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Geschrieben von lilke am 25.07.2018, 14:38 Uhr

Frage an die Erzieher: Grenzgänger

Hallo!

Ich habe eine Frage an die Erzieher. Mein Sohn (wird Ende Oktober 4) hatte dieses Jahr zum ersten Mal ein Entwicklungsgespräch (die werden bei uns erst gemacht, wenn die Kinder mind. 3 sind). Er ist insgesamt top bewertet, wird als sehr sozial eingestuft, spielt viel mit anderen Kindern und andere gern mit ihm - manchmal auch für sich, ungern ganz allein. Motorisch, sprachlich, sonstwie alles top bewertet.

Das Einzige, was als "mögliches Problem" vermerkt wurde war, dass er ein "Grenzgänger" sei. Jetzt würde ich gern wissen, ob dieser Begriff ein üblicher Begriff ist und was genau er bedeutet und wie man damit am Besten umgeht, denn ich kann im Internet dazu nichts finden.

Ich möchte bewusst nicht sagen, worauf der Begriff bezogen wurde, da ich wie gesagt gern wissen möchte, ob es ein "gängiger" Begriff ist. Beim Thema "wie man damit umgeht" hat sich die KiTa nämlich sehr bedeckt gehalten und letztendlich mit einem Schulterzucken geantwortet.

Danke!

LG
Lilly

 
16 Antworten:

Re: Frage an die Erzieher: "Grenzgänger"

Antwort von Sille74 am 25.07.2018, 15:47 Uhr

Ich habe diesen Begriff in dem Zusammenhang noch nie gehört, ehrlich gesagt. Aber ich bin auch kein Maßstab, da ich ja kein Pädagoge/Erzieher bin und deren Fachbegriffe somit auch nicht kenne.

Ich könnte mir vorstellen, dass damit ein Kind/Jugendlicher gemeint ist, der in irgendeiner Form, ggf. ganz bewusst, an Grenzen geht oder diese überschreitet, seine eigenen und die seiner Mitmenschen, und somit auch seine Umwelt oft an ihre Grenzen bringt. Das könnte negativ sein, wenn's um Aggressivität/Handgreiflichkeiten, Respektlosigkeiten o.ä. geht, aber durchaus auch positiv, wenn das Kind viel Input braucht, viel wissen will o.ä..

Wie damit umgehen? Ich finde, wenn Ihr als Eltern das gar nicht so wahrnehmt und gut/oder gut damit zurecht kommt, müsst Ihr damit gar nicht "umhehen", sondern einfach normal so weitermachen wie bisher. Wenn es den Erzieherinnen Probleme macht, müssrn diese damit umgehen. Sie kennen ja offensichtlich diesen (Fach)Begriff und sind die Fachleute.

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Oh, sorry! Die Frage war ja explizit an Erzieherinnen gerichtet ...

Antwort von Sille74 am 25.07.2018, 16:15 Uhr

Ich fand das aber so interessant und bin schon auf fachlich fundierte Antworten gespannt (auch wenn es mich wahrscheinlich gar nicht betrifft ...).

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Re: Oh, sorry! Die Frage war ja explizit an Erzieherinnen gerichtet ...

Antwort von lilke am 25.07.2018, 21:06 Uhr

Ich finde deine Antwort aber sehr interessant, deshalb auf jeden Fall schon mal danke. Da ich den Begriffe halt auch noch nie irgendwo gelesen habe, würde mich interessieren, ob das jetzt wirklich was "Greifbares" bezeichnet. Oder nur ein Begriff dieser Erzieherin war, in Ermangelung einer besseren Bezeichnung.

Nicht falsch verstehen, wir haben da sehr ausführlich drüber geredet und ich denke, dass ich weiß, was sie damit meint. Die Erzieherinnen in meinem Bekanntenkreis (die eben nicht in dieser KiTa arbeiten) konnten mit dem Begriff aber auch nichts direkt anfangen.

Leider ist das "Problem" auch für uns Zuhause gegeben und ich glaube sogar noch stärker als in der KiTa, weshalb es für uns schon interessant wäre, wenn es dafür geeignete "Umgangsmittel" gäbe ;) die das ganze entschärfen und noch nicht ausprobiert wurden.

LG
Lilly

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Re: Frage an die Erzieher: "Grenzgänger"

Antwort von schneeziege08 am 25.07.2018, 21:15 Uhr

Ich arbeite zwar im pädagogischen Bereich, bin aber auch keine Kiga-Erzieherin.

Mein erster Gedanke war: Wenn du im Internet in dem Zusammenhang nichts findest, würde ich auf Hobby-Psychologie der Erzieherin tippen. Vielleicht in Anlehnung an ein paar bekannte Symptome einer Borderline-Störung (z.B. mangelnde Impulskontrolle o.ä.)? Manche Leute reden gerne pseudoschlau daher und überlegen nicht, was sie da eigentlich von sich geben.

Und nein, ich halte nicht alle Erzieherinnen für unfähig- ganz im Gegenteil. Worauf ich allerdings empfindlich reagiere sind solche "Labels" für Kinder. Finde ich voll daneben, da fast immer wenig hilfreich.

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Re: Frage an die Erzieher: "Grenzgänger"

Antwort von schneeziege08 am 25.07.2018, 21:20 Uhr

Ok - nach deiner ausführlicheren Einordnung (die zeitgleich mit meiner Antwort kam), war es dann wohl doch eher nur ein gutgemeinter Versuch selbst einen "Namen" für die eigenen Beobachtungen zu finden...

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Ich schon wieder, sorry ...

Antwort von Sille74 am 25.07.2018, 21:57 Uhr

Weil ich die Frage ejnfach interessant finde (s.o.), habe ich ein bisschen gegoohlet und folgendes gefunden:

https://difu.de/publikationen/2014/grenzgaenger-systemsprenger-verweigerer-wege-schwierigste.html

http://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=830159#vollanzeige

https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=1010749#vollanzeige

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/grenzgaenger-brauchen-viele-chancen-21179-art1414419.html

https://books.google.de/books?id=iD6KAwAAQBAJ&pg=PA48&lpg=PA48&dq=grenzgänger+pädagogik&source=bl&ots=2nNgeknRjC&sig=Nj9_K8AioRC1WtmPP5NkNEmX34g&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjhzqihg7vcAhVFZ1AKHaBwAg04ChDoATABegQIBBAB#v=onepage&q=grenzg%C3%A4nger%20p%C3%A4dagogik&f=false

Das meiste davon sind Literatur bzw. Fachartike. Vielleicht hast Du die ja auch schon gefunden und es passt überhaupt nicht zu Eurem "Problem". Mir scheint da geht es überall um älter Kinder bzw. Jugendliche. Jedenfalls scheint der Befeiff in der Pädagogik vorzukommen ...

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Nicht fundiert...

Antwort von Jorinde17 am 26.07.2018, 8:50 Uhr

Ich arbeite beruflich mit Kindern, und ich kann Dir sagen, dass es dieses Wort in Bezug auf Kindergartenkinder nicht gibt. Da Du ja weißt, was die Erzieherin grundsätzlich damit meint, würde ich mich jetzt sowieso nicht länger auf falsch angewendete Begrifflichkeiten stürzen, sondern mich aufs eigentliche Problem konzentrieren, sofern das wirklich nötig ist.

Leider fühlen sich Erzieherinnen oft berufen, Eltern (unbewusst) mit ihrem Halbwissen in Sachen Entwicklungspsychologie zu verunsichern. Sie haben für eine korrekte psychologische Einschätzung aber gar keine Ausbildung. Was sie haben: viel Erfahrung. Die ist wertvoll, aber man kann daraus trotzdem keine „Diagnosen“ oder zuverlässigen Einschätzungen ableiten. Erzieherinnen können Eltern nur darauf hinweisen, was ihnen aufgefallen ist. Das kann stimmen, oder auch nicht.

LG

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Re: Nicht fundiert...

Antwort von Häsle am 26.07.2018, 9:54 Uhr

Das stimmt. Meiner Tochter wurde im Kindergarten nach drei Monaten "selektiver Mutismus" angedichtet. Weil sie nicht mit jedem sprechen wollte...

Ich würde auch am "Problem" arbeiten, egal ob es dafür einen Namen gibt oder nicht.

Und über die gute Einschätzung seines Sozialverhaltens kannst du dich wirklich freuen. Je älter meine Tochter wird, desto mehr Kinder lerne ich kennen, die damit Probleme haben. Sowas ist nämlich wirklich schwer zu beeinflussen und zu "richten". Da schau ich echt gerne über andere Defizite meiner sozial vorbildlichen, fröhlichen Kinder hinweg bzw. arbeite an den Schwächen, falls nötig. Vieles verwächst sich auch (bei meiner Tochter die Schüchternheit und extreme Anhänglichkeit).

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Re: Frage an die Erzieher: "Grenzgänger"

Antwort von mausebär2011 am 26.07.2018, 12:22 Uhr

Ja und nein.

Es ist kein Gängiger Begriff.
Aber ich habe ihn mal eine Weile von einer Kollegin gehört.
(damals in bezug auf ein Kind das den anderen gegenüber eher distanziert war, sich hin und wieder aber doch zum spielen hinreissen liess, die situation aber genauso schnell wieder fluchtartig verliess)


Damals konnte damit auch keiner was anfangen. Hat sie wohl gemerkt. Nach ein paar Wochen liess sie das wieder sein.

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Re: Frage an die Erzieher: "Grenzgänger"

Antwort von Jeckyll am 26.07.2018, 16:06 Uhr

Ich bin Erzieherin und habe diesen Begriff noch nie im pädagogischen Bereich gehört.

Kann mir vorstellen dass darunter jemand zu verstehen ist, der in einem bestimmten Bereich (zB Sozialverhalten,...) "an der Grenze ist" und mal auf die eine Seite "kippt" (zB sehr selbstbewusst) und mal auf die andere Seite (zB dann sehr unsicher) und dadurch schwer einzuschätzen ist.

Oder so in Richtung Borderline.

Jeckyll

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Danke!

Antwort von lilke am 26.07.2018, 21:51 Uhr

Danke für eure Antworten!

Wir werden "das Problem" natürlich weiter angehen, unabhängig von dem Begriff und ich habe darüber auch schon mit unserer Kinderärztin gesprochen (halt ohne diesen Begriff zu verwenden).

Es wäre halt irgendwie "schön" gewesen, wenn in der Begrifflichkeit auch ein Lösungsansatz enthalten wäre. Aber es sieht so aus, als ob es hier tatsächlich nicht als solches angewendet werden sollte.

Ich danke euch, denn jetzt brauche ich mir auch erst mal keine Gedanken drum machen, ob ihn das per se bereits in eine bestimmte Schublade schieben würde. Denn das hat er sicherlich nicht "verdient" ;) Und die Schubladen, die ich zu dem Begriff bei älteren Kindern gefunden habe, wären definitiv die falschen.

LG Lilly

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Re: Danke!

Antwort von VerenaSch am 26.07.2018, 23:27 Uhr

Was genau meinte die Erzieherin denn damit?

Ich kenne es auch nur im Sinne von „an der Grenze“. Beispielsweise er ist ein Grenzgänger zu ADHS. Manche Verhaltensweisen deuten darauf hin, manche nicht oder manchmal deutet sein Verhalten mehr darauf hin und mal verhält er sich ganz „normal“.

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Re: Danke!

Antwort von FinjasMum2013 am 28.07.2018, 1:12 Uhr

Ich hätte die Erzieherin selbst mal gefrsgt wie sie es gemeint hat.
Dann müsste sie es ja auch etwas näher erläutern können.
Kann man ja auch ruhig auch noch nachträglich machen.

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Re: Danke!

Antwort von lilke am 28.07.2018, 9:37 Uhr

Hab ich doch schon am Anfang geschrieben, dass wir das natürlich gleich gemacht haben.

LG Lilly

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Re: Danke!

Antwort von FinjasMum2013 am 28.07.2018, 18:18 Uhr

Aha, und was heißt das nun?

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Re: Danke!

Antwort von lilke am 28.07.2018, 22:02 Uhr

Wie "was heißt das nun?"? Es war nicht meine Frage, was UNSERE Erzieherin damit meint. Ich wollte wissen, ob es ein üblicher Begriff ist bei Kindergartenkindern ist und was er da dann bedeutet, bzw was für methodische Ansätze es im Umgang gäbe. Das ist er aber offenbar nicht, also hat sie die übrige Frage somit erledigt.

LG Lilly

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