Geschrieben von Hase67 am 30.06.2014, 10:31 Uhr |
Waldorfschule für Erziehungshilfe...
Hallo Inge,
ja, das verstehe ich gut und traue dir auch zu, so was vernünftig zu entscheiden - ich halte dich von deinen Postings her für eine medizinisch ziemlich bewanderte, reflektierte und sensible Person. Die Entscheidung für oder wider Diagnose und Therapie habe ich auch bei beiden Kindern durch - bei meiner Tochter stand lange im Raum, ob sie nicht evtl. an einer ektodermalen Dysplasie leidet, weil sie im Kleindkindalter Wachstumsstörungen, Zahnschmelzhypoplasien und ein seltsames Haarwuchsmuster hatte. Mein Sohn hat Inselbegabungen in Mathematik, Musik und Kunst und neigt ansonsten sehr zum "schusseligen Professor" - da standen auch Diagnosen wie ADS, Hochbegabung oder "autistische Züge" im Raum. Bei beiden Kindern haben wir uns gegen eine weitergehende Diagnostik entschieden, weil letztendlich keine echte Konsequenz erfolgt wäre (mein Sohn z. B. ist zwar schusselig, kompensiert in der Schule aber vieles durch rationale Intelligenz). Einige dieser Verdachtsdiagnosen haben sich auch schlichtweg "in Luft aufgelöst".
Das ist auch der Grund, weshalb ich geschrieben habe, dass das Konzept der Schule gut klingt - das tut es tatsächlich, und es wird wohl auch angestrebt, das Kind soweit zu fördern, dass es später auf eine Regelschule wechseln kann, sofern das möglich ist.
Was mich eher ein bisschen kritisch und zögerlich in diesem speziellen Fall macht, ist die Tatsache, dass dieses Kind die auf der Waldorfschule gegebene Form der Förderung - viel in der Natur sein, handwerklich arbeiten, klare Strukturen und Grenzen bekommen - ohnehin zu Hause erfährt, die Familie ist sehr naturverbunden, an (auch religiösen und jahreszeitlichen) Ritualen orientiert, setzt klare Grenzen, ist auch durchaus mal streng...
Mein persönlicher Eindruck - der sicher auch täuschen kann - ist eher, dass das Mädchen innerlich auch ein brodelnder Vulkan ist, kognitiv unausgelastet und einfach traurig, dass sie vom Zusammenspiel mit anderen ausgeschlossen wird, weil sie so "schrullig" ist, viele Gleichaltrige finden sie halt "doof und gemein". Und sie ist zwar von ihrem Verhaltensrepertoire her sehr merkwürdig, aber eben gerade nicht "doof", sondern klug und interessiert. Und wenn sie mit ihrem Verhalten abblitzt, dann merkt man deutlich, dass ihr das enormen Stress macht, dann fängt sie an zu blödeln oder macht "komische", sich wiederholende Bewegungen oder Laute.
Was für diese Schule spricht, ist natürlich, dass ihr dort das Gefühl gegeben wird, dass sie eben nicht "falsch" ist - andererseits habe ich ehrliche Bedenken, dass sie dort genügend geistiges Futter erhält, und in dieser Hinsicht sind ihre Eltern eher (vorsichtig ausgedrückt) etwas naiv. Es ist eben auch so, dass der Stil dieser Schule von dem, was ich darüber gelesen habe, in eine Kerbe haut, die den Eltern sehr gut "in den Kram passt". Es geht mich zwar (prinzipiell) nichts an, weil es nicht mein Kind ist, aber ich habe doch Bedenken, ob nicht "mehr desselben" diesem Mädchen wirklich gerecht werden.
Das Problem in unserem speziellen Fall ist leider, dass die Regelschule vor unserer Haustür eine echte Katastrophe ist, was individuelle Förderung von Kindern mit speziellen Bedürfnissen ist - trotz kleiner Klassengruppen kommt man hier mit den Kindern überhaupt nicht zurecht. Insofern ist sie natürlich keine Alternative, erst recht nicht für dieses Mädchen.
Ich überlege mir mal, ob und in welcher Form ich das anspreche - es ist wirklich schwierig, weil ich die Leute einerseits nett, aber eben auch ein bisschen "speziell" finde...
LG
Nicole
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