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Geschrieben von choizz am 26.03.2022, 9:05 Uhr

Immer wieder neue Verdachtsdiagnosen

Hallo und Hi zusammen,
Ich würde gerne Ideen oder eure Anregungen, Erfahrungen und Meinungen hören.
Es geht um meinen Sohn, 7 Jahre alt.
Einschulung im August 2020 in die 1 Klasse einer "normalen" Grundschule, Rückstufung aus Klasse 2 in Klasse 1 im Januar 2022.

Nach einem ersten Schuljahr unter Corona Bedingungen mit wenig Präsenz Unterricht, ohne bisherige Auffälligkeiten oder Gespräche bestehender oder aufgefallener Probleme seitens der Schule fand im April 2021 auf meine Bitte ein Gespräch mit der Klassenlehrerin statt.
In diesem Gespräch offenbarte mir die Lehrerin etliche Defizite die ihr an einem Sohn aufgefallen sind, wie zb starke Konzentrationsprobleme, Wahrnehmungsprobleme (Lehrerin sprach von einer Vermuteten Wahrnehmungsstörung, deutliche Anzeichen von ADHS, und große Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Sozialverhalten sehr gut und unauffällig.
Wir haben daraufhin mit den Erziehern der OGS gesprochen, die ein anderes Bild von meinem Sohn wiedergegeben haben. Trotzdem sind wir mit der Thematik zu unserem Kinderarzt gegangen. Wir kamen zu dem Entschluss dass unser Sohn eine Ergotherapie macht um von einer Therapeutin eine Einschätzung zu bekommen. Gesagt getan, nach 10 Stunden Ergo kam sie zu dem Entschluss dass aus ihrer Sicht kein ADHS vorliegt, sie sieht eher ein relativ geringes Selbstbewusstsein, sagte aber dass sie keine Diagnose stellen kann, das könne nur ein Kinderpsychologe.
Die Lehrerin sagte im Gespräch im Herbst 2021 das die schulischen Leistungen eher auffällig sind und wir besprachen eine mögliche Rückstufung nach den Winterferien, dazu gab es einen Termin im Dezember. Bis dahin übten wir mit unserem Sohn lesen und schreiben sind sahen eigentlich auch gute Fortschritte. Jedoch äußerte unser Sohn immer wieder dass er keine Lust mehr auf die Schule hat, er das Gefühl habe dumm zu sein. Daraufhin haben wir die Rückstufung im Dezember mit der Lehrerin und der Schulleitung beschlossen. In diesem Gespräch sagte die Lehrerin dann, dass unser Sohn in Mathe dem Klassendurchschnitt entspricht, jedoch vor allem beim Lesen und Schreiben noch größere Probleme hat.
In der neuen Klasse ab Januar hatte unser Sohn Startschwierigkeiten. Ich musste zeitgleich für 8 Tage ins Krankenhaus, was ihn emotional schon sehr mitgenommen hatte.
Er ist mittlerweile gut integriert, es wird immer besser. Jedoch sagte die neue Lehrerin dass sie findet das unser Sohn in der Schule immer sehr traurig wirkt.
Wir hatten im Februar ein weiteres Gespräch mit dem Kinderarzt und haben mit ihm besprochen dass wir als erstes eine Lese-Rechtschreib Schwäche testen lassen und ggf wenn da nichts bei rauskommt 5 Stunden bei einem Psychologen machen um eine weitere Meinung zu bekommen.
Dies hat mein Mann telefonisch mit der neuen Lehrerin besprochen, die sagte dass sie diesen LRS Test unbedingt empfehlen würde. Wir wollten ein Eltern Gespräch aber noch vor der Testung(findet diese Woche statt). Sie schrieb daraufhin eine Email, dass sie eigentlich wenig neues sagen könnte und es aus ihrer Sicht ausreichend wäre, wenn wir das Gespräch im Mai machen würden (da is Elternsprechtag), wir könnten aber mal telefonieren.
Gestern hatte ich ein Telefonat mit der Lehrerin um mal nachzufragen wie sie die ersten Monate und die Entwicklung sieht und auch nochmal ihre Meinung, etwas ausführlicher zum Thema Lesen und Schreiben zu hören.
In dem Telefonat sagte sie, dass sie keine wirkliche Notwendigkeit für diesen Test sieht, ADHS ist auch nichts was sie sehen würde... Sie findet ihr sehr dünn und blass, wir sollten eine Untersuchung hinsichtlich von unverträglichkeiten veranlassen (Schwester ist auch eher dünn und zierlich, aber kerngesund wie unser Sohn auch, hat nie Bauchweh oder Durchfall), Konzentration ist schwankend aber nicht auffällig gegenüber seinen Schulkameraden, ABER unser Sohn massiv in den Pausen auffällt, dass er andere Kinder bedroht. Sie würde dringend raten dahingehend mit einem Psychologen zu sprechen. Bis gestern haben wir noch nie von irgendeinem Problem gehört dass in diese Richtung geht.
Konkret vorgefallen sei folgendes.
Situation 1... Ein Junge, aus der Parallelklasse äußerte bei der Schulleitung dass er Angst hat in die Schule zu gehen weil unser Sohn in ihm er ärgert. Daraufhin fand ein Gespräch mit der Leitung und den beiden Kindern statt (ohne Info an uns). Mein Sohn schwört dass sie sich bisher einmal gestritten hätten, aber mehr nicht. Bisher nannte er diesen Jungen auch immer als einen seiner Freunde in der Schule. Gestern erzählte mein Sohn dann dass ihm dieser Junge beleidigt hatte mit Aussagen wie : du bist richtig scheiße und der schlechteste Fußball (spielen zusammen im Fußballverein).

Situation 2-
Ein Mädchen sagte der Klassenlehrerin dass unser Sohn sie auf einem Ausflug an die Scheide und den Po gefasst hatte. Auch dies wurde von der Lehrerin mit beiden Kindern besprochen. Version meines Sohnes : das Mädchen habe erst ihn auf den Po und unten rein geschlagen, daraufhin hat er das auch bei ihr gemacht.

Situation 3
Drei Mädchen aus der Parallelklasse sagten ihrer Klassenlehrerin dass sie sich von einer Jungen Gang bedroht fühlen würden. Sie würden immer geschlagen und gejagt. Auch hier Gespräch mit der Klassenlehrerin der Mädchen und Jungs.
OGS Mitarbeiterin mit der ich gestern Mittag zufällig ins Gespräch gekommen bin, war fassungslos und schildert die Situation ganz anders. Die Mädels wurden die jungen ärgern und hauen und sich dann beschweren wenn diese sie dann "zurück hauen oder jagen". Zitat: die drei Mädels provozieren die total und heulen dann rum wenn die sich wehren...
Mein Sohn erzählte die Situation genau so, ohne dass er das Gespräch mitbekommen hatte oder ich ihn fragte ob es so gewesen sei.. Zudem sagte er, dass die Lehrerin IM Gespräch sagte, dass sie schon oft gesehen hat wie die Mädchen die Jungs extra ärgern und provozieren.

Über alle drei Situationen die alle in dieser Woche stattfanden bekamen wir nie eine Info, erst gestern im Telefonat. Aus meiner Sicht müsste sowas doch direkt kommuniziert werden wenn es wirklich eine solch große Tragweite hätte... Oder seh ich das falsch?
Mir ist bewusst dass mein Sohn kein Lämmlein ist, aber ich sehe dir geschilderten Situationen als normal an

Ich bin wirklich ratlos gerade... Kommende Woche ist die Testung, die will ich machen. Psychologe möchte ich unabhängig von der Aussage der Lehrerin aufsuchen, um ehrlich zu sein erhoffe ich mir natürlich dadurch die Aussage dass eigentlich alles okay ist. Wenn nicht, ist das auch total okay. Ich würde nur gerne endlich wissen ob was falsch läuft oder eben nicht... Ständig neue Probleme und neue Themen die aufkommen.. Zum Wahnsinnig werden.

Wie schätzt ihr das alles ein..
Was soll ich machen?

Ich würde mich freuen wenn jemand dazu offen und ehrlich seine Meinung schreibt.

Sorry dass der Text so lang wurde...

 
3 Antworten:

Re: Immer wieder neue Verdachtsdiagnosen

Antwort von LunaLinchen am 26.03.2022, 9:37 Uhr

Grundsätzlich ist es gut, dass du dich kümmerst. Wichtig ist auch, dass du das mit der Schule kommunizierst, damit die Lehrer im Bilde sind. Das glättet die Wogen.
Bei den Vorfällen wie du sie schilderst gibt es immer zwei Seiten und die Wahrheit liegt oftmals in der Mitte. Wichtig ist, dass ihr euch ebenfalls um Lösungen bemüht. Es ist keinem geholfen, wenn Vorfälle nicht kommuniziert werden. Bitte die Lehrerin solche Dinge immer sofort an dich weiterzuleiten. Kinder können Vorfälle, die länger zurück liegen nicht mehr reflektieren.
Bevor du aber jeden Vorfall mit deinem Sohn durchkaust, lass dich beraten, wie du das am besten angehen kannst.
Falls ihr schnell einen Termin beim Psychologen bekommt, wäre das die erste Wahl. Ansonsten gibt es überall Beratungsstellen, die auch kurzfristig bei Erziehungsfragen helfen können.
Ich drücke euch die Daumen

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Re: Immer wieder neue Verdachtsdiagnosen

Antwort von emilie.d. am 27.03.2022, 8:14 Uhr

Mir tut es schon beim Lesen weh, was Dein Sohn schon alles mitmachen musste. Dass sie ihn direkt zurückgestellt haben, war für sein Selbstbewusstsein halt ein richtig fetter Dämpfer. Und auch aus seinem sozialen Unfeld rauszumüssen, ist schwierig.

Ich würde überhauot nicht mit einem Psychologen an der Stelle rum tun (schlechtere Ausbildung, Gutachten haben weniger Gewicht), sondern ihn bei einem Jugendpsychotherapeuten auf ADHS und LRS testen lassen. Das dauert. Ich kenne es so, dass man allein für die LRS 4 verschiedene Termine zur Testung hat bei angestellten Psychologen und dann am Ende ein Gespräch mit dem Jugendpsychotherapeuten.

Der kann Dir dann ein Gutachten schreiben, wirüber Dein Sohn dann Notenschutz usw beantragen kann. Als nächstes würde ich versuchen, beim JA eine Lerntherapie für ihn zu beantragen. Meine Erfahrungen über mehrere Ecken damit ist, dass JA da extrem knausern. Die Therapie bei einer Psychologin ist teuer, bringt aber viel. Auch da - steht im Gutachten, dass die Seele schon leidet, kann das JA nicht einfach ablehnen und irgendeinen Bullshit schreiben, dass ja auch Zuhause odee in der Schule geübt werden könne. Lehrer kennen sich dsfür viel zu wenig aus. ADHS und LRS gehen ganz oft Hand in Hand, sowas muss speziell zherapiert werden.

Hol Deinem Sohn bitte Hilfe und entlaste auch Dich! Wenn er wirklich eine LRS hat, ist eine Therapie, wo er Gleichgesinnte trifft und eben auch vom Therapeuten gesagt bekommt, dass er nicht dumm ist, sondern er fürs Lesen und Schreiben lernen einfach etwas länger braucht, Gold wert.

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Re: Immer wieder neue Verdachtsdiagnosen

Antwort von Rose2021 am 10.04.2022, 18:57 Uhr

Ich kann dir auch nur raten die LRS abklären zu lassen. Bei unserem Sohn wurde Anfang der 2. Klasse Dyskalkulie festgestellt. Seine Lerntherapie wird zum Glück vom Jugendamt bezahlt. Seit dem geht es ihm viel besser. Wir waren auch bei einer Kinderpsychologin aber da war er einfach noch zu jung und hat beim Thema Schule abgeblockt. Er war sehr traurig, sehr ruhig in der Schule als die Diagnose noch nicht fest stand. Zuhause würde er zunehmend immer wütender und auch aggressiv. Corona hat da auch sein Teil dazu beigetragen...sein Selbstbewusstsein war/ist am Boden. Er kann bis heute nicht über seine Defizite sprechen, denkt auch oft das er dumm ist. Das macht soviel mit einem Kind. Unser wichtigstes Ziel ist daher sein Selbstbewusstsein zu stärken und die Schulfreude zu erhalten. Da hilft ihm auch der Nachteilsausgleich in Deutsch und Mathe. Wir stehen in einem guten Kontakt mit der Schule und das ist auch sehr wichtig. Wir haben damals den Test für die Rechenschwäche selbst bezahlt. War zwar teuer aber dafür relativ zügig.

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