dass so viele ihren Idealismus und ihre Sicht für das Wertvolle einer Geburt nicht verlieren.
Ich werde das Trauma aufarbeiten und ich werde ganz viel Mut sammeln und nochmal in diese Klinik gehen...

das Video von der Klinik habe ich angeschaut und kann verstehen, dass du da Ein Gutes Bauchgefühl hattest. Dass du dort eine schöne Geburt erleben durftest, dass Versprechen gehalten wurden finde ich ganz wunderbar. So sollte es sein :-)
Die Klinik, in der ich entbunden habe, stellt sich nach außen auch sehr positiv dar, erzählt auf der Homepage auch von natürlichen und selbstbestimmten Geburten. Und die verantwortliche Hebamme habe ich sogar einen Tag vor der Geburt kennen gelernt. Sie war nett, hat sich mindestens eine halbe Stunde Zeit für smalltalk genommen... am nächsten morgen hatte sie sich jedoch über irgendeine Kollegin geärgert, drängte mich noch halbwegs freundlich zu einer Einleitungsart, die ich eigentlich nicht wollte... und ab dem Zeitpunkt, ab dem ich durch starke Wehen quasi außer Gefecht gesetzt war, zeigte sie ein anderes Gesicht, so habe ich es empfunden ... Du hast schon recht, ich würde mich nächstes Mal noch besser über die Klinik informieren. Man kann ja im Internet auch schauen, wie die Geburtshilfe einer Klinik bewertet wird. Und trotzdem würde ich nur noch mit einer vertrauten Hebamme oder Doula einen Kreisssaal betreten :-(

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