einzelkinder....war es so geplant bei euch?

Ich wollte immer zwei Kinder haben, mein Mann wäre mit allem zwischen null und drei Kindern zufrieden gewesen.
Nach einer frühen Fehlgeburt bekamen wir dann unsere Tochter. Und alles war anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Zwar rückblickend nur harmlose Problemchen (Neurodermitis, Fruktoseunverträglichkeit, Gezicke im Kindergarten und fünf Jahre ohne Durchschlafen), aber doch genug, um keinen weiteren Kinderwunsch aufkommen zu lassen.
Nach fünf Jahren konnten wir es uns auf rein sachlicher Ebene wieder vorstellen, noch ein Kind zu bekommen. Die Gefühlsebene brauchte noch ein bisschen länger.

Unsere Tochter ist 8 und wird, wenn alles gut geht, in 3 Monaten einen Bruder bekommen.

Wer mich jetzt (mit 36 und Kind, das aus dem Gröbsten raus ist) mit dem dicken Ranzen sieht, denkt sich seinen Teil. Die einen freuen sich einfach mit uns, andere schütteln den Kopf und verstehen nicht, wie wir uns das jetzt noch mal antun können. Ich wurde auch schon öfter gefragt, ob ich einen neuen Partner habe oder ob es eine Verhütungspanne war ;-) Anscheinend ist so ein großer Abstand ungewöhnlich. Ich finde ihn ideal, auch wenn die Interessen der Kinder mit Sicherheit sehr weit auseinander liegen werden. Was auch Vorteile hat.

Unsere Tochter freut sich, aber wir bekommen das Baby nicht ihr zuliebe. Sie lebt bisher auch als Einzelkind sehr gut, hat nette Freunde und ein sehr enges Verhältnis zu ihrem Cousin. Das ist mehr, als einige Kinder mit Geschwistern haben.
Mein Mann hat zwei Schwestern. Mit einer haben wir nur Kontakt, weil sie neben uns wohnt, die andere hat den Kontakt abgebrochen, weil sie rumspinnt und meint, sie wäre schon immer das benachteiligte Kind gewesen. Dagegen hat er noch sehr enge Freunde aus der Jugend (ich auch; die älteste Freundschaft besteht seit dem Kindergarten).
Meinen Bruder und seine Familie sehen wir mindestens zwei Mal im Monat, obwohl sie 60 km entfernt wohnen. Wir fahren auch zusammen in den Urlaub und helfen uns gegenseitig aus, wenn einer Hilfe braucht. Seine Frau ist für mich wie eine Schwester.