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Geschrieben von Foreignmother am 13.11.2009, 22:41 Uhr

Auch hier Zustimmung, Trini

Hallo Trini,

ich stimme Dir und auch dem, was Emfut geschrieben hat, vollkommen zu (und ich "oute" mich gleich al ein spiessiger "rueckstaendiger" Bildungsbuerger). Ich finde es auch schade, wenn Kinder ihre eigene Kultur nicht mehr kennen. Ich denke da im uebrigen nicht nur an klassische Literatur, Kunst und Musik, sondern auch an Feste und Braeuche. Warum muss man ueberall Halloween feiern und "trick-or-treating" gehen, aber St. Martin wird immer mehr "uncool"? Warum hat der Santa Claus den Nikolaus abgeloest (oder ein saekulares Weihnachten Hannukah?). Wie soll ein Kind eine andere Kultur oder Sprache kennen- und schaetzenlernen, wenn es die eigene Kultur und Sprache nicht kennt?

Das Ganze ist allerdings nicht neu; ich erinnere mich noch, dass mein eigener Deutschlehrer am Gymnasium erklaerte, den Faust wuerde er nicht mit uns lesen, da er ihn selber nicht verstehe und es ihm zuviel Arbeit mache, ihn sich zu erarbeiten. Aehnliches gilt fuer interessanten Geschichtsunterricht. Dabei waeren gerade Kinder am Ende der Grundschulzeit/Beginn der weiterfuehrenden Schule fuer Geschichte des Mittelalters zu begeistern.

Neben dieser "Verflachung" finde ich es aber auch bedauerlich, dass der "klassische" Bildungskanon immer mehr teleologisch auf das, was "am Markt" gefragt ist, ausgelegt wird. Ich persoenlich finde das eine unglueckliche Verengung des Bildungsauftrages auf das Utilitaristische. Ich bin da sogar noch konservativer als Du, als fuer mich zur klassischen Bildung neben den deutschen Klassikern (insbesondere auch den Lyrikern) auch noch Latein gehoert. Dabei wuerde Chinesisch doch so viel mehr Chancen am Arbeitsmarkt eroeffnen...

Wir haben zum Glueck hier in der fr. CH eine eher bildungsbuergerlich gepraegte (private), allerdings nicht deutsche Schule, die mit den Kindern ab dem 1. Schuljahr in (kindgemaesse) Theaterstuecke geht und Ausfluege zu den internationalen Organisationen macht, insofern hat mein Sohn bereits mit 6 Jahren etwas ueber Hitler gelernt und weiss, was die UN ist und warum es sie gibt. Die Ortsgeschichten (zumeist aus der fruehen Neuzeit, also immer noch der angeblich "langweiligen" Periode) sind hier Anlass zu jaehrlichen Festen, zu dem die Kinder bereits im Kindergarten ihre Stadtgeschichte lernen. Insofern werden wir von der Schule nicht ganz so im Regen stehengelassen.

Daneben sind wir mit unserem Sohn auch selber bereits oft in Oper, Konzert oder Museum gewesen und haben ein Abo fuer's Kindertheater. Und vor drei Tagen hat er zum 20. Jahrestag des Mauerfalls ein Stueck (echte?) Berliner Mauer mit Geschichte bekommen.

Fazit: Ich denke, man ist als Eltern auf sich gestellt, wenn man den Kindern "seine" lokale Bildung in einer sich veraendernen globalen Welt vermitteln will.

Gruss
FM

 
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